Eine Fahrradreise von Österreich nach Vietnam
Start am 20. April 2008
Reisetagebuch - der Beginn des Unternehmens
Der erste Reisebericht von Italien ist in Arbeit
25.04.2008 19:46:59
Es tut mir leid, dass ich nicht schneller dazukomme, aber bin die erste Woche immer viel geradelt und habe noch nicht einmal zu einem Internet Zugang gehabt.
Ich kann bis jetzt nur eines verraten - es ist absolut meins und ich bereue keine Minute, die ich in Freiheit verbringen darf.
Ich weiss nicht was kommt und lebe einfach jeden Tag - genau das ist der absolute Kick der mir ein Gefuehl gibt, dass ich noch nie hatte - im Positiven natuerlich
Bin derzeit schon in Griechenland, etwa 100 km vor Athen und etwas fertig, da ich heute eine 110 km. lange Acherbahn hinter mir habe und das bei knapp 30 Grad - war aber trotzdem wieder absolut unglaublich schoen und ich bin tief bewegt von den Eindruecken, die ich jeden Tag erfahren darf, aber heute freue ich mich nur noch auf eine Dusche in meiner Absteige. Werde den Italienbericht in etwa 2 - 3 Tagen einstellen, wenn ich in der Hauptstadt bin, da bleibe ich mal fuer ein paar Tage, muss meinen Arsch mal eine Pause goennen - ausserdem spielt Zeit jetzt eigentlich keine so grosse Rolle mehr.
Ich wuensche euch inzwischen alles gute und bis demnaechst;)
Tagebuch Italien April 2008 Teil 1
28.04.2008 15:04:46
Ich verlasse Hatting, bleibe nochmals in der Gaisau stehen, geniesse die ruhige Morgenluft und beobachte wie Nebelschwaden vom See aufsteigen.
Hier werde ich wahrscheinlich laenger nicht mehr stehen.
Ein eigenartiges, aber auch ein gutes Gefuehl, denn ab diesem Moment habe ich begonnen meinen Traum zu leben.
Ich lasse nochmals die bekannte Umgebung nach Innsbruck an mir vorbeiziehen und schon beginnt der heftige Aufstieg zum Brenner.
Das Wetter ist herrlich, aber leider habe ich sehr starken Gegenwind.
Um 13 Uhr endlich geschafft - Brennerpass.
Dort erwarten mich noch einige Freunde um sich zu verabschieden, was mich sehr freut.
So letzte Checks und los gehts - Auf Wiedersehen Oesterreich.
Sehr gut es geht abwaerts bis Franzensfeste, dann links weg Richtung Bruneck.
Eine wunderbare Gegend dieses Suedtirol, das wird mir erst jetzt, da ich langsam und abseits der Hauptstrasse fahre wirklich bewusst.
Es geht durch Waelder und Wiesen, vorbei an Bergen und Doerfern nach St. Lorenzo.
8,30 Stunden und 138 km. im Sattel fuer den ersten Tag sind absolut genug, denn auch mein Hinterteil ist an der Grenze.
Finde total fertig ein nettes hotel bei dunkelheit und geniesse eine heisse Dusche und ein Bett.
Nach einem guten Fruehstueck und einem netten Gespraech mit der Hotelchefin, die mir auch mit dem Preis entgegenkommt, wenn ich ihr eine Postkarte von Japan schreibe - blindes Vertrauen :-) - gehts dann wieder auf die Piste Richtung Toblach.
Dann irgendwo zwischen Bruneck und toblach haelt mich jemand an.
Ich werd verrueckt, es ist Gue, ein alter Kumpel, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Unglaublich, da muss man erst nach Suedtirol fahren, um jemanden zu treffen, der eigentlich um die Ecke wohnt.
Reisetagebuch Italien April 2008 Teil 2
28.04.2008 15:17:43
Nach dem herzlichen Treffen faengt es dann an zu schuetten und auch noch starker Gegenwind mischt mit komme fast nicht mehr vorran. total durchnaesst und fertig komme ich nach Toblach und beschliesse die Nacht hier zu bleiben.
Am Morgen schaue ich aus dem Fenster und traue meinen Augen nicht, es schneit.
Naja besser als Dauerregen und Gegenwind.
Die Hotelchefin bietet mir an mit ihrem Bruder bis nach Cortina mitfahren zu koennen, doch ich lehne dankend ab, denn wenn ich jetzt schon den bequemen Weg waehlen wuerde, haette ich gleich mit dem Auto fahren koennen.
Es nuetzt nichts, raus in den Winter.
Von Toblach gehts dann rauf zu den drei Zinnen auf 1560 m. und das immer noch bei Schneefall und +1Grad.
Geschafft, aber wenns irgendwo raufgeht, muss es auch wieder runter gehen.
Reisetagebuch Italien April 2008 Teil 3
28.04.2008 15:29:53
Auf der Srecke vom Pass nach Cortina geht dann der Schneefall langsam in Regen ueber, aber mindestens ist es nicht mehr so kalt.
So endlich Cortina und nach einem Cappuchino gehts dann weiter bergab und es laesst sich schon langsam die sonne blicken.
So macht biken mehr Spass.
Komme an diesem Tag noch bis St. Croce am lago di Croce- ein kleines Nest, das wie ausgestorben scheint.
Frage in einem kleinen Tante Emma Laden nach einer Schlafgelegenheit und die Besitzerin macht sofort einen Anruf.
Ich veschlinge inzwischen einige Bananen und kann keinen Meter mehr weiter - wieder etwas ueber 100 km. geradelt.
Irgendwie kommt es dann zustande, dass die besitzerin des Geschaefts jemanden erreicht und der jemanden kennt und dessen Onkel eine alte Villa am See hat, wo ich dann ein Zimmer bekomme.
Was fuer eine Huette, absolut irre.
Irgendwann kommen dann auch die Besitzer des Hauses und wir unterhalten uns so gut es geht.
Es sind ganz herzliche Leute.
Das Haus ist im Barokstil ist durchzogen von Kunst bist Nostalgie.
Von einem Fluegel bis hin zu bildern von Leonardo da Vinci ( natuerlich keine Originale ) und Skulpturen, die ich nicht zuordnen kann und das bei einer Aussicht ueber den See, mit den im hintergrund verschneiten bergen.
Das ist einer dieser Plaetze, wo man leben moechte.
Reisetagebuch Italien April 2008 Teil 4
28.04.2008 15:43:28
Nach einem guten Fruehstueck in der Kueche gehts dann endlich Richtung Venedig und Meer.
Um 15 Uhr und nach knappen 100 km. dann ein erstes Etappenziel, ich stehe vor der Lagunenstadt.
Will eigentlich einen Tag bleiben, aber kommt anders.
Fahre zum Hafen wegen einem Ticket nach Patras fuer den naechsten Tag.
Leider faert erst wieder in drei Tagen ein Schiff und so entschliesse ich mich gleich auf die Faehre zu gehen und bin schon am Weg nach Griechenland.
36 stunden Fahrt ( 50 Euro ) und das bei wunderbarem Wetter ist eigentlich schon richtig Urlaub.
Das schoenste gefuehl ist, wenn man mal Freiheit geschnuppert hat und weiss es kann noch lange so weitergehen.
Mit dem Bike ist die richtige Entscheidung, da man einfach viel mehr mitbekommt und das auch noch ohne Mototlaerm und ohne die umwelt zu belasten.
Ausserdem ist es ein erhebendes Gefuehl, aus eigener Koerperkraft Ziele erreichen zu koennen.
Ich habe bis jetzt schon sehr viele Eindruecke sammeln koennen und viele nette Begegnungen erfahren vom Bauern, der mir den Weg zeigt und mir praesentiert, dass Wacker abgestiegen ist, Carabineri die mich anhalten um mich zu fragen woher und wohin und mir dann ein nettes Complimenti und Ciao mit auf den weg geben, bis hin zu Hotelbesitzern und einfachen menschen auf der Strasse.
Meine Guete und das in nur 5 Tagen - irre.
Hoffentlich habe ich genug Speicherplatz im Kopf.
Erstes Etappenziel erreicht
28.04.2008 15:46:25
Ciao Italien.
Zur Zeit bin ich in Athen - Griechenland
Reisetagebuch Griechenland April 2008 Teil 1
30.04.2008 11:54:47
Vor mir ziehen gerade die zerkluefteten Bergketten Albaniens vorbei und ich bin tief beeindruckt von solch einer grandiosen Kulisse.
Liege immer noch am Oberdeck der Faehre und das bei 29 Grad um 18 Uhr abends - ich weiss ja wieso ich die Sonne liebe.
Legen heute noch in Igominitsa und in Korfu an.
Reisetagebuch Griechenland April 2008 Teil 2
30.04.2008 12:11:41
Ankunft in Patras.
Am 25 April um 6 Uhr morgens betrete ich das erste mal griechischen Boden, belade mein Bike und versuche mich zu orientieren.
Alles klar, ich verlasse Patras und fahre auf der Bundesstrasse entlang, die direkt am Meer verlaeuft. Leider habe ich sehr starken Gegenwind und komme anfangs sehr langsam voran bei einer nicht gerade spektakulaeren Landschaft.
Reisetagebuch Griechenland April 2008 Teil 3
30.04.2008 12:27:52
Doch nach gut 25 km wandelt sich das Bild und ich fahre durch Olivenhaine und kleine Doerfer, wo es immer nach frischem Brot und Suesswaren duftet.
Bei einer kleinen Baeckerei kann ich dann nicht mehr wiederstehen und muss mir diesen Laden mal naeher ansehen.
Mit einer Spinat gefuellten Blaetterteigtasche einem frischen Laib Brot und ein paar Keksen verlasse ich dann den Laden, setze mich an den Strassenrand und geniesse das soeben Erworbene.
Schmeckt einfach klasse.
Da die orthodoxen Griechen gerade Ostern feiern, herrscht ein reger Verkehr und ich habe zum Zweiten mal einen Karfreitag.
Weiter gehts dann durch eine herrliche Landschaft, die Strasse ist zwar eine Achterbahn, aber bei der Kulisse ist das egal.
Fahre durch Fischerdoerfer, wo alles noch sehr gemaechlich ablaeuft in Richtung Athen.
18 Uhr abends komme ich dann nach Xilokastro und beschliesse die Nacht hier zu verbringen, da ich auch etwas erledigt bin nach knapp 100 km treten.
Suche mir ein billiges Hotel und geniesse eine heisse Dusche.
Reisetagebuch Griechenland April 2008 Teil 4
30.04.2008 12:34:14
Ich verlasse Xilokastro und moechte es heute noch bis Athen schaffen. 120 km. liegen vor mir.
Es geht gut vorran bei etwas bewoelktem Himmel, aber zum Biken ist das OK.
Fahre in Korinth ein, der antiken Hafenstadt von Hellas, setze mich fuer eine halbe Stunde an den Hafen und geniesse die Ruhe und die Meeresluft.
Reisetagebuch Griechenland April 2008 Teil 5
30.04.2008 12:51:29
Aber es nuetzt nichts, da ich ein Tagesziel vor Augen habe, muss ich weiter und so verlasse ich nun den Pelopones.
Wieder eine Berg und Talfahrt aber eine wahnsinns Kuestenstrasse, zur Linken senkrechte Felswaende und zur Rechten das Meer - irre schoen.
Noch 20 km. bis Athen. Jetzt wechselt die Bundesstrasse zur Autobahn und ich bin mir nicht ganz sicher, was ich nun machen soll.
Ich frage einen Griechen, der gerade eine Pause am Strassenrand einlegt und er sagt mir, das sei schon ok mit dem Bike auf der Autobahn nach Athen zu fahren - Kurios.
So langsam geht mir die Puste aus und ich denke mir, es kann doch nicht mehr so weit sein.
Endlich die Aussfahrt Pirhaeus - oh nein, nach Athen geht eine vierspurige Autobahn steil bergauf und das nach 110 km.
Es nuetzt nicht ich muss durchbeissen.
Kurzbeschreibung:
Eine steil nach oben fuehrende vierspurige Autobahn, wo ich mich nun hinaufquaele, wo mich absolut irre, rasende Griechen mit allem Moeglichem ueberholen, doch noch nicht genug laufen mir auch noch vom Strassenrand wilde, bellende Koeter hinterher.
Ich bin fast an einer Grenze und denke, lass mich einfach ankommen.
Geschafft - Klasse mein zweites Etappenziel ist erreicht.
Frage mich nach einer Campingmoeglichkeit durch und finde einen feinen, ruhigen Platz mitten in Athen - jetzt wird mal relaxt.
Werde am Abend noch von einem franzoesischen Paar zu einer Flasche Rotwein eingeladen - sehr herzliche Leute nur leider sehr grosse Sprachprobleme - sie sprechen fast kein Englisch und ich kein franzoesisch. Aber es funktioniert auch so ganz gut - die Chemie stimmt.
Reisetagebuch Griechenland April 2008 Teil 6
30.04.2008 12:57:09
Gut geschlafen beschliesse ich heute einen typischen Sonntag einzulegen ohne Stress nur mit ein paar kleinen Wartungsarbeiten am Bike, schreiben, lesen und die Waesche steht auch mal an.
Bin heute Abend noch etwas durch Athen spatziert, aber da Ostersonntag ist, hat leider alles geschlossen - nein nicht ganz, Baeckereien haben natuerlich offen
Reisetagebuch Griechenland April 2008 Teil 7
30.04.2008 13:04:29
Beschliesse heute ins Herz der Stadt zu fahren und natuerlich die Akropolis zu besuchen.
Mit dem Bus gehts in die Innenstadt und weiter mit der U - Bahn bis zur Haltestelle Akropolis.
Nach anfaenglichen Orientierungsschwierigkeiten in der Millionenstadt, finde ich den Weg und sichte schon die Akropolis.
Unglaublich, ich stehe hier, wo ich schon so lange hinwollte.
Ein leichter Schauer durchlaeuft mich und dann gehts an den Aufstieg.
Tief beeindruckt von diesem Bauwerk der Antike lasse ich die gewaltigen Steinmetzarbeiten auf mich wirken und geniesse die atemberaubende Aussicht ueber Athens Haeusermeer.
Akropolis
30.04.2008 13:05:45
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Reisetagebuch Griechenland April 2008 Teil 8
30.04.2008 13:17:04
Langsam spatziere ich dann in die Altstadt - der Plaka.
Es geht durch Winkeln und Gassen, versteckten Gaerten und kleinen Restaurants in die Fussgaengerzone.
Dort treffe ich einen Griechen, der mich auf Deutsch anspricht.
Er ist 77, heisst Sokrates und war lange Zeit in Deutschland.
Es entwikelt sich ein sehr interessantes, total herzliches Gespraech.
Sokrates erzaehlt vom Krieg, von seinen Erlebnissen in Deutschland, aber auch von seinen unglaublichen Ansichten.
Alles zu schreiben waere zu viel, aber einen satz, den er so in etwa sagte moechte ich zitieren:
Ob Schwarz oder Weiss, ob dick oder duenn, ob Tuerke, Grieche oder Chinese alle Menschen sind gleich und jeder hat etwas Gutes in sich.
Gehe mit einem Lachen durch die Welt und du wirst Gutes ernten.
Schlecht ist leider nur die Politik.
und er laechelt mich an, dass mir wohl ums Herz wird.
Wir verabschieden uns mit einem langem Haendedruck ganz herzlich von einander und ich habe wieder ein Puzzelstueck gefunden, wegen dem es sich lohnt, in die Welt hinaus zu gehen.
Reisetagebuch Griechenland April 2008 Teil 9
30.04.2008 13:21:00
Spatziere noch etwas durch die Gassen, hoere den Strassenkuenstlern zu und lasse mich vom Flair dieser Metropole verzaubern.
Danke Athen
Bin zur Zeit auf Chios, einer Insel 5 km vor der Tuerkei
30.04.2008 13:21:55
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Reisetagebuch Griechenland April 2008 Teil 10
03.05.2008 16:25:42
Sitze nun auf der Faehre nach Chios, eine Insel die ein paar Kilometer vom Festland der Tuerkei entfernt ist.
Das Wetter ist heute ein Traum, wolkenloser Himmel und fast 34 Grad - 6 Stunden soll die Ueberfahrt dauern und dabei begleitet mich eine wunderbare Geschichte - die des Alchimsten.
Komme mit einem Griechen ins Gespraech, Adonis, er ist Kapitaen beim Militaer und kehrt gerade zu seiner Einheit auf Chios zurueck.
Er erzaehlt mir etwas ueber die Insel und ist sehr sympatisch.
Ankunft in Chios. Malerisch liegt die gleichnamige Hauptstadt bei untergehender Sonne vor mir und ich beschliesse kurzfristig zwei Naechte zu bleiben, da ich mich in dieses Gassengewirr verliebt habe.
Habe hier in Griechenland in dieser viel zu kurzen Zeit sehr viel Herzlichkeit und Offenheit derfahren duerfen, aber auch kleine, imposante Einblicke in die Geschichte des Landes bekommen und natuerlich wunderschoene Landschaften gesehen.
Danke Griechenland Adio
Bin zur Zeit in Ephesos in der Suedwesttuerkei
03.05.2008 16:28:00
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Reisetagebuch Türkei Mai 2008
06.05.2008 11:01:30
Lege nun das letzte mal mit einer Faehre ab und zwar von Europa nach Asien - genauer von Chios nach Cesme.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 2
06.05.2008 11:16:10
Ankunft in Cesme.
Merhaba Türkei.
Win paar Zollformalitaeten bei einem nicht gerade freundlichen Beamten, einen Stempel in den Pass, 15 Euro und schon hat mich ein neunes Land.
Zuerst mal zu einem Bankomaten, den der Euro ist nun mal für lange Zeit Geschichte - hier zaehlt die türkische Lira.
Noch schnell zu einem kleinen Geschaeft einen Laib Brot, an den ich mich mitlerweilen sehr gewoehnt habe, ein paar Orangen und Wasser kaufen.
Frage die sympatische, junge Dame an der Kassa, ob sie Englisch spricht und sie antwortet: Nein Deutsch - OK noch besser.
Erkundige mich wegen dem Weg nach Izmir und bekomme eine verblüffende Antwort: Ob ich die Autobahn oder die Bundesstrasse nehmen will. Schon wieder Autobahn mit dem Bike ? Sie gibt mir zur Antwort: Füsse sind auch eine Antriebsart, warum also nicht auf der Autobahn, hier darf man das uns laechelt mich mit strahlend weissen Zaehnen an.
Etscheide mich aber trotzdem für die Bundesstrasse und bin schon auf der Piste, die natürlich wieder mal steil nach oben führt.
Pedale an der Küste entlang und erlebe wieder mal eine Berg und Talfahrt bei knapp 36 Grad.
Mein Gott, was für eine Weite, die nur mit ein paar Grasbüscheln durchzogen ist.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 2
06.05.2008 11:41:02
Aber die Vegetation aendert sich schnell und schon fahre ich durch kleine Kiefernwaelder Olivenhainen und Kleinen Dörfern im Nirgendwo.
Komme nach knapp 90 km. nach Izmir.
Ich bin überwaeltig, was für eine Skyline sich da vor mir ausbreitet und das bei der warmen Abendsonne.
Setzte mich ans Meer und lasse dieses Panorama der drittgrössten Millionenstadt Türkeis auf mich wirken.
Hier am Meer führt ein breiter, sehr schöner Rad undFussgaengerweg ins Stadtzentrum, wo sich etliche Fischer und Liebespaare vergnügen.
Bleibe auch nicht lange alleine, denn es spricht mich ein aelterer Türke an, ob ich auch fischen wolle und so kommen wir ins Gespraech.
Er wohnt 6 monate hier und 6 Monate in London. er ist sehr sympatisch und gibt mir etliche Hinweise für meine Route.
Wir verabschieden uns und ich mache mich auf den Weg in die Stadt.
Versuche mich nun durch die unglaublich, lebendige Grossstadt zu einem billigen Hotel durchzuschlagen und schiebe ab nun mein Bike am Gehsteig, da das fahren hier einfach zu stressig ist.
Halte an um mich zu orientiern und werde schon wieder angesprochen von mehreren Ladenbesitzern und einer jungen Dame.
Nehme mir die Zeit und geniesse diese sehr offene und witzige Unterhaltung mitten am Gehsteig mit knapp 10 Türken und Türkinnen.
Ich bin die Attraktion für viele hier.
Verirre mich in eine Seitengasse und wieder die selbe Situation - Menschen laden mich zu Tee ein und wieder ist eine Stunde vorbei, ohne es eigentlich mitbekommen zu haben.
Muss dann aber trotzdem mein Ziel verfolgen ein Zimmer zu finden. Geschafft, geniesse noch ein Abendessen um ganze 3 Euro und freue mich nur mehr auf ein Bett.
Die ersten Eindrücke von diesem Land - ich bin total begeistert.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 3
06.05.2008 11:53:56
Gut geschlafen beschlisse ich nun doch aufzubrechen, genehmige mir ein Frühstück, das unter anderem aus Oliven in allen Farben und Variationen besteht und bin schon wieder im Getümmel der Grosstadt.
Ich glaube es sind keine 5 min. da werde ich schon wieder angesprochen, ob ich Zeit für einen Tee haette.
Natürlich, nichts kann wichtiger sein als ein gegenseitiges kennenlernen.
Also wandere ich durch den Bazar, vorbei an unzaehligen Geschaeften, die alles Mögliche anbieten.
Ali, der mich einlaed, führt ein Ledergeschaeft.
Wir trinken zu dritt Tee und er erklaert mir, dass er schon oft in Deutschland und österreich war, aber diese Laender viel zu schnellebig und zu unpersönlich für Ihn sind.
Ws nimmt sich fast keiner mehr Zeit für den Anderen, weil jeder zu sehr mit sich Selber beschaeftigt ist.
Ich kann Ali nicht mal wiedersprechen.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 4
06.05.2008 12:01:06
Aber nun wird es trotzdem Zeit für mich aufzubrechen, da ich ja noch bis Selcuk - Ephesos kommen will.
Rauf auf Bike und raus aus Izmir - es sind 13 km. bis ich die Stadtgrenze erreiche - irre.
Doch dann eröffnet sich mir wieder die Ruhe und die Weite des Landes.
Bei jedem Stopp kommen Menschen auf mich zu, grüssen, laecheln mich an und wir gestikulieren mit Haenden und Füssen, aber das mit einer Herzlichkeit, die mich immer wieder aufs Neue verblüfft.
Momentan bin ich in Pamukkale
06.05.2008 12:02:53
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Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 5
09.05.2008 15:01:03
Erreiche nach gut 85 km. Selcuk - eine kleine Provinzstadt, die durch das naheliegende Ephesos einen unglaublichen Aufschwung erlebt hat.
Komme an einem Kebapstand vorbei wodurch mir erst bewusst wird dass ich schon laenger nichts mehr im Magen habe.
Stelle mein Bike ab, setze mich auf einen Barhocker, wo ich auch mal meine Füsse ausstrecken kann.
Ein sehr sympatisches, junges Maedchen führt das Geschaeft; ich esse zwei Spezialkebaps, trinke eine kalte Cola und gönne mir anschliessend noch einen guten Cafe.
Unterhalte mich noch mit dem Maedchen und ihrer Freundin - unterhalten ist wohl falsch ausgedrückt, aber das Herz und die Augen kennen keine Sprachbarriere.
Gestaerkt gehts dann 8 km. weiter an Ephesos vorbei nach Pamuchak ans Meer.
OK, ich bin kurz sprachlos - ein genialer Platz zum Campen.
Fast allein, abseits von allem, ein von Palmen übersaehter Sandstrand direkt am Meer.
Geniese noch einen kitschigen Sonnenuntergang und kann heute mal bei Meeresrauschen einschlafen.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 6
09.05.2008 15:10:44
8 Uhr, ich wache auf blicke aus meinem Zelt direkt an den Strand und bin schon munter.
Nach einem sehr guten Frühstück breche ich nach Selcuk auf.
Bike etwas durch die Stadt, setze mich dann aber an irgendeinen der vielen kleinen Strassenbuden.
Naja wieso soll ich nichts essen bin ja irgendwie in Urlaub nicht auf Kur.
Komme dann mit einem aelteren Türken, seiner Frau und deren Tochter ins Gespraech - er spricht sehr gut Deutsch.
Zwei Stunden sind schneller vorbei als man denken kann - eine sehr nette Familie.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 7
09.05.2008 15:22:07
Beschliesse dann Ephesos zu besichtigen, das 3 km vor Selcuk liegt.
Ephesos war schon eine Weltstadt als Athen noch tiefste Provinz und Rom noch nicht einmal gegründet war.
In der besten Zeit zaehlte die antike Metropole eine viertel Million Einwohner.
Ephesos war die reichste Stadt Kleinasiens.
Der Hafen, das Tor zu den Schaetzen Anatoliens und Persiens.
Die Stadt galt als das Zentrum der Artemisverehrung.
Stelle mein Bike ab und wandere über das Gelaende.
Eine unglaubliche Vielfalt an antiken Ruinen sind verstreut in einem Umfeld, das landschaftlich sehr reizvoll ist.
Streife etwa 3 Stunden umher, lese mich etwas in die Geschichte ein, wobei mich alles sehr beeindruckt.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 8
09.05.2008 15:27:00
Pedale dann nochmals nach Selcuk um Obst, Wasser aber auch ein paar Kekse zu kaufen.
Danach begebe ich mich auf die Rückfahrt nach Pamucak, wo mein Zelt steht.
Geniesse noch einen wunderbaren Sonnenuntergang, der den ausgefüllten Tag noch abrundet.
Zur Zeit bin ich in Egirdir am Egirdir Gölü (See) in Westanatolien auf knapp 1000 m.
09.05.2008 15:30:27
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Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 9
15.05.2008 10:10:34
Verlasse nachdem ich alles verstaut habe um Ephesos und bike ins Landesinnere über Aydin nach Nazilli.
Die Strasse geht von Selcuk wieder mal 10 km steil nach oben und ich lege fast 600 Hm zurück.
Fahre dann aber durch eine von Olivenbaeumen bewachsene Landschaft und kleinen Dörfern, wo mich immer wieder der Gesang des Muezzin begleitet - es hat schon was sehr Magisches.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 10
15.05.2008 10:16:58
Zwischen Aydin und Nazilli eröffnet sich mir dann das Erdbeerland, wo links und rechts am Strassenrand feurig, rote Erdbeeren zum Verkauf angeboten werden - sie schmecken klasse.
Irgendwann im Nirgendwo haelt mich ein Mopedfahrer an, er will wissen wohin meine Reise geht.
Er ist sehr witzig,36 Jahre alt und arbeitet in der Hauptsaison als Animateur in Antalya.
Jeder nennt in John, doch für mich ist er Vim Diesel.
Erreiche dann nach knapp 6 Stunden Nazilli.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 11
15.05.2008 10:25:04
Brechen nach einem guten Frühstück um 9 00 Uhr auf und möchte heute Pamukkale erreichen, das berühmt ist für seine Kalksteinterassen.
Pedale der Hauptstrasse entlang bis zu einer Abzweigung, dort gehts dann auf einem kleinen Weg 30 km weiter.
Bin begeistert von dieser wunderbaren Einsamkeit.Rundherum nur Felder und Wiesen die durchzogen sind von Schilf und einzelnen Baeumen.
Ich setze mich immer wieder mal an den Wegrand und lausche den Vögeln - auf die vielbefahrene Hauptstrasse ein absoluter Genuss.
Nur ein Traktor kreuzt ab und zu meinen Weg, der von den verstreuten Dörfern kommt und seine lder bewirtschaftete.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 12
15.05.2008 10:36:09
Komme nach Karahyit, ein Dorf, das auf einem Hochplateau liegt und genehmige mir, da ich den ganzen Tag noch nichts gegessen habe ein halbes Huhn mit allen Beilagen um ganze 3 Euro.
Die Landschaft hier oben versetzt mich abermals in Erstaunen - grüne Felder mit den im Hintergrund rötlichen Bergen - unwirklich schön.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 13
15.05.2008 10:43:54
überlege ob ich die Nacht hier verbringen soll oder doch nach Pamukkale Town 5 km weiter fahren soll.
Entscheide mich dann aber doch für Pamukkale und finde eine absolut geniale Pension mit Pool, sehr liebevoll gestalteten Zimmern, die von einer sehr netten Familie geleitet wird.
Na dann, spare ich mir das Zeltaufstellen mal, denn um 7 Euro die Nacht incl. Frühstück ( nach Verhandlungen mit der Familie ) ist es einfach perfekt.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 14
15.05.2008 11:00:04
Sitze gerade oberhalb der Sinteterssen und bin fasziniert von diesem Naturdenkmal.
Weisse Kalksteinterassen wo man hinschaut, unter mir die weite Ebene des Landes, mit den verschneiten Gipfeln der 2000 im Hintergrund.
Eigentlich kann man sowas gar nicht beschreiben.
Leider wurden die Terassen bis 2000 ausgebeutete und verschmutzt, sodass sie kurz vor dem Verfall standen.
Erst als Unmengen von Protestbriefen eingingen handelte man und die Hotels oberhalb des Naturdenkmals wurden dem Erdboden gleichgemacht.
Heute stehen die Sinteterassen unter UNESCO Schutz und baden ist seit nunmehr acht Jahren verboten.
Am Plateau oberhalb der Terassen findet man die historische Staette Hierapolis.
Den Quellen werden heilende Kraefte nachgesagt.
Ob es richtig oder falsch ist, dass ich dieses Naturerbe besuche ist natürlich ein Streitthema, denn nach wie vor bin ich einer von Tausenden jeden Tag.
Pamukkale
15.05.2008 11:03:22
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Hierapolis
15.05.2008 11:05:56
~ ~ ~
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 15
15.05.2008 11:16:33
Verlasse Pamukkale in Richtung Hochland.
Es geht über Denizili 25 km. permanent bergauf durch kleine Ortschaften.
Endlich nach knapp 900 Hm habe ich mal einen Teil hinter mir.
Esgeht vorbei am Salzsee dem Acigöl,der in einer bizarren Landschaft eingebettet liegt.
Das Wetter macht mir heute etwas Sorgen, da der Himmel bedrohlich schwarz ist.
Naja, das musste ja kommen,es faengt an zu regnen, wobei auch die Temperaturen auf 7 Grad fallen.
Komme nach 98 km total durchnaesst in einen kleinen Ort im Nirgendwo und versuche eine Bleibe zu finden.
Ein Hotel das Einzige weit und breit hat noch nicht eröffnet, da noch im Bau ,werde aber trotzdem eingelassen und bekomme ein feines Zimmer um 6 Euro.
Der Manager, der lange Zeit in der Schweiz taetig war hatErbarmen mit mir, so bekomme ich auch noch etwas zu essen.
Na dann hoffe ich mal auf mogen, dass das Wetter etwas besser wird.
Acigöl
15.05.2008 11:17:58
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Bin momentan in Konya
15.05.2008 11:18:51
...........
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 16
20.05.2008 09:03:21
Super geschlafen genehmige ich mir noch ein Frühstück, zwei Chais ( Tee ) worauf mich der Manager einlaed, packe mein Bike, dann hat mich die Strasse wieder.
Leider ist das Wetter heute auch noch sehr wechselhaft.
Was für eine Strecke, ich überquere 2x einen Pass, dann noch nicht genug, habe ich sehr starken Gegenwind, der sich dann leider wieder mit sehr starkem Regen mischt.
Die Temperaturen fallen auch auf 7 Grad, da ich mich in eier Höhe von 1000 - 1300 m bewege.
Komme wieder einmal total durchnaesst in Isparta an und spare mir heute das Weiterfahren nach Egirdir.
Finde eine recht heruntergekommene Herberge im Stadtzentrum, die aber sehr billig ist.
Der Chef von dieser Burg ist aber sehr nett und witzig.
Verstaue mein bike in der Eingangshalle, genehmige mir eine Dusche, gehe noch in einem Einheimischenlokal was essen, danach kann sich die Welt heute ohne mich weiterdrehen.
Ja, das sind so die harten Radlertage, wo eigentlich keine so grosse Freude mehr aufkommen - diese Tage müssen wohl auch sein, dass man die Schönen wieder zu schaetzen weiss.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 17
20.05.2008 09:12:59
Was für ein Morgen sich mir da praesentiert, wolkenloser Himmel und Sonnenschein pur.
Gehe mir Essen besorgen, das aus Brot, Kaese, Früchten und Juice betseht, schwinge mich auf mein Bike, pedale etwas ausserhalb von Isparta, setze mich ins Grüne, wo ich dann ein open air Frühstück in den warmen Sonnenstrahlen geniesse.
Heute habe ich nur knapp 45 km. vor mir, bis Egirdir, also ganz entspannt und relaxt.
Fahre über einen Pass, wo sich mir danach ein bild eröffnet, dass mir der Mund offen bleibt.
Unter mir breitet sich Egirdir und der Egirdir Gölü aus.
Er liegt wie eine Oase umgeben von Bergen türkisblau in einem Becken.
Ja, so schnell ist auch die harte Partie vom Vortag wieder Geschichte.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 17
20.05.2008 09:26:33
Bike hinunter und suche mir einen feinen Platz, wo ich mal einen Tag Pause einlege.
Spatziere etwas am Ufer des Sees entlang, wo ich dann auch Kadir kennenlerne, ein Türke, der sehr lange in Kaernten gelebt hat.
Er führt einen ausgesprochen profesionellen Mountenbikeverleih und hat eine unglaubliche Ahnung von dem was er sagt - 35 Jahre im Bikegeschaeft sind Refferenz genug.
er plant auch Touren in die Umgebung, die für jeden Profi oder Amateurbiker zugeschnitten sind.
Kadir hat auch ein Trhiatlonteam zusammen gestellt, dass er vorwiegend selber finanziert - Hut ab.
Er spricht Türkisch, Deutsch, Englisch, Französisch und etwas Italienisch - diese Sprachenbegabung würde ich auch gerne besitzen.
Kadir ist sehr freundlich und laed mich zu Tee ein, wo er mir auch anbietet, sich mein Bike am naechsten Tag mal anzusehen.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 18
20.05.2008 09:40:40
Beschliesse heute einen feinen, relaxten Tag einzulegen.
Nach dem Frühstück geht zu Kadir, da er ja sehr gerne mein Bike begutachten will.
Er stellt mir ein paar Kleinigkeiten nach, die nicht hundertprozentig so funktionieren wie sie sollen, ist im Grossen und Ganzen aber zufrieden - schön für mich.
Irgendwann ist dann mal Mittag, als Kadir mir anbietet mit Ihm und Kahn, ein 21 jaehriger, den er trainiert, frischen Fsch zu essen.
Sehr gerne - ich geniesse den guten Fisch - er schmeckt hervorragend.
Tja, so ist der Tag ohne es zu merken mit Spass, netten Gespraechen, Filtercafe trinken ( ein Muss bei Ihm ) leider viel zu schnell vorbei - ein Tag an dem man Menschen kennenlernt die Bikes ausleihen, quatschen wollen, auf ein Hallo vorbeischauen, oder nur mal schnell auf die Toilette müssen.
Der Alltag bei Kadir und seinem Bikeshop - Danke dafür.
Wer mal in die Naehe von Egirdir kommt, sollt unbedingt bei Galerie Nomad vorbeischauen.
www.nomadbiketours.com
cankadir@hotmail.com
Ein Tag bei Kadir
20.05.2008 09:43:34
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Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 19
20.05.2008 09:46:54
Egirdir wird immer einen Platz in mir haben, es ist hier nicht nur sehr schön, sondern es herrscht hier auch eine ausgesprochen freundliche Atmosphaere - Danke, für einen kleinen Einblick in etwas Besonderes.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 20
20.05.2008 09:53:12
Starte so etwa gegen 10 Uhr, aber nicht bevor ich mich von meinem Freund Kadir verabschiede.
Trinken noch Tee zusammen, wobei er mir erklaert, dass ich auch seinen Traum lebe.
Er gibt mir noch einen Tip wegen einer anderen Route, die zwar etwas heftig ist, aber auf dieser Strecke lernt man das wahre Anatolien kennen.
OK, dann versuche ich diese Route, da sie sehr spannend klingt.
Alles gute Egirdir, und schon hat mich die Strasse wieder.
Es geht gleich mal steil nach oben, aber was für eine Sicht auf den Egirdir Gölü.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 21
20.05.2008 09:58:59
Ich bewege mich nun so zwischen 1200 - 1400 m ohne Verkehr durch Nadelwaldgebiet.
Es geht dann wieder runter, worauf dann wieder ein extremer Anstieg erfolgt, bis zum höchsten Punkt auf 1520m.
Dort treffe ich auf Hirten und ihren Ziegen, die auch sehr nett grüssen - andere wiederum schütteln nur den Kopf über mich.
Lege hier mal eine Pause ein, staerke mich mit Wasser, Brot und Obst, aber nicht alleine, sondern ein Hund der die Hirten begleitet gesellt sich zu mir - naja, essen wir eben zusammen.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 22
20.05.2008 10:02:39
Es geht dann wieder runter auf 1000m, wo ich mir schon denke, dass ich das noch büssen werde.
Kleine Dörfer im Nirgendwo, Herden von Ziegen, Schafen und Kühen ziehen an mir vorbei - was für eine ursprüngliche Gegend.
Im Nirgendwo
20.05.2008 10:04:21
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Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 23
20.05.2008 10:19:56
Der Asphalt geht dann zu einer Schotterpiste über, die dann, wie ich es geahnt habe, extrem steil bergauf verlaeuft, so steil, dass ich teilweise nur mehr schieben kann.
Lege eine Pause ein wo mir bewusst wird, ich bin hier wirklich alleine, abseits von jeder Zivilisation - ein eigenartiges, aber auch ein sehr schönes Gefühl.
Passiere dann bei ca. 1450 ein kleines Bergdorf, wo mich die paar wenigen Einwohner ansehen, als ob ich vom Mars kommen würde - naja, verstehe das.
Es geht stetig bergauf, bei einem Panorama, dass gewaltig und wunderschön zugleich ist.
Sch..., jetzt faengt es auch noch an zu regnen, aber das Wetter wechselt im Mai sehr oft innerhalb kurzer Zeit.
Der 2980 m hohe schneebedeckte Dipoyraz faerbt sich langsam in der untergehenden Sonne - surreal und schön.
Es nützt nichts, heute werde ich irgendwo mein Zelt aufschlagen, da ich nicht mehr weiter kann und es schon langsam Dunkel wird.
Finde einen geeigneten Platz mit Sicht auf den Dipoyraz auf knapp 1650 m.
Koche noch Nudeln, anschliessend noch Tee und so geht ein anstrengender aber unglaublich beeindruckender Tag zu Ende.
Hier im abseits von Allem spüre ich wieder dieses Gefühl von Freiheit.
Ein Kauz, gepaart mit dem Mondlicht das in mein Zelt faellt, wiegen mich dann in den Schlaf.
Sicht auf das Taurus - Gebirge
20.05.2008 10:21:51
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Schlafplatz auf 1650 m
20.05.2008 10:23:59
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Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 24
20.05.2008 10:31:24
Wache um 5 Uhr auf, weil mir etwas ins Gesicht tropft.
Leider habe ich vergessen den Zelteingang zu verschliessen, deswegen hat sich sehr viel Feuchtigkeit auf der Innenhaut meines Zelts angesammelt.
Es nützt alles nichts, ich muss raus, packe meinen Kram zusammen, geniesse den Sonnenaufgang, aber das Zelt kann hier leider nicht mehr trocknen - es ist einfach zu feucht.
Starte dann so gegen 7 uhr immer noch bergauf.
Erreiche dann nach gut einer Stunde den höchsten Punkt der Piste über das Taurusgebirge - exakt 1955m.
lege eine Pause ein, vors an die Abfahrt geht, die nicht weniger astrengend ist, da sehr grober, loser Schotter, abwechselnd mit grossen Steinen den Weg bestimmen
Bin zur Zeit im Herz Kappadokiens, in Göreme in der Naehe bei Nevsehir
20.05.2008 10:33:03
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Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 25
25.05.2008 09:03:49
Dann stehe ich plötzlich vor dem Beseyhir Gölü ein wunderbarer Anblick - er ist eingerahmt von einem Gebiet, das sehr an die Tiroler Almen erinnert.
Kaufe in einem kleinen Dorf noch Brot, wo ich wieder mal der Höhepunkt bin, denn etwa 20 Menschen stehen um mein Fahrrad, wobei sie mich mit grossen Augen ansehen.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 26
25.05.2008 09:11:05
Die eigentlich unbefahrene Strasse führt direkt am See entlang - natürlich wie überall in der Türkei mal rauf , dann wieder runter.
Treffe an einer Wegkreuzung nach Beseyhir Ramazzan ehemals Johannes, ein Deutscher, der seit drei Jahren in Beseyhir lebt und zum Islam konvertiert ist.
Wir pflegen einen netten Smaltalk, wobei er mich fragt, ob es mir recht waere, wenn er mich morgen besuchen kommt - OK aber woher weisst du wo ich bin? - Ich finde dich schon.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 27
25.05.2008 09:25:09
Um 10 Uhr klopft es, nachdem ich mein Frühstück genossen habe, an meine Zimmertür - es ist Ramazzan.
Hast du Lust auf einen Besuch eines ursprünglichen, türkischen Bergdorfs ? - Ja, sehr gerne.
Fahren mit seinem alten Gelaendewagen, der nur anspringt wenn er gerade Lust dazu hat, nach Kamlak.
Was für ein Dorf, man fühlt sich 200 Jahre zurückversetzt, wenn nicht ein paar der Hütten einen Parabolspiegel haette.
Werden von einem Maurer eingeladen, sein Werk zu besichtigen, den Ramazzan sehr gut kennt.
Spatzieren dann durch die fast verlassenen Gassen, in einem anderen Jahrhundert, wo mir Ramazzan sehr viel erklaert, zeigt und geduldig meine Fragen beantwortet.
Treffen dann vereinzelt auf Menschen, die hier wohnen und selten oder noch nie einen Tourist gesehen haben, geschweige denn in ihrem Dorf.
Mein Freund kennt viele, viele ist etwas übertriebe, er kennt die paar Wenigen, die das Dorf noch bewohnen.
Schade, dass ich der türkischen Sprache nicht maechtig bin, aber schön, dass es mein Begleiter ist.
Ich haette mir Verwunderung, Abneigung und Verschlossenheit erwartet, statt dessen öffnen mir herzliche, interessierte und sympatische Herzen ihre Tore.
Begegnung in Kamlak
25.05.2008 09:27:11
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Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 28
25.05.2008 09:40:55
Er laed mich dann, bei einem Freund, der ein kleines Essenlokal führt, traditionell zum Mittagessen ein, wo wir auch fast drei Stunden sitzen.
Wir genissen das türkische Essen, und trinken Tee - ich lerne sehr viele Menschen kennen, wir haben grossen Spass und eine unglaubliche Welle der Sympathie schlaegt mir etgegen.
Besuchen dann noch seine Autowerkstatt, einen traditionellen Markt, die Esrufoglu Moschee - die sehr sehenswert ist, wo dann noch der Sonnenuntergang den Tag beschliesst.
Danke Ramazzan, Danke an die vielen interessanten Menschen, für diesen aussergewöhnlichen Tag - für deine Offenheit und dich Ramazzan, als Menschen.
Er schenkt mir zum Abschluss noch eine islamische Gebetsschnur mit den Worten:
Dein Weg soll wie das Wasser sein, langsam und leicht dahinfliessend.
Inshallah
Esrufoglu Moschee
25.05.2008 09:43:03
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Danke Beseyhir
25.05.2008 09:44:17
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Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 29
25.05.2008 09:53:49
Aufbruch um 9:30 Uhr, denn ich möchte heute noch bis Konya kommen.
Habe zwei Paesse zu bewaeltigen. Der Erste 1580 m, also knapp 600 HM, dann wieder runter auf 1100m worauf der zweite Anstiegerfolgt, auf 1480 m.
Leider weicht es mich wider total ein, aber egal, das dauert ja max. 15 - 20 min, dann kommt wieder die Sonne zum Vorschein.
Die Strecke ist aber ganz ok.
Sehe dann schon Konya von oben - was für eine gigantische Stadt, das haette ich nun nicht erwartet.
Eingerahmt von einer Kulisse, die an einen Westernfilm erinnert.
Angegeben ist Konya mit 450 000 EW., hat aber mittlerweilen schon die 1,5 Mio. erreicht.
Gegend um Konya
25.05.2008 09:58:44
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Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 30
25.05.2008 10:12:19
Bike ins Stadtzentrum, wo ich total die Orientierung verliere.
Halte vor einem Park, als plötzlich jemand ruft: Hey woher ?
Drehe mich um zu einem Türken, der einen Strassenstand mit allem Möglichen vor dem Park stehen hat.
Ich sage österreich - Innsbruck.
Es ist kaum zu glauben, er stellt sich als Abdullah vor, arbeitete und lebte 15 Jahre lang in Telfes - Stubaital.
Irre schon wieder treffe ich jemanden - die Freude ist gross.
Er laed mich sofort zu Tee ein und wir quatschen mitten in Konya 2 Stunden auf Tirolerisch.
Abdullah ist ein richtiges Original, kennt wie es scheint, die halbe Stadt und führt ein Mundwerk, dass ich aus dem Grinsen nicht mehr herauskomme.
Stellt mich jedem vor, wobei er auch sofort die Geschichte erzaehlt woher ich komme, wohin ich gehe, dann wird mein Bike praesentiert.
Er zeigt mir die Strasse wo ich hin will - war gar nicht so falsch.
Empfiehlt mir noch eine Bleibe, wo sein Schwager arbeitet und ich verspreche morgen wieder zu kommen.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 31
25.05.2008 10:31:07
Verfahre mich aber wider im Strassengewirr von Konya, doch dann stehen zwei kids aus Somalia neben mir.
Sie zeigen mir den Weg, indem sie vorrausfahren, so biken wir nun zu Dritt durch Fussgaengerzonen, an Moscheen vorbei zum Mevlana Kloster.
Klasse Jungs - ich will ihnen irgendetwas anbieten, aber sie lehnen ab - gerne geschehen, war so in etwa die Antwort.
Na dann, herzlichen Dank.
Bekomme sofort 20 % auf das Zimmer, gehe noch eine Kleinigkeit essen, wo ich mit dem Kellner ins Gespraech komme - wir artikullieren, er auf Englisch, ich die paar Sachen in Türkisch, die ich mittlerweilen schon gelernt habe.
Lerne noch ein paar Vokabeln dazu, verabschiede mich mit einem: 'Hat mich gefreut' , was auch von der Gegenseite bekundet wird.
Also bleibe ich eben hier in Konya auch einen Tag - ist ja egal - was soll ich mich durch ein Land stressen, das mir bisher soviel positive Erlebnisse beschert hat.
Das Iran Visum laeuft zwar, aber das kann ich notfalls ja verlaenger, hat man mir gesagt.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 32
25.05.2008 10:52:39
Um etwa 9Uhr klingelt mein Zimmertelefon - es ist Nadiim, der somalische Junge vom Vortag.
Gehe runter und weiss nicht genau, was er will, also begleite ich Ihn.
Treffe seinen Vater, der sehr gut Englisch spricht.
Wir unterhalten uns eine Stunde sehr nett. Unglaublich was so eine Flüchtlingsfamilie alles mitmacht, wenn in ihrem Land die Politik nicht faehig dazu ist, Frieden zu schaffen.
Sie kommen aus Mogadischo, der Hauptstadt Somalias und sind vor dem Krieg geflohen.
Nadiim hat noch weitere sieben Geschwister.
Sie haben absolut Nichts zum Leben.
Der Vater erzaehlt mir, dass Nadiim heute nicht in die Schule wollte, sondern unbedingt zu seinem Freund mit dem Fahrrad.
Er bittet mich mit dem Jungen einen schönen Tag zu verbringen, da er leider nicht im Stande dazu ist, weil er absolut kein Geld hat.
Was für eine Frage, natürlich, sehr gerne mache ich das.
Wir streifen durch die Stadt, wo er mir alles zeigt, gehen ins Internet Cafe Computer spielen, er zeigt mir das Mevlana Kloster.
Nadiim ist sehr nett, aber auch sehr zurückhaltend.
Jedesmal wenn ich ihn frage ob er Hunger hat, fragt er nur ob ich was essen will, also esse ich eben, obwohl ich eigentlich satt bin, dass auch er was in den Magen bekommt.
Wir verabschieden uns dann so gegen 15 Uhr, wo ich ihm noch etwas für seine Familie zustecke.
Es stimmt mich sehr traurig, dass es soviel Elend und Ungerechtigkeit auf unserem Planeten gibt - Hoffentlich aendert sich das irgendwann einmal - die Mittel dazu haetten wir ja, aber leider fehlt uns der nötige Verstand.
Nadiim
25.05.2008 10:55:58
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Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 32
25.05.2008 11:05:30
Mache eine Stunde Siesta und begebe mich dann wie versprochen zu Abdullah.
Er ruft schon von Weitem - Hallo mein Freund aus Innsbruck.
Sitzen bei seinem Stand trinken Tee und quatschen über Gott und die Welt.
Er muss dann in die Moschee, wobei er mich fragt, ob ich ihn begleiten will. Ok sehr gerne.
Ich bin überwaeltigt vom Innenraum des Gebetshauses, es ist riessig, mystisch und wunderschön.
Beobachte von hinten die Szenerie.
Der Muezzin beginnt sein Gebet und die Glaeubigen beten indem sie sich mehrmals verneigen und zu Boden knien und wieder aufstehen.
Es beeindruckt mich sehr, was sich da vor meinen Augen abspielt.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 33
25.05.2008 11:21:21
Abdullah laed mich anschliessend zu sich nach Hause ein, um mit seiner Familie zu Abend zu essen.
Also fahren wir etwas ausserhalb des Zentrums zu seinem Haus, wo uns seine Frau schon erwartet.
Es ist ein schönes Haus, mit 3 Etagen umgeben von einem sehr liebevoll gestalteten Garten.
Wir sitzen im Wohnzimmer am Boden - natürlich nur die Maenner, da es einfach so Brauch ist im Islam - wo dann vor zu aufgetischt wird.
Seine Frau ist eine sehr gute Köchin, einfach lecker nur zuviel, aber ich brings gerne runter.
Danach gehts nochmals ins Gebetshaus von seinem Ort, wo ich abermals mitgehen darf.
Nach dem Gebet spatzieren wir noch durch seinen Ort, wo er mir alles zeigt.
Dann gibts Tee wobei wir den Abendfilm schauen.
Ich verstehe zwar nichts, aber egal für solch einen Einblick in das Leben einer türkischen Familie ist einfach alles wunderbar.
Seine Frau richtet mir dann das Gaestebett, aber ich muss leider ins Hotel zurück, da meine ganzen Sachen dort sind und ich auch frühmorgens aufbrechen will.
Er bittet mich noch einen Tagzu bleiben, wo ich auch bei ihm schlafen könnte, aber ich habe einen Entschluss gefasst, morgen Richtung Kappadokien aufzubrechen, da ja trotz allem mein Iran Visum laeuft.
Er bringt mich dann um 3 Uhr morgens ins Hotel, wo ich fast keinen Schlaf mehr finde, nach so einem intensiven Tag.
Danke Abdullah für alles !
Bin zur Zeit in Sivas im Nordosten
25.05.2008 11:39:23
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DANKE, FÜR DIE VIELEN, NETTEN WÜNSCHE UND EINTRAEGE IN MEINEM GAESTEBUCH
25.05.2008 11:40:52
Ich kann leider nicht allen persönlich schreiben, ich hoffe dies zaehlt auch.
[b]Vielen, vielen Dank an euch Alle !!!!!!![/b]
Reisetagebuch Mai 2008 Teil 34
31.05.2008 09:41:24
Kaum geschlafen, etwas traurig wegen des Abschieds von Konya, aber auch begierig wieder etwas Neues zu entdecken, breche ich um 10 Uhr Richtung Zentralanatolien auf.
Die Strasse ist Ok, sodass ich gut vorankomme.
Die Landschaft ist sehr trocken und mir eröffnet sich wieder diese unglaubliche Weite.
Dann im Nirgendwo sehe ich etwas sehr langsam auf mich zukommen - das gibts doch nicht, ein Biker.
Er ist Hollaender und seit August 2007 on Tour um den Globus.
Er pedalt zwischen Afrika, Neuseeland und Asien hin und her.
Quatschen etwas, aber da jeder noch eine Tagesetappe vor sich hat, verabschieden wir uns nach einer halben Stunde.
Fahre dann in Sultanhani ein, ein weit verstreutes Nest in einer trockenen Umgebung.
Habe von einer Pension gehört, die ganz nett sein soll.
Fahre mit dem Bike in den Garten ein, wo mir schon Bluesklaenge entgegenkommen, die ein Farbiger auf seiner Gitarre hervorzaubert - es ist gerade eine Party angesagt.
Aber ich weiss, heute werde ich nicht viel Party haben, da ich total erledigt bin - 112 km, ohne Schlaf am Vortag ist mir dann doch zu viel.
Es gibt noch ein Essen mit ca. 30 Leute, dann vertschüsse ich mich in die Waagrechte.
Impressionen
31.05.2008 09:43:12
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Reisetagebuch Mai 2008 Teil 35
31.05.2008 09:53:59
Breche nach Ilhara auf, das Tor zu Kappadokien, da ich gehört habe, es soll etwas ganz Einzigartiges sein.
Also warum nicht, da ich ja sowieso in etwa die Richtung will und auch sonst nicht viele Termine habe, die ich wahrnehmen muss.
Bike anfangs durch eine trostlose Hochebene, die einfach nur langweilig und windig ist - natürlich wieder sehr starken Gegenwind.
Komme dann nach Aksaray, eine Stadt die es auch nicht gerade lohnt sich dort laenger aufzuhalten.
Treffe beim Obstkauf einen Einheimischen, der mir einen etwas kürzeren Weg beschreibt, aber auch heftiger - Heftig bin ich eh schon gewohnt also los.
Biege nach der 6 Ampel rechts ab, wie er gesagt hat, am Friedhof vorbei nach oben.
So langsam wird die Landschaft interessant.
Es geht weiter nach oben, wobei ich dann denke ob das schon der richtige Weg ist.
Es wird steiler und ich muss absteigen um zu schieben.
Es tauchen links rötliche Felsen auf, die an die Bibelgeschichte erinnern, eingebettet in grünen Feldern.
Impressionen
31.05.2008 09:56:06
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Reisetagebuch Mai 2008 Teil 36
31.05.2008 09:59:53
Endlich oben auf 1300 m.
Es eröffnet sich mir eine Sicht auf eine ganz eigene Gegend, die ich zuvor nocht nie gesehen habe.
Hirten, die von ihren Schafeherden begleitet werden, ziehen an mir vorbei, grüssen freundlich, nur leider verstehen wir uns sprachlich nicht - Schade.
Kurzes Selbstfotoshooting
31.05.2008 10:07:47
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Reisetagebuch Mai 2008 Teil 37
31.05.2008 10:12:35
Die Strasse führt wieder bergab, doch ich weiss wie meist in der Türkei, dass ich das wieder büssen werde.
Ihlara ist endlich ausgeschildert, also bin ich richtig, sehr schön.
Pedale durch einen kleinen Ort, wos dann rechts abgeht.
Wow - was ist dass denn für eine Gegend - ich bin sprachlos.
Durchlöcherte Felsformationen im warmen Abendlicht stehen imposant neben mir und ich komme mir wieder einmal sehr klein vor.
Reisetagebuch Mai 2008 Teil 38
31.05.2008 10:18:06
Das soll erst der Anfang sein - irre.
Jetzt wirds hart; Die Strasse führt nun so steil nach oben, dass ich keine Chance mehr habe zu biken, also wieder schieben.
Es nimmt kein Ende.
Schliesslich bin ich auf 1500 m., dem höchsten Punkt der Strasse.
Eine grandiose Aussicht erwartet mich.
Reisetagebuch Mai 2008 Teil 39
31.05.2008 10:24:36
5 km noch bis Ihlara.
Oh endlich, der kleine Ort breitet sich wie eine Oase vor mir aus.
Finde eine wunderbare Pension, mit riessen Zimmern um 7 Euro die Nacht incl. Frühstück - Campen würde 5 Euro kosten.
Na die 2 Euros gebe ich doch gerne aus für ein Zimmer mit einer heissen Dusche und einer Terasse.
Geniesse noch ein gutes Essen, danach liege ich fasziniert von so vielen Eindrücken in einem feinen Bett, am Ende der Welt auf knapp 1450 m.
Reisetagebuch Mai 2008 Teil 40
31.05.2008 10:36:06
Werde mir heute die Schlucht mit seinen Felsenkirchen mal naeher asehen.
Spatziere durch Ihlara bis zum Dorfplatz, wos dann links zur Schlucht geht.
Man schlendert so den Weg entlang bis sich auf einmal das Tal vor einem ausbreitet.
Das Tal ist 15 km. lang und wird auch als Grand Canyon der Türkei bezeichnet.
Die imposante Schlucht entstand wahrscheinlich durch den unterirdisch fliessenden Melendiz.
Es wurde im 8 Jhd. zum Rückzugsgebiet byzantinischer Mönche. In Zeiten der Verfolgung bot die schwer zugaengliche Schlucht ein ideales Versteck.
Wandere langsam durch das Tal, begleitet von Vogelgezwitscher und Froschquaken.
Sehe mir auch vereinzelt die Höhlenkirchen an, wobei ich aber nicht alle der Reihe nach abklappere, sondern nur einige Wenige ohne Stress und Hektik auf mich wirken lasse.
Das Tal selbst ist wunderschön, auch wenn es gut besucht ist, findet man immer wieder einen Platz, um die Ruhe und Impossantheit des Ganzen zu geniessen.
Deckenfresken in den Felsenkirchen von Ihlara
31.05.2008 10:38:21
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Reisetagebuch Mai 2008 Teil 41
31.05.2008 10:41:46
Ungern verlasse ich dieses Dorf, da ich eine sehr feine Bleibe hatte, sympatische Menschen und eine schöne Gegend, aber es nützt nichts.
Auf der anderen Seite freue ich mich nun auf das Herz Kappadokiens - das Dreieck um Göreme.
Reisetagebuch Mai 2008 Teil 42
31.05.2008 10:51:43
Bike wieder einmal bergauf durch eine Gegend, wo man durchaus auch Indianer erwarten könnte.
Rötliche Bergkegel, die einfach so in der Landschaft stehen, begleiten mich auf 1500m . Höhe.
Komme nach gut 50 km. nach Derinkuyu, ein Staedchen, in einer von Landwirtschft gepraegten Gegend.
Setze mich an eine Tankstelle um etwas zu verschnaufen.
Sitze da so etwa 15 min. als mir plötzlich jemand auf die Schulter klopft.
Ich drehe mich um zum Tankwart, der mir einen Teller mit einer frischen Wassermelone unter die Nase haelt.
Afiet Olsun - Guten Appetit wünscht er mir wobei er mich sympatisch anlacht.
Ja so etwas passiert mir hier in der Türkei sehr oft, dass ich einfach zu Irgendwas eingeladen werde.
Gestaerkt bike ich dann weiter, wos nun auch langsam bergab geht - muss es ja, da Nevsehir auf knapp 1200m. liegt und ich immer noch auf 1500m. herumtrete.
Bin nun nach einer harten Bikerwoche mit etlichen Passüberquerungen in Erzurum auf 1930m. im Nordosten des Landes, rund 280 km. trennen mich noch von der iranischen Grenze
31.05.2008 11:03:16
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Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 43
05.06.2008 09:16:33
Komme nach Nevsehir, wos dann rechts ab nach Göreme geht.
Bike eine Bergstrasse hinunter und...
Ich hatte ja eine gewisse Vorstellung von diesem Highlight auf meiner Reise, aber das was nun vor mir liegt, stellt alles in den Schatten - Wahnsinn, ich bin in Mittelerde von J.R. Tollkin.
So wunderschön, imposant und surreal haette ich mir Kappadokien nicht in meinen Traeumen ausgemalt.
Ich bin einfach überwaeltigt, wobei ich mich immer wieder selbst sagen höre: ' Das gibts ja nicht '
Eine Ebene mit Felsen, Türmen, Spitzen, Höhlen, Kegeln so weit das Auge reicht, praesentiert sich mir im warmen Abendlicht.
Sitze neben meinem Bike und kann mich nicht sattsehen an dieser Pracht.
Fahre nach fast zwei Stunden des Staunens ins Dorf Göreme ab, das leider eine Touristenhochburg sondersgleichen ist - tja, ist irgendwie auch verstaendlich.
Suche mir einen ruhigen Campingplatz etwas abseits des grossen Rummels um 2,5 Euro die Nacht, geniesse noch eine Dusche, ein gutes Essen und begebe mich dann auf die Spuren Marco Polos von Gary Jennings.
Impressionen aus Kappadokien
05.06.2008 09:18:23
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Impressionen aus Kappadokien 2
05.06.2008 09:19:43
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Impressionen aus Kappadokien 3
05.06.2008 09:21:01
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Impressionen aus Kappadokien 4
05.06.2008 09:21:53
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Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 44
05.06.2008 09:31:50
Frühstücke irgendwo im Dorf Göreme, wobei ich mit der Chefin des Lokals ins Gespraech komme und 1,5 Stunden sind im Nu verstrichen.
Spatziere etwas durch Göreme und aktuallisiere mein Tagebuch.
Schraeg, am Vortag ist man allein, im Abseits von Allem und nun dass hier: Shops, Internetcafes, Discos, Restaurants Tourenveranstalter... hier wird einfach alles verkauft.
Aber das tut der Gegend keinen Abbruch.
Soll ich mir heute mal, wenn schon so eine Riesenauswahl herrscht, ein Mittagessen gönnen ? Ja, Spagetti waeren nach fünf Wochen Abstinenz mal der Renner und gut sind sie - Mahlzeit.
Will eigentlich das Open Air Museum besuchen, aber leider ist heute das Wetter nicht so besonders, was auf das Gelaende von den Farben her, einen extremen Einfluss nimmt - dann doch besser morgen.
Verbringe den restlichen Tag mit lesen, Siesta halten, Essen und wechsle nach gut 1700 km. die Kette bei meinem Bike - sie waer zwar noch im Rahmen gewesen, aber sicher ist sicher, bevor die hinteren Zahnkraenze verloren sind.
Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 45
05.06.2008 09:55:18
Sitze gerade auf einen der unzaehligen Tuffsteinkegel die so weit man sehen kann, die Landschaft hier majestetisch regieren.
An dieser Einzigartigkeit kann ich mich gar nicht genug sattsehen, nebenbei ist heute ein Traumwetter, das die bizarre Gegend so lansam in magisches Licht taucht.
Geformt wurde diese einzigartige Landschaft von Vulkanausbrüchen, die 10 - 30 Mio. Jahre zurückliegen.
In wiederholten Ausbrüchen wurde Tuffasche in die umliegenden Gebiete geschleudert; den Rest hat in jahrtausend langer Arbeit dann die Witterung dazu beigetragen.
Besuche auch noch das Open Air Museum, das unter Unesco Schutz steht und bekannt ist für seine wunderbaren Felskirchen, die natürlich nur ein Bruchteil von allen sind.
Wie schon in Ihlara werden die Felskirchen im 8 - 10 Jhd. von byzantinischen Mönchen angelegt, da sie hier versteckt ihrem Glauben nachgehen konnten.
Es schmücken teilweise noch sehr gut erhaltenen Fresken die Höhlenkirchen.
Komme beim Cafe trinken mit ein paar Türken ins Gespraech - nicht ganz, einer ist aus Tabriz, eine Stadt, die auf meiner Route im Iran liegt.
Wir reden über die angebliche Gefahr im Grenzgebiet Türkei - Iran, über Politik und denSitten und Gebraeuchen die der Islam und auch der Iran vorschreibt.
Es ist ein sehr erbauendes Gespraech, dass mir wieder sehr viel Optimismus für meinen Weg mit gibt.
Er hat in Tabriz fertigstudiert und ist eben momentan hier in der Türkei, um zu Arbeiten.
Das Ansehen der muslimischen Laender ist leider sehr stark gesunken, aber nur weils ein paar Wenige gibt, die für eine Sache kaempfen die es nicht lohnt.
99,9% der Anderen werden aber in den gleichen Topf geschmissen - das ist sehr schade.
Er wollte ein Visum für die Staaten - die Botschaft fragte nach seiner Religion, dann war die Sache eigentlich schon gegessen.
Das gleiche ist ihm auch bei den europaeischen Botschaften passiert - traurig, aber wahr.
Sind wir wirklich so kleinkariert und kurzsichtig geworden, dass wir alles, was wir vorgesetzt bekommen, einfach so schlucken ohne es auch nur im Geringsten in Frage zu stellen.
[b]Many different people - but one world ![/b]
Er laed mich noch zu Tee ein, danach verabschieden wir uns ganz herzlich, wobei er mir Glück und wunderbare Begegnungen is seinem Heimatland Iran wünscht.
Fresken der Höhlenkirchen von Göreme
05.06.2008 09:57:52
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Fresken der Höhlenkirchen von Göreme 2
05.06.2008 09:58:36
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Impressionen aus Kappadokien 5
05.06.2008 09:59:48
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Impressionen aus Kappadokien 6
05.06.2008 10:00:32
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Reisetagebuch Türkei Mai 2008 Teil 46
05.06.2008 10:17:02
Ach ja, heute ist so ein Tag in meinem Leben, den ich nie vergessen werde.
Ich sehe eine Kolonne von fetten Mercedes vorfahren - na dass muss ich mir doch mal naeher ansehen.
Das gibts doch nicht, es ist die österreichische Fahne am Auto montiert.
Na, jetzt bin ich aber gespannt.
Warte etwas vor dem Auto, da sehe ich unseren Bundespraesidenten schon von Weitem.
überlege kurz und rufe dann doch, bevor er ins Auto steigt: 'Hallo Herr Bundespraesident'
Er dreht sich um, kommt auf mich zu schüttelt mir die Hand und fragt woher ich bin und was ich hier mache.
'Von Innsbruck und gerade mir dem Fahrrad unterwegs Richtung Osten'
'Was, mit dem Fahrrad, dann pass aber gut auf dich auf und komm wieder heil zurück nach österreich'
Er stellt sich zu mir, es werden Fotos gemacht, er verabschiedet sich und steigt ins Auto.
Dr. Alexander Grubmayr gibt mir noch seine Visitenkarte, dass er mir das Foto zukommen lassen kann.
Dr. Heinz Fischer kurbelt nochmals die Scheibe von seinem Fahrzeug herunter und ruft mir noch zu: 'Grüsse mir auch Innsbruck und Tirol'
Also liebe Tiroler und Tirolerinnen, dann leite ich das mal weiter: Schöne Grüsse vom Herrn Bundespraesidenten.
Es ist fast unglaublich für mich, aber ich halte die Visitenkarte der österreichischen Praesidentschaftskanzlei in der Hand, also war es keine Einbildung.
Wie versprochen hat mir Dr. Alexander Grubmayr das Foto per e-mail zugesand - Herzlichen Dank dafür !!
Dr. Heinz Fischer ist sehr sympatisch und nett, er hat auch nicht gezögert und ist sofort zu mir gekommen, als ob wir alte Bekannte waeren.
Er hatte sicher nicht viel Zeit, trotzdem nahm er sie sich für mich.
Das rechne ich ihm sehr hoch an und finde es einfach grossartig.
Volksnahe Politiker zum 'Anfassen' sind etwas Besonderes ( ausser im Wahlkampf), schön, dass es welche gibt.
Danke Herr Bundespraesident Dr. Heinz Fischer und weiterhin alles Gute !
Ein paar Zahlen und Fakten
05.06.2008 10:27:41
Kilometer gesamt bisher: 2720
Kilometer Türkei: 2111
Höhenmeter gesamt: 20.670
Fahrzeit gesamt: 159,15 Std.
Ich habe nun die Türkei in knapp 5 Wochen, nach 2111 km., incl. betimmter Ruhetage mit dem Bike durchquert, und befinde mich momentan in Dogubayazit, am Fusse des Ararat, des höchsten Berges der Türkei (5137m.), knapp 30 km. vor der iranischen Grenze.
Es freut mich sehr, dass ich auch dieses Ziel, ohne grösserer Probleme erreichen konnte.
Reisetagebuch Tuerkei Mai 2008 Teil 47
11.06.2008 08:27:42
Es geht so langsam in die Osthaelfte der Tuerkei.
Erreiche Kayseri so gegen 17 Uhr nach 85 km.
Unglaublich, hier in dieser grossen Stadt bin ich wieder der einzige Fremde weit und breit.
Ein Tuerke hilft mir bei der Suche nach einem Zimmer, er ist sehr nett und erklaert mir - als er 1948 nach Deutschland gekommen ist, konnte er kein Wort auf Deutsch, doch er hatte Hunger, also benutzte er die Zeichensprache, worauf ihn die Verkaeuferin auslachte - seit dem hilft er jedem weiter der Hilfe braucht, da er weiss, wie unangenehm so eine Situation sein kann - Danke .
Zimmer ist OK
Reisetagebuch Tuerkei Mai 2008 Teil 48
11.06.2008 08:42:40
Eine lange Strecke , ohne groessere Ortschaften liegt vor mir.
Ueberquere zwei Paesse und komme nach 90 km. in Gemerek an - ein kleiner Ort, der umgeben von Feldern auf einem Hochplateau liegt.
Wollte urspruenglich hier uebernachten, aber da ich heute so in Bikerlaune bin, pedale ich weiter nach Sarkisla, ebenfalls ein kleiner Ort auf 1200m.
Komme an einem, auf der Hauptstasse gelegenen, sogenannten Brummitreffpunkt nach gut 121 km. zum Stehen - bin wieder einmal der Hoehepunkt hier.
Nehme mir eine kalte Cola, setze mich ins Freie, wo ich sofort von 20 Brummifahrern incl. Chef der Raststaette umringt werde.
Oh, was fuer ein Zufall, auch hier spricht jemand Deutsch ( mit Englisch geht sowieso nichts ) und nimmt die Stelle als Dolmetscher ein.
Beantworte geduldig alle Fragen der Fahrer.
Frage nach einer Schlafgelegenheit und mache mich auf ins Ortszentrum.
Vorher moechte ich noch meine Cola und die zwei Tees bezahlen, gehe in die Raststaette, suche den Chef, er gibt mir die Hand, legt seine aufs Herz wobei er mir viel Glueck wuenscht ohne auch nur irgendwas von mir zu verlangen - es beruehrt mich immer wieder aufs Neue, diese unglaubliche Menschlichkeit und Gastfreundschaft.
Ich glaube, dass mir sowas in Oesterreich nicht passieren wuerde.
Reisetagebuch Tuerkei Mai 2008 Teil 49
11.06.2008 08:59:25
Sivas heisst das Ziel.
Pedale auf einer Berg und Talbahn Richtung Nordosten.
Die Strasse veraeuft durch etliche Aecker und Felder parallel zur Bahnstrecke.
So etwa 20 km. vor Sivas wird die Strasse eng und Berge begleiten mich links und rechts.
Leider habe ich wieder so starken Gegenwind, dass ich sogar abwaerts treten muss.
Der Wind hier in der Tuerkei, der eigentlich permanent von Nordosten her blaesst, bringt mich schon oft an der Rand der Verzweiflung - da ich mich nach Osten bewege, wird sich dasan aber auch nicht viel aendern.
Es faengt an zu regnen, doch da sehe ich schon eine Tankstelle incl. Raststaette.
Stelle mein Bike ab.
Da es nicht aufhoert zu regnen genehmige ich mir in der Raststaette etwas zu Essen.
Mein Rad bleibt an der Tankstelle.
Ich glaube, ich koennte mein Bike in der Mitte einer Grossstadt unbeaufsichtigt fuer zwei Stunden stehen lassen,(was ich auch schon gemacht habe in Konya), ohne dass etwas fehlen wuerde - soviel zur Sicherheit in der Tuerkei bisher - Hoffentlich aendert sich das nicht.
Fahre in Sivas ein, eine Universitaetsstadt im Nordosten des Landes, aber eigentlich nicht besonders reizvoll.
Beschliesse aber trotzdem einen Tag Pause einzulegen, um mir fuer die bevorstehende, knapp 700 km. lange Strecke ueber Erzincan, Erzurum nach Dogubayazit noch etwas Kraft zu holen, da diese mit 8 Passueberquerungen, drei davon ueber 2200m. hart werden wird.
Habe ein feines Zimmer der Billighotelkategorie und geniesse eine heisse Dusche.
Auch die Waesche steht an, wo mir heisses Wasser gerade recht kommt.
Esse noch in einem kleinen Lokal, wo ich vom Besitzer zu Tee eingeladen werde und wir versuchen ein Gespraech aufzubauen, was sich aber leider als sehr schwierig herausstellt - aber wie so oft stimmt die Chemie.
Fahrt nach Sivas
11.06.2008 09:02:46
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Bekanntschaften in Sivas
11.06.2008 09:05:10
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Reisetagebuch Tuerkei Mai 2008 Teil 50
11.06.2008 09:15:46
Es geht weiter nach
Ueberquere eine Pass, was mir heute sehr hart vorkommt, da der Wind mit unglaublicher Kraft gegen mich arbeitet.
Komme nach 80 km. in Zara an, ein kleiner, windgepeitschter Ort auf 1390m. im Nirgendwo.
Finde im Zentrum aber eine billige Absteige um 4 Euro - Dusche gibts in der ganzen Burg keine.
Hier in Zara ist wirklich der Hund begraben, aber eine Universitaet ist vor Ort - fuer mich fast unvorstellbar.
Gehe noch etwas essen und das wars fuer heute.
Reisetagebuch Tuerkei Mai 2008 Teil 51
11.06.2008 09:31:04
Verlasse Zara, nachdem mich der Besitzer eines Essenlokals fuer Mittelose, wo auch ich am Vortag gegessen habe, noch zu Tee einlaed, will sie bezahlen, er legt die Hand aufs Herz und wuenscht mir Glueck - ich weiss, ich wiederhole mich, aber solche Gesten koenne gar nicht oft genug festgehalten werden.
Habe heute zwei Paesse vor mir, der erste, der Kiziliermut Beli geht noch mit 1700m., aber dann kommt der zweite, der Kivildag Gezidi, der es mit seinen 2190m. in sich hat.
Schweisstreibend gehts durch ein enges Tal aufwaerts ohne ein Ende zu haben.
Nach gut 1,5 stunden dann der hoechste Punkt - Ich reisse die Arme in die Hoehe.
Die Landschaft ist wunderschoen mit den ueberall verstreuten Schneeflecken im praechtigen Gruen der Almwiesen.
Oh, eine Militaerkaserne und eine Strassensperre.
Werde herangewunken von zwei Rekruten die aber sehr nett, nur neugierig sind.
Sie deuten mir, dass es nun abwaerts geht und wuenschen mir alles Gute.
Irre, was sich auf der andern Seite fuer ein Tal auftut.
Ein kleiner Garten Eden - rolle durch saftig, gruene Wiesen die von Nadelwaelder umgeben sind, wo sich mitten durch ein Bach seinen Weg bahnt.
Halte an, hoere Voegel, Insekten, das Rauschen des Baches, sonst herrscht absolute Ruhe.
Wiedereinmal bin ich ueberrascht von der Tuerkei, da ich dies hier einfach nicht vermutet haette.
Komme noch bis Refahige, eine kleine Ortschaft auf knapp 1450 m.
Ein kleines Paradies inmitten einer rauhen Gegend
11.06.2008 09:34:54
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Reisetagebuch Tuerkei Mai 2008 Teil 52
11.06.2008 09:48:02
Heute ist wieder ein Pass auf meiner Strecke zu bewaeltigen, der 2160 m. hohe Sucaltutum Gedici.
Komme anfangs sehr gut vorran, da ich heute mal ausnamsweise keinen Gegenwind habe * Freu*
Dann beginnt langsam der Aufstieg, der stetig mit der gleichen Steilheit nach oben fuehrt.
Oh nein, von 2030 gehts wieder runter auf 1890, das heisst nochmals die Zaehne zusammenbeissen.
Eine Strasse, die links und rechts von zerkluefteten Felswaenden, bei wunderbarem Wetter Richtung Passhoehe fuehrt.
Geschafft, nun habe ich nur noch drei Paesse auf meiner Strecke bis zur Grenze an den Iran.
So Fuesse auf den Pedalen lassen und ab gehts durch eine kahle, wiederum von roetlichen Bergen eingefasste Strasse nach unten.
Erreiche nach gut 80 km. Erzincan - eine Stadt wo sich ein Geschaeft an das ander reiht.
Klappere ein paar Unterkuebfte ab und finde dann ein Zimmer im Zentrum.
Spatziere noch etwas durch die Stadt - hier scheint alles und jeder in Bewegung zu sein - Erzincan kommt mir aber recht freundlich vor.
Erzincan liegt in einem Becken umgeben von den schneebedeckten Dreitausendern auf nur 1185 m.
Impressionen
11.06.2008 09:51:43
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Reisetagebuch Tuerkei Mai 2008 Teil 53
11.06.2008 10:07:26
Mein Weg fuehrt weiter durch ein enges Tal, das sich der Oberlauf des geschichtstraechtigen Flusses Euphrat in langer Arbeit duch die Berge gegraben hat.
Er begleitet mich einmal links, dann wieder rechts.
Ein gutes Gefuehl, neben solch einem Stueck Geschichte sich langsam Richtung Osten zu bewegen.
Zwei mal ueberholt mich noch ein Zug, da auch die Bahnstrecke neben der Strasse verlaeuft.
Das Wetter spielt heute nicht so mit, aber es haelt sich, bis auf ein paar Regentropfen, noch in Grenzen.
Die heutige Strecke deutet sehr darauf hin, dass ich mich in Kurdengebiet und Richtung Iran bewege.
Sehr viel Militaerpraesenz mit Panzern und allen moeglichen Waffen tauchen immer wieder auf der Strasse auf.
Auch an den LKWs merkt man den Unterschied - sie hupen zwar gleich wie sonst auch, aber jetzt haben schon Einige gelbe Nummern, die in Farsi (Persich) aufgedruckt sind - das TR wechselt langsam zu IR.
Dann etwa 25 km. vor Tercan kommt ploetzlich ein Sturm auf, der so starken Seitenwind mitbringt, dass ich mich auf einmal neben der Strasse wiederfinde.
Oh eine Tankstelle, ein Zufluchtsort bei diesem Wettermix aus orkanartigem Sturm und Schauer.
Trinke Tee mit dem Besitzer und warte ab, dass es besser wird.
Nach gut eineinhalb Stunden ist der Spuck vorbei - mein Weg kann vortgesetzt werden.
Komme in Tercan an, gehe noch etwas essen in den zahlreichen Gassenbuden - was es genau ist, kann ich nicht definieren, da Speisekarten eigentlich nirgends vorhanden sind, aber es ist natuerlich Fleisch.
Trinke mit den Besitzern noch die obligatorischen Tees, wobei uns im Hintergrund der tuerkische MTV begleitet.
Durch das Tal des Euphrat
11.06.2008 10:10:46
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Selbst Hunde suchen Schutz bei diesem Sturm
11.06.2008 10:14:06
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Impressionen
11.06.2008 10:16:11
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Bin momentan in Tabriz im Nordwestiran
11.06.2008 10:17:16
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Reisetagebuch Tuerkei Mai 2008 Teil 54
16.06.2008 16:38:20
Erzurum heisst mein heutiges Ziel, die letzte grosse Stadt vor der Grenze auf 1930 m.
Denke mir, da ich immer wieder die Karte studiere, es wird eine angenehme Strecke.
Falsch gedacht - dass eine Passueberquerung auf dieser Route liegt, ist leider nicht auf der Karte eingezeichnet, so quaele ich mich wieder einmal auf knapp 2200 m. hinauf, da die Strasse sehr steil nach oben fuehrt - Geschafft.
Passiere danach Askale, eine kleines Provinzstaedchen auf 1500 m.
Dann kommt eine, wie es mir scheint, endlose Strecke, die stetig etwas nach oben verlaeuft, durch eine absolut unwirkliche Gegend, wo es einfach nichts gibt.
Endlich sehe ich Erzurum, die Provinzhauptstadt die 500.000 Ew zaehlt vor mir, aber es sind immer noch fast 20 km bis zur Stadtgrenze.
Folge der Strasse mit meinem Stadtplan ins Gassengewirr von Erzurum und finde doch tatsaechlich beim ersten Anlauf die gewuenschte Adresse.
So, nun werde ich mal zwei Tage Pause einlegen, sodass sich meine Fuesse und mein Hintern etwas erholen koennen nach den etlichen Paessen.
Finde noch ein Lokal, wo man essen kann so viel man will.
Der Rekord, wie mir der Besitzer mitteilt, liegt bei 32 Kebabspiessen - so viele werden es nicht, denn nach vier bin ich satt.
Reisetagebuch Tuerkei Mai 2008 Teil 55
16.06.2008 16:50:44
Gut geschlafen und auch mal ganz angenehm seine Sachen nicht packen zu muessen, spatziere ich durch die Stadt.
Betrete einen kleinen Lebensmittelladen um mir Brot zu kaufen, da laed mich der Besitzer doch glatt ein, mit ihm hinter der Ladentheke zu fruestuecken - Ohne Worte.
Er ist total nett und stellt mir auch gleich seine halbe Familie vor.
Er sagt: ` Du bist Gast im Erzurum, auch in meinem Geschaeft, also essen wir zusammen, kommt von Herzen`
Reisetagebuch Tuerkei Mai 2008 Teil 56
16.06.2008 16:58:44
Will heute auch mal mein Hinterrad ueberpruefen, da es mir schon laenger Sorgen bereitet.
Wegen eines Steinschlags ist die Felge etwas in Mitleidenschaft gezogen worden.
Frage mich durch, ob es hier villeicht einen Fahrradspezialisten gibt, bevor ich selber Hand anlege.
Was fuer ein Glueck, in einer Seitengasse werde ich fuendig.
Ein alter Herr fuehrt hier mit seinen zwei Soehnen mitten auf der Strasse eine Servicewerkstatt fuer Fahrraeder.
Er begutachtet meine Felge wobei er mir zu verstehen gibt - Kein Problem, das machen wir schon.
Unglaublich mit welchem Geschick, aber auch mit welchen einfachen Mitteln er meine Felge bearbeitet - Natuerlich wird vorher erst mal Tee zusammen getrunken.
In knapp einer halben Stunde ist alles erledigt um nicht mal einen Euro.
Er muss stadtbekannt sein, da jeder vom Anzugtypen bis hin zu Kindern ihre Fahrraeder vorbeibringen.
Erzurum
16.06.2008 17:08:49
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Reisetagebuch Tuerkei Juni 2008 Teil 57
16.06.2008 17:11:11
Verlasse nach zwei Tagen Erzurum, biege falsch ab, dann finde ich mich schon irgendwo in der Pampa wieder, wo ich mir denke, das kann einfach nicht stimmen.
Auch der Kompass zeigt nach Sueden wo ich aber nach Osten muss - also wieder zurueck.
Finde die richtige Strasse, die sehr angenehm zu radeln ist.
Die Gegend ist absolut traurig.
Hier gibts einfach gar nichts, wobei das Wetter die Tristesse noch unterstreicht.
Das Schoene sind nur die Begegnungen, die ich immer wieder an den Tankstellen habe, wo ich halte, um Tee zu trinken.
Fahre in Horsana ein - eine kleine Stadt, die noch trostloser ist als die Gegend.
Hier gibts nicht mal mehr Asphalt, sondern nur mehr lose Schotterpisten und Staub, den der starke Wind durch die Stadt wirbelt.
Ich werde sofort von 20 Kindern umringt - die Sensation, ein Tourist auf dem Fahrrad hat sich hier her verirrt.
Ein Hotel hat die Stadt aufzubieten - Ohne Worte.
Traurig, hier gestrandet zu sein.
Wobei die Menschen aber nach wie vor sehr freundlich sind
Reisetagebuch Tuerkei Juni 2008 Teil 58
16.06.2008 17:24:19
Heute liegt der 2290 m hohe Sac Gedici auf meiner etwa 100 km langen Strecke, der vorletzte Pass in der Tuerkei.
Es geht an kleinen Bergdoerfern vorbei, stetig nach oben.
Die Menschen dieser Doerfer muessen sicherlich sehr viele Entbehrungen hinnehmen, um in dieser rauhen Gebirgsgegend ihr Leben ertraeglich zu machen, da es sehr strenge Winter in dieser Region gibt, Passstrassen gesperrt und sie komplett von der Aussenwelt abgeschnitten sind.
Als Heizmaterial stappeln die Hirten und Bauern den getrockneten Mist ihrer Tiere in Ziegeln geschnitten pyramidenaehnlich uebereinander, da der Heizwert sehr gut sein soll.
Der restliche Weg fuehrt vorerst durch eine enge Schlucht, die sich dann oeffnet und Felder dominieren wieder die Landschaft bis Agri, der Provinzhauptstadt der oestlichsten Tuerkei.
Agri bedeutet uebersetzt Schmerz, diesen Namen traegt die Stadt nicht zu unrecht, da es hier einfach nur mehr Kasernen und Militaer gibt.
Mindestens ist das Zimmer billig.
Hier an dieser Stelle muss ich schon mal anmerke, dass die Tuerkei, je weiter man nach Osten kommt immer duenner besidelt und aermer wird.
Der wilde, von Armut geschuettelete Osten, das wilde Kurdistan, wie es auch genannt wird.
Die Menschen hier sind aber nach wie vor sehr freundlich, nur noch interessierter, da sie noch nicht vom Tourismus verseucht sind und wahrscheinlich auch nie werden.
Das Schoene am Reisen mit dem Bike ist, dass man sich langsam vortasten kann, wo einem die Unterschiede Kilometer fuer Kilometer naeher gebracht werden, ohne einen sogenannten Kulturschock zu erhalten.
Auch wenn man manchmal das Rad am liebsten einfach in die Ecke schmeissen wuerde, da man fast keine Kraft mehr hat um weiter zu kommen.
Es ueberwiegt dann aber wieder der Wille, sein Ziel zu erreichen - man kaempft mit dem inneren Schweinehund solange, bis man als Sieger hervor geht.
Wenn man etwas unbedingt will, kann man alles erreichen.
Sac Gedici
16.06.2008 18:03:57
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Impressionen
16.06.2008 18:06:35
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Reisetagebuch Tuerkei Juni 2008 Teil 59
16.06.2008 18:10:15
Es geht langsam dem Ende der Tuerkei zu.
Die Strasse ist teilweise eine Katastrophe, aber sie ist im Bau.
Der letzte Pass liegt vor mir.
Der Aufstieg ist ok und geht heute relativ leicht.
Ohh, du meine Guete, was fuer ein Panorama - der Punkt auf dem i, links steht impossant in Wolken gehuellt der verschneite Ararat, mit seinen stolzen 5137 m ist es der hoechste Berg der Tuerkei.
Dogubayazit liegt vor mir - Jepp, geschafft, ein tolles Gefuehl hier zu stehen und dass man es geschafft hat, die Tuerkei mit dem Bike zu durchqueren.
Werde hier nochmals zwei Tage Station machen, um den Ishak Pasa Palast, der 6 km. noerdlich oberhalb der Stadt steht, zu besuchen.
Gehe noch gemuetlich essen in einen der kleinen Laeden, wo man das Essen in Warmhalteterrinen aussuchen kann - es ist immer sehr gut.
Meist ist es ein reines Familienunternehmen, wo alle mitarbeiten.
Werde vom aeltesten Familienmitglied freundlich, mit einem kraeftigen Haendedruck und mit einem Laecheln, willkommen geheissen.
Bezahlt wird, wenn man das Lokal verlaesst, kurz vor dem Ausgang - Kassa fuehrt in der Regel auch das Oberhaupt der Familie.
Begegnungen mit kurdischen Hirten
16.06.2008 18:25:48
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Impressionen
16.06.2008 18:28:23
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Reisetagebuch Tuerkei Juni 2008 Teil 60
16.06.2008 18:40:07
Geschaffen fuer Fuersten, denen die Welt au Fuessen liegen soll.
Keine andere Palastanlage Anatoliens, soll soch eine Erhabenheit ausstrahlen.
Seine heutige Gestalt erhielt der Palast im 18 Jhd., als der kurdische Emir Ishak Pasa reich geworden durch Raubzuege und Wegzoelle eine hier bereits bestehende Burganlage ausbauen liess.
Den Grundstein legten bereits die Uraeter im 9 Jhd, v. Chr.
Sitze gerade oberhalb des Palastes auf knapp 2200m in einem kleinen Cafe - das Panorama ist grandios auf die umliegende Gegend und der im Vordergrund stehende Palast macht den Blickfang perfekt.
So nun werde ich mich langsam von diesem Land verabschieden, denn morgen gehts an die Grenze zum Iran.
Ich bedanke mich fuer soviele nette, interessante Begegnungen, unglaublichen Eindruecken, sowie unbezahlbaren Erfahrungen bei dem aussergewoehnlichen Land Tuerkei, das ich nun mit ganz anderen Augen betrachte.
Tesche kuer ederem - Allah ismarladik !
Impressionen
16.06.2008 18:44:04
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Impressionen
16.06.2008 18:46:38
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Ararat
16.06.2008 18:49:08
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Befinde mich gerade in Bandar Anzali in der Naehe von Rasht am Kaspischen Meer und gehe mir nun auch das Schicksalsspiel Oesterreich - Deutschland ansehen
16.06.2008 18:50:57
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Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 1
22.06.2008 08:10:12
Lerne am Morgen, nachdem ich gepackt habe, iranische Touristen kennen, die hier in der Tuerkei sind, weil sie den Ararat bestiegen haben.
Sie sind sehr interessiert und sympatisch.
Muss dann fuer 8 Fotos Pose stehen - mit jedem Einzelnen, ist total witzig, die sind noch fotofanatischer als ich.
Verabschieden uns, schwinge mich aufs Bike und trete langsam Richtung Grenze, wo mich noch immer der Ararat begleitet.
Sehe schon von Weitem die Kolonne von LKWs, die auf die Abfertigung wartet.
Fahre zum tuerkischen Checkpoint um auszustempeln - ok erledigt.
Dann kommt die iranische Seite.
Eine Ansammlung von Menschen wartet auf den Grenzuebertritt.
Als ich mit meinem Fahrrad dazustaosse, bin ich wieder einmal der `Exot`und Mittelpunkt der ganzen Warteschlange, wobei etwa hundert Augenpaare auf mich gerichtet sind.
Komme mit etlichen ins Gespraech.
Werde dann vorgelassen zum Zollbeamten, der auch sehr hoeflich ist, mein Visum kontrolliert, stempelt und mich dann weiter schickt zur Gepaeckkontrolle.
Die Zwei die dort stehen sagen nur mit einem Laecheln im Gesicht: Welcome to Iran and have a nice trip. Das wars.
Setze mich aufs Rad, wo ich nun die ersten Kilometer auf iranischen Boden unter den Raedern nehme.
Landschaftlich merkt man natuerlich noch keinen Unterschied, aber die Strassenschilder - meine Guete, so edel Farsi ( Persisch ) auch aussieht, so absolut unleserlich ist diese neue Schrift fuer mich.
Gut , dass auch in arabischen Buchstaben uebersetzt ist - einiges zumindest.
Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 2
22.06.2008 08:40:08
Es geht nach Maku, mein erster Halt im Iran.
Maku liegt praktisch in einem Talkessel, der links und recht mit fast senkrecht aufsteigenden Felswaenden eingefasst ist - sieht sehr spektakulaer aus.
Eigenartigerweisse ist das Tal so eng, dass die Einhiemischen die Haeuser bis direkt zu den Felswaenden gebaut haben - wenn da mal ein Stein runterkommt, dann ergiebt das aber ein heftiges Wurfgeschoss.
Wechsle etwas Geld, da jetzt nur mehr Rial oder Dollar von Bedeutung sind.
15.000 Rial etwa 1 Euro - die Inflation der letzten Jahre ist enorm.
Stelle die Uhr 1,5 Stunden vor.
Der Iran hat einespezielle Zeitzone, da dieses Land eine Ausdehnung von gut 3000 km von West nach Ost hat.
Gehe noch essen, Obst kaufen - Lebensmittel sind hier bedeutend billiger als in der Tuerkei.
Die Menschen begegnen mir mit gosser Neugier - nur mit Englisch und Deutsch, wird die Verstaendigung leider etwas schwierig - aber ich habe ja Zeit um etwas Persisch zu lernen.
Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 3
22.06.2008 09:23:35
Mein Weg fuehrt der Seidenstrasse entlang Richtung Suedosten.
Die Landschaft veraendert sich nun langsam zu einer Wuestengegend.
Sie ist wunderschoen, aber auch mit Respekt zu betrachten.
Die Temperaturen liegen schon ueber 40 Grad.
Tausende von Heuschrecken queren meinen Weg - moechte bloss wissen, wovon diese Tiere hier leben.
Komme nach 90 km an eine Kreuzung, wos zur Kleinstadt Qarah Ziya Oddin geht.
Ueberlege was ich machen soll - weiterfahren zu spaet, also fasse ich den Entschluss hier zu uebernachten.
Stehe da so bei einigen Einheimischen, als ploetzlich ein Auto auf mich zukommt.
Ein junger Typ, mit nackenlangem Haar, steigt aus und ruft: Why do you come to this country, I dont understand this !
Auf die erste perplexe Situation folgt dann eine nette Unterhaltung.
Ich erklaere ihm die Sache und er versteht, sowie auch ich verstehe.
Er ist Ingeneur, sehr sympatisch und hilft mir bei der Suche nach einem Zimmer irgendwo im Stadtzentrum, indem er mit dem Auto vorrausfaehrt, sich durchfragt, bis wir zu einer geschlossenen Pforte kommen.
Er, leider habe ich seinen Namen vergessen da er zu exotisch war, ruft die Nummer an, die an der Tuer steht - erklaert mir, dass in 15 min. jemand hier sein wird, um mir eine Unterkunft zu geben.
In der Zwischenzeit unterhalten wir uns ueber alles Moegliche.
Es kommt ein aelterer Iraner, begrusst mich hoeflich, oeffnet die grosse Tuer, wo dahinter ein sehr schoener Innenhof zum Vorschein kommt.
Er gibt mir die Schluessel, erklaert mir alles und sagt: Wenn du morgen faehrst, leg einfach die Schluessel auf den Tisch.
Ok mache ich, Mersi.
Geniesse eine Dusche, die nicht weit vom Zimmer entfernt ist, danach beschliesse ich mir mal das iranische Leben anzusehen.
Ich habe das Gefuehl, wie ich so durch die Strassen wandere, dass mich jeder, aber auch wirklich jeder anstarrt, als ob ich von einem fremden Stern kommen wuerde - viele Besucher hat diese Kleinstadt wohl nicht gesehen.
Werde dann von zwei jungen Burschen gebeten, per Handzeichen mitzukommen.
Sie geleiten mich zu einem kleinen Geschaeft, wo ein junger Einheimischer, der die Universitaet abgeschlossen hat,wo auch Englisch seine Studienrichtung war, seinem Bruder hilft.
Wir setzen uns auf die Strasse. Was mit einem Frage und Antwort Spiel beginnt von etwa 30 Stadtbewohnern unterschiedlichen Alters, endet mit einer unglaublichen Welle der Sympathie fuer dieses Volk.
Es kommen noch drei Freunde, ebenfalls Absolventen der Uni und wir spatzieren langsam durch die Stadt, da der Menschenauflauf fast zuviel ist, wenn wir einfach sitzen.
Die Gepraeche in diesen zwei Stunden mit diesen vier jungen Iranern sind etwas so Erbauendes, dass ich einfach nur mehr fasziniert bin ueber deren Ansichten.
Sie sind fridlich, interessiert, hochgebildet, absolut nett und haben eine Einstellung, dass ich den Hut ziehe.
Nebenbei strahlen ihre Augen etwas aus, das einfach fesselt.
Wir verabschieden uns langsam.
Einer, mit dem ich das intensivste, persoenlichste Gespraech gefuehrt habe steht mir gegenueber - es ist eine ganz eigenartige Situation, ohne etwas zu sagen, muessen wir uns auf einmal beide freundschaftlich mitten in dieser Kleinstadt umarmen.
So trotzen wir fuer einen Augenblick den ganzen Gepflogenheiten dieses Landes.
Es ist ein sehr bewegender Moment, den ich nicht beschreiben kann.
Herzlichen Dank, dass du dir Zeit fuer uns genommen hast.
Ich sage dazu nur: Herzlichen dank fuer diese unglaublichen Einblicke in eure Herzen, in eure Gedanke und dass ich daran teilhaben konnte.
Tief bewegt von solch etwas Unerwarteten liege ich noch lange wach, da ich einfach keinen Schlaf finden kann.
Impressionen
22.06.2008 09:26:11
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Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 4
22.06.2008 09:44:08
Starte um etwa 8:30 Uhr ohne genaues Ziel vor Augen zu haben.
Komme anfangs ganz gut vorran, durch eine Wuestenlandschaft mit schroffen Felsen.
Die Temperatur steigt bis mittag auf gut 41 Grad, wo sich auch mein Tempo verringert.
Dann irgendwo im Nowhere sehe ich schon von weitem jemanden am Strassenrand.
Als ich naeher komme erkenne ich einen mit einer Blauen an, also ein Arbeiter.
Er haelt ein Glas in der Hand, mit dem er mir deutet, ich soll bei dieser Hitze doch etwas Tee zu mir nehmen.
Freue mich natuerlich uber dieses liebenswuerdige Labsal.
Ich trinke mit Genuss den Tee, wo sich dann auch noch ein Hirte mit seinen Schafen zu uns gesellt, der sehr schuechtern ist, mir aber trotzdem sofort die Hand reicht und wieder seines Weges zieht.
Der Maurer Achmet laed mich nun ein in sein Zelt, um mit ihm zu essen.
Da gerade Mittag ist, er weiterdraengt, sage ich zu.
Sitzen also zu zweit in seinem Zelt neben der Strasse, wo er nun Kartoffeln mit Ei und Brot auf seinem Kocher zubereitet.
Seine Arbeit hier ist ein Ueberstrassenschild einzumauern, was schon 1,5 Wochen in Anspruch nimmt, die er hier in der Wueste verbringt.
Das Essen ist fertig, wird in die Mitte gestellt, wo wir uns nun zusammen aus einer Pfanne bedienen - es schmeckt sehr gut.
Wir versuchen ein Gespraech aufzubauen, was sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, da mein Woerterbuch Deutsch - Persisch doch einige Seiten hat, aber fuer etwas Smaltalk funktioniert es.
Jetzt stellt euch das mal vor:
Er verdient gerade mal so viel, um nicht zu verhungern und teilt mit mir, einem Wildfremden, seine Speisen.
Er hat fast Nichts, trotzdem gibt er was er hat von Herzen.
Das stimmt mich schon etwas nachdenklich.
Ich schenke ihm, da es mir doch etwas zu peinlich ist, etwa 6 Bananen, die er mit Freuden annimmt.
Verabschiede mich von Achmet - Alles gute mein Freund!
Achmet
22.06.2008 09:45:07
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Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 5
22.06.2008 09:47:14
Immer wieder wenn sich ein Fluss seinen Weg durch die Wueste bahnt, ist sofort alles gruen und wirkt fast surreal.
Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 6
22.06.2008 10:05:39
Dann wirds hart.
Die Strasse steigt langsam, denke mir aber nicht viel dabei.
Doch sie steigt ohne Ende, das gibts doch nicht.
Komme nach 105 km. in Marand an, eine kleine Stadt auf 1700m.
Es ist villeicht nicht so hoch, aber wenn man bedenkt, dass ich heute schon auf 700 war, ist es doch etwas, was langsam an meinen Kraeften zaehrt.
Frage mich durch die Stadt zwecks einer Unterkunft, da es, was selten hier vorkommt, anfaengt zu schuetten.
Versuche eine Platz zum Campen zu finden - Fehlanzeige.
Jemand gibt mir denn den Tip, 10 km suedlich, Richtung Tabriz, gibt es eine Unterkunftsmoeglichkeit.
Da hier einfach nichts zu finden ist, heisst es Zaehne zusammenbeissen und so quaele ich mich weiter bergauf.
Ein Einheimischer mit seinen zwei Kindern begleitet mich mit dem Auto.
Auch zwei junge Iraner fahren mit dem Moped vorraus, um mir staendig mitteilen zu koennen, wie weit es noch ist.
Sie feuern mich an, so bahnt sich unsere kleine Kolonne langsam den Weg nach oben.
Endlich nach 120 km. ist eine Schlafgelegenheit in Sicht.
Komme zum Stehen, wo ich von etwa acht Menschen epfangen werde.
Der Familienvater nimmt meine Flasche aus der Halterung, leert sie aus und fuellt sie mit neuem, kaltem, frischen Wasser auf - unglaublich, wie nett diese Menschen sind.
Das Wasser ist im Iran fast ueberall von guter bis sehr guter Qualitaet und kann auch vom Wasserhahn getrunken werden.
Verabschieden uns, schiebe das Rad einen Huegel hinauf, bekomme ein Zimmer, ein Essen, schaue noch etwas das Spiel Frankreich - Rumaenien mit den Besitzern und falle dann absolut erledigt in ein Bett.
Die Iraner sind das fussballfanatischte Volk, das ich je gesehen habe.
Fussbaelle, die vom Rueckspiegel des Autos haengen, Poster und Sticker die Geschaefte ziehren, Fernseher, die ununterbrochen Spiele uebertragen.
Vom Arbeiter bis hin zum Anzugtypen ist Fussball einfach alles.
Was fuer ein Zufall, dass ich waehrend der EM gerade in diesem Land bin, wo die Spiele alle live uebertragen werden.
So ist meine Fahne am Fahrrad zumindest nicht mehr ganz so exotisch, da jeder die EM Spiele sieht und deren Veranstaltungsland kennt.
So lerne ich langsam ein Volk kennen, das mir bisher total fremd war, ich auch keine bestimmte Vorstellung hatte - ein Volk, das einen unglaublich positiven charakter besitzt und sehr hilfsbereit und offen gegenueber Fremden ist.
Impressionen
22.06.2008 10:07:08
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Typisches iranisches Dorf
22.06.2008 10:08:16
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Impressionen
22.06.2008 10:09:03
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Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 7
22.06.2008 10:19:13
Weiter geht die Fahrt nach oben.
Komme an eine Abzweigung: rechts nach Tabriz - Teheran, links zur aserbaitschanischen Grenze.
Die Richtung ist klar, nur es ist die Autobahn.
Ueberlege kurz und fahre auf.
Eine Polizeikontrolle, sie gruessen freundlich und wuenschen mir eine gute Fahrt.
So hat sich die Frage zum Thema Autobahn auch erledigt.
Bike noch bis knapp 2000hm der Autobahn entlang, bis es endlich abwaerts geht.
Die Strecke nach Tabriz ist, bis auf ein paar wunderschoene Abschnitte, nicht gerade ein Highlight.
Was hier an LKW Verkehr ist, habe ich noch nir erlebt - soviel Schadstoffe und Dreck den ganzen Tag, da muss unser Planet ja irgendwann die Schnauze voll haben.
Ich moechte gar nicht wissen, wie viel Dreck ich heute einatme.
Nach gut 70 km fahre ich langsam in Tabriz ein.
Orientierungsschwierigkeiten sind vorprogrammiert, aber Hilfe ist immer zur Stelle.
Die Menschen sehen, dass man in Schwierigkeiten ist, kommen auf einen zu und helfen.
Danke.
Finde eine Unterkunft und freue mich darauf, morgen mal etwas laenger liegen bleiben zu koennen.
Impressionen
22.06.2008 10:20:23
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Impressionen
22.06.2008 10:21:13
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Tabriz
22.06.2008 10:22:08
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Blaue Moschee Tabriz
22.06.2008 10:23:14
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Bin derzeit in der Hauptstadt Teheran
22.06.2008 10:27:13
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Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 8
27.06.2008 14:20:56
Tabriz war jetzt nicht gerade der Renner, eine Stadt die eigentlich nicht viel Sehenswertes hat, nur den Verkehr und der ist absoluter Horror.
Da mit dem Bike durfahren, war wahrscheinlich schon ein Vorgeschmack auf Teheran.
25 km bike ich, bis ich endlich aus diesem tristen Gewerbegebiet, das sich durchgehend von Tabriz zieht, herausen bin habe.
Pedale noch etwa 60 km die Hauptstrasse entlang, wobei ich noch einen Pass von 2000m.ueberquere.
Halte nach der Ueberquerung an einem kleinen See, da kommen drei junge Iraner auf mich zu, wir quatschen etwas - sie kommen aus Tabriz und sind gerade auf dem Heimweg.
Sie schenken mir drei Maisbrote, die sehr gut schmecken - Herzlichen Dank.
Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 9
27.06.2008 14:27:31
Erreiche Bostanabad, ein kleines Nest, wo ich mir mal zwei Chays goenne.
In Bostanabad kommt dann die ersehnte Abzweigung Richtung Ardabil und Kaspisches Meer..
Die Strasse ist ok, der Verkehr ist nun auch besser, es geht mal rauf mal runter.
Anfangs dominiert noch die Wueste.
Halte irgendwo an, da kommen Hirten auf mich zu.
Wir tauschen ein paar Freundlichkeiten mit Haenden und Fuessen aus, da sprachlich nichts mehr zu machen ist, da sie einen eigenen Dialekt sprechen.
Begegnung mit iranischen Hirten
27.06.2008 14:28:58
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Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 10
27.06.2008 14:34:34
Die Wueste zieht sich langsam zurueck - es wird wunderschoen gruen.
Diese Gegend wird von Ackerbau und Viehzucht bestimmt.
Riessige Felder links und rechts, mit allem moeglichem Gemuese.
Ist schon auch wieder einemal ein Genuss, saftig gruene Felder zu sehen.
Komme noch bis Sarab, ein kleiner Ort in der Provinz Ardabil.
Klasse, heute bin ich weiter gekommen als ich gedacht habe - naja, hatte eben einen guten Tag.
134 km. stehen auf meinem Tacho.
Impressionen
27.06.2008 14:36:43
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Impressionen
27.06.2008 14:38:38
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Impressionen
27.06.2008 14:40:08
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Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 11
27.06.2008 14:48:28
Fahre in Sarab los und weiss, dass eine groessere Steigung vor mir liegt, so kann ich mich mindestens darauf einstellen.
Pedale durch eine wunderbare, gruene Landschaft.
Es geht von 1300 rauf auf 2200, ueber die Auslaeufer des Sabalar Massivs.
Durchquere Kleine Doerfer im Nirgendwo.
Es wird immer gruener.
Bedingt durch den regelmaessigen Niederschlag, in der Provinz Ardabil und den konstanten Temperaturen, gedeiht hier alles praechtig.
Kurz vor der Provinzhauptstadt Ardabil, sind auf beiden Seiten der Strasse etliche Bienenstoecke zu sehen, wo die Imker den frischen Honig neben der Strasse anbieten.
Ardabilhonig hat den Ruf, einer der Besten der Welt zu sein.
Das waere das Paradies fuer meine Oma.
Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 12
27.06.2008 14:53:21
Komme in die Stadt Ardabil, wo ich mir das Mausoleum von Sheik Safis ansehen.
Von Sheik Safis Hekunft, liegt noch vieles im Dunkeln.
Er wirkte als Oberhaupt eines sunnitischen Ordens.
Das Denkmal ist wirklich gigantisch.
Fasziniert wandere ich ueber das Gelaende und in das Mausoleum, wo auch ein Museum angeschlossen ist.
Unglaubliche Schaetze lagern hier.
Mausoleum von Sheik Safis
27.06.2008 14:55:10
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Decke im Mausoleum
27.06.2008 14:57:57
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Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 13
27.06.2008 15:07:18
Es geht langsam ans Kaspische Meer, aber davor heisst es noch die Auslaeufer des Alborz - Gebirges zu ueberqueren.
Es geht rauf auf knapp 2100 m.
Bike durch eine Tunnel der mir nicht ganz geheuer ist.
Keine Innenbeleuchtung, eine schmale Strasse und das bei der Fahrweise der Iraner.
Sehe aber nach gut 1,5 km schon wieder Licht am Ende des Tunnels.
Bin ich irgendwo falsch abgebogen?
Unglaublich, am Ende der Roehre kommt ein Stueck Tirol zum Vorschein.
Saftig gruene Almwiesen mit Rindern - eine Bergkulisse mit einer Aussicht - einfach schoen.
Tja, bin eben doch ein Tiroler, was mir in diesem Augenblick wieder bewusst wird.
Setze mich ins Gruene mit Wasser, etwas Obst, geniesse die Ruhe, die Aussicht und traeume so eine Stunde vor mich hin.
Impressionen
27.06.2008 15:09:10
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Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 14
27.06.2008 15:24:45
So, nun gehts abwaerts - von 2000 fast auf Null in knapp 23 km.
Wahnsinn, zuerst die Wueste, dann die Tiroler Almen, jetzt ein Hauch Suedostasien.
Pedale durch tiefgruene Reisfelder, wo die Menschen dieser harten Arbeit des Reissetzens nachgehen, direkt an der Grenze zu Aserbeidschan.
Komme nach Astara, der erste, westlichste Ort am Kaspischen Meer und auch Grenzort zu Aserbeidschan, wo auf der anderen Seite die Stadt den gleichen Namen traegt.
Halte bei einem Einheimischen, der einen kleinen Verkaufsstand fuehrt, um einen Tee zu trinken - frage ihn, zweck einer Schlafgelegenheit - die Antwort lautete: Etwa 10 km weiter gibt es eine gute, billige Unterkunft.
Ok, dann eben weiter Richtung Osten.
10, 20, 25 km. das gibts doch nicht, wo ist diese Bude.
Halte an einem kleinen Geschaeft um zu fragen.
Er lacht und deutet mir, dass es diese Huette nicht mehr gibt.
Was nun ? Zurueck kommt sowieso nicht in Frage , also weiter.
Pedale noch bis Hashtpar, finde eine Burg, die auch schon mal bessere Zeiten erlebt haben sollte - Dusche funktioniert nicht, da total verkalkt, Handtuecher sind sowieso Luxus, dafuer aber Moskitos ohne Ende - na egal, hautsache ein bettaehnliches Ding, deren Unterlage einfach ein Brett ist , aber nach 152 km kann man auch auf Steinen schlafen.
Bin momentan in Isfahan, wo ich mal ein paar Tage bleiben werde
27.06.2008 15:51:51
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Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 15
03.07.2008 08:07:18
Gut 80 km. ist die Strecke bis Bandar Anzali, die durch eine gruene Oase in Kuestennaehe verlaeuft.
Jetzt muss ich aber mal runter zum Kaspischen Meer, um meine Fuesse rein zu haengen - herrlich.
Ueber 1200 km. lang, 500 km. breit und bis zu 1000 m tief - es ist der groesste See der Erde.
Fast 80 % des Wassereinflusses stammen von der Wolga.
Das Kaspische Meer ist halb See halb Ozean.
Etwa die Haelfte ist Salz, die andere Suesswasser.
Die Farbe erinnert mich etwas an die Karibik und den Indischen Ozean.
Komme dann nach Bandar Anzali, ein Ort, der direkt am Meer liegt, wo ich nun mal ein paar Tage Urlaub machen werde.
Am Kaspischen Meer
03.07.2008 08:15:41
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Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 16
03.07.2008 08:28:37
Verbringe die Zeit mit absolutem Relaxen hier in Bandar Anzali.
Ich lerne hier viele interessante Menschen kennen, wo ich von jemanden gefragt werde, warum wir in Europa das Land immer so schlecht darstellen - was soll ich darauf schon antworten - es stimmt leider, dass der Iran einen schlechten Ruf hat, den die Medien so verbreiten.
Ich werde versuchen den Iran zu beschreiben und zu zeigen, wie ich ihn kennenlerne - war meine Antwort.
Er laechelte mit den Worten, da er sehr gut Englisch spricht, Danke, das waere mal ein Anfang, denn wir Iraner sind keien schlechten Menschen - das kann ich nur bestaetigen.
Am Abend treffe ich noch eien 60jaehrigen Iraner, der perfekt Deutsch spricht - unglaublich, er ist in Graz aufgewachsen und hat dort die Schule besucht.
Er lebte auch lange Zeit dort - sein Bruder ist noch in Oesterreich.
Es sind zwei interessante Stunden, wo wir uns mal wieder so richtig oesterreichisch unterhalten koennen.
Impressionen
03.07.2008 08:30:31
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Begegnungen in Bandar Anzali
03.07.2008 08:31:41
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Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 17
03.07.2008 08:40:55
Verlasse diesen Ort sehr ungern, wo ich mich bis zur letzten Minute streube.
Aber es nuetzt nichts, ich muss weiter, ausgehalten haette ich es her noch lange, da es ein sehr sympatischer Ort ist.
Choda hafez Bandar Anzali !
Weiter gehts die Kueste entlang, wieder durch ueppige Reisfelder und Ortschafte, da die Gilan Region, wo ich mich gerade aufhalte, die Reiskammer des Iran ist.
Komme bis Ramsar, ein Staedtchen, das vor der Revolution das Urlaubsparadies schlechthin war - jetzt steht das Meiste leer und verkommt langsam, da das noetige Geld fuer Renovierungen fehlt.
Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 18
03.07.2008 09:04:12
Mein Hinterrad macht mir wieder Probleme, ich kann es einfach nicht zentrieren.
Pedale der Kueste entlang durch kleine Ortschaften, ohne auch nur eine Grenze zwischen den einzelnen Doerfern feststellen zu koennen, da dieses Gebiet auch das dichtbesiedeltste vom ganzen Iran ist.
Es faengt an zu nieseln, das dann zu Regen und zu einem Wolkenbruch ueber geht.
Finde einen trockenen Platz neben der Strasse, wo ich mal abwarte.
Da sich eine Stunde nichts aendert, ziehe ich meine Regenkluft ueber, setze mich auf Bike, dann gehts raus auf die regenueberflutete Kuetsenstrasse.
Sichte links neben der Strasse eine Radwerkstatt.
Na, dann versuche ich hier mal mein Glueck, villeicht bin ich einfach zu ungeschickt.
Wir versuchen es nun zu zweit, aber auch er muss aufgeben.
Jetzt will ich es aber genau wissen, baue mein Rad aus, loese den Mantel zur Begutachtung die Hohlkammer der Felge.
Ach du Sch..., jetzt ist alles klar, auf der Innenseite ist ein 15 - 20 cm langer Riss, der die Felge natuerlich auseinander drueckt.
So, nun ist guter Rat teuer.
Hier im Iran eine Felge fuer mein Bike aufzutreiben, grenzt fast an ein Wunder, aber so kann ich nicht mehr weiterfahren.
Es kommt ein Freund von meinem genau so ahnungslosen Gegenueber vorbei, der Biketrainer ist, aber auch alles und Jeden in diesem Metier kennt.
Er gibt mir eine Telefonnummer von Teheran, wo ich gleich anrufe.
Es meldet sich ein gewisser Can, der sehr gut Englisch spricht.
Ich erlaeutere ihm mein Problem - er spricht mit Jemandem im Hintergrund, dann gibt er mir zurueck ich soll in die Hauptstadt Teheran kommen, dort gibt es eine Loesung.
Da ich morgen sowieso Richtung Teheran aufgebrochen waere, ist es natuerlich ein Hoffnungsschimmer, dort eine Felge zu bekommen.
Wir verabschieden uns, wobei er mich noch raet, nicht mehr all zu weit zu fahren - das habe ich mir natuerlich auch gedacht.
Ich soll ihn, wenn ich in Teheran bin einfach anrufen - Ok mache ich.
Pedale noch etwa 30 km bisChalus, wo die Strasse dann nach Teheran abgeht.
Wollte diese 150 km Strecke eigentlich mit demBike machen, da sie sehr schoen sein soll ueber die Berge.
So muss ich jetzt, ob ich will oder nicht, zum Bus greifen, da es mir einfach zu unsicher ist.
Tja, nun heissts einfach mal abwarten und hoffen.
Trotz allem bin ich guter Dinge und auch zuversichtlich so wie gespannt darauf, wie die Geschichte weitergeht.
Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 19
03.07.2008 09:07:47
Bike nach dem Fruehstueck mit einem ungunten Gefuehl in der Magengegend zum Busterminal.
Bezahle mein Ticket nach Teheran.
150 km gehts uebr das Albroz Gebirge nach Teheran, das eine traumhafte Kulisse bietet - schade um diese wunderschoene Bikestrecke.
Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 20
03.07.2008 09:18:11
Komme in Teheran am Westterminal an, der ausserhalb der Stadt liegt, weil Busse nicht auch noch in die onehin schon verkehrsueberlastete Hauptstadt fahren muessen.
Da aber heute Freitag ist, habe ich eine, fuer iranische Verhaeltnisse, einsame Strasse bis ins Zentrum vor mir.
Es sind knapp 20 km bis zum Meydan Khomeni Platz, wo ich hin will.
Finde ein zentral gelegenes feines Zimmer, wo ich nun mal ein paar Tage bleiben muss, um einige Dinge zu erledigen - vorrangig naruerlich das Problem mit meiner Felge.
Schlendere noch etwas durch die Hauptstadt, die momentan mit etwa 15 Mio. Einwohner zu den groessten Asiens zaehlt.
Sie wirkt eigentlich recht sauber, auch gar nicht so schlimm, wie ich sie mir vorgestellt habe, aber es ist eben, wie schon angemerkt, Freitag, wo die halbe Stadt irgendwo im Albroz Gebirge ist, um mit der Familie ein Picknick zu geniessen.
Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 21
03.07.2008 09:53:17
So, schauen wir mal wie Teheran an einem gewoehnlichem Wochentag so ist.
Rufe die Nummer an, die ich bekommen habe - leider meldet sich niemand auf der anderen Seite.
Na dann eben einen anderen Weg.
Frage mich auf der Strasse und in Geschaeften durch, ob jemand eine Ahnung hat, wo ich meinen gewuenschten Artikel auftreiben kann.
Jeder ist sehr bemueht, wo ich dann letztlich auch einige Adressen in der Tasche habe.
Zuerst nehme ich mir die Strasse zum Bazar vor.
Radshops gibts, aber leider nicht das Gewuenschte fuer mich.
Treffe dann zufaellig Ornid, ein Teheraner der auch Radtourist ist, schon den ganzen Iran durchquert hat und auch in Turkmenistan geradelt ist.
Fuer Iraner ist es leider sehr schwierig, oder besser gesagt unmoeglich eine Tour durch verschiedene Laender zu machen, da sie ja nirgends erwuenscht sind - im Klartext heisst das: Sie bekommen keine Visas.
Er laed mich zu ihm nach Hause ein, wo wir mal zusammen essen.
Danach nimmt er sein Bike, ich das Meine, wo wir dann zusammen durch Teheran pedalen, um meine Felge aufzutreiben.
Nach gut dem 20 Fahrradshop werden wir fuendig was die Felge betrifft, aber leider gibts nur 36 Loch Felgen wobei ich eine 32 er benoetige.
Kommen zu einem kleinen Bikeshop, der von zwei jungen, sehr profesionellen Radmechanikern geleitet wird.
Wir kommen ins Gespraech, schildern die Situation, danach wird mal eine halbe Stunde mit saemtlichen Shops telefoniert.
Ein Motorradgeschaeft hat dann, als ich schon aufgeben wollte, eine 32 Loch Hohlraumfelge.
Duesen los, um sie zu besorgen.
Freudeueberstrahlt halte ich eine neue Felge in der Hand.
Die Jungs bieten mir an, den Umbau zusammen zu machen - dieses Angebot nehme ich natuerlich sehr gerne an.
So werkeln wir nun zu viert an meinem Fahrrad herum, wo nach knapp zwei Stunden dann, die erste Probefahrt ueber die Buehne geht - mit Erfolg bestanden.
Klasse - herzlichen Dank fuer alles, das werde ich euch nie vergessen.
Bike dann mit Ornid noch zwei Stunden durch die Hauptstadt, wo er mir die Strasse in Teheran zeigt, wo sich alles abspielt.
Also wenn ich nicht wuesste, dass ich im Iran bin, koennte man meinen, man befindet sich in einer westlichen Metropole.
Hier gibts einfach alles - natuerlich auch dementsprechend viele Menschen.
Zum Verkehr hier in der Hauptstadt: Auf iranische Verhaeltnisse ausgelegt, finde ich in normal chaotisch.
Fuer westliche Verhaeltnisse: Eine Katastrophe. Vorrang hat der Groesste, Staerkste und Mutigste.
Komme dann um 22 Uhr nach einem ausgefuellten Tag in mein Zimmer.
Unglaublich, dass wieder einmal alles irgendwie geklappt hat, und ich sehr viele Menschen kennenlernen durfte.
Herzlichen Dank Ordin!
Herzlichen Dank Teheran!
Impressionen aus Teheran
03.07.2008 09:55:41
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Impressionen aus Teheran
03.07.2008 09:56:47
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Der alltaegliche Verkehr in Teheran
03.07.2008 09:58:30
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Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 22
03.07.2008 10:20:50
Es dauert seine gewisse Zeit, bis man aus dieser Stadt herraus findet, aber nach einer Stunde stehe ich dann wieder einmal auf der Autbobahn.
Wollte eigentlich die Bundesstrasse nehmen, aber wenn ich schon mal hier bin, ist es mir auch recht.
Eine wunderschoene, bizarre Wuestenlandschaft begleitet mich in Richtung Sueden.
Die Temperaturen steigen nun stetig nach oben, was mir aus jeder Pore meines Koerpers das letzte bisschen Fluessigkeit herrausdrueckt.
Zu Mittag hat meine Anzeige 54 Grad stehen - meine Zunge lebt am Gaumen - ich kann trinken was ich will, es geht sofort wieder verloren.
Irre, kein einziger Platz wo etwas Schatten ist.
Oh, endlich eine, naja Raststaette im weitesten Sinn.
Jetzt muss ich mal eine Stunde warten, villeicht kuehlt es zumindest ein paar Grad ab.
Geniesse den Platz im Schatten mit Obst und Wasser.
Aber es nuetzt nichts, ich moechte heute noch bis Qom kommen, also rauf aufs Bike.
Die Strasse geht mal rauf auf 1300 m dann wieder runter auf 800 m.
Mein Wasser ist auch schon wieder so warm, dass man ohne Weiteres ein Teesaeckchen reingeben koennte.
Polizisten rasen vorbei, schalten ihre Sprechanlage ein, worraus dann ein : !Hello and a good trip! ertoent.
Endlich nach 153 km. die Ausfahrt Qom, wo mich schon eine wunderschoene Kuppel einer Moschee empfaengt.
Qom ist eine der heiligsten Staetten der Shiiten, wo sich das Grabmal der Fatima befindet.
Jedea Jahr stroemen Millionen von Pilgern hier her, an den Rand der Kavir Wueste.
Werde hier jetzt aber nicht die ganze Geschichte anfuehren,da es zu viel waere.
Mein Weg fuehrt ins Zentrum, wo ich auf einmal vor dieser besagten, gewaltigen Staette stehe.
Setze mich mal fuer ein paar Minuten auf den Bordstein, um diese Herrlichkeit auf mich wirken zu lassen.
Werde inzwischen wieder einmal von Einheimischen, aber auch von Pilgern aus Arabien abgelichtet - sie fragen aber immer sehr hoeflich, ob es mir recht sei.
Finde dann irgendwo ein Zimmer ohne Fenster, das aber sehr guentig ist.
Das Hotel ist eigentlich fuer Pilger gedacht, nicht fuer verrueckte Westler.
Fein eine Dusch ist auch im Haus, was will man mehr.
Da ich heute sowieso die Welt nicht mehr veraendern werde, istmir sowieso alles recht, nur nicht mehr sitzen.
Impressionen
03.07.2008 10:22:05
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In die Wueste schicken bringt auch nichts mehr, da es auch hier Telefon gibt
03.07.2008 10:23:35
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Impressionen
03.07.2008 10:25:45
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Autobahnausfahrt Qom
03.07.2008 10:27:05
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Qom
03.07.2008 10:28:20
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Bin derzeit in Yazd, im Herzen Persiens
03.07.2008 10:30:32
Isfahan - Yazd und auch von hier nach Mashhad muss ich leider den Bus nehmen, da es mir zeitlich nicht mehr moeglich ist mit dem Bike, da ich in etwa 10 Tagen an der Grenze zu Turkmenistan sein sollte.
Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 23
13.07.2008 09:17:38
Es geht wieder raus in die Wueste.
Bis Mittag ist die Temperatur noch ertraeglich, danach wirds wieder hart - es folgt das gleiche Spiel wie gestern - trinken, verdunsten, trinken...
Aber trotz allem ist die Gegend hier am Rande der Kavir Wueste absolut klasse.
Die groesste Hitze ist so zwischen 13 und 14 Uhr, wo es nur mehr drueckt und man das Gefuehl hat, es haelt einem irgendwer einen Foen vors Gesicht.
Das Einzige, wo etwas Schatten zu finden ist, sind die kleinen Tunnels unter der Autobahn, aber auch diese sind eher spaerlich gesaeht.
Komme nach 115 km zur Autobahnausfahrt Kashan - klasse wieder ein Stueck naeher an Isfahan.
Kashan ist eine wunderschoene, uralte, sympatische Karawanenstadt, wo ich mich das erste mal total verfahre, aber auch keine Ahnung mehr habe, wo ich umgehe.
Frage mich durch, da mir aber jeder eine andere Antwort gibt, dauert dieses Suchspiel so etwa eine dreivirtel Stunde.
Klappere ein paar Moshafakas ( Gasthaeuser ) ab, wobei mich heute aber jeder an das einzige Hotel verweisst.
Ok, fragen kostet ja nichts.
Der Typ an der Rezeption ist sehr hilfsbereit, versteht meine Lage, so bekomme ich ein Zimmer um 7 Euro statt um 15 - sehr nett Danke.
Sehe von meinem Fenster etliche Lehmdaecher, die in der untergehenden Sonne ihren ganz eigenen Reiz verspruehen.
Leider kann ich kein Bild machen, da die Fenster mit Moskitonetzen verspannt sind und das Dachgeschoss geschlossen ist.
Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 24
13.07.2008 09:45:03
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Impressionen
13.07.2008 09:46:47
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Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 25
13.07.2008 10:06:50
Verlasse Natanz, aber nicht bevor ich Geld gewechselt habe, da morgen Freitag ist, wo alles geschlossen ist.
Bekomme von meinem Pensionschef, der genau 10 Woerter Englisch spricht, dies aber die ganze Zeit anwendet, noch zwei tiefgekuehlte 1,5 Liter Flaschen Wasser mit auf den Weg.
Er ist irgendwie ein total schraeger Vogel, aber hilfbereit.
Da ich weiss, was mich heute erwartet, ist es halb so schlimm.
Es geht von 1650 stetig nach oben.
Geniesse die schroffe Wuestenlandschaft mit Musik von meinem MP3 player im Ohr, als mich ploetzlich vier Motorradfahrer ueberholen - sehe gerade noch eine Kennzeichen BG fuer Belgrad.
Bike weiter, da stehen die Vier Schon am Strassenrand mit den Kameras in der Hand und winken.
Eine nette Begegnung auf knapp 2000 m.
Drei sind aus Belgrad, einer ist aus Frankreich.
Wir quatschen etwa eine Stunde am Strassenrand.
Ihre Route fuehrt sie ueber Osteuropa in die Tuerkei ueber Iran, Pakistan dann nach Indien, wos dann per Schiff wieder zurueck geht.
Sie schenken mir Wasser, etwas Gebaeck, verabschieden sich und wuenschen mir alles Gute, was auch ich ihnen wuensche.
Natuerlich werden noch Visitenkarten ausgetauscht.
Begegnung in der Wueste
13.07.2008 10:10:30
Besucht ihre Homepage: [b]www.farangobb.com[/b]
Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 26
13.07.2008 10:17:45
Weiter gehts bis 2300m. wo der hoechste Punkt erreicht ist.
Klasse nun gehts mal abwaerts.
Die Kulisse ist echt irre, so stelle ich mir die Marslandschaft vor.
Nun, nach gut 90 km. muss ich mal eine Pause einlegen, da das Thermometer schon wieder auf 54 Grad steht und ich kaum noch Spucke im Mund habe.
Die Kavir Wueste hat eine Luftfeuchtigkeit von 3 % dann ist, glaube ich, alles gesagt.
Sehe zwei Baeume.
Ich hoffe das ist keine Fata Morgana - nein, sie sind real, ein Traum endlich etwas Schatten.
Nach einer Stunde dann der Endspurt nach Isfahan.
Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 27
13.07.2008 10:30:05
Und dann, wie im Theater, wenn der Vorhang aufgeht, treten zwei oede Huegel auseinander und dahinter enthuellt sich langsam der Garten Eden.
(Pierre Loti - Nach Isfahan)
Tja, ich empfinde das auch so in etwa, als ich vor den Toren dieser Stadt stehe, wie der franzoesische Orientschwaermer zu Beginn des 20 Jahrhunderts.
Die Stadt hat eine lange Geschichte, mit der ich euch hier aber nicht belasten will, da es einfach zuviel waere.
Doch sie ist lesenswert und interessant - bei Interesse bitte einfach nachschlagen.
Im 17 Jhd, erlangte Isfahan den Ruf, eine der schoensten Staedte der Welt zu sein.
Finde eine nette Travellerunterkunft die alles hat von Ticketverkauf bis Waschservice und wird von zwei sehr sympatischen Bruedern gefuehrt.
Isfahan gefaellt mir vom ersten Augenblick an, es ist schoen so weit gekommen zu sein.
Isfahan war auch ganz oben auf meiner Wunschliste - Danke
Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 28
13.07.2008 10:39:46
So heute werde ich mal eine Moeglichkeit suchen, um irgendwie an Dollars mit meiner Kreditkarte heran zu kommen - ein aeussert schwieriges Unterfangen hier im Iran, da Kreditkarten hier nirgends akzeptiert werden, wegen der Sanktionen.
Da ich aber nur einen bestimmten Betrag in Dollar mithabe, muss ich so langsam an Bares kommen.
Frage mich durch, wo ich dann der Sache schon naeher komme.
Ein Carpetshop am Neydane Naqshe Djahan eroeffnet mir dann eine Moeglichkeit.
Muss mich aber noch bis 17 Uhr in Geduld ueben, um Gewissheit zu haben.
Schlender inzwischen am Hauptplatz entlang, zu einigen Highlights hier in Isfahan.
Ich bin tief beeindruckt von dieser Stadt.
Impressionen
13.07.2008 12:41:26
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Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 29
13.07.2008 12:52:39
Streife auch etwas durch den Bazar, um das perische Leben so richtig aufnehmen zu koennen.
Es duftet nach etlichen Gewuerzen, Wasserpfeifen werden geraucht, Teppichknuepfereien, Antiquitaeten, hier wird alles angeboten, was es so in der persischen Welt gibt.
Das Ganze Gelaende durchstroemt ein Hauch von 1000 und einer Nacht.
Die Menschen sind sehr freundlich, laden mich zu Tee ein, wobei ich immer wieder die selbe Frage hoere: Was denkt ihr im Westen ueber den Iran? Wieso kommt ihr nicht zu uns?
Ja, was haben wir Westler wirklich fuer eine Vorstellung vom Iran - Kann dazu nur sagen: Leider meist die Falsche.
Ich wuerde jedem ans Herz legen, der mal den Orient, also Persien erleben will, soll sich ein Visum beschaffen und einfach herkommen.
Ich gehe jede Wette ein, dass ihr begeistert sein werdet von diesem Land, seinen uralten Staetten und von den Menschen hier.
Die Vorstellung mit der Wirklichkeit ausgleichen, waere ein Schritt in die richtige Richtung.
Ich wuensche mir, dass jeder der hier auf meiner Seite landet seine Vorurteile gegenueber dem Iran, Islam, Koran usw abbaut und diese Kultur als besonderes Geschenk sieht.
Die Politik ist natuerlich ein anderes paar Schuhe, wo ich hier aber momentan nichts sagen und schreiben will.
Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 30
13.07.2008 13:15:51
17 Uhr. Ich wandere langsam zum Teppichgeschaeft, wo ich dann weiter muss zu einem Kunstmalergeschaeft in einer Seitengasse - leider geschlossen.
Ok zurueck auf einen Tee.
Zweiter Versuch, diesmal brennt Licht, aber es ist immer noch geschlossen.
Ich klopfe an die Tuer, wo mir dann ein junger Mann oeffnet.
Ich erklaere im die Situation, er hoert sich alles an, worauf er dann sagt: Kein Problem, das machen wir schon.
Er hat ein Auslandskonto in Dubai, wo er gleich mal anruft, der Bank den Betrag nennt, den ich benoetige, auf die Kreditwuerdigkeit wartet, diese bekommt und so habe ich mein Geld in Dollarscheinen in der Tasche.
Wir quatschen noch etwas, wo er mir erzaehlt, dass er schon oft in Wen war, wo er mit dem Kaberettisten Niavarani zusammen eine Teppichausstellung organisiert hat, die sie dann zusammen zu einer Show ausgebaut haben.
Er zeigt mir dann Bilder von dieser Ausstellung mit ihm und Niavarani.
Es ist ein schoenes Gefuehl, wenn man irgendwie wieder etwas erreicht hat, was fast unmoeglich schien, natuerlich mit Hilfe vielr Iraner - Herzlichen Dank.
Besonderer Dank gilt: Hossein Peyghambary[b]
www.nomadicarpet.com[/b]
Er ist sozusagen, die gute Seele und Mann fuer alles in Isfahan.
Er fuehrt nicht nur ein Teppichgeschaeft, sondern hilft auch bei allen Problemen weiter.
Danke Hossein
Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 31
13.07.2008 13:29:51
Habe heute das grosse Vergnuegen, den Vormittag mit der ausserst huebschen, sehr sympatischen und witzigen jungen Perserin Sade Murzieh zu verbringen, in deren graublau leuchtenden Augen man sich verlieren kann.
Sie hat mir am Vortag ihre Hilfe angeboten zwecks Visumverlaengerung.
Sade kommt um 8:15 mit ihrem Auto zu meinem Guesthouse, um mit mir diesen eigenwilligem Behoerdengang zu erledigen, da es sehr hilfreich ist, wenn man persisch spricht.
Sie hat die Uni abgeschlossen, spricht perfekt Englisch, ist 27 und arbeitet als Assistent Managerin in einem Reisebuero.
Es ist ein langwieriger Prozess, um einen Stempel zu erhalten, der mir aber durch meine huebsche Begleitung sehr versuesst wird.
Wir habe am Ministerium for foreigners fast Probleme bekommen, da es nicht ueblich ist, dass ein Tourist mit einer einheimischen, weibliche Begleiterin auftaucht.
Aber Sade hat ein gut gefuehrtes Mundwerk, wo es dann, naja, tolleriert wird.
Sie muss dann um 11 Uhr zur Arbeit, indessen bleibe ich zurueck, um auf meine Bewilligung und meinen Stempel im Pass zu warten.
Jetzt, da ich alleine warte, ist es eine Ewigkeit bis ich mein neues Visum erhalte, das mich fuer drei weitere Wochen berechtigt, hier zu bleiben.
Besuche sie dann noch in ihrem Reisebuero, quatschen noch etwas, Nummern werden getauscht und wir verabschieden uns.
Danke Sade
Bild stelle ich keines ein, da lasse ich eurer Phantasie freien Lauf
Reisetagebuch Iran Juni 2008 Teil 32
13.07.2008 13:34:54
Bummle nachmittags noch nach Old Isfahan zur Freitagsmoschee, die im Zntrum des alten Bazars liegt, den ich mir anschliessend noch fuer zwei Stunden ansehe.
Menschen kommen auf mich zu - es ist immer wieder eine nette Abwechslung.
Reisetagebuch Iran Juli 2008 Teil 33
13.07.2008 13:49:26
Habe heute mit Hooman Kooch ausgemacht, den ich kennengelernt habe.
Er ist Filmemacher.
Sein derzeitiges Projekt, ein Dokufilm, bezieht sich auf sein Heimatland Iran und was Touristen dazu bewegt dieses Land zu besuchen, was sie fuer gut finden, was nicht usw.
Das Interview wir vor der grossen Moschee aufgezeichnet - es ist eine interessante Erfahrung fuer mich.
Danach laed er mich noch zu einem traditionellen, iranischen Mittagessen ein.
Hooman ist seit etwa 4 Monaten verheiratet, fuehrt keine traditionelle iranische Ehe, sondern eine westlich orientierte.
Er lebte auch vier Jahre in England.
Doch so schoen Europa ist, wie er sagt, das Wetter macht ihm dort schon zu schaffen.
Auch die eher verschlossene Menthalitaet der Englaender, konnte er anfangs nicht verstehen.
Es war eine wunderbare Erfahrung fuer ihn, aber er liebt sein Land Iran und wuerde nicht woanders leben wollen - auch bei der momentan schwierigen, politischen Lage.
Wir verabschieden uns ganz herzlich, wo er mir verspricht, dass er mir, wenn der Film im Kasten ist, ihn mir zukommen lassen will.
Ich bedanke mich fuer den interessanten Tag, das offene Gespraech und wuensche dir, Hooman, alles Gute.
Ueberlege nun schon seit Tagen, ob ich den Weg nach Yazd mit dem Bus oder dem Bike machen soll.
Ausschlaggebend ist zum Einen die unglaubliche , nicht normale Hitzewelle, die derzeit im Iran herrscht, zum anderen mein Zeitlimit - aber ich denke es wird der Bus werden, da es in der momentanen Lage das Beste sein wird.
Isfahan ist eine sehr schoene Stadt und ich werde immer mit Freude daran zurueckdenken.
Impressionen
13.07.2008 13:50:52
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Begegnungen
13.07.2008 13:52:10
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Impressionen
13.07.2008 13:54:42
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Impressionen
13.07.2008 13:56:07
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Begegnungen
13.07.2008 13:59:04
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Bin momentan noch in Mashad
13.07.2008 14:06:41
Leider wird mir hier der Weg versperrt, da das turkmenische Visum erst in 2,5 Wochen erhaeltlich ist, was unakzeptabel fuer mich ist.
So habe ich nun einen Entschluss gefasst, der mich zwar traurig stimmt, aber in der momentanen Situation der einzig, logische Schritt fuer mich ist - Nehme eine Flug von Teheran nach Tahkent (Uzbekistan), da mein Visum fuer dieses Land schon laeuft und ich nicht mehr warten kann und will, bis sich die turkmenische Botschaft dazu durchringt, mir ein Visum zu erteilen.
Reisetagebuch Iran Juli 2008 Teil 34
22.07.2008 08:10:01
Entschliesse mich nun die 300 km nach Yazd mit dem Bus zurueck zu legen.
Irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen, aber auf der anderen Seite ist es einfach ok.
Es ist viel zu wenig Zeit fuer dieses Land mit solchen Schaetzen.
Da ich aber unbedingt noch Yazd sehen will - Shiraz habe ich ja leider schon streichen muessen - ist es mir einfach nicht moeglich alles per Bike zu machen, da der Iran einfach zu gross ist.
Die Landschaft von Isfahan nach Yazd ist nicht gerade etwas Besonderes - man sieht etliche Strommasten und Industriegebiete - und da ich schon viel spektakulaerere Eindruecke in diesem Land erfahren durfte, troestet es etwas darueber hinweg.
Wenn man ein Bild vom Orient vor Augen haette, dann waere es bestimmt dieses, das ich gerade vor mir sehe.
Ich habe gerade wieder ein Stueck von etwas Besonderem gefunden.
Sitze gerade auf einer Terasse gegenueber der Freitagsmoschee inmitten einem Meer von Lehmdaechern, die in der untergehenden Sonne eine eigene Art von Magie ausstrahlen - dem nicht genug, stimmt der Muezzin noch sein Abendgebet an - Meine Guete, ist das intensiv.
Schlafe in einem traditionellen Haus, das einen wunderbaren Innenhof hat, mit dieser bereits angemerkten Rundumterasse.
Dieses Haus liegt mitten in der Altstadt von Yazd.
Kostenpunkt incl. Fruehstueck 8 Euro, das leiste ich mir ganz einfach.
Geniesse noch ein gutes Abendessen. Suppe, ein Reisgericht, eine Flasche Wasser 2,5 Euro - die Kulisse inclusive.
Impressionen
22.07.2008 08:37:43
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Impressionen
22.07.2008 08:41:19
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Reisetagebuch Iran Juli 2008 Teil 35
22.07.2008 08:53:11
Geniesse ein wunderbares Fruehstueck, ueber den Daechern von Yazd.
Wechsle mal wieder Geld, das immer einige Zeit in Anspruch nimmt.
Dann ist Mittag, wo sowieso nur mehr Siesta bis 17 Uhr angesagt ist, da es einfach fuer alles zu heiss ist.
Mein Thermometer zeigt heute um 13 Uhr 59 Grad an, ob es stimmt - keine Ahnung, aber ich schwitze mich im Moment zu Tode.
Es ist die beste Zeit fuer ein gutes Buch irgendwo im Schatten, mit einem Fan vor dem Gesicht.
Am Spaetnachmittag spatziere ich dann durch die Altstadt von Yazd.
Man fuehlt sich um Jahre zurueckversetzt, wenn man durch die engen, von Lehmhaeusern umgebenen Gasse streift.
Eine ganz eigene Atmosphaere geht von diesen Mauern aus, die man nicht beschreiben kann.
Es ist schoen hier, schoen und anders.
Yazd hat Geschichte.
Hier ist easy going angesagt - das Wetter traegt sehr viel zu dieser Lebensphylosophie bei.
Doch auch hier kann ich leider nicht lange genug bleiben, um diesen Ort wirklich kennen zu lernen und muss mich nach nur drei Tagen schon wieder verabschieden.
Impressionen
22.07.2008 08:55:31
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Impressionen
22.07.2008 08:57:23
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Impressionen
22.07.2008 08:59:02
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Impressionen
22.07.2008 09:00:24
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Reisetagebuch Iran Juli 2008 Teil 36
22.07.2008 09:35:44
Um 14 Uhr faehrt mein Bus nach Mashad, wurde mir am Vortag bestaetigt, alo beruhe ich darauf, dass es stimmt.
Bike zum Terminal und siehe da, der Bus geht ert um 17 Uhr - na egal, warte ich eben, da es sowieso nie besonders langweilig wird, wenn man sich als Nichtiraner laenger irgendwo aufhaelt.
Vom Familienvater bis hin zu Praesenzdienern verkuerzen mir die Wartezeit.
So, los gehts in Richtung Nordosten, quer durch die menschenfeindliche Dat - e - Kavir Wueste.
Die Gegend ist klasse, doch hier gibts wirklich gar nichts und das etliche von Kilometern.
Es waere natuerlich eine Herausforderung gewesen, die Wueste mit dem Bike zu durchqueren, aber abgesehen von der Zeit, ist es im Juli einfach zu heiss fuer ein solches Unternehmen.
Unter Tags knapp 60 Grad, wo aber auch die Nacht keine wirkliche Abkuehlung bringt, da um 3 Uhr morgens immer noch 35 Grad zu verzeichnen sind.
Komme um 7 Uhr total erledigt von der Sitzerei in Mashad an - da lob ich mir schon das Biken, wo einem nicht die ganze Zeit die Fuesse einschlafen.
Mashad, die Stadt der Pilger und des Grabmals von Iman Reza, der achte Iman der Schiiten.
Sie ist die zweit groesste Stadt des Iran, aber auch Verkehrsknotenpunkt.
Es stroemen jedes Jahr Millionen von Pilger hierher und da gerade Hochsaison ist, koennt ihr euch villeicht vorstellen, was hier momentan abgeht.
Mein Anliegen ist aber keine Pilgerreise, sondern die Botschaft von Turkmenistan.
Mache sie ausfindig, doch sie hat sich heute freigegeben - ok, dann eben morgen.
Streife noch etwas durch die Stadt, wobei mir dieses Gewuehl heute aber fast zu viel ist.
So kehre ich frueh am Abend in mein absolut schraeges Zuhause zurueck, an dem ich gar keinen so richtigen Gefallen finden kann.
Villeicht wechsele ich morgen.
Inzwischen kann ich ja der Legion von Ameisen weiter zusehen, deren Route vom Bett, ueber das Waschbecken quer durchs Bad fuehrt.
Auch das Vogelnest oberhalb der Lampe hat etwas Eigenes.
Gut, dass es gerade nicht belegt ist, sonst haette ich auch noch ein nicht ganz gewolltes Kammerkonzert hier.
Am Schraegsten ist aber schon der Hausherr mit seinem, ich schaetze mal, 12 jaehrigem Sohn, sie sind zwei Komedianten, wahrscheinlich ohne es zu wissen.
Hier in diesem Unterschlupf laeuft alles mit Gas.
Vom Boiler angefangen, bis hin zu der kleinen Kochnische - man riecht wie wunderbar sich der Gasgeruch von den klassisch verlegten Rohren ausbreitet.
Tja, nun verstehe ich auch den Vogel, der es sicher satt hatte, jeden Tag auf Propangas zu sein, was in wahrscheinlich letztlich zu der waisen Entscheidung getrieben hat, sein Glueck irgendwo anders zu versuchen.
Oh, entdecke dann noch den Klassiker unter den Haustieren, ich dacht mir schon, irgend etwas fehlt doch noch.
Drei etwa 8 cm. lange Schaben tuemmeln sich gerade im Waschbecken - will ihnen das Recht ja gar nicht abstreiten, dass sie zuerst hier waren, trotzdem werde ich heute etwas unfair sein und befoerdere sie nach draussen - villeicht lernen sie ja die frische Luft mehr zu schaetzen, als dauernd in irgendwelchen feuchten Nischen herum zu haengen.
Trotz allem, einen gewissen eigenen Flair hat diese Bude schon, das kann ich gar nicht leugnen.
Reisetagebuch Iran Juli 2008 Teil 37
22.07.2008 10:04:21
Ueberlebt habe ich die Nacht, also kann ich den Weg zur turkmeischen Botschaft antreten.
Finde mich so gegen 8:15 Uhr vor den Toren ein, wo ich dann mit zwei Turkmenen warte.
Um 8:30 Uhr oeffnet einer der Botschaftsangestellten die Tuer mit den Worten: Wir koenen nach Hause gehen, da 1,5 Wochen geschlossen ist - na das ist ja ein Kracher, ich kanns nicht fassen, aber auch nicht aendern.
Setze mich vor die Botschaft um die Lage neu zu ueberdenken.
Iran Visum habe ich verlaengert ok, aber mein Uzbekistan Visum laeuft langsam an, das ist natuerlich nicht gut, da auch mein Kirgistan Visum weiterlaeuft.
D.h. ich brauche so schnell wie moeglich mein Visum fuer Turkmenistan oder ich muss einen anderen Weg finden und Stress will ich einfach keinen auf dieser Reise.
Sitze da so beim Gruebeln, da kommt ein Typ mit einer Bikerkluft um die Ecke.
Sein Name, Diego, wie der Tiger bei Ice Age, er ist Spanier und will auch sein Visum abholen, dass er in Teheran beantragt hat.
Ich erklaere im die Lage, die er nicht gerade erfreut auffasst.
Diego versucht trotzdem einen Anlauf, der aber mit einem unfreundlichen ! Njet ! endet.
Kein Botschafter hier - kein Visum.
Ich habe mich mittlerweilen damit abgefunden, doch Diego hat einen sehr engen Zeitplan, da er zu den olympischen Spielen in Peking sein will.
Er hat etliche Sponsoren, die dieses Unternehmen unterstuetzen.
Es ist unglaublich, er brauchte von Spanien am Landweg bis hier her nach Mashad ( 7000 km. ) nur zwei Monate - irre wie schnell der am Weg ist.
Diego ist sehr nett, also frage ich ihn wo er schlaeft.
Ich begleite ihn zu einem Apartemetblock, der nicht ausgeschildert ist.
Die Maedchen an der Rezeption sind sympatisch - sehe mir das Apartement an, wos mich fast von den Schuhen schmeisst, so ein Genuss ist es diesen Raum zu betreten.
Ok, abgemacht, wechsle ich mal inzwischen hier her, bis ich etwas Guenstigeres finde, da hier die Nacht doch 11 Euro kostet, was diese Wohnung aber absolut wert ist.
Diego telefoniert mittlerweilen, doch wie es aussieht muss er mit dem Bus zurueck nach Teheran, um villeicht sein Visum zu bekommen.
Mittlerweilen weiss ich, dass er das Visum auch in Teheran nicht bekommen hat, per Flug weiter nach Uzbekistan ist und sich bereits auf dem Weg nach China befindet.
Tja, die liebe Buerokratie macht einem das Leben nicht gerade einfach.
Ich gehe inzwischen zu meiner alten Bleibe, packe, verabschiede mich und wechsle.
So, nun bin ich in einer Wohnung mit allem Drum und Dran, dann kann ich mir heute mal Spagetti kochen, auch nicht schlecht.
Greife in meine Hosentasche, da habe ich doch glatt den Schluessel meiner alten Bude mitgenommen.
Mache mich auf den Weg zurueck, wo mich schon sieben Iraner erwarten, die es nicht fassen koennen, dass ich extra wegen dem Schluessel zurueckkomme.
Da ein Haendeschuetteln, dort ein Stueck Brot, dann noch ein glas Tee - unglaublich diese Freude in ihren Gesichtern, nur weil ich etwas getan habe, was selbstverstaendlich ist.
Besucht seine Seite:
www.delaexpoalasolimpiadas.blogspot.com
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Reisetagebuch Iran Juli 2008 Teil 38
22.07.2008 10:12:12
Habe heute mit der Botschaft in Teheran telefoniert.
So wie es aussieht, kann sich das Ganze bis zu 2,5 Wochen hinziehen, was mir ueberhaupt nicht in meinen Plan passt.
So, nun sind Alternativen gefragt.
Die Botschaft von Afghanistan ist auch hier in Mashad, erkundige mich, sie sind sehr freundlich und ich wuerde sofort ein Visum bekommen, aber auf den juengsten Anschlag in Kabul ist es nicht sicher, ob der Grenzuebergang nach Uzbekistan offen ist.
Ausserdem ist es mir dann doch etwas zu unsicher.
Dann gibts nur mehr zwei Moeglichkeiten: Warten und hoffen, dass es schneller ueber die Buehne geht, was aber eher unwahrscheinlich ist oder einen Flug von Teheran nach Tashkent nehmen und dort eben die Route etwas umstellen.
Reisetagebuch Iran Juli 2008 Teil 39
22.07.2008 10:23:19
Bin heute wieder umgezogen.
Wohne nun bei einer Familie, die sehr sympatisch ist.
Vali der Hausherr spricht sehr gut Englisch.
Es ist total nett hier, man schlaeft zwischen hunderten von Teppichen.
Habe nun eine Entscheidung getroffen, die mich zwar sehr traurig stimmt, aber die einzige Alternative in meiner momentanen Situation ist.
Werde morgen mit dem Zug zurueck nach Teheran fahren, da von Mashad aus leider nicht viel Moeglichkeiten sind - dort werde ich nochmals zur Botschaft gehen, was aber wahrscheinlich ein Weg umsonst sein wird - werde dann mal Fluege von Teheran nach Uzbekistan in Augenschein nehmen, dann wird sich zeigen wohin mein Weg fuehrt.
Leider bleibt nur ein Flug als Alternative.
Turkmenistan ist fuer mich gestorben, wie auch fuer viel andere Biker hier.
Impressionen
22.07.2008 10:30:05
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Impressionen
22.07.2008 10:31:10
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Impressionen
22.07.2008 10:32:25
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Begegnungen
22.07.2008 10:33:32
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Bin derzeit in Samarkand, in Usbekistan
22.07.2008 10:36:03
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Reisetagebuch Iran Juli 2008 Teil 40
28.07.2008 15:13:59
Gut geschlafen zwischen all den Teppichen, fruehstuecke ich mit Vali auf der Terasse.
Dann wirds etwas stressig.
Zuerst ein Bahnticket besorgen, was gar nicht so leicht ist, da diese schneller weg sind als warme Semmel.
8 US$ fuer knapp 1000 km incl. Bike,Dinner und Fruestueck - Bahnfahren zum Sonderpreis.
Dann gehe ich noch zu einem Ticketoffice um mal Fluege von Teheran nach Tashkent ausfindig zu machen.
Der frueheste Flug ist in 5 Tagen, den ich aber mal buche, da der sonst auch nicht mehr zu haben ist.
Muss den Flug aber leider gleich bezahlen, was auch mit Telebanking moeglich waere, aber ich habe meine Nummern in Innsbruck - tja, wer kann schon ahnen dass hier was mit Telebanking funktionieren wuerde.
So bezahle ich eben Cash in US $ 240 incl . Bike ist eigentlich ok.
Da es nun in Usbekistan moeglich sein soll von der Kreditkarte Geld abzuheben, kann ich diese entbehren.
Tja, was soll ich sagen, leider wurde mein Weg nun unterbrochen, da mir die turkmenische Botschaft grosse Steine in den Weg gelegt hat - es ist sehr schade, dass dieses Land soviele Probleme bereitet, aber ich kanns ja sowieso nicht aendern.
Das Ticket koennte ich jederzeit stornieren wurde mir zugesichert, doch auch zeitlich wird sich das Ganze nicht mehr ausgehen.
Bike zum Bahnhof wo ein Andrang ist, als ob es etwas gratis geben wuerde.
Hmmm...wohin mit meinem Bike? Ah, da sehe ich schon eines der wenigen englischen Woerter - Cargo.
Gehe rein, diskutiere mit acht Bahnagestellten, so ergibt sich, dass mein Rad erst am Morgen nach Teheran geht und uebermorgen zum Abholen ist, da auch hier alles hoffnungslos ueberfuellt ist.
Bekomme natuerlich einen Beleg ausgestellt.
Irgendwie ist es klar, dass man dann und wann mal etwas improvisieren muss, bei einer solchen Tour, wobei man aber trotzdem hofft, dass alles wie geplant ablaeuft - ist eben nicht so, aber so kann ich mindestens sagen, dass ich hier im Iran alle Verkehrsmittel benuetzt habe.
Reisetagebuch Iran Juli 2008 Teil 41
28.07.2008 15:36:58
Der Zug ist unglaublich komfortabel, sowas habe ich auch noch nie gesehen.
Klima, Betten zum Ausziehen, Dinner, Tee bis zum Abwinken.
Die Passagiere sind ein interessanter Mix - Ich werde in etliche Abteile eingeladen zum gegenseitigen kennenlernen.
Die netteste Runde ist dann eine iranische Familie, ein Iraker und ein Pakistanie - wir haben zwei Stunden eine witzige Unterhaltung.
Es sind schon sehr offene und herzliche Menschen hier im Mittleren Osten - ich bin immer wieder auf Neue erstaunt.
Komme nach 14 stunden ausgeruht in Teheran an.
Gehe dann gleich mal zur turkmenischen Botschaft.
Wegen Urlaub geschlossen - aha hier auch, gut , dann ist meine Entscheidung gefallen.
Begegnungen
28.07.2008 15:38:48
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Reisetagebuch Iran Juli 2008 Teil 42
28.07.2008 15:57:05
Mein Bike ist noch nicht angekommen, obwohl mir zugesichert wurde, dass es heute hier sein wird - villeicht nachmittags, oder morgen, oder...
Egal wann hauptsache ich bekomme es wieder.
Wie mein spanischer Radfreund Diego so treffend auf seiner Homepage formoliert:
Die psychische Muedigkeit, die man an manchen Tagen hat, wiegt viel mehr als die physische , die man an einem harten Bikertag erlebt.
Um 15 Uhr wird mir dann per Telefon mitgeteilt, dass mein Bike angekommen ist - ein schoenes Gefuehl.
Spatziere langsam zum Bahnhof, da bleibt ploetzlich ein voller Linienbus neben mir stehen. ! Salam, come and jump in my bus!
Ich springe auf, moechte eine Karte loesen, da sagt der Busfahrer: No ticket, welcome in my bus and in Teheran.
Wieder einer dieser Augenblicke die so im Gedaechtniss bleiben, die auch wieder zeigen, wie positiv die Welt doch zu sehen ist, egal wo man sich gerade befindet.
Werde noch mit Haendeschuetteln und einem Hupkonzert verabschiedet.
Ein paar Zettel ausfuellen, Passkontrolle, da eine Unterschrift, dann habe ich mein Rad wieder.
Pedale in die Stadt zurueck, wo ich dann zufaellig einen alten Bekannten treffe, den ich hier in Teheran kennen gelernt habe.
Es ist ein herzliches Wiedersehen.
Er moechte alles wissen, wo ich inzwischen war - erzaehle und hoere dann mit einem Grinsen ! you are crazy !
Reden so ueber die Botschaften und deren Buerokratie, da steht auf einmal ein Typ mit grinsendem Gesicht neben mir.
Seine Goldzaehne leuchten in der Sonne.
Er stellt sich als Botschafter von Usbekistan vor und bietet mir an, wenn ich ein Visum braeuchte, er wuerde mir gleich eines ausstellen.
Oh, danke sehr nett, aber Usbekistan habe ich und es laeuft bereits.
Wir haben eine nette Unterhaltung.
Er erzaehlt mir von seinem Heimatland, etwas von der Geschichte und den Menschen dort - die Vorfreude auf Usbekistan waechst - ein Land, dass mir auch absolut fremd ist und wovon ich eigentlich kaum etwas weiss.
Reisetagebuch Iran Juli 2008 Teil 43
28.07.2008 15:59:56
Verbringe die letzten Tage im Iran also in der Hauptstadt, das haette ich auch nicht gedacht.
Sitze gerade im Park Laleh - ein Traum von Gruen und Ruhe mitten in der hektischen Millionenstadt.
Erst jetzt merke ich wieder, wie mir solche Oasen der Natur mit Vogelgezwitscher , Baeumen und Wiesen gefehlt haben.
Wenn man den Park betritt ist es wie wenn man den Stecker zieht - man laeuft nut mehr auf Notstrom - herrlich.
Auch die Luft ist hier merklich besser, als im Getuemmel Teherans.
So gigantisch und sehenswert Staedte auch immer wieder sind, im Vergleich mit solchen Naturplaetzen ziehen sie bei Weitem den Kuerzeren.
Also auf eines koennen wir Tiroler schon sehr stolz sein:
Auf unsere halbwegs intakte Umwelt mit ihren einzigartigen Waeldern, Almen, Bergen und dem sehr guten Trinkwasser - daran sollten wir immer wieder denken und dies noch lange so bewahren, dass auch zukuenftige Generationen noch ein Land vorfinden, um dort im Einklang mit der Natur leben zu koennen.
Besuche noch das Museum fuer moderne Kunst, das mich aber nicht sonderlich beeindruckt.
Internationale Kuenstler sind nicht zu sehen, nur Persische.
Ich finde wenn man drei dieser Bilder gesehen hat, kennt man alle, da es etwa 200 Exponate sind, die persische Schriftzeichen enthalten und Auszuege aus dem Koran beinhalten.
Der Skulpturenpark waere da schon wesentlich interessanter, aber der ist leider geschlossen.
Reisetagebuch Iran Juli 2008 Teil 44
28.07.2008 16:39:34
Heute ist mal wieder ien Biketag, auch wenn es der letzte hier im Iran ist.
Der Flughafen liegt etwa 70 km vor der Hauptstadt - diese Strecke bin ich zwar schon gefahren (nach Isfahan), trotzdem ist es ein gutes Gefuehl mal wieder den Wind, die Luft und die Strasse zu spueren, auch wenn die Temperatur bei knapp 50 Grad liegt.
Passiere noch das Grabmal des Iman Khomeni, das sich immer noch im Bau befindet und kein Ende in Sicht ist.
So, nun nehme ich Abschied vom Land Iran, zwar anders als ich wollte, aber endgueltig.
Sitze gerade am Flughafen mit einem komischen Gefuehl des leichten Wehmutes im Bauch, da ich ja doch knapp 6 Wochen hier war.
Komme noch mit vielen hier ins Gespraech.
Unter anderm lerne ich auch das iranische olympische Radteam kennen, das gerade nach Malaysia fliegt um dort noch etwas zu trainieren, danach gehts nach China.
Mit dem Trainer habe ich eine knappe Stunde ein sehr interessantes Gespraech.
Frage ihn ob er sich Chancen fuer eine Medaillie ausmalt - Seine Antwort: ! Nein, Medaillie wird es sicher keine - wir sind ein junges Team und sammeln einfach internationale Erfahrung !
Ich finde das ist der olympische Gedanke.
Ich habe hier kleine Einblicke in etwas erhalten das gut, offen und freundlich ist.
Ich bedanke mich fuer die vielen wunderbaren Begegnungen und der unglaublichen Hilfsbereitschaft bei den Menschen aus Persien.
Danke dass ihr mir das wahre Land gezeigt habt, das etwas ganz Besonderes ist - weder gefaehrlich, noch Fanatisten die wild um sich schiessen, keine negativen Erfahrungen und nicht einmal ein Gefuehl der Angst - im Gegenteil.
Choda Hafez Iran Merci
Impressionen
28.07.2008 16:47:50
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Begegnungen
28.07.2008 16:49:56
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Bin derzeit in Bukhara im Sueden Uzbekistans
28.07.2008 17:35:38
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Ein paar Zahlen
30.07.2008 17:35:31
Bikekilometer Iran: 1630
Gesamtbikekilometer bis Iran: 4354
Hoehenmeter gesamt bis Iran: 29.794
Gesamtzeit bis Iran: 249,14 Stunden
Bahnkilometer Iran: 960
Buskilometer Iran : 1280
Reisetagebuch Usbekistan Juli 2008 Teil 1
02.08.2008 10:35:19
Check in nach einer langen Wartezeit am Flughafen.
So, nun wirds kompliziert: Erst mal mein Bike, wo sie momentan ratlos sind;
Zweitens habe ich incl. Rad 30 kg Uebergepaeck.
Er moechte 140 Dollar extra.
Im ersten Augenblick bleibt mir mal der Mund offen, doch nachdem ich mich wieder gefangen habe, muss ich auch mal eine kleine Szene veranstalten, wo auch ihm der Mund offen bleibt.
Schliesslich einigen wir uns auf 60 Dollar, da ich ums Bezahlen nicht herum komme.
Dann mein Bike fluggerecht mit viel Plastik und Klebeband verpacken.
OK, nach viel Kopfschmerzen sitze ich nun im Flugzeug und verlasse per Luft den Iran.
Ankunft in Tashkent.
Es ist eine Warterei, die sich bis zu drei Stunden zieht, wegen der Zollerklaerungen, die 2-fach ausgefuellt werden muessen und auch noch das irakische, Fussballnationalteam mit saemtlichen Betreuern in der Schlange steht.
Dann endlich bin ich durch, erhalte mein Rad und saemtliches Gepaeck, wos dann ans aufpacken geht.
Usbekistan wurde von etlichen, verschiedenen Einfluessen gepraegt.
Von Zarathustra, Buddha,Konfuzius bis hin zu den Arabern und Chingis Chan.
1867 wurde das russische Generalgueverment Turkestan mit Sitz in Tashkent gegruendet.
1918 Bildung der Republik Turkestan
1924 Die Unionsrepublik Uzbekistan wird gegruendet und es folgt 1991 der Austritt aus der Sowjetunion.
Usbekistan ist ein saekulaerer, islamischer Staat, dh. Es herrscht hier ein gemaessigter Islam, was bedeutete, dass kein Muezzin zum Gebet rufen darf und es sind kaum verschleierte Frauen auf der Strasse zu sehen.
Aussnahme das Ferganatal, wo es etwas strenger ist.
Das erste was hier mal auffaellt: die Maedls tragen die Haare offen ohne Kopftuch, dem aber nicht genug, tragen sie alles so kurz und eng, dass ich mal freudig was zu schauen habe.
Unglaublich, was im Iran zu viel war, ist hier zu wenig und zwar der Stoff der Kleider - Ok zu wenig kann nicht sein, aber um einen Vergleich zu haben.
Pedale die ersten Kilometer auf usbekischem Boden Richtung Tashkent.
Erkundige mich bei Polizisten nach dem Weg - sie sind freundlich, geben mir kalten Tee und erklaeren mir den Weg in Zentrum.
Irgendwo steht dann ein Jung vor mir - wir unterhalten uns, frage ihn nochmals nach dem Weg, wo er mich dann mit seinem Rad begleitet.
Er spricht sehr gut Englisch, da er Privatunterricht geniesst, den sein Vater bezahlt - den ich auch noch kennenlerne, da der Junge nicht aufhoert zu bitten, ihm einen Besuch abzustatten.
Bekomme mal ein grosses Glas Saft, waehrend wir uns unterhalten.
Es ist schoen, dass auch hier der erste Eindruck der Menschen sehr positiv ist.
Die Menschen selbst sind vom Aussehen her total anders.
Ich wuerde sie als ein Mix zwischen Asiaten und Russen einstufen.
Finde eine feine Pension, wechsle etwas Geld, da die Waehrung nun Sum ist und haue mich mal fuer drei Stunden auf Ohr.
Halbwegs ausgeruht meldet sich dann um 19 Uhr mein Magen, der auch schon laenger ein Gefuehl der Leere aufweist.
Ok, dann mal raus in diese Gegend, die hier sehr ruhig und gruen ist.
Finde ein Lokal wo ich hingehe.
Es geht mal runter in den Keller, wo ich dann gleich mal gefragt werde Vodka oder Bier, bevor sie sich ueberhaupt nach Essen erkundigt.
Diese Kneipe ist der Hit - man ist irgendwo im Keller, wo es keine Fenster gibt, aber dafuer etliche trinkende Usbeken.
Den Unterschied zum Iran wuerde ich mal mit 98 % angeben.
Reisetagebuch Usbekistan Juli 2008 Teil 2
02.08.2008 10:54:50
So heute werde ich mal die Hauptstadt etwas erkunden.
Das Guesthouse in dem ich wohne, so scheint es mir zumindest, befindet sich zwar in der Naehe des Zentrums, aber das kann doch nicht die Hauptstadt sein.
Es kommt mir eher vor wie ein groesseres Dorf, was ich aber nicht negativ meine, sondern im Gegenteil, dass es hier sehr relaxt ist.
Zuerst mal zur chinesischen Botschaft, die mir gleich mal praesentiert, dass es vor den Spielen nichts mit einem visum wird - das lasse ich zwar fuer heute mal gelten, aber das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen.
Dann mal versuchen Kohle mit der Kreditkarte zu bekommen - sehr schoen ist ueberhaupt kein Problem hier.
Dann spatziere ich ins Zentrum.
Es ist irre, man glaubt dass man sich in einer westlichen Metropole steht nur viel gruener, weiter und relaxter.
Irre schoen ist Tashkent, doch Seidenstrassenromantik sucht man hier vergeblich, was eine Folge des schweren Erdbebens 1966 ist, wo mehr als 300.000 Menschen obdachlos wurden.
Verbringe den Tag hier im Zentrum.
Zu bekommen ist hier einfach alles.
Die Menschen sind freundlich, nur eben nun mit einem russischen Touch was bedeutet, das ich wieder eine neue Sprache lernen muss - Neue Sprache lernen ist uebertrieben, eben die wichtigsten Redewendungen.
Spatziere zurueck zu meiner Bleibe , wo Ilias schon an seiner Enduro herumwerkelt.
Kurze Erlaeuterung: Ilias ist Grieche, schon seit Jaenner 2007 unterwegs durch den asiatischen Kontinent - bisher 45.000 km - er ist ein klasse Typ, unglaublich sympatisch und witzig.
Er wartet schon eine Ewigkeit auf seine dringend benoetigten Teile, da er die nun bekommen hat, kann er endlich sein laengst faelliges Service an seiner Enduro vornehmen.
Sitzen am Abend noch zusammen und quatschen ueber alles Moegliche.
Ilias
02.08.2008 10:56:51
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Impressionen
02.08.2008 10:58:53
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Impressionen
02.08.2008 11:01:12
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Begegnungen
02.08.2008 11:03:01
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Reisetagebuch Usbekistan Juli 2008 Teil 3
02.08.2008 11:20:06
Spontan beschliesse ich heute aufzubrechen, da ich mal wieder raus muss, um die Welt unter meine Raeder zu nehmen.
So verlasse ich Tashkent in Richtung Samarkand.
Anfangs besticht die Gegend durch etliche Felder, die links und rechts direkt neben der Strasse sind.
Kleine Transportkarren, denen ein Esel vorgespannt ist, kommen mir immer wieder entgegen - die Menschen die Selbiges lenken, gruessen sehr freundlich.
Was soll ich sagen : Glanz und Gloria der Hauptstadt sind hier am Lande nicht mehr zu finden, da die Menschen hier ums Ueberleben kaempfen, doch gerade diese Menschen sind noch sehr urspruenglich, neugierig und herzlich.
Um 12 Uhr muss ich dan mal eine laengere Pause einlegen, da es auch hier einfach zu heiss ist - knapp 50 Grad.
Finde eine kleine Raststaette, setze mich mit kaltem Wasser ins Freie und kann so vorzueglich das Geschehen beobachten.
Etliche kommen auf mich zu, fragen woher, wohin, betrachten mein Bike, dann verabschieden sie sich freundlich.
So um etwa 14 Uhr gehts dann wieder raus in den Backofen.
Was ich bisher geschwitzt habe, auf diesem Trip, reicht normalerweisse fuer zwei Leben.
Es dominieren immer noch Felder, aber nicht mehr so ueppig - es wird etwas trockener.
Die Strasse verlaeuft die ersten 150 km, die ich an diesm Tag schaffe, mal ziehmlich auf gleicher Hoehe, so um die 400 HM.
Komme dann nach Yanisar, ein kleiner Ort 10 km vor der tatschikischen Grenze, wo mich eine Gruppe Einheimischer, die um einen kleinen Strassenkiosk versammelt sind, mal zu kalten Saft einladen.
Bleibe hier mal fuer eine halbe Stunde sitzen, um mit ihnen so gut es geht ein Gespraech zu fuehren.
Verabschiede mich, um mir eine Campingmoeglichkeit zu suchen, die ich bald darauf in einem kleinen Waldviertel finde.
Lese noch etwas im Zelt, da spuere ich ploetzlich was auf meinen Fuessen - leuchte runter, wo ich dann eine Riessenzecke finde, die sich gerade ueber mein Bein hermacht.
Betrachte dieses Riesending - faszinierend.
Ich verstehe ja dass du Hunger hast, aber mein Bein ist tabu, also ab nach draussen.
Begegnungen
02.08.2008 11:21:57
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Impressionen
02.08.2008 11:23:23
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Reisetagebuch Usbekistan Juli 2008 Teil 4
02.08.2008 11:42:29
Gut geschlafen starte ich um 7 Uhr, da es sonst zu heiss wird.
Verstaue mien Zelt, belade mein Bike, dann hat mich die Strasse wieder, die nun durch einen eher trockenen Landstrich verlaeuft.
Bewege mich nun die ersten 70 km knapp an der tatschikischen Grenze.
Das Wichtigste ist nach wie vor das Trinkwasser.
Mein Verbrauch liegt derzeit zwischen 10 - 13 Liter am Tag.
Irgendwie verspuere ich langsam ein Hungergefuehl, das mich zu einem, an der Strasse befindlichem Dorfgasthaus treibt, wo sich wahrscheinlich gerade saemtliche Dorfbewohner zum Sonntagsessen treffen, das natuerlich mit viel Vodka genossen wird.
! Nein, danke, ich muss noch fahren ! 11 Uhr bei45 grad ist mir doch etwas zu frueh, um Vodka zu trinken.
Geniesse eine Gemuesesuppe, Brot, Joghurt und kaltes Wasser.
Nach dem Mahl gehts weiter auf der Seidenstrasse Richtung Sueden.
Die Strasse verlaeuft nun stetig bergauf neben einem Flusslauf umgeben von kleinen Bergen.
Anfangs ist es noch karg, doch je hoeher ich komme umso bewachsener wird es.
Neben der Strasse wird Obst und Gemuese angeboten, von Frauen, die nun schon die traditionellen Gewaender tragen.
Bike spaetnachmittags auf knapp 800 m durch ein kleines Dorf, wo ich mal halte um meinen Fluessigkeitsvorrat aufzufuellen.
Komme mit dem Besitzer des kleinen Strassengeschaefts ins `Gespraech`.
Er laed mich zu Tee ein und fragt ob ich Hunger haette - ja, eigentlich schon.
Er oeffnet eine Schuessel, wo fette Wuerste, Fleisch und Innereien zum Vorschein kommen und da diese Schuessel voller Gaumenfreuden schon den ganzen Tag bei einer Durchschnittstemperatur von 40 Grad im Freien steht, haben diese Herrlichkeiten schon einen gruenlichen Glanz, der mich dann dazu bewegt, dankend mit den Worten abzulehnen: ! Ich habe schon gegessen!
Verabschiede mich von den mittlerweilen zehn Menschen nach einer Stunde, wos dann bergauf weitergeht.
Nach knapp 140 km wollen dann meine Fuesse nicht mehr wirklich weiter - da es schon 19 Uhr durch ist, suche ich eine geeignete Stelle fuer mein Zelt.
Finde bald darauf einen Platz in mitten einer Baumplantage - Koche noch Nudeln, geniesse eine guten Kafe, dann gehts nur noch ins Land der Traeume.
Impressionen
02.08.2008 11:44:04
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Begegnungen
02.08.2008 11:45:53
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Impressionen
02.08.2008 11:47:59
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Begegnungen
02.08.2008 11:49:42
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Bin derzeit wieder in Tashkent, wo ich einiges zu erledigen habe.
02.08.2008 11:50:38
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Reisetagebuch Usbekistan Juli 2008 Teil 5
08.08.2008 06:29:06
Nach einem guten Kafe incl. einem kleinen Stueck Marmorkuchen, den ich am Vortag erworben habe, belade ich mein Bike, um die letzten 70 km. bis Samarkand zu pedalen.
Der hoechste Punkt dieser Strecke ist bei knapp 950 m erreicht.
Ein kleiner Bach begleitet mich durch eine gruene Oase stetig nach Sueden.
Die Strasse ist in relativ gutem Zustand und auch der Verkehr ist ok.
5 km vor Samarkand steigt die Strasse dann nochmals extrem an, bevor ich mein Ziel erreiche.
So, nun bin ich also in Samarkand, eine Perle an der Seidenstrasse.
Setze mich am Stadtrand mal auf den Bordstein, um mein gerade gekauftes Wasser zu geniessen.
Starte los um eine Unterkunft zu finden, wo ich mich dann total verfahre.
Nach gut einer Stunde des Umherirrens in dieser Stadt, wo ich mittlerweilen aber an unglaublichen Schaetzen vorbeigekommen bin, finde ich dann eine nette Platz, der von einer jungen Familie gefuehrt wird.
Verhandle wegen des Preises, dann geniesse ich eine Dusche, die sich heute wirklich rentiert wie ich feststelle, nachdem ich in die Duschtasse schaue, die schwarz - grau leuchtet.
So gefaellt mir das Reisen - eine gute Kombination zwischen Indoor und Outdoor.
Es wurde immer wieder gemunkelt und auch in Reisebuecher angemerkt, dass hier in Usbekistan sehr korupte Polizeibeamte ihren Dienst versehen, die immer wieder Wegzoelle von Touristen einholen, da ihnen der Staat sehr wenig bezahlt.
Ich kann dazu nur sagen, dass mich die Polizei zwar sehr oft anhaelt, aber immer sehr nett und interessiert ist - mich mit Fragen loechert - teils ihre Bewunderung, aber auch ihr Mitleid und Unverstaendniss, immer mit einem gewissen Hauch von Humor, zum Ausdruck bringt.
Ein Polizist hat mich mal mit der Radarpistole gemessen und mir dann mit erhobenem Daumen gedeutet, dass ich die Geschwindigkeit nicht ueberschritten haette.
Ich hoffe die Polizei bleibt weitehin so.
Impressionen
08.08.2008 06:48:33
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Impressionen
08.08.2008 06:50:23
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Reisetagebuch Usbekistan Juli 2008 Teil 6
08.08.2008 07:08:52
Wunderbar geschlafen und dann noch so ein Fruehstueck mit allem was das Herz begehrt - der Tag hat schon gut begonnen.
Gebe mal ein paar Sachen zum Waschen, da ich mit meiner Handwaesche nun am Ende meiner Zauberkraft bin und sie deshalb mal in profesionellere Haende gebe - villeicht wird aus dem jetzigen Grauschwarz ja wieder das urspruengliche Grauweiss.
Spatziere etwas durch Samarkand - auch diese Stadt, im herzen Usbekistans, besticht durch ein parkaehnliches System, das die ganze Stadt durchzieht - ein wunderbarer Mix aus Natur, Bausubstanz und kulturellem Erbe.
Sitze gerade, gebannt von solch einer Erhabenheit, vor der Registangruppe, die im warmen Abendlicht majestetisch den Platz im Herzen der Stadt einnimmt.
Es war der Platz an dem im mittelalterlichen Orient Erlasse verkuendet und wo Gerichte abgehalten wurden - unter Timur wurde der Registan das Zentrum Samarkands.
Die drei Medressen praegen bis heute den Platz.
Sie wurden etliche Male umgebaut.
Der erste Bau wurde 1417 - 1420 errichtet. Es folgte dann, aber erst sehr viel spaeter der Zweite 1619 -1632 und der Dritte 1941 - 1960.
Der Platz und seine Medressen sind das Wahrzeichen Samarkands und gehoeren zum Weltkulturerbe der Unesco.
Geniesse danach noch in einem usbekischem Open Air Gasthaus Saschlik, eine Art Spiess und dazu genehmige ich mir ein grosses, kaltes Bier, bei russischem Hip Hop im Hintergrund um ganze 2,5 Euro.
Reisetagebuch Usbekistan Juli 2008 Teil 7
08.08.2008 07:26:47
Beschliesse mich heute mal ins Gewuehl des Bazaars zu schmeissen.
Spatziere langsam darauf los, am Registan vorbei nach Norden.
Was fuer ein Feuerwerk an Farben sich mir da bietet - einfach grossartig.
Angeboten wird vorwiegend Gemuese, Obst, Gewuerze, aber auch Metallarbeiten bis hin zu Textilien ist zu finden.
Ich liebe solche Plaetze, wo man kaum vorwaerts kommt, wegen des Gedraenges.
Hier kann man sich stundenlang herumtreiben, ohne dass einem langweilig wird.
Es sind sehr nette Menschen, gepaart mit einer gesunden Portion Humor, gekleidet in den wunderschoenen, traditionellen Gewaendern.
Die Menschen kommen aus den verschiedensten Regionen, um hier ihre Produkte anzubieten.
Kaufe ein halbes Kilo Nektarinen um 20 Cent, das sind wahrlich Schnaeppchen, wo man nicht mal mehr handeln muss.
Habe viele nette Begegnungen, wo einfach die Herzlichkeit aus den Augen spricht.
Wir lachen viel an diesem Tag, ohne alles in Worten ausdruecken zu muessen.
Verlasse den Bazaar um irgendwo eine kleinigkeit zu essen, danach steht mal das laengst faellige Service am Rad an, da auch mal wieder die Kette gewechsekt werden sollte.
Irre, seit Kapadokien bike ich mit der selben Kette - sie waer immer noch nicht am Limit, aber ich muss es ja nicht herausfordern.
Marktimpressionen
08.08.2008 07:28:39
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Marktimpressionen
08.08.2008 07:30:50
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Marktimpressionen
08.08.2008 07:33:32
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Marktimpressionen
08.08.2008 07:35:42
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Marktimpressionen
08.08.2008 07:38:25
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Marktimpressionen
08.08.2008 07:40:50
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Marktimpressionen
08.08.2008 07:42:58
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Reisetagebuch Usbekistan Juli 2008 Teil 8
08.08.2008 07:46:54
Verbringe hier in Samarkand ein paar total relaxte und feine Tage, wo das Wort Stress in meinem Kopf absolut nicht existiert.
Reisetagebuch Usbekistan Juli 2008 Teil 9
08.08.2008 08:04:28
Verlasse Samarkand der Seidenstrasse entlang Richtung Suedwesten.
Die Strasse ist noch sehr gut, die stetig leicht bergab oder gerade aus verlaeuft.
Wenn die Strecke so weitergeht kann ich ja gleich bis Bukhara biken.
Halte in der Naehe von Navoi, ein Staedchen zwischen den grossen zwei Samarkand - Bukhara, um an einen der Strassenbuden mal eine Kleinigkeit zu essen.
Danach gehts weiter durch eine nicht besonders aufregende Landschaft auf einer nun total durchloecherten. schlechten Asphaltpiste.
Beschliesse nun wirklich es bis Bukhara zu schaffen, da ich heute einfach mal auf Rekordjagd gehe, aber auch die Umstaende es erlauben - eine ebene Strasse, bedeckter Himmel, gute Koerperverfassung...
Warum weiss ich nicht genau, es ist einfach aus einer Laune herraus.
Da auch die Landschaft, wie schon angemerkt, nicht gerade etwas Besonderes ist, ist es egal, wenn ich drei Stunden Nachtfahrt einlege, die aber eine Herausforderung fuer Bike und meiner konzentration sind, da die Strasse immer schlechter wird.
Schaffe die 279 km lange Strecke in knapp 11 Stunden, die mich nun aber auch an die Grenze des von mir Leistbaren bringen.
Suche Bukhara um ein Uhr morgens nach einer Pension ab, wo ich dann fuendig werde und ich die Hausherrin aus ihrem Schoenheitsschlaf reisse, mit meinem Gebimmel an der Haustuer.
Sie ist unglaublich nett, obwohl ich si aus dem Schlaf reisse.
Das Zimmer ist gross und preislich im bereich der normelen Zimmer hier - 15 - 20 Dollar werden hier fast ueberall verlangt - im Vergleich zu anderen Laendern ist Usbekistan von den Zimmerpreisen her extrem teuer, aber das wusste ich ja.
Geniesse noch eine Dusche, danach brauche ich nur noch ein Bett.
Bin derzeit in Ferghana - Stadt im Ferghana Tal und werde in ein paar Tagen die Grenze nach Kirgistan passieren
08.08.2008 08:08:11
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Reisetagebuch Usbekistan Juli 2008 Teil 10
16.08.2008 14:50:11
Nach nur vier Stunden Schlaf wache ich auf, schaue aus dem Fenster, wo ich einen Tisch sehe, der sich im grossen schoenen Innenhof befindet und so voll mit verschiedenen Speisen ist, dass ich einfach raus muss, um dieses Koenigsfruehstueck zu geniessen.
Wahnsinn, was hier alles aufgetischt ist, von fuenf verschiedenen Kaesesorten, Joghurt, Marmelade, Brot, Coockis, Eiern - einige Sachen die ich gar nicht kenne, Tee, Kafe, Juice und Milch bis zum Abwinken.
Was fuer ein ertser Morgen hier in Bukhara.
So. heute wird mal ein ganz relaxter Tag eingelegt, den man hier in Bukhara sehr fein verbringen kann.
Mittags ist es dann wieder so heiss, dass ich ohne schlechten Gewissen mir meine zwei - drei Srunden Zeit fuer die Siesta nehme, die ich mitlerweilen auch schon des oefteren praktiziere - villeicht kann ich diese Gewohnheit auch zuhause weiter umsetzen - ok, wahrscheinlich nicht, aber anbringen koennte ich es ja, mal sozusagen als guten vorschlag zur Verbesserung der Leistungsfaehigkeit.
Bukhara ist historisch gesehen eine sehr interessante Stadt, da sie genau im Einzugsbereich der Seidenstrasse liegt und ein paar sehr beeindruckende Bauten aufweisst.
Sitze nun gerade am Lyabi Hauz, das ist ein schoener Platz im Zentrum, mit einem in der Mitte befindenden Wasserbasin, bei einem Bierchen im Schatten, wo man stundenlang das Treiben beobachten kann.
Reisetagebuch Usbekistan Juli 2008 Teil 11
16.08.2008 15:14:11
Stehe gerade am Kalon Minarett, wo ich den Ausblick ueber Bukhara und auf die gegenueber liegende Mir-i-Arab- Medresse geniesse.
Der Blick in die Weite ist faszinierend.
Die Medresse wurde im 16 Jhd. gebaut.
Bukhara isteine ruhige, sehr schoene Wuestenstadt, wo man einfach keinen Sress haben kann.
Streife noch etwas durch die Gassen der Altstadt, vorbei an unzaehligen kleinen Geschaeften, die von Teppichen bis hin zu Schmiedearbeiten alles anbieten.
Man braucht eine unglaubliche Kunstfertigkeit um diese filigranan Silberarbeiten herstellen zu koennen.
Hier in Bukhara sehe ich das erste mal seit etwa acht Wochen wieder viele Touristen - ein komisches Gefuehl.
Sitze nun gemuetlich im Schatten der Kukeldash Medressa vertieft in die Geschichte des Landes.
Gehe noch gemuetlich essen - so neigt sich der Tag schon wieder dem Ende zu, der heute mit 54 Grad wieder extrem heiss war.
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16.08.2008 15:16:20
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Reisetagebuch Usbekistan Juli 2008 Teil 12
16.08.2008 15:33:01
Begebe mich heuet auf die Suche nach der Train-ticket-booking- office, da ich nicht zwei mal die gleiche Strecke mit dem Rad mache und ich natuerlich wieder in die Hauptstadt Tashkent zurueck muss, weils von da weiter nach Osten ueber das Ferghana - Tal zur kirgisischen Grenze geht.
Etwas umstaendlich, aber wer die Schuld an der ganzen Umstrukturiererei traegt, habe ich wahrscheinlich schon zu oft erwaehnt.
Um ein Bahnticket zu besorgen muss man sehr viel Zeit mitbringen, da auch hier etliche Menschen warten und auch die Beamtin nicht gerade eine Akkordarbeiterin ist.
Die Beamtin hinter der Glasscheibe ist komplett uniformiert, mit zwei kleinen, goldenen Gleisen auf der Schulter.
Nach gut 1,5 stunden habe ich das Ticket, das mich ganze sieben Euro, kostet in der Hand.
So, das auch erledigt, dann kann ich mich ja meinem Platten widmen - der erste nach knapp 5000 km.
Ein winzig kleines Loch ist der Ausloeser meines Luftverlustes, dar schnell behoben wird, dann noch einen Achter am Hinterrad ausgleichen und das Bike istso gut wie neu.
Eines muss ich schon mal anmerken: Hingegen einigen Vorabmeldungen im Bezug auf meine Federgabel - sie funktioniert noch tadellos, auch das Bike weisst momentan noch keine groeberen Gebrechen auf.
Bisher hatte ich nur 3 Speichenbrueche, 1 Felgenbruch, 1 Platten - ausser den Verschleissteilen, hatte ich bisher kaum Probleme - ich hoffe das bleibt weiterhin so.
Verbringe noch relaxte Tage hier im Sueden, bevors dann wieder zurueck geht in die Hauptstadt.
Impressionen
16.08.2008 15:34:29
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16.08.2008 15:36:37
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Begegnungen
16.08.2008 15:41:15
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Reisetagebuch Usbekistan Juli 2008 Teil 13
16.08.2008 16:02:20
Heute habe ich das erste mal einen schlechten Magen, das die Dringlichkeit eine toilette in der Naehe zu haben steigert.
Doch genau fuer heute habe ich das Bahnticket und so pedale ich um 6:30 die 17 km lange Strecke von Bukhara nach Kagan zum Bahnhof.
Es ging mir schon besser, aber es ist halbwegs im Grenzbereich.
So, wieder einmal grosse Augen, als ich mit meinem Bike vor dem Zug stehe, die ausdruecken wollen: Das geht nicht.
Ich ignoriere sie einfach, trage meine Taschen einzeln in den Zug, worauf dann zum Schluss noch das Rad kommt.
Der sehr unsympatische Schaffner versucht mich zurueck zu halten, doch ich bin schneller aber auch etschlossener als er.
Er flucht irgendwas auf usbekisch, was mich aber kalt laesst.
Abfahrt, jetz kannst du mich mal versuchen rauszuschmeissen.
Doch die anfaengliche Reserviertheit schlaegt bald in Neugier um, wo ich ihm dann versuche alles zu erklaern - wieso Bike, woher, wohin....
Nach knapp einer halben Stunde sind wir dann die besten Freunde.
Werde dann im Zug von einer Familie eingeladen mit ihnen zu essen.
Warmes Brot mit Haehnchen - sehr gut, nur hoffe ich, dass es mein Magen auch so findet.
6,5 Stunden - Ankunft in der Hauptstadt Tashkent, wo ich nun mal mein China Visum angehe, das etwas Zeit benoetigt, wenn es ueberhaupt eine Chance gibt, es derzeit zu erhalten.
Mal sehen, wenn nicht, ist es mir auch egal ( ich denke mitlerweilen einfach so) dann fliege ich von kirgistan eben woanders hin, die Welt ist ja so voller interessanter Laender, die ich noch sehen will, dass ich China auch auf einem anderen Weg bereisen kann.
Ich bin inzwischen schon weg von dem Gedanken alles stur wie geplant mit dem Rad machen zu muessen.
Was geht ist klasse, wenn nicht gibt es eben eine andere Alternative.
Treffe dann, als ich in mir eine Bleibe suche, das erste mal Oesterreicher - Salzburger die in Kirgistan waren um zu Klettern.
Ein bergparadies wird mir bestaetigt, wo sie knapp eine woche auf 4000m in einen Wetterumschwung geraten sind, der Schnee brachte.
Schnee, kalte Luft, Berge - momentan ein reizvoller Gedanke, da ich ja vor gut neun Wochen das letzte mal Regen hatte, oder Temperaturen unter 30 Grad.
Unternehme noch den versuch etwas zu essen,da mein Magen immer noch etwas verrueckt spielt - ist aber leider rausgeworfenes Geld.
Dann hoffe ich mal auf morgen.
Melde mich kurz von der Eisamkeit der kirgisischen Bergwelt zurueck und bin derzeit in Bishkek, der Hauptstadt
16.08.2008 16:08:55
Es war eine sehr harte Bikerwoche, aber auch eine unglaublich Beeindruckende.
Reisetagebuch Usbekistan Juli 2008 Teil 14
19.08.2008 07:54:57
Heute werde ich nochmals das chinesische Visum in Angriff nehmen.
Da ich ja unbedingt eine hin und Rueckflugbestaetigung brauche, fuehrt mein Weg zuerst mal zu Usbekistan Air, wo ich mal eine Flugreservierung vornehme, die natuerlich nichts kostet.
So diese Bestaetigung habe ich mal in der Tasche.
Wieder bei der Botschaft fuelle ich den Antrag aus, klebe mein Passfoto auf, dann gehts zum Schalter.
Die nicht gerade sympatische Dame hinter der Scheibe, sieht sich alles an, worauf sie dann fragt wo meine Hotelbuchungen sind - Ok, das brauche ich auch noch.
Packe meinen Kram wieder zusammen.
Muss dann zu meiner Unterkunft zurueck um meine Kreditkarte zu holen, da ich per Internet ein paar Hotels buchen muss.
Finde eine Seite, buche 6 Naechte in Peking und 4 in Yinchuan, lasse mir diese Buchungen ausdrucken, die mich 10 % vom Hotelpreis kosten, was ok ist, da es in etwas 15 euro sind.
Zettel zusammenrichten, dann gehts wieder zur botschaft, die nun natuerlich geschlossen ist, denn laenger als 2,5 stunden alle zwei Tage zu arbeiten kann einem ja nicht zugemutet werden.
Es nuetzt nichts ich muss es am Freitag nochmals probieren.
Spatziere dann in den Park im Zentrum, der einfach wunderbar ruhig, mit vielen Kafes ist.
Sitze dort mit dem Chef eines Kafehauses zusammen - es ist eine entspannte Atmosphaere - fuer mein Essen und Getraenke bezahle ich wieder mal nichts, da mich der Chef einlaed.
Treffe dann am Spaetnachmittag noch einen, der seit kanpp 10 Monaten mit dem Rucksack am Weg ist, wo er mir von Suedostasien vorschwaermt. !Ja, ich weiss wie schoen es dort ist, deshalb fuehrt mein Weg auch wieder dort hin!
Reisetagebuch Usbekistan August 2008 Teil 15
19.08.2008 08:09:30
Es geht wieder zur Botschaft.
Denke mir ich starte etwas frueher, dass ich der Erste bin.
Finde mich so gegen 8:20 ein, wo aber schon etliche warten und was fuer eine Ueberraschung, es sind alles biker.
Oesterreicher, Deutsche und ein Spanier.
Wir sind momentan leider allen den Behoerden ausgeliefert.
Ein Biker ist aus Innsbruck - Pradl, und etwa zur selben Zeit gestartet wie ich, eigenartig, dass wir uns noch nie begegnet sind.
So stehe ich wieder mal vor dem Schalter der chinesischen Beamtin, die sich alles anschaut, es zusammenheftet, meinen Pass nimmt, mich fragt ob ich das Visum heute noch will, mir 80 Dollar abnimmt mit den Worten, ich koennte um 17:00 Uhr mein Visum abholen.
Oh, was fuer eine Freude, nun hoffe ich nur noch, dass auch wirklich ein Stempel im Pass ist mit 60 - 90 Tagen Aufenthalt, davor halten sich meine Emotionen noch etwas in Grenzen.
Finde mich um 17:00 Uhr ein und siehe da, ich bekomme meinen Pass incl. visum durch den Zaun gereicht.
Meine erwuenschten 60-90 Tage sind es leider nicht geworden, aber immerhin 30 Tage auf 3 Monate Frist.
Sehr schoen, dann kann ich ja meinen Landweg ueber China vortsetzen, nur eben nicht den Himalaya - Highway, da 30 Tage dafuer einfach zu wenig sind, aber auch in Tibet nirgendwo das Visum verlaengert werden kann.
Nun, dann eben eine andere Route mit Einbindung einiger Oeffis kann man weit kommen, ausserdem kann man sonst normalerweise ueberall verlaengern.
Begegnungen
19.08.2008 08:11:11
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Reisetagebuch Usbekistan August 2008 Teil 16
19.08.2008 08:42:02
Nun verlasse ich die Hauptstadt Richtung Osten und Ferghana - Tal mit meinem Chinavisum in der Tasche.
Die Strecke fuehrt durch unzaehlige Wiesen und Felder stetig leicht bergauf.
Es geht durch viele kleine Doerfer, die hier alle von der Landwirtschaft leben und ihre Produkte auch auf der Strasse anbieten.
Mittags wird wieder die sehr angenehme Pause eingelegt, an einer kleinen Raststaette, die ueberall am Weg zu finden sind, die ich mit Plov und kaltem Wasser geniesse.
Weiter gehts ueber Angren, die letzte groessere Stadt vor dem Ferghana-Tal stetig nach oben.
Dann wirds extrem karg, wobei auch die Strasse nun eine heftige Neigung bekommt.
Passiere einen Staudamm, der eingekesselt zwischen braunen Bergen auf knapp 900 Metern liegt. Einzig ein paar Baeume durchbrechen den monotonen ton, der nun durch die Nachmittagssonne herrliche Farben annimmt.
Sehe mich wegen einer Campingmoeglichkeit um, aber da der Weg durch eine enge Schlucht fuehrt, suche ich vergebens.
Um knapp 20:00 Uhr kann ich dann nicht mehr, ich muss irgendwo ein Nachtlager finden.
Sichte rechts unterhalb der Strasse ein kleines dorf, das romantisch an einem Fluss liegt.
Ok, warum nicht hier fragen.
Die kleine Piste, die nach unten fuehrt, weisst sicher eine Neigung von 20 % auf.
So, nun stehe ich in einem kleinen Nest im Nirgendwo, wo ich natuerlich nicht lange unbemerkt bleibe und so frage ich wegen einen Platz fuer mein Zelt.
Es ist ein riesenauflauf, irre nett, wie sich das ganze Dorf bemueht, um mir eine Bleibe zu organisieren.
Ich bin sicher der erste Tourist hier und noch dazu mit einem aufgepackten Fahrrad.
Der Dorfchef laed mich dann ein, bei ihm und seiner Familie zu schalfen, aber auch mit ihnen zu essen.
Schade, dass ich kein russisch spreche, denn es ist eine witzige runde.
Zuerst wird mal ein glas voll Vodka eingeschenkt, wo das Oberhaupt der Familie dann deutete !Ex!.
Schon ein heftiges Gebraeu, doch ich komme auch um den Zweiten und Dritten nicht herum !Nostrovie!
Eine sehr gute Suppe wird aufgetischt mit Brot und Salat.
Es gibt mir ein Gefuehl der Waerme und des Willkommenseins, das von ihren leuchtenden Augen ausgeht, ohne alles in Worte fassen zu muessen.
Vom Juengsten bis hin zum Aeltesten, behandeln mich alle wie ein Familienmitglied.
Etwa gegen 22:00 Uhr bin ich einfach hinueber, so weissen sie mir ein Zimmer zu, dass ich mit zwei weiteren Familienmitgliedern teile.
Ein wunderbarer Ausklang eines schoenen Tages, den ich bei Grillengezirpe und dem Rauschen des Flusses im Nirgendwo beschliesse. Herzlichen Dank fuer Alles !
Impressionen
19.08.2008 08:43:37
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Danke
19.08.2008 08:44:48
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Reisetagebuch Usbekistan August 2008 Teil 17
19.08.2008 09:11:39
Zeitig weck mich dann ein Familienmitglied, wos dann nach einer herzlichen Verabschiedung weitergeht.
Ich will fuer die Uebernachtung incl. Essen bezahlen, was aber mit einem Laecheln abgelehnt wird - Danke fuer alles!
Es geht bei einer Steigung zwischen 8 - 14 % durch ein enges Tal Richtung Kamcik Pass, der das Ferghana Tal wie eine Mauer vom uebrigen Usbekistan trennt.
die Strecke ist nicht ohne, da auch noch die Sonne ihren Beitrag leistet.
Mittags halte ich dann wieder um zu essen, das nie langweilig wird, da man immer im Mittlepunkt steht.
werde auf dieser Strecke noch sehr oft zu Obst und Tee eingeladen, bis ich endlich nach gut 35 km die Passhoehe auf 2267 m erreiche.
Nun gehts abwaerts in Ferghana Becken, wo ich auch hier zu verschiedenen Sachen wie frischem Honig, Wasser oder Essen eingeladen werde, bis ich wieder auf 500 Metern Seehoehe bin.
Das Ferghanatal ist gepraegt von Landwirtschaft.
Will eigentlich irgendwo campen, doch dann stehe ich vor den Toren Kokands.
Naja, wenn ich schon mal hier bin, kann ich auch gleich in einem Zimmer uebernachten, da es auch schon dunkel wird.
Fuenf Dollar fuer ein Zimmer ist eigentlich ok, aber als ich das Zimmer betrete, weiss ich es sind fuenf Dollar zuviel.
Was fuer ein Drecksloch, sowas habe ich selten gesehen.
Das Bad ist ein Spielplatz fuer Schabe - ob man hier ein Vollbad geniessen kann ist fraglich.
Das Wasser fliesst zwar, aber der schwarzbraune Ton verspricht keine Sauberkeit vom Tagesschweiss.
Moechte noch etwas essen gehen - spatziere an der Rezeption vorbei, schaue rein, wo der Hotelchef gerade isst.
Ich deute ihm, dass ich auch essen gehe, da laesst er den Loeffel wieder zurueck in den Teller fallen, deutet mir ich soll zu ihm reinkommen.
er ueberlaesst mir seinen Buerosessel mit den Worten
: !Please eat!
Ich lehen ab, doch er besteht darauf, dass ich sein Reisgericht fertig esse.
Nach einer Diskussion geniesse ich nun also das Abendmahl vom Hotelchef, der inzwischen verschwunden ist.
So sitze ich nun hinter der Rezeption, wo Gaeste an ich herantreten, denen ich aber leider nicht helfen kann, da auch ich nicht weiss, wohin der Manager verschwunden ist.
Nach gut 15 Minuten taucht er mit einer Plastiktuete in der Hand wieder auf, stellt diese vor mich, oeffnet sie, wo dann vier hamburger zum Vorschein kommen.
Das gibts doch nicht, er ist verschwunden um mir Essen zu besorgen.
so essen wir nun zu Zweit - ich moechte bezahlen - keine Chance.
So schlecht und dreckig diese Absteige auch ist, der Manager macht vieles wieder gut.
Plage mich dann noch die ganze Nacht bei 35 Grad Zimmertemperatur mit unzaehligen Moskitos herum, die es einfach nicht zu lassen, dass ich auch nur eine Stunde Schlaf finde.
Kamcik Pass
19.08.2008 09:13:34
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Schlafen im Zelt ist meist eine bessere Option
19.08.2008 09:17:04
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Reisetagebuch Usbekistan August 2008 Teil 18
19.08.2008 09:21:15
Heil froh, aber auch absolut erledigt verlasse ich diese Burg Richtung Ferghana Tal.
Die Strasse ist eine Berg und Talfahrt durch eine trockene, oede Steppe, die nichts aufregendes bietet.
Erreich Ferghana Stadt, wo ich nochmals zwei Tage Pause einlege.
Reisetagebuch Usbekistan August 2008 Teil 19
19.08.2008 09:27:32
Es geht nach Namangan, dem letzten Ort vor der Grenze nach Kirgistan durch eine langweilige Gegend, wo es nicht mal lohnt die Kamera raus zu holen.
Die 80 km lange Route ist fuer mich einfach Transitstrecke nach Kirgistan, wo ich nun eine kleine noerdlichen Grenzuebergang gewaehlt habe, der ueber Uzgurgan verlaeuft.
Bleibe heute Nacht noch in Usbekistan, so kann ich morgen in aller Ruhe zur Grenze biken.
Begegnungen
19.08.2008 09:29:24
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Dachte mir ich schliesse Usbekistan noch ab, bevors morgen wieder in die Berge geht...
19.08.2008 09:32:45
...und ich nicht weiss, wann ich das naechste mal Internet habe.
Bin noch in Bishkek, da ich heute einfach nicht aus den Federn gekommen bin.
Ein paar Zahlen
19.08.2008 09:45:51
Bikekilometer Usbekistan : 1149 km
Bikekilometer gesamt bis Usbekistan : 5503 Km
Hoehenmeter gesamt bis Usbekistan: 33.223 m
122 Tage unterwegs
KIRGISTAN PROLOG
31.08.2008 09:38:34
Vorab moechte ich eines ueber dieses kleine Land in Zentralasien loswerden:
Hier fuehle ich mich wie Athreu in der unendlichen Geschichte, nur dass ich nicht mit dem Pferd Arthax in Phantasien, sondern mit dem Bike in Kirgistan unterwegs bin.
Lehnt Euch zurueck, entspannt und ich hoffe, ich kann Euch die unglaubliche Landschaft, die sich einem hier bietet etwas naeher bringen.
Leider habe ich die Bilder stark verkleinern muessen, da die Internetverbindung hier total schlecht ist - ich hoffe dieQuali leidet nicht sehr darunter.
Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 1
31.08.2008 09:45:21
Bis auf die Holzwuermer und die Schaben, die die ganze Nacht herumgegeistert sind, habe ich gut geschlafen.
So nun verlasse ich das Land Usbekistan, das seinen Reiz in den Staedten Bukhara, Samarkand und Tashkent hat, aber auch in den sehr herzlichen und gastfreundlichen Menschen, mich aber landschaftlich eher etaeuscht hat, da diese, bis auf ein paar wenige Abschnitte, eher langweilig und oede ist.
Es geht nach Kirgistan, wo ich mich sehr darauf freue, da dieses Land auch ganz oben auf meinem Wunschzettel steht, obwohl ich nicht viel darueber weiss.
Es soll atemberaubende Landschaften, hohe Paesse bis ueber 4000 m, Seen, Schluchten, Hochplateaus und Campingmoeglichkeiten ohne Ende geben.
Es ist auch das Land der Nomaden, die mit ihren Viehherden umherziehen und mal hier, mal dort ihre Jurten aufstellen.
Habe einen kleinen Grenzuebergang im Norden gewaehlt, wo ich nun die letzten 80 km durch Usbekistan zuruecklege.
Komme an die total verlassene Grenze, wo drei Beamte in Uniform sitzen und mir erklaeren, dass dieser Uebergang gesperrt ist - aha, weshalb seid ihr dann hier postiert? Ein Achselzucken verraet, dass sie es selbst nicht so genau wissen.
Aber sie sind hoeflich, geben mir ein paar Aepfel mit und erklaeren mir den Weg zu einem anderen Uebergang, der etwa 30 km von hier ist.
Ok, dann wieder zurueck, links, dann Richtung Norden.
Hey, klasse hier ist wirklich ein weiterer Uebergang, der durch ein hohes Gitter mit Tueren versperrt ist - aber der scheint gleich verlassen zu sein, wie der bereits besuchte.
Warte etwa 10 min. vor der Gittertuere, dann bemueht sich doch tatsaechlich jemand in meine Richtung um mich ein zu lassen.
Der Bereich ist etwa 50 m. lang, wo sieben Beamte ihren, naja, Dienst versehen.
Wenn man bei uns immer wieder sagt, die Bahn und die Postangestellten haetten ein recht relaxtes Leben, dann muesstet ihr mal diese Grenzbeamten sehen.
Drei vergnuegen sich mit einem Brettspiel, einer schlaeft vor demFernseher, zwei sitzen im Schatten, beschaeftigt mit ihren Waffen, aber nicht ohne Musik aus einem uralten Kofferradio - doch ich habe Glueck, einer sitzt, oder vielmehr luemmelt hinter dem Schalter.
Es ist irre, es dauert ganze 25 Minuten bis er im Stande ist, meinen Pass aufzuheben um Ihn durch zu blaettern - naja, ist auch eine schwere Last, wenn man der Einzige ist, der irgend etwas arbeiten soll.
Auf jedn Fall hat er Zahnschmerzen, die ihn zu schaffen machen, da er mich fragt, ob ich Tabletten dabei haette.
Ich erklaere ihm, ich haette einen Letterman mit einer guten Zange, dann koennten wir das Problem gleich beheben.
Er grinst - besser gesagt grinsen wir nun beide.
Es dauert etwa 1,5 Stunden, um einen Stempel zu erhalten, doch es ist egal, wenn man solch eine Szenerie vor Augen hat, koennten es auch 3 Stunden sein.
Sympatisch sind sie alle.
Die Traegheit ist ansteckend, wo nun auch ich zu gaehnen anfange.
Ich bin auf jeden Fall der Erste seit zwei Tagen, das ich aus seinem Buch herauslese, der diesen Uebergang benuetzt.
Sie wuenschen mir alles Gute, sperren die hintere Gittertuere auf, wo ich dann etwa zwei Kilometer durch Niemandsland zur kirgisischen Grenze pedale.
Vier Militaers sitzen auf den Stufen vor ihrem Haeuschen und sind fasziniert von meinem Gefaehrt.
Eine relativ schnelle Abwicklung auf dieser Seite - warum wohl - ach, ich verstehe, der Tee wartet.
Er schaut meinen Pass an mit den Worten: Ah, Austria, Adolf Hittler was an Austrian - Schraeg, was soll ich davon nun halten.
Er will unbedingt ein Present von Oesterreich, was ich aber ablehen, da ich nichts habe.
Er scherzt noch: !Doch, das Fahrrad!; sagt dann: !welcome in Kirgistan! oeffnet den Schranken , das wars.
So, nun bin ich also hier in einem neuen Land, biege links ab, dann bike ich die ersten paar Kilomtere auf kirgisischem Boden.
Eines faellt sofort auf: die Strasse steigt von der ersten Minute an.
Auch Berge sind schon rechts zu sehen, die mich gegen Norden begleiten.
Ein Problem habe ich allerdings - ich bin pleite, was die kirgisische Wahrung betrifft.
Wechseln kann man hier nirgends.
Was soll ich nun anstellen, um an etwas Kohle zu kommen, da ich ja doch einige Kleinigkeiten benoetige.
Was solls - fahre ich eben zur erst besten Huette hier, gehe in den Garten, wo die Familie gerade zusammen sitzt.
Die erste Reaktion, es verstummt jeder der Anwesenden.
Ich gruesse freundlich, dann fange ich an mein Problem zu schildern.
Sie sind sehr nett, hilfsbereit, sympatisch und helfen mir etwas aus der Patsche, indem sie mir mal 20 Dollar in kirgisische Som wechseln, mehr haben sie leider nicht.
Oh, herzlichen Dank.
Sitze noch etwas bei ihnen, albere mit den Kindern, dann verabschiede ich mich.
Es geht mal rauf mal runter.
Goenne mir dann eine Zuckermelone um ganze 10 Cent, ueber die ich herfalle, wie ein hungriges Tier, da ich den ganzen Tag noch nichts gegessen habe.
Pedale dann weiter Richtung Norden.
Die Landschaft veraendert sich nun schlagartig.
Was fuer eine gewaltige Kulisse.
Rote Berge, die ersten Seen tauchen auf, die Strasse steigt stetig nach oben.
Auch das Klima wird angenehmer.
Die Landschaft wir immer atemberaubender - hier packe ich sehr gerne meine Kamera aus, denn ich bin fasziniert von solch einem Panorama.
Bike noch auf etwa 800 HM, dann kann ich einfach nicht mehr und suche einen Platz fuer mein Zelt, den ich bald finde.
Koche noch Nudeln, da ich auch mal eine warme Mahlzeit brauche, Kaffee, einen Schokoriegel, den ich mir gegoennt habe.
So liege ich nun oberhalb eines Sees im Nirgendwo, bei angenehmen Temperaturen im Zelt in meiner ersten Nacht hier in Kirgstan.
Bin jetzt schon Feuer und Flamme fuer dieses Land.
Begegnungen
31.08.2008 10:31:54
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Impressionen
31.08.2008 10:33:49
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Impressionen
31.08.2008 10:39:02
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Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 2
31.08.2008 11:08:52
Wache um etwa 6:30 auf, doese noch etwas, dann freue ich mich auf meinen Kaffee, den ich mit Blick auf den See geniese.
Packe, dann bin ich schon wieder auf dieser sehr harten, aber einzigartigen Strecke, die weiter durch diese grossartige Schlucht verlaeuft.
Es ist eine Achterbahn, mit sehr vielen Steigungen die ueber 12 % liegen.
Komme dann im Nirgendwo an ein paar kleinen Laeden vorbei, wo ich eine Gruppe Russen mit ihren bikes treffe.
Was fuer ein Auflauf, 15 vollgepackte Fahrraeder stehen nun verstreut in der Gegend.
Einer spricht sehr gut Englisch, den ich gleich mal bitte fuer mich zu dolmetschen, wo ich hier Kohle wechseln kann.
Er fragt ein paar Einheimische, die aber alle nur eine Antwort geben: Bishkek.
Das wollte ich nicht hoeren, da die Hauptstadt etwa 500 Bergkilometer entfernt ist.
Die russische Gruppe hilft mir dann etwas aus der Patsche.
Einfach genial: Wir rechnen zu viert mit einem Taschenrechner zuerst in Rubel um, dann in Dollar und schliesslich in Som.
Russen wechseln einem Oesterreicher US Dollar ind kirgisische Som.
Es sind zwar wieder nur etwa 25 Dollar, aber so langsam komme ich an mein gewuenschtes Ziel.
Verabschieden uns, da sie nach Suedenbiken, ich nach Norden - Herzlichen Dank fuer die Hilfe.
Es geht weiter mit der Achterbahn durch diese traumhafte Landschaft.
Erreich nach gut 60 km Karakoel auf 1150 m, ein Staedtchen mit 20.000 EW.
Finde ein Kaffee, wo ich zuerst mal nach einer Bank frage.
Der junge Besitzer ist sehr nett und fuehrt mich durch ein paar Schleichwegen zu einer kleinen,versteckten Bank.
Gehe rein, frage ob sie Dollar wechseln, was mit !DA! beantwortet wird.
Klasse, das freut mich.
Wechsle 200 Dollar, so habe ich nun endlich mein gewuenschtes Polster an Som.
Esse natuerlich dann im Kaffee - Schaf mit Kartoffeln, Brot, Cola und Wasser, wo ich dann 2,5 Euro bezahle.
Gebe dem Besitzer fuer die Hilfe aber 2 Euro extra.
Auch hier wieder mit der Hilfe von Einheimischen an mein Ziel gekommen.
Irgendwie funktioniert alles, wenn man positiv denkt, Zeit, Geduld und Hoffnung hat.
Pedale nun durch ein traumhaft, gruenes Tal, das umgeben von den roetlichen Bergen, sich langsam Richtung Norden schlaengelt.
Die Spaetnachmittagssonne taucht das ganze noch in ein unglaubliches Licht.
Bike den Fluss entlang, wo ich dann eine Stelle finde, die mich gerdezu einlaed, hier mein Nachtlager zu waehlen.
So sitze ich nun an dem besagten Fluss - herrlich dieses kalte Wasser - koche mir Kaffee, den ich dann vertieft in das Rauschen des Wasserlaufs geniese.
Wasche noch mein Bikeshirt - oder vielmehr spuele ich einfach den Tagesschweiss raus.
Dann begebe ich mich in die Waagrechte, wo ich den Tag nochmals vorbei ziehen lasse.
Ich habe eine gewisse Erwartung in dieses Land gesetzt, diese Erwartung wird nun in den ersten beiden Tagen schon weit uebertroffen.
Ich spuere hier wieder ganz stark dieses Gefuehl der Freiheit.
Kein Strom, keine Hotels, weder Internet noch Telefon und minimale Versorgungslage - ein Traum fuer jeden der mit der Natur leben will.
Ein Traumplatz als Nachtlager
31.08.2008 11:11:10
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Impressionen
31.08.2008 11:12:53
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Begegnungen
31.08.2008 11:16:23
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Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 3
31.08.2008 11:33:37
Ich wasche mich im herrlich, kalten Fluss, dann gehts ans Aufpacken.
Verlasse nun diesen sehr schoenen, friedlichen Platz weiter Richtung Norden.
Ueberquere einen kleinen Pass auf knapp 1700 m.
Danach gehts abwaerts, wo dann ploetzlich der wunderschoene Stausee Toktogul, mit den Farben der Karibik inmitten einer bizarren Gebirgslandschaft vor mir liegt - was fuer einAnblick.
Bin nun wieder auf knapp 900 m., das merkt man auch, da es extrem heiss ist.
Bike eine sehr harte Strasse mal rauf mal runter, oberhalb des Seeufers entlang.
Die Gegend hier ist etwas trocken, aber absolut einzigartig.
Es wird dann gruener und Felder tauchen auf.
Kaufe mir eine Zuckermelone, die ich dann in einem Schattenplatz geniesse, aber nicht alleine, da sich noch zwei Brummifahrere zu mir gesellen, mit denen ich die Melone teile.
Dann kommt die Bruecke, wo ich die Seeseite wechsle und auf dieser Seite wieder zurueck pedale.
Irgendwo in der Einsamkeit, als ich so die ertsen schwarzen Wolken am Himmel betrachte, da ich dieses Schauspiel schon laenger nicht mehr gesehen habe, steht ploetzlich ein Biker neben mir - er ist aus Arizona und ist aufgebrochen, um die Welt zu sehen.
Wir unterhalten uns eine Weile, dann faehrt jeder seines Weges.
Die untergehende Sonne taucht die Gegend erneut in ein unglaubliches Licht, wobei es die Strecke aber auch in sich hat, es geht von einem Huegel zum Naechsten.
Erreiche total erledigt im Dunkeln, da ich nicht in der Stadt uebernachten wollte, irgendeinen Platz, laufe noch gegen einen Baumstrunk, der mir am linken Bein ein paar tiefe Wunden zufuegt, die nicht aufhoeren zu bluten.
Stelle dann bei Mondlicht mein Zelt auf, reinige die Wunden und bin einfach zu muede um noch etwas zu kochen.
Impressionen
31.08.2008 11:39:04
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Impressionen
31.08.2008 11:41:39
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Impressionen
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Impressionen
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Impressionen
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Begegnungen
31.08.2008 11:48:47
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Impressionen
31.08.2008 11:51:20
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Bin nun wieder etwas in der Zivilistation in Osh...
31.08.2008 11:59:31
...wo ich mal ein paar Tage ausspanne, da die letzten zehn Tage sicher die haertesten bisher waren.
Aber das was ich alles sehen durfte, wiegt die extreme Anstrengung bei Weitem auf.
Noch gut 270 km trennen mich vom Grenzuebergang Irkeshtam von China, wo es aber noch ueber einen Pass von 3780 Meter geht und ich auch auf chinesischer Seite noch drei Paesse von etwa 3000 m und 300 km zu ueberwinden habe, bis ich dann an einem von mir gewuenschten, riessen Ziel ankomme - Kashgar.
Und nochmals, ich hoffe dass die Quali der Bilder trotz der starken Verkleinerung halbwegs in Ordnung ist
31.08.2008 12:00:44
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Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 4
10.09.2008 10:16:55
Um 6:30 wache ich auf, da ich den Platz so gewaehlt habe, dass er genau in der Sonne liegt - man sollte eben nicht im Dunkeln sein Zelt aufstellen.
Es nuetzt nichts rauss aus dem Schlafsack und schon hat mich die Piste wieder.
Esse noch ein paar trokene Kekse, dass sich mein Hungergefuehl etwas legt.
Es geht aufwaerts.
Als ich bei einem kleinen Brummitreffpunkt vorbeikomme, winkt mir ein LKW - Fahrer, der gerade beim Tee sitzt.
Ich mache eine 180 Grad Wendung, begruesse ihn, aber auch die anderen.
Er laed mich zu Tee, einer Lammsuppe und Wasser ein. !Nein, Ich will das bezahlen!
Seine Antwort: ! Das ist Kirgistan, du bist Gast hier!
Irgendwo habe ich das schon einmal gehoert.
Na dann, herzlichen Dank !
Klasse, nun habe ich mal wieder was Warmes im Magen.
Es geht an die Ueberquerung des 3184 m. hohen Alabel-Passes.
Begleitet werde ich von einem Fluss in einer Gegend, die mich sehr stark an die Tiroler Almen erinnert.
Hier ist es schoen, ruhig und es herrscht ein angenehmes Klima.
Nach den vielen Wuesten, ist das schon wieder einmal ein Genuss.
Fern von Zuhause geniesse ich gerade ein Stueck Heimat im Sommer.
Komme noch bis knapp 2500 m. - so hoch war ich bisher noch nie mit dem Bike.
Heute mache ich den Fehler von gestern nicht mehr, also schaue ich mich am Spaetnachmittag nach einer geeigneten Stelle fuer mein Zelt um.
Es taucht ploetzlich ein Plateau auf, wo Hirten mit Jurten ihre Tiere gerade auf der Sommerweide haben.
Frage hoeflich ob es in Ordnung waere, wenn ich mein Zelt auf ihrer Sommerweide aufstelle, das mit einem herzlichen !Da! beantwortet wird.
Sehr fein, Danke !
Es geht ans Aufstellen, zwischen Pferden, Kuehen und Schafen, wo mich einige Hirtenkinder neugierig beobachten.
Zuerst aus einem respektvollen Abstand, der aber immer kleiner wird, bis sie sich in meine Naehe trauen.
Schenke ihnen ein paar Kekse, die sie mit Freuden annehmen.
So, nun liege ich zwischen hohen Berggipfeln inmitten von Pferden und Jurten auf 2500 m. in meinem Zelt - das Klima ist herrlich ( 17 Grad ).
Koche natuerlich noch, dann widme ich mich meinem Buch.
Aber schon bald spuere ich den harten Tag, denn die Zeilen fangen an zu tanzen.
so wird es nicht mehr lange dauern, bis ich im Land der Traeume bin.
Begegnungen
10.09.2008 10:39:22
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Einfach ein Genuss, das kalte Wasser
10.09.2008 10:40:35
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Impressionen auf knapp 2500 Meter
10.09.2008 10:42:03
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Freundliche, junge Helfer
10.09.2008 10:43:13
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Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 5
10.09.2008 10:58:37
Ein Pferd holt michsehr frueh aus dem Schlaf, da es so laut vor meinem Zelt wiehert, dass ich einfach nicht mehr schlafen kann.
Na dann, Guten Morgen .
Stelle mal Kaffee auf, wo sich auch gleich mal ein uralter Hirte bei mir einfindet, dessen wind und wetter gegerbte, ledrige Haut, keine Schaetzung auf sein Alter zulassen.
Er fragt ob ich Tee haette was ich aber leider verneinen muss.
Biete ihm Kaffee an, was aber nicht sein Getraenk zu sein scheint, so schuettelt er mir noch die Hand und zieht seines Weges.
Es folgt das morgendliche Ritual des Packens, diesmal aber mit einer Schar von kindern, die mir die Heringe zusammen richten, meine Sachen zum Rad legen und einfach einen unglaublichen Wissensdurst an den fruehen Tag legen.
So, dann weiter Richtung Pass.
P{assiere noch etliche Jurten, wo dann ein altes Muetterchen ruft !Adkuda! ( Woher ) ! !Austria! !Ah, dann sprechen Deutsch!
Ich glaubs nicht, auf knapp 2700 Meter abseits von allem spricht eine alte Baeuerin Deutsch.
Bike natuerlich ueber die Strasse gleich zu ihr hin, denn das moechte ich nun aber genau wissen.
Sie hat an einer Schule Deutsch unterrichtet, da sie sich nun im Ruhestand befindet, fuehlt sie sich hier oben einfach wohl.
Sie gibt mir mal gegorene Stutenmilch zu trinke, wir quatschen etwas, dann verabschieden wir uns.
Die Strasse hat einfach kein Ende, doch meine Fuesse haben sich schon an die Steilheit gewoehnt.
Dann endlich die Passhoehe auf 3180 Metern - ein irre Gefuehl so hoch mit dem bike zu sein.
Setze mich mal um etwas zu verschnaufen, waehrend ich das Panorama geniesse.
Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 6
10.09.2008 11:17:39
Nun gehts an die Abfahrt, vorbei an Jurten, Pferden, Kuehen und Schafen.
Die Landschaft ist wie gemalt.
Erreiche dann das Susamirte Plateau auf etwa 2300 m., dessen Weite einen grandiosen Blick eroeffnet.
Es geht quer ueber das Plateau, bis sich eine Ansammlung von ein paar Huetten vor mir zeigt.
Eignetlich koennte ich mal was essen, vorrausgesetzt hier gibts was.
Setze mich in eine der Bretterbuden und siehe da, es gibt Lammsuppe - Klasse.
Nach dem Essen weiter, bei einem bedrohlich wirkenden Himmel - die Stimung ist gespenstisch.
Dann ploetzlich stehe ich am Fusse des zweiten Passes, des 3520 . hohen Toeoe Ashuu Passes.
Blicke rauf, da vergeht mir mal kurz das Lachen - was fuer eine Strasse.
Sie schlaengelt sich in unzaehligen Serpentinen den Berg hinauf.
Die LKW, die ich von unten sehe, schauen aus wie Raupen, die einen Stengel erklimmen.
Es nuetzt nichts, ich muss da rauf.
12% permanente Steigung waeren ja noch im Rahmen, aber Wind, der nun blaesst ist absolute Haerte.
Bei knapp 2700 m. kann ich einfach nicht mehr, da der Wind so stark gegen mich arbeitet, dass ich keine Kraft mehr habe.
Zeltplaetze sind rar hier, doch dann finde ich auf eienm kleinen Huegel eine halbwegs geeignete Stelle.
Der Wind blaesst nun mit aller Haerte, ich habe fast keine Chance das Zelt auf zu stellen.
Ein hartes Stueck Arbeit, aber es steht.
Doch dann bin ich damit beschaeftigt, mit Haenden und fuessen die Stangen zu halten, da der wind immer extremer wird.
Es wird mir langsam etwas mulmig - ich hoffe nur das Zelt haelt diesem Druck stand.
Nach gut zwei Stunden laesst der Sturm etwas nach, aber ich traue der ganzen Sache nicht so recht.
Ich kann nur hoffen und versuchen etwas Schlaf zu finden.
Hier wird mir mal richtig bewusst, dass Outdoor auch unglaubliche Haerte bedeuten kann.
Impressionen auf knapp 3200 Meter
10.09.2008 11:19:32
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Gewitterstimmung am Susamirte Plateau (2300 m.)
10.09.2008 11:21:39
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Mobiles Bienenhaus auf etwa 2500 m
10.09.2008 11:23:23
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Sicht von meinem Schlafplatz ( 2700 m.) auf das SusamirtePlateau ( 2300 m. )
10.09.2008 11:25:21
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Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 7
10.09.2008 11:56:59
Schoen, das die restliche Nacht relativ ruhig verlief, da sie der Sturm etwas beruhigt hat.
Nun gehts in Schlangenlinien rauf auf den Berg.
In aller Frueh schon so ein Anstieg, da muss man ja munter werden.
Pssiere einige Jurten, die verstreut am Weg liegen.
Lege bei knapp 2900 m. mal eine Pause ein, da ich die letzten Tage nun doch etwas merke.
Stelle mein Bike ab - gehe zu einem Bach, der sich neben einer Jurte befindet und sich den Weg ins Tal bahnt, um mir mal das Gesicht zu waschen.
Der Hirte kommt natuerlich auch gleich auf mich zu.
er ist sehr hoeflich, wie alle hier oben, gibt mir Stutenmilch zu trinken, wo der erste Schluck immer etwas Ueberwindung braucht, aber dann schmeckt sie ganz gut, nur ein bisschen zu sauer villeicht.
Doch sie gibt Energie und Kraft, sagen zumindest die Einheimischen.
Setze mich noch etwas zu ihm, geniesse die Aussicht auf das Hochplateau, er gibt mir noch ein Kaesebaellchen mit auf den Weg, die auch aus Stutenmilch gemacht werden, ueberall angeboten werden und ausschauen wie Golfbaelle.
Verabschieden uns, dann gehts weiter mit der Kletterei.
Endlich der Pass auf 3520 Meter incl. einer Quelle mit kaltem Wasser.
Sitze da so in die Aussicht vertieft, da ruft ploetzlich jemand !Hola Stefan!
Das gibts nicht, es sind die zwei Spanier mit ihren Bikes, die ich in Usbekistan kennen gelernt habe.
sie sind mit dem Taxi von Bishkek hier rauf gekommen, da einer total am Ende war.
Ein Traum, sie haben Bananen mit, wo ich gleich eine abbekomme.
Albern noch etwas herum, dann verabschieden wir uns, da ihr Weg dorthin fuehrt, wo ich herkomme.
Nun gehts an die relaxte Abfahrt, denke ich mir - falsch gedacht.
Ich habe so extremen Gegenwind, dass ich treten muss, um weiter zu kommen.
Das gibts doch gar nicht.
Von ueber 3000 Meter heruntertreten ist eine Fars.
Aber da der Weg nach unten durch ein enges Tal fuehrt, ist es wie wenn man durch einen Windkanal faehrt.
Total erledigt komme ich unten an, wo mir mal eine Familie Juice und Essen schenkt, dafuer muss ich aber mit jedem Einzelnen Pose fuer Fotos stehen.
Es gehjt weiter die letzten 80 km. nach Bishkek der Hauptstadt.
18:00 geschafft - nun gehts an die Zimmersuche, was sich als aeusserst schwierig herausstellt, da entweder zu teuer oder voll.
Nach zwei Stunden stehe ich wieder da, wo ich angefangen habe, ein altes Soviet Hotel.
OK, versuche ich es hier nochmals, villeicht kommt sie mir ja jetzt mit dem Preis entgegen.
Ich muss so fertig und bemitleidenswert ausgesehen, dass sie mir nach laengerer Verhandlung ein Zimmer um 10 Euro anbietet.
Nun bin ich aber gespannt, was ich bekomme, denn der Schluessel ist im 6 Stock abzuholen, da dieses Zimmer inofiziell ist.
Oeffne die tuer, da haut es mich doch fast von den Socken - es ist ein Privatapartement das so gross ist, dass man Fussball spielen koennte.
Wieder bei der Rezeption grienst sie mich mit den Worten an: !But only for one night!
Morgen muss ich wechseln, doch sie verspricht mir, dass ich nicht mehr bezahlen muss.
Um anzumerken: dieses Hotel hat normalerweise Preise von 30 - 50 Dollar.
Ich waehle zwischen zwei Duschen und geniesse diese nach gut einer Woche im Freien.
Nach einer Woche im Zelt ist es auch mal wieder ganz angenehm in einem Bett zu schlafen, dass auch nicht lange auf mich warten muss.
Freundliche Hirten mit ihre Stutenmilch findet man hier ueberall
10.09.2008 11:58:47
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Sicht vom Toeoe Ashuu Pass 3520 m.
10.09.2008 11:59:58
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Befinde mich nun in Kashgar in Westchina...
10.09.2008 12:03:59
...wo ich mal mind. eine Woche bleiben werde.
Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 8
18.09.2008 06:59:55
Super geschlafen genehmige ich mir ein Fruehstueck.
Gehe zurueck, da sitzt eine andere an der Rezeption.
Na hoffentlich weiss die Bescheid.
Frage nach dem Wechsel des Zimmers - sie sagt sie weiss um was es geht, also wechsle ich einen Stock hoeher.
Will diese Nacht bezahlen, da besitzt sie doch die Frechheit, statt dem abgemachten Preis, 40 Dollar zu verlangen.
Nun bin ich aber auf hundert, was sie auch zu spueren bekommt, da sie mich mit grossen Augen anschaut.
Es ist Hochsaison heisst es von ihrer Seite.
Ich kann nichts machen und muss mich beugen, was fuer ein Betrug.
Versuche ein Geschaeft ausfindig zu machen, da kommen ploetzlich Polizisten auf mich zu mit den Worten !Documenti!
Ich gebe ihnen zu verstehen, dass diese im Hotel sind, da nehmen sie mich doch glatt fest, quetschen mich in ihren BMW und wollen meine Sachen durchwuehlen - was sind denn das fuer Banditen in dieser Stadt.
Sie wollen Kohle, was ich aber ablehen - wer bin ich denn - Sie blicken mich mit ihren leblosen Augen an.
Schauen wir mal was passiert, ich habe Zeit.
Da kommt eine Passantin, die alles gesehen hat und faengt an diese Banditen wuest zu beschimpfen.
Nach gut 15 Minuten werde ich wieder rausgelassen.
Die Russin erklaert mir, dass die Polizei in dieser Stadt verrueckt ist.
Na wunderbar, hier werde ich sicher lange bleiben, da scheiss ich auf ein Zimmer und bin lieber wieder bei den unglaublich netten Menschen am Land in meinem Zelt.
Bishkek macht einen sehr schlechten Eindruck auf mich, deswegen werde ich so schnell als moeglich wieder von hier verschwinden.
Mindestens ist der Zimmerpreis auf die vereinbarten 10 Euro zurueckgegangen.
Habe hier nicht ein Foto gemacht - aus Protest und Unlust.
Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 9
18.09.2008 07:03:20
Raus aus dieser Stadt, die nicht mein Geschmack war.
Es geht entlang der kasachischen Grenze stetig leicht bergauf nach Kenin, wos dann abgeht in die Boom-Schlucht.
Am Fusse der Schlucht sind noch etliche Essensshops, wo ich mir noch ein kaltes Cola goenne.
Weiter gehts Richtung Norden, durch die enge Schlucht, die der Chuey ausgewaschen hat.
Finde auf etwa 1200 m. einen perfekten Platz fuer mein Zelt neben dem Chuey.
Koche noch und bin dann nach gut 140 Kilometern total erledigt, wo ich etwa um 21 Uhr schon gar nicht mehr unter den Lebenden weile.
Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 10
18.09.2008 07:12:37
Nach einem guten Kaffee gehts dann wieder auf die Strasse, die immer noch bergauf verlaeuft, bei einem Verkehr, das ist unglaublich.
Alles von Russen, Kasachen bis hin zu Kirgisen faehrt zum 1600m hoch gelegenen Yssik-Kul-See, dem Meer der Kirgisen und zweitgroessten Gebirgssee nach dem Titicaca See in Bolivien.
Nach Einholung vieler Meinungen ist er zwar schoen, aber auch das sogenannte Malorca von hier, was mich dazu bewegt, einen anderen Weg einzuschlagen und zwar zum Son-Koel-See.
Dieser Alpinsee liegt auf 3031 m. im Herz Kirgistans.
Fuelle noch Benzin zum Kochen auf, wo mich der Tankwart gleich zu Tee einlaed - fuer den Benzin bezahle ich natuerlich nichts - Danke.
Komme nach Kochkor, wo ich mir mal ueberlegt habe, bei einer Familie zu naechtigen.
Mache einen kleinen Bauernhof ausfindig, der von einer herzlichen Familie gefuehrt wird.
Schlafe in einem traditionellen, kirgisischen Zimmer, das voll von wuderbaren Teppichen ist.
Unglaublich, die Grossmutter spricht etwas Deutsch.
Bekomme mal eine Jause mit selbstgemachten Brot, Marmelade incl. Tee.
Danach kann ich nicht anders und muss mir diese kirgisische Sauna mal naeher ansehen, die sich hier am Hof befindet, wo ich gleich eingeladen werde sie auszuprobieren.
Meine Guete ist das herrlich auf knapp 1900 m. zu Gast auf einem kleinen Bauernhof und in den Genuss dieser wunderbaren Sauna zu kommen.
Als neuer Mensch, gibts dann noch ein Abendessen mit der Familie, danach freue ich mich auf die Querlage in meinem Teppichzimmer.
Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 11
18.09.2008 07:27:10
Starte nach einem guten Fruehstuck weiter Richtung Sueden.
Die Strasse verlaeuft neben einem Fluss mit unzaehligen Bergen nach oben.
Komme nach gut 40 km. nach Sary Bulak, eigentlich fuer laengere Zeit die letzte Zivilisation, wo es noch etwas zu essen gibt.
Zivilistaion ist etwasa hoch gegriffen, eine Ansammlung von ein paar alten Eisenbahnwagons.
Gehe in eine, naja Raststaette, da sitzt doch glatt eine Touristin mit ihrem Rucksack an einem tisch.
Sie ist aus Polen und will zu Fuss zum Son Koel See - na, da wuensche ich ihr viel Glueck.
Die ist witzig, untehalten uns eine Stunde, dann wird es Zeit fuer mich aufzubrechen.
Die Strasse zum See geht rechts ab - OK Strasse ist sehr schmeichelhadt, fuer diese Schotterpiste, die gleich mal mit 16 % Steigung gruesst.
Komme auf eine kleine Anhoehe, wos mir mal die Sprache verschlaegt - was fuer eine Aussicht.
Die Piste verlaeuft nun durch das Narrow Valley entlang des Toeloek Flusses.
Die Gegend ist fantastisch - kein Verkehr, aber auch keine Zivilisation mehr - bei solch einer ruettelpiste verstehe ich das.
Unglaublich, es faengt an zu regnen.
Mein Wunsch geht in Erfuellung, doch zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, da ich bereits auf 2500 m. bin, wo es schon sehr frisch ist.
Pedale noch bis etwa 2700 m., ao ich dann neben dem Toeloek mein Lager fuer die Nacht richte.
Geniesse noch Nudeln.
Jetzt bin ich froh um meinen warmen Schlafsack, da das Thermometer um 21 Uhr auf 7 Grad faellt.
Zwischen Kochkor und Sary Bulak
18.09.2008 07:51:11
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Impressionen
18.09.2008 07:54:11
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Sicht ins Narrow Valley
18.09.2008 07:56:37
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Narrow Valley
18.09.2008 07:58:55
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Nachtlager im Narrow Valley auf knapp 2700 m.
18.09.2008 08:01:55
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Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 12
18.09.2008 08:22:12
Wache um 7;00 Uhr auf, so wie ich es schon gewohnt bin.
Es ist ziehmlich frisch bei 4 Grad, deshalb werde ich meinen Kaffee im Schlafsack einnehmen.
So, es nuetzt nichts ich muss raus.
Das erste was ich sehe, eine Herde von Pferden, die an mir vorrueber zieht.
Es dauert nicht lange, dann kommen auch schon die Besitzer, oder vielmehr die Soehne derer.
Sie sind sehr zurueckhaltend und nett, aber wauch sehr wissensdurstig.
Wir verabschieden uns mit einem herzlichen Haendedruck.
Da ich gestern schon in etwa gesehen habe, was mich heute erwartet, bekomme ich mindestens keinen Schock mehr.
Die Piste ist der absolute Horror was die Steilheit und die Wegbeschaffenheit betrifft.
Nach nur 5 km. des Schiebens und bikens, bin ich schon dermassen erledigt, dass ich mir ernsthaft Gedanken darueber mache umzukehren.
Nein, kommt nicht in Frage, ich will da rauf.
Es beginnt ein unglaublicher Haertetest, der mich bis an den Rand meiner Kraft bringt, wo nur mehr der Wille mich nach oben treibt, denn Kraft habe ich keine mehr.
Natuwerlich ist die Landschaft unglaublich schoen.
Nach gut 3,5 Stunden der Quaelerei habe ich es dann geschafft.
Ich stehe am Kalmak Ashuu Pass, der mit 3536 Metern angegeben ist.
Ich sehe schon den Son Koel See, der auf einem Hochplateau von ueber 3000 Metern umrahmt von den 4000 Gipfeln vor mir liegt.
Was fuer eine Gegend, so stelle ich mir die Mongolai vor.
Pedale zuerst das Norufer entlang auf einer schrecklichen Piste durch eine Weite die klasse ist, mit ihren Jurten und der unglaublichen Anzahl an Weidetieren, wo ich mich selbst immer wieder sagen hoere - Wahnsinn.
Umfahre die Ostspitze des Sees, wo ich dann zur Suedseite wechsle, die mich zu meiner Passstrasse bringen sollte, die ich zum Verlassen des Sees gewaehlt habe.
Dann sehe ich eine Jurtensiedlung vor mit, wo ich mir denke, ich frage mal ob ich hier schlafen koennte.
Die Familie ist sehr nett und vermietet mir eine Jurte.
Incl. Abendessen und Fruehstuck 5 Euro - na, da stelle ich heute nicht mein Zelt auf, sondern schlafe traditionell kirgisisch.
Ein herrliches Gefuehl hier zu liegen auf ueber 3000 m. in einer absolut gemuetlichen Jurte.
Erlebe noch einen kitschigen Sonnenuntergang, der den anstrengenden aber wunderschoenen Tag beschliesst.
Begegnungen
18.09.2008 08:23:37
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Geschafft - Kalmak Ashuu Pass 3536 m.
18.09.2008 08:25:18
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Impressionen vom Son Koel See 3031 m.
18.09.2008 08:27:23
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Impressionen vom Son Koel See 3031 m.
18.09.2008 08:28:57
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Impressionen vom Son Koel See 3031 m.
18.09.2008 08:30:12
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Impressionen vom Son Koel See 3031 m.
18.09.2008 08:32:41
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Schlafplatz in einer Jurte
18.09.2008 08:34:15
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Impressionen vom Son Koel See 3031 m.
18.09.2008 08:35:13
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Bin derzeit in Ueruempi, wos in ein paar Stunden per Zug nach Peking geht ( 45 Stunden)
18.09.2008 08:40:04
Habe eine Entscheidung in Kashgar getroffen und mein Bike ist derzeit alleine auf Reisen und zwar nach Kunming in die Provinz Yunan, wo es hoffentlich auch wartet, bis ich dort eintreffe.
Da ich unbedingt Peking und Xian sehen will, es aber per Bike zu weit (5000 km) und zu zeitaufwendig ist, habe ich mich entschlossen diese Staedte per Bahn zu machen.
Von Kunming gehts dann per Rad weiter etwas durch Yunan zur Grenze von Laos.
Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 13
24.09.2008 04:53:23
Es ist saukalt heute Morgen bei - 3 Grad, wo ich sehr ungern diese gemuetliche Lager verlasse.
Ziehe mich an, streife das Fell beiseite das den Eingang verschliesst, dann sehe ich schon eine Herde von Schafen an mir vorrueberziehen.
Die Luft ist wunderbar.
Nach dem Fruehstueck verabschiede ich mich und so gehts weiter auf dieser Hoppelpiste bis die Abzweigung kommt, die ich erwartet habe.
Es geht links ab auf den 3280 m. hohen Moldo Ashuu Pass, da ich aber schon von 3000 m. starte, kann der Weg nicht so ewig sein.
Ewig ist er nicht, aber wieder einmal sehr heftig.
So, oben - da ich diese Aussicht vor mir habe, waere ich auch auf 4000 m. raufgetreten.
Eine irre Sicht - Nadelwaelder begleiten meinen Blick nach Sueden, nach Ak Tal, ein kleiner Ort, wo ich dann wieder auf eine Strasse kommen sollte.
Das Tal Richtung Sueden ist herrlich - Berge, Waelder, Quellen und eine wunderbare ruhe, wie so oft in Kirgistan.
Es laesst sich nicht vermeiden, ich muss hier campen.
Finde einen Platz neben einem Fluss auf 2400 m. der gespikt ist mit ein paar Fichten - hier bin ich richtig.
Durquere den Fluss, baue mein Zelt auf, koche, mache mal eine Reinigung des Rades und so mal etwas frueher Pause, da die letzten Tage ja doch etwas an meiner Kraft gezehrt haben.
Impressionen vom Son Koel See 3031 m.
24.09.2008 05:07:36
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Begegnungen
24.09.2008 05:11:06
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Moldo Ashuu Pass 3280 m.
24.09.2008 05:15:06
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Nachtlager auf 2400 m.
24.09.2008 05:17:54
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Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 14
24.09.2008 05:41:21
Ungern breche ich auf, da ich solch einen Platz inmitten von Nadelwaeldern sicher nicht mehr so schnell finden werde.
Es geht abwaerts auf einer Horrorpiste, die mich extreme Konzentration kostet.
Nach gut 26 km. fahre ich in Ak Tal auf 1600 m. ein, wo ich an einer Tankstelle nach dem weiteren Weg frage.
Ich muss wieder etwas zurueck - oh, nein das gibts nicht, das soll die Strasse sein, es ist die gleiche Piste wie eben, was mich mich nicht gerade mit Freude erfuellt.
Aendern kann ichs aber auch nicht, also gehts munter drauf los.
Es ist ein Geschuettel unglaublich.
Heute am Morgen noch in einem saftigen Waldgebiet - jetzt in absoluter Wuestengegend bei extremer Hitze.
Die Sonne ist gandenlos, denn sie grillt mich am Bike.
Denke mir noch, wenn die Strecke diese Neigung beibehaelt, ist es ganz ok - wieder einmal falsch gedacht, denn ein Berg steht vor mir.
Das kann doch nicht sein, da niergends auf der Karte ein Pass verzeichnet ist.
Zur Sicherheit frage ich ein paar Einheimische, die gerade mit dem Auto auf mich zukommen ( das Einzige in 3 Stunden ) !ja, das ist schon richtig! lautet die Antwort.
So wahnsinnig schoen die Gegend auch hier wieder ist, so eine Tortur wird die Piste zum Pass, da sie nur aus losem Schotter besteht.
Ich bin fast am Verzweifeln, da es kein Ende nimmt.
Nun bin ich heute von 2400 m. runter auf 1600m. und nun, wo ich mein Zelt aufstelle bin ich schon wieder auf 2360 m. - doch der Pass ist noch nicht erreicht.
Aber da ich einfach nicht mehr weiter kann, schlage ich auf einem steiningen Boden mein Lager auf.
Jeder Hering bekommt eine Neigung, da es eine Herausforderung ist, ueberhaupt einen in den steinharten Boden zu bekommen.
Geschafft, Zelt steht, Wasser kocht - ich bin total erledigt, aber habe eine Aussicht auf das zerklueftete Zentralkirgistan - einfach irre.
Impressionen
24.09.2008 05:43:27
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Impressionen
24.09.2008 05:46:21
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Impressionen
24.09.2008 05:49:22
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Impressionen
24.09.2008 05:51:19
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Sicht vom Zeltplatz auf 2360 m.
24.09.2008 05:54:21
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Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 15
24.09.2008 06:09:53
Es tobt die ganze Nacht ein sehr heftiger Sturm, das mein Zelt dermassen flattert, dass ich mich wundere, wieso es noch heil ist.
Es kommen dann am Morgen zwei Hirten vorbei - wir tauschen ein paar Freundlichkeiten aus.
So weiter geht die Tour nach oben.
Nach gut 8 km. und einer Stunde Steigung dann der Pass auf 2800 m., den ich eigentlich nicht erwartet habe.
Nun gehts mal abwaerts, doch auch dieser Traum ist bald ausgetraeumt, denn die Strasse fuehrt von 1900m. wieder steil nach oben - Verkehr ist ueberhaupt keiner mehr, doch nun bin ich langsam wieder an der Grenze meiner Kraft, da diese Strecke extrem hart zu biken ist.
Rauf, runter, rauf, runter - Zentralkirgistan durchzieht ein riesen Gebirgszug, wo die Piste einfach darueber verlaeuft.
Die Berg und Talfahrt waere ja ok, aber die Strecke weisst dermassen viel Schotter auf, dass man diese keine Sekunde aus den Augen lassen darf, sonst ist es schon wieder vorbei mit biken.
Ausserdem fegt vom Morgen an ein so starker Gegenwind, dass ich fast nicht mehr vorankomme.
Es ist schon irre - bin den ganzen Tag am Rad gesessen und habe nicht mehr als 46 km. geschafft.
So langsam entwikelt sich eine Hassliebe zu Kirgistan.
Liege wieder auf 2000m. in meinem Zelt und hoffe, dass ich es morgen bis Kazerman schaffen werde.
Also eines muss ich schon loswerden: Dies knapp 3 Wochen, die ich nun in diesem Land weile, sind die absolut haertesten, die ich je erlebt habe, aber auch die Beeindruckendsten.
Ein Grillenkonzert bei einer sternenklare Nacht wiegt mich dann noch in den Schlaf.
Impressionen
24.09.2008 06:11:38
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Impressionen
24.09.2008 06:13:21
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Impressionen
24.09.2008 06:15:51
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Bin derzeit in der Olympiastadt Beijing...
24.09.2008 06:17:13
...und da heute ein sch... Wetter herrscht, ist es die beste Zeit fuer ein Internetcafe
Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 16
05.10.2008 03:55:04
Nach einer ruhigen Nacht und 12 Stunden Tiefschlaf wache ich auf, da merke ich erst, wie ausgelaubt ich bin.
Meine Fuesse fuehlen sich an wie zwei Bleiklumpen.
Nach dem Kafe, den ich wieder bei unglaublicher Aussicht zu mir nehme, gehts dann weiter auf der Berg und Talfahrt.
Erreiche im Nirgendwo auf 2100 m. den Ort Doedelmoer - Ort ist etwas schmeichelhaft ausgedrueckt - eine Ansammlung von ein paar Haeusern, wo es nicht mal ein kleines Geschaeft gibt.
Durquere Doedelmoer, wos danach wieder extrem steil nach oben geht und... ich traue meinen Augen nicht , die Piste fuehrt nun abwaerts.
Einfach wunderbar mal nicht treten zu muessen, was aber nicht heisst, dass es total relaxt ist, da die Piste in dermassen schlechten Zustand ist, dass ich nur mehr am parrieren bin, um nicht quer dazuliegen.
Komme an den Fluss Naryn auf 1500 m., wo ich eine Stunde darauf den Hauptort Kazerman erreiche.
Kazerman ist ein Staedtchen in Zentralkirgistan abseits von allem, das sich hier nur etabliert hat, weil eine kanadische Goldmine in der Naehe betrieben wird.
Die Population betraegt 15.000 EW, die sich hier im Nirgendwo ihre eigene kleine Welt aufgebaut haben, wo sogar mal ein Muezzin zum Gebet ruft - lange ists her.
Als erstes muss ein Shop her, da ich einen derartigen Heisshunger auf eine Cola und einen Snicker habe, dass ich dafuer 20 Euro ausgeben wuerde - Meine Guete ist das gut.
Finde dann ein Kafe, wo ich mal zwei Teller Langhnam (Nudeln mit allem Moeglichen darin) verdruecke, dass die Chefin des Lokals nur mehr am Grinsen ist.
So, heute bleibe ich hier in Kazerman, wo ich eine Familie ausfindig mache, die eine Unterkunft fuer mich hat, wo ich mal eine Dusche geniesse, die so herrlich ist, dass ich am Liebsten schreien wuerde.
Treffe dann ein paar Einheimische, die ich frage ob es irgendeine Moeglichkeit gibt per Bus oder sonst wie nach Jalalabad zu kommen.
Bus gibts nicht, aber er bietet mir an, mich mit seinem Privatauto die 130 km dort hin zu fahren.
Kurze Erlklaerung: Da die Piste dorthin in noch viel schlechterem Zustand sein soll, als die Bisherige, ein Pass dazwischenliegt, der so voller Geroell sein soll, dass sich sogar Gelaendewagen schwer tun, habe ich mich schon vor 2 Tagen entschieden, diese Strecke nicht zu biken.
Nach laengerem Verhandeln sind wir uns dann einig ueber den Preis (20 Dollar).
Also bis morgen um 7 Uhr.
Ob ich ein schlechtes Gewissen habe ? Nicht im Geringsten.
Helfe der Familie noch bei einigen Hausarbeiten, da der Eheman der Besitzerin in Bishkek im Krankenhaus liegt und sie deshalb alles selber machen muss.
Sitze gerade im Garten bei einer guten Tasse Kafe, da kommt doch tatsaechlich ein Kleinbus durch die Einfahrt, gefuellt mit ein paar Touristen.
Oh, was vernehmen da meine Ohren einen schweizer Dialekt.
Tatsaechlich, ein Schweizer mit seiner Tochter und zwei Franzosen, die aber alle zusammengehoeren, da der Schweizer mit der Franzoesin liiert ist.
Quatschen, was ein grosser Genuss fuer mich ist, nach langer zeit mal wieder Deutsch zu sprechen, aber auch weil sie sehr sympatisch sind.
Geniessen dann alles zusammen noch ein herrliches Abendessen.
Danach freue ich mich darauf, meine mueden Glieder auszustrecken.
So herrlich die Natur, die Landschaft, die Einsamkeit auch ist, dazwischen ist es schoen mal wieder etwas Zivilisation zu geniessen, wo es ein paar Luxusgueter gibt, wie Cola oder einen Schokoriegel, das man unglaublich zu schaetzen weiss, wenn es nichts Alltaegliches ist.
Genaus so wie eine Quelle oder einen Bach in den Bergen, wo ich immer richtig unruhig vor Freude werde, wenn ich derartiges sichte.
Zu Hause drehe ich den Wasserhahn auf - das wars.
Hier fahre ich oft 50 -80 km um einen derartigen Luxus zu finden.
Das Gefuehl ist dann unbeschreiblich, wenn man nach laengerer, staubiger Fahrt seine Kopf in das kalte Nass steckt und ohne schlechtem Gewissen trinken kann.
Kurz vor Kazerman
05.10.2008 04:20:50
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Der erste Luxus nach laengerer Zeit
05.10.2008 04:22:20
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Begegnungen
05.10.2008 04:29:36
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Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 17
05.10.2008 04:42:11
Fruehstuecken noch gemeinsam dann gehts um 7:00 Uhr los nach Jalalabad.
Es war eine gute Entscheidung, da es eine Horrorstrecke ist.
Der Fahrer faehrt wie eine Wildsau und muss sich sehr bemuehen in der Spur zu bleiben, aber so sind wir schon um 11:00Uhr in Jalalabad, sehr schoen, dann kann ich ja noch weiterbiken, da mir Jalalabad nicht gerade positiv einfaehrt.
Herrlich, mal wieder auf Asphalt dahinzugleiten.
Die ersten 6 km verlaufen gerade, doch dann folgt eine 12 % Steigung gefolgt von einer 12 % Steigung....
Na, dann eben mal wieder Achterbahn.
Erreiche nach 60 km Oezguen, wo ich in der Naehe eigentlich die Nacht verbringen wollte.
Die Gegend ist nichts Besonderes, also gehts schnell vorran.
Hmmm..., es ist 15:30, bis Os sind es noch gut 60 km. - OK, ich pedale weiter, da sich ein wunderbarer Gedanke in meinem Kopf festgesetz hat, morgen mal auszuschlafen und mal ein paar Tage Pause einzulegen.
So erreiche ich gegen 19:00Uhr Os.
Finde eine nette Unterkunft, geniesse eine Dusche und gehe noch essen.
Os gefallt mir - diese zweitgroesste Stadt hat einen gewissen Flair, ganz im Gegensatz zu Bishkek.
Schoen, dann kann ich hier ja mal ein paar Urlaubstage einschieben, da ich auch noch einiges zu erledigen habe.
Reisetagebuch Kirgistan August 2008 Teil 18
05.10.2008 04:50:29
Verbringe ein paar angenehme Tage hier, besuche den Bazzar, esse und geniesse es einfach mal nichts zu tun.
Der Feiertag und der 1 September, wo Schulbeginn ist, wo natuerlich keine Behoerde arbeitet, ist vorbei, also versuche ich heute mein Glueck zwecks Visumverlaengerung, da auch diese 30 Tage schon wieder dem Ende zu gehen.
Mache das OVIR Buero ausfindig, Amt fuer ausswaertige Angelegenheiten, gehe rein, da sitzen zwei huebsche, sympatische Maedels hinter dem zustaendigen Schalter.
Unglaublich es dauert genau 10 min. bis ich mein neues Visum erhalte.
Moechte bloss wissen, wieso die Botschaften oft ein paar Wochen brauchen, villeicht um den Preis rechtfertigen zu koennen.
Einblicke in Os
05.10.2008 04:52:25
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Er ist hier immer noch praesent
05.10.2008 04:53:24
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Reisetagebuch Kirgistan September 2008 Teil 19
05.10.2008 05:06:52
Auch Os verlasse ich ungern, da es eine sehr angenehme Zeit hier war.
Verabschiede mich noch von Einigen.
Darunter ist auch Sansira die Turkmenin, wo ich immer zum Kafe war - Sie war immer mein Sonnenschein am Morgen, da ich sie nie schlecht gelaunt sah.
Es geht raus aus Os Richtung Erekstham, also gegen Sueden.
Aus Os herrausen und die Strasse ist wieder absoluter Horror.
Mein Weg fuehrt stetig nach oben.
Da diese Strecke aber eine Hauptverkehrsroute fuer den chinesischen Transit ist, haben sie sich der Sache angenommen, so entsteht gerade eine schoen asphaltierte Strasse.
Dies dauert aber noch einige Zeit.
Es ist ein Abkommen zwischen der kirgisischen und der chinesischen Regierung.
Treffe dann auf halber Strecke einen Biker, der gerade vom Pamir Highway kommt.
Er ist Schweizer, total nett, so vergehen zwei Stunden auf der Strasse wie im Nu.
Verabschieden uns.
er faehrt nach Os und fliegt von dort zurueck in die Heimat und meinen Weg fuehrt auf der Piste nach oben weiter.
Ueberquere einen Pass, wo ich auch gleich mein Nachtlager suche auf 2400m.
Da die Hirten schon grossteils ins Tal abgestiegen sind, was immer so ist Anfang September, habe ich nun viele Moeglichkeiten.
Es kommt ein kurzer, aber sehr heftiger Sturm auf, der ein Gemisch aus Regen und Sand herumwirbelt.
Er reisst mir doch glatt mein Zelt aus der Verankerung, so muss ich bei Regen raus, es wieder festzumachen.
Aber es halt nicht lange, dann ist es wieder ruhig und ich habe eine feine Nacht.
Reisetagebuch Kirgistan September 2008 Teil 20
05.10.2008 05:22:58
Weiter gehts Richtung Skobeleva-Pass (3700m.), durch eine zerklueftete, rauhe Gegend.
Auf etwa halber Strecke ueberrascht mich dann ein Gewitter, das mich dazu bewegt, einen trockenen Platz zu finden.
Da ich gerade in einem Dorf bin, habe ich Glueck, so finde ich einen verlassenen Schafstall.
Es dauert etwa 1 Stunde, dann kann ich meinen Weg fortsetzen.
Die Temperaturen fallen nun stetig, da sich die Sonne nicht mehr blicken laesst und es immer wieder anfaengt zu regnen.
Halte Ausschau nach einer geeigneten Stelle fuer mein Zelt, doch hier ist es nicht so leicht etwas zu finden, da ich durch ein Tal bike, das von unzaehligen Steinen, die der Fluss mitgebracht hat, ausgelegt ist.
Treffe dann, als es schon zu daemmern beginnt eine Russin auf der Piste, die sich gerade zum Fluss begibt, um Wasser zu holen.
Sie laed mich ein, bei ihnen zu zelten, da es dort halbwegs moeglich ist.
OK, sehr gerne.
Biege in ein kleines Tal ein, wo ich auch schon ihr Zelt sehe.
Sie und ihr Freund sind vier Wochen unterwegs, um in Kirgistan zu wandern.
Stelle mein Zelt auf, dann sitzen wir noch zusammen, trinken Tee und essen - sie sind total sympatisch und es ist sehr witzig, so freue ich mich ueber die nette Gesellschaft.
Es faengt an zu regnen, der sich die ganze Nacht vortsetzt und auch am Morgen keine Besserung eintritt.
Impressionen
05.10.2008 05:24:09
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Reisetagebuch Kirgistan September 2008 Teil 21
05.10.2008 05:48:22
Es sieht ganz danach aus, als ob sich dieses Wetter den ganzen Tag hin vortsetzt, wo ich mich schon mal mit dem Gedanke anfreunde, hier zu bleiben, aber es nuetzt einfach nichts.
Die Temperaturen fallen nun auf 2 Grad - gut , dass ich warme Sachen dabei habe.
Nach etwa einer Stunde gruesst dann der Himmel mit einem Schoenwetterfenster, das ich gleich ausnuetze, um meine Sachen zu troknen und zu packen.
Ich habe genau soviel Zeit, bis sich der Himmel wieder verdunkelt.
Pedale die ersten Meter, wos schon wieder zu Niesseln anfaengt.
Es geht durch Akbosogo, einem kleinen Dorf, das ich schon bei Regen quere.
Der Aufstieg zum Pass folgt gleich hinter dem Dorf, den ich nun bei starkem Regen und minimalen Temperaturen angehe.
Meine Guete, was fuer eine Piste.
Durch den staendigen Regen komme ich die 12 % Steigung fast nicht mehr weiter, da diese Piste nun einer Schlammgrube aehnelt und mich regelrecht feststecken laesst.
Auf etwa 3400 m. total am Ende, durchgefroren, aufgeweicht und bei Schneeregen haelt dann ein LKW, der mir anbietet mich die letzten Kilometer auf den Pass und weiter die 40 km bis Sary Tash mitzunehmen.
Eine laengere Ueberlegung von meiner Seite ist in dieser Situation nicht noetig, so sitze ich schon am Mittelsitz des LKW.
Der Fahrer und der Beifahrer sind ein Kapitel fuer sich, die mir immer wieder ein Grinsen ins Gesicht zaubern.
Ankunft am Skobeleva-Pass auf 3700m bei frostigen - 5 Grad und einem Schneesturm.
Leider streikt genau hier der LKW, das in etwa 3 Stunden Reperatur in Anspruch nimmt.
Es ist zwar saukalt, auch der starke Schneefall faerbt nun die ganze Landschaft winterlich weiss, trotzdem sind wir schon ein eingeschworenes Team, wo Spass nicht zu kurz kommt.
Waehrend der Repaeratur vernichten der Beifahrer und ich eine Flasche Vodak, da der ja von innen waermt, wie er mir immer wieder zu verstehen gibt.
Das stimmt schon, aber nun habe ich auch langsam einen Sitzen.
Es geht weiter die letzten Kilometer bei extremen Schneegestoeber und Dunkelheit nach Sary Tash, wo wir an einer LKW Raststaette halten.
Was fuer ein Schlammbad hier, meine Schuhe sind schon um 5 cm hoeher.
Erst mal in die ueberfuellte Kantine zum Essen, trinken noch ein paar klare Waesserchen und ich frage, ob ich hier schlafen koennte.
Um umgerechnet 1 Euro bekomme ich ein Bett in einem Schlafsaal, den ich mit neun anderen LKW Fahrern teile.
Schoen ein warmes Bett zu haben, waehrend es draussen stuermt.
Verabschiede mich noch von meinen Rettern - vielen, vielen Dank fuer alles, es war ein unvergesslicher Tag, der mir ewig in Erinnerung bleibt.
Das Dreamteam
05.10.2008 05:49:44
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Am Skobeleva Pass auf etwa 3700m
05.10.2008 05:51:30
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Danke
05.10.2008 05:52:29
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Reisetagebuch Kirgistan September 2008 Teil 22
05.10.2008 06:03:40
Ich erwache um 7:00 Uhr mit dem Anflug von leichten Kopfschmerzen, die ich mir aber selber zuzuschreiben habe, nach dem ausgelassenen Vodkagenuss, oder ist es ein Vorbote von einer Grippe.
Begebe mich nach draussen, wo ein eissiger aber schoener Morgen gruesst.
Genehmige mir mal Tee und eine Lammsuppe.
Ich habe leider leichtes Fieber und es geht mir nicht besonders gut.
Begutachte mal die Piste, die eine einzige Schlammgrube ist.
Starte dann aber trotzdem, was sich aber als grenzwiedrig herausstellt, da ich nur mehr hin und her rutsche.
Hier kann ich unmoeglich weiterbiken, es funktioniert einfach nicht.
Sitze da am Wegrand, da bleibt abermals ein LKW stehen, der mir anbietet mich bis Erekthsam mitzunehmen.
OK, sehr gerne.
Die Landschaft ist wunderschoen, die neben den verschneiten Pamirbergen verlaeuft, aber eine Piste ist das, irre.
Ankunft in Erethsam, das eigentlich kein Ort ist, sondern eine Ansammlung von ein paar Wagons und Baracken, wo ich dann aber nach etwas herumfragen einen Wagon fuer mich bekomme.
Die Vermieterin kocht ausgezeichnet, was diesen windgepeitschten Ort auf 3000 m. etwas freundlicher wirken laesst.
Da morgen Sonntag ist, wo die Chinesen an der Grenze nicht arbeiten und dadurch diese auch geschlossen ist, muss ich noch einen Tag laenger hier bleiben, aber da ich mein Bike vom Schlamm befreien muss, trifft sich das ganz gut.
Reisetagebuch Kirgistan September 2008 Teil 23
05.10.2008 06:09:22
Leider habe ich am Morgen immer noch Fieber und Kopfschmerzen.
Die Familie, deren Wagon ich gemietet habe, gibt mir Buttertee zu trinken, der sehr gewoehnungsbeduerftig ist.
Er wird aus ranziger Butter und Stutenmilch zubereitet und soll das Allheilmittel sein.
So begehe ich den Tag etwas angeschlagen.
Habe am Abend noch das grosse Vergnuegen mit der Familie zu essen, was sehr herzlich und witzig ist.
Die Kirgisen haben zwar eine harte Schale, aber wenn man es schafft weiter vorzudringen, ist dort im Inneren ein sehr weicher Kern.
Dann hoffe ich mal auf morgen, dass es mir besser geht, da es an die Grenze zu China geht.
Impressionen vom Grenzort
05.10.2008 06:13:21
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Bin derzeit in Kunming, in der Provinz Yunnan im Sueden Chinas...
05.10.2008 06:16:45
...wo ich voller Freude gestern mein Bike und meine anderen Sachen unversehrt wiederbekommen habe und nun meinen Weg per Bike, der 900 km durch den Sueden der Provinz bis zur Grenze von Laos verlaeuft, vortsetzen kann.
Leider muss ich mich noch etwas in Geduld ueben, da ich noch das China Visum verlaengern muss und auch gleich das Laos Visum beschaffe - Behoerdenmuehlen mahlen auf der ganzen Welt leider mit dem gleichen Tempo.
Reisetagebuch China September Teil 1
13.10.2008 18:18:34
Leider habe ich am Morgen immer noch Fieber, was mir gar nicht passt da es heute an die chinesische Grenze geht.
Fruehstuecke noch mit der Familie, verabschiede mich - so bike ich nun die letzten Kilometer auf kirgisischem Boden.
Die Zollformalitaeten auf kirgisischer Seite gehen recht schnell.
Danke Kirgistan fuer diesen Einblick in etwas ganz Assergewoehnliches und Besonderes!
Es geht sieben Kilometer durch Niemandsland, dann taucht ploetzlich chinesisches Militaer auf.
Ich halte und begruesse sie mit einem netten !NiHao! was
auch sehr freundlich erwiedert wird.
Zuerst den Pass abgeben, dann muss alles aus meinen Taschen herausholen, aber wirklich alles - sie sind sehr gruendlich aber auch sehr hoeflich.
Nach gut 40 min. gehts dann weiter, wo ich mich schon wundere - das wars schon, das war die Grenze?
Nein, nach gut 5 km. taucht dann ploetzlich ein riessen Komplex auf, der mir signalisiert, der richtige Uebergang liegt vor mir.
Wieder viel Militaerpraesenz.
Rein in das Gebaeude mit allem Hab und Gut, Zollerklaerung ausfuellen, Passkontrolle Nr. 2, weiter zu Passkontrolle Nr. 3.
Danach muss ich saemtliche Taschen durch ein Roentgengeraet lassen, worauf Passkontrolle Nr. 4 folgt.
Es wird nach Lebensmittel gefragt, was ich bejae.
Also wieder auspacken, doch die paar Paecken Nudeln kosten den Grenbeamten nur ein Laecheln.
Danach gints den Stempel, ein !welcome in China!, eine nette Verabschiedung, dann bin ich nach Passkontrolle Nr. 5 doch tatsaechlich im Reich der Mitte in China - ein wunderbares Gefuehl durchstroemt mich.
Es erwartet mich ein trister Grenzort, wo ich mal in einen kleinen Laden gehe um Geld zu wechseln, da nun der Yunan zaehlt.
Setze mich dann mit einer Cola an den Wegrand, da es mir immer noch nicht sehr gut geht.
Beobachte etwas das Treiben, dann begebe ich mich auf die Asphaltstrasse Richtung Kashgar.
Es geht rauf und runter, das mich einfach noch mehr schwaecht und so habe ich bald keine Kraft mehr.
Nach gut 50 km setze ich mich mal, um mich etwas zu fangen.
Mein Bauch rebelliert gepaart mit Schuettelfrost - ich kann so einfach nicht weiter.
Es haelt ein Uigure ( Volk hier im Westen ) mit seinem Pikup neben mir und bietet miran, mich bis Kashgar mitzunehmen.
Ich ueberlege zwar, wobei meine Entscheidung im Inneren schon gefallen ist, da es das einzig Sinnvolle ist in meinem momentanen Zustand.
Also nehme ich das Angebot an, lade mein Bike auf und lege die letzten 170 km nun per Auto zurueck.
Bestaund die Lanfdschaft benommen auf dem Beifahrersitz, wo nun Kuehe und Schafe den Kamelen weichen.
Nach gut 2 Stunden breitet sich dann Kashgar vor uns aus, das wie einer Oase gleichkommt..
Was fuer eine Stadt inmitten einer Wueste.
Mit 340.000EW hat sie alles zu bieten.
Finde einen Komplex der aus vier Haeusern und Zimmern zwischen 60-400 Yunan (10 Yunan ~ 1 Euro) verfuegt.
So liege ich nun in einem Bett, habe eine Dusche im dritten Stock um 70 Yunan pro Nacht.
Die Dusche ist wieder mal ein Geschenk, das ich sehr zu schatzen weiss.
Gehe noch meine Waesche in eine Waescherei, da ich mich selber nicht mehr riechen kann, esse noch Nudeln mit einem Kroaten den ich kennenlerne, dann gehts in die Querlage und hoffe darauf, dass es mir morgen besser geht.
Impressionen
13.10.2008 18:19:36
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Reisetagebuch China September 2008 Teil 2
13.10.2008 18:43:31
Nach der ersten Nacht stellt sich nun heraus, dass es im meinem Zimmer von Gugarachas nur so wimmelt, doch sie sind nicht groesser als 2 cm, mit dem kann ich leben.
Mir geht es heute morgen schon besser, darum werde ich mal ein paar Einblicke in diese Stadt wagen.
Kashgar ist eine uralte Stadt mit Tradition.
Sie liegt in Kashgarien, der wohlklingende Namen des westlichen Tarimbeckens ist das Kernland der Uiguren.
Das noch heute isolierte Kashgarien war eine wichtige Drehscheibe der Seidenstrasse und sprueht 2000 Jahre lang vor Aktivitaet.
Ein Ring von mit Pappeln bestandenen Oasen, Standorte woechentlicher Bazare, zeugt noch heute von der Vergangenheit als Handelszentrum.
Auf beiden Seiten Shops, Staende und Haendler unterschiedlicher Rassen mit einem sehr vielseitigen Angebot.
Begebe mich dann auf die Suche nach einem Elektronikgeschaeft, weil ich meinen Mp3 Player irgendwo in Kirgistan verloren habe.
Da ich ein Musikfreak bin, hat dies nun erste Prioritaet hier in Kashgar.
Wer sagts denn, da stehe ich schon vor einem Geschaeft, was heisst Geschaeft, ein Paradies, hier bekommt man von einer reichhaltigen Palette von Handys bis Kameras einfach alles.
Ich verlasse den Laden mit einem neuen Mp3 Player und einem Memorystick um ganze 17 Euros.
Genehmige mir noch ein Mittagessen in den Gassen der Altstadt - verhungern kann man hier sicher nicht, ausserdem liebe ich diese Kueche die von nudeln, Reis , Fleisch und Gemuese alles bietet.
Das schraegste hier ist aber die Zeit.
Da China eine Ausdehnung von West nach Ost um die 5000 km hat, muesste es eigentlich verschiedene Zeitzonen geben, ist aber nicht so, denn wie spaet es in Peking ist, so spaet hat es auch in Kashgar zu sein, auch wenn sich der Sonnenstand nicht nach dieser Laune von Pking richtet.
D.h. hier in Kashgar ist es acht Uhr abends bei warmer Spaetnachmittagssonne.
Doch die Provinz hat Xinjang hat auch eine inofizielle Zeit eingefuehrt, die zwei Stunden hinter der Peking Zeit liegt.
Deshalb muss man hier sehr aufpassen bei Ticketkaeufen, Hotelauschecken, welche Zeit der gewisse Laden angibt - Peking oder Xinanzeit.
Oeffentliche Einrichtungen arbeiten natuerlich nach der Pekingzeit, was bedeutet, dass die Angestellten nicht total daneben sind fangen sie erst um 10 Uhr vormittags an bis 13:30 und dann wieder von 16:00 - 20:00 Uhr.
Tja, wieder etwas gelernt, wo ich mir bisher noch keine Gedanken darueber gemacht habe.
Reisetagebuch China September 2008 Teil 3
13.10.2008 18:54:49
Habe nun mein Bike nach einiger Ueberlegung nach Kunming verschickt.
Ausschlaggebend war da Tibet nicht machbar ist in diesem Zeitraum, ich dann aber nach Peking will und es etwa 4000 km dort hin sind.
Da es erheblich einfacher ist, Oeffis zu benutzen, wenn man kein Bike dabeihat, werde ich nun etwas ohne mein Rad, aber auch mit fast keinem Gepaeck am Weg sein, das ich zusammen mit dem Bike verschickt habe.
Auch zeitlich waere dies schwierig per Rad, da ich momentan nur 30 Tage fuer China habe.
Treffe hier noch Uli und Biene, die Pedalratten, die ich in Uzbekistan kennen gelernt habe, sie sind gerade ueber den Pamir Highway nach Kashgar gekommen.
Sehr nett, dass ich dieses sehr sypatische Bikerduo wiedertreffe.
Verbringen einige sehr feine Tage miteinander - Schoen euch kennen gelernt zu haben und ich wuensche Euch alles gute fuer den weitern Weg, wohin er auch fuehren mag !
www.pedalratten.net
13.10.2008 18:56:29
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Reisetagebuch China September 2008 Teil 4
13.10.2008 19:01:24
Ich moechte an dieser Stelle einmal nichts mehr schreiben, sondern einfach die unglaubliche Vielfalt der verschiedenen Menschen selbst erzaehlen lassen - Ich hoffe sie vermitteln einige Eindruecke vom Leben in Kashgar.
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13.10.2008 19:02:45
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13.10.2008 19:04:15
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13.10.2008 19:05:24
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13.10.2008 19:06:24
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13.10.2008 19:08:14
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13.10.2008 19:10:25
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13.10.2008 19:11:43
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13.10.2008 19:12:29
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13.10.2008 19:13:32
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13.10.2008 19:14:40
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13.10.2008 19:16:48
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Endlich, nach zwei Wochen habe ich heute meine Visumverlaengerung bekommen...
13.10.2008 19:20:18
...so freue ich mich nun sehr darauf, wieder mal die Strasse unter den Raedern zu spueren und es geht morgen weiter durch den Sueden von Yunan in Richtung Laos.
Reisetagebuch China September 2008 Teil 5
30.10.2008 04:00:08
Eine sympatische Stadt ist Kashgar, die ich auch sehr ungern verlasse, da man hier richtig abhaengen kann.
Aber ich habe das Tiket, also gehts mal mit der Bahn nach Ueruempi ( 24 Stunden).
Diese Wuestengrossstadt im Nirgendwo bietet nichts Sehenswertes, ausser etliche Geschaefte.
Ueruempi ist die am Weitesten, vom Meer entfernte Grossstadt der Welt.
Verbringe zwei Tage hier, da erst dann mein Zug weiter nach Beijing geht.
Reisetagebuch China September 2008 Teil 6
30.10.2008 04:17:12
45 Stunden Zugfahrt sind hier in China halb so schlimm, da jeder ein Bett hat, unendlich viel heisses Wasser zur Zubereitung von Essen, das es in kleinen Kartons gibt ( einfach aufgiessen, ziehen lassen und schon hat man ein fertiges Nudelgericht) Kafe und Tee.
Alle halbe Stunde geht Jemand mit einem kleinen Wagen durch den Zug, der alles Moegliche anbietet.
Man ist mitten im chinesischen Leben und geniesst zudem noch die Landschaft, die langsam an den Panoramascheiben vorbeizieht und zu alldem spart man sich noch die Naechtigungen im Guesthouse.
So langsam dominieren die Han - das eigentliche chinesische Volk.
Fairerweise muss ich sagen, dass sie sehr freundlich sind, aber natuerlich mit der Tuerkei und dem Iran nicht auf die gleiche Stufe gestellt werden koennen.
Aber diese zwei Laender sind mir auch unglaublich in Erinnerung geblieben und ich kenne bis jetzt kein Volk, das es mit diesen zwei Laendern aufnehmen koennte.
Trotzdem sehr interessant was die dominierenden Themen sind, wenn ein Gespraech entsteht.
! Was haelst du von China und was ist deine Meinung zu Tibet !?
Reisetagebuch China September 2008 Teil 7
30.10.2008 04:30:34
Ankunft am Westbahnhof Beijing.
Meine Guete, was fuer Menschenmassen hier.
Der Bahnhof ist riessig, so setzte ich mich mal um es begreifen zu koennen, dass ich nun tatsaechlich meine Fuesse auf Beijings Strassen gesetzt habe.
So, nun gehts an die Zimmersuche - Hotels gibts wie Sand am Meer, aber hier ist es nicht gerade billig.
Finde dann aber ein Hostel, das preislich halbwegs im Rahmen ist.
Das erste Zimmer, das ich hier bekomme ist ein schmaler Raum ohne alles, d.h. auch ohne Fenster, was ich nicht haben kann, da ich Luft zum Schlafen brauche.
So gehts wieder zur Rezeption und erklaere dort, dass ich ein Fenster brauche - Ok kostet aber 2 Euro mehr pro Nacht.
Ich nehem es auch wenn es 4 Euro mehr sind.
Also habe ich nun ein recht angenehmes Zimmer um 15 Euro was billig ist fuer Beijinger Verhaeltnisse.
Wandere noch etwas durch die Hauptstadt.
MC Donalds, Pizza Hut, Gucci, Coca Cola, Shoppingcenter, Hilton, Placa - Beijin praesentiert sich in den ersten Stunden als das Paradies fuer Shoppingfreunde.
Ich glaube hier bekommt man alles.
Beijing hat sich mit einer Population von 16 Mio. Ew den Ruf einer Weltstadt verdient.
Was mir noch auffaellt: es ist unglaublich sauber hier, aber sonst werde ich heute nicht mehr viel bewegen, warten wir auf morgen.
Reisetagebuch China September 2008 Teil 8
30.10.2008 04:48:49
Besuche den Tianmanen Platz, der der groesste oeffentliche Platz der Welt ist, in der Rangordnung nimmt dieser Platz Eins ein, gefolgt vom roten Platz in Moskau und Platz Drei belegt Isfahan (Iran)- also habe ich auf dieser Tour schon zwei erleben duerfen.
Es ist eigentlich eine Pflastersteinwueste im Herzen von Beijing und da die Chinesen gerade Urlaub habe, gehts hier zu wie in einem Bienenhaus.
Der Platz beherbergt auch das Mao Mausoleum, wo er aufgebahrt in einem Glassarg der Oeffentlichkeit praesentiert wird - ich muss ihn aber nicht unbedingt sehen, also fuehrt mein Weg weiter direkt zur verbotenen Stadt.
Betrete nun das besterhaltendste Stueck altes China.
Ueber 5000 tausend Jahre durfte niemand die verbotene Stadt betreten.
Hier lebten zwei Kaiserdynastien, die Min und Qing, die sich erst mit Gewalt aus dem Palast vertreiben liessen.
Hierzu wuerde ich jedem den Film: ' Der letzte Kaiser' ans Herz legen, der sehr authentisch die letzte Kaiserdynastie und ihr Leben beschreibt.
Auch hier eine Flut von Menschen, wo einem bewusst wird, dass China zu einem der bevoelkerungsreichsten Laender der Erde zaehlt.
Das Wetter ist heute besch..., wo der Besuch nicht besser gewaehlt sein koennte.
Die verbotene Stadt
30.10.2008 04:50:40
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Die verbotene Stadt
30.10.2008 04:52:20
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Die verbotene Stadt
30.10.2008 04:54:08
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Die verbotene Stadt
30.10.2008 04:55:42
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Reisetagebuch China September 2008 Teil 9
30.10.2008 05:07:11
Verbringe hier in Beijing ein paar Tage mit herumstreunen in den Hutongs, den engen Gassen der Stadt und im Gegensatz dazu die modernen Strassen, wo sich ein Geschaeft an das andere reiht.
Beuche auch den Zoo, der ein sehr beeindruckendes Aquarium haben soll.
Ok, das Aquarium ist klasse, aber der Rest ist eine Betonhoelle fuer diese armen Tiere, die hier ihr Dasein fristen muessen.
Da ich schon sehr viele Arten live, in der freien Wildbahn gesehen habe, kann ich mir diesen Zoo sowieso nicht laenger anschauen, da er mich sehr traurig stimmt.
Per U-Bahn ist hier alles problemlos zu erreichen, da das Netz sehr gut ausgebaut ist.
Impressionen aus Beijing
30.10.2008 05:10:35
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Impressionen aus Beijing
30.10.2008 05:12:00
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Impressionen aus Beijing
30.10.2008 05:14:02
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Impressionen aus Beijing
30.10.2008 05:17:02
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Impressionen aus Beijing
30.10.2008 05:19:01
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Impressionen aus Beijing
30.10.2008 05:20:51
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Impressionen aus Beijing
30.10.2008 05:24:24
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Proteinreiches Essen in den Strassen von Beijing
30.10.2008 05:28:04
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Impressionen aus Beijing
30.10.2008 05:29:37
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Impressionen aus Beijing
30.10.2008 05:31:06
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Bin seit gestern in Luang Prabang in Nordlaos...
30.10.2008 05:35:24
...wo ich nun nach extremen 3 Bikerwochen in Suedchina mal Pause mache, um wieder etwas Kraft zu tanken.
Ich bin sozusagen in meiner zweiten Heimat Suedostasien gut angekommen.
Reisetagebuch China September 2008 Teil 10
05.11.2008 06:02:19
Heute ist das Wetter etwas besser, so entschliesse ich mich dies auszunuetzen um nach Bandaling zur grossen Mauer zu fahren.
Meine Guete, was fuer ein Auflauf ist den hier im Gange.
Ich habe ja Menschen erwartet, aber dies stellt meine Vorstellungen in den Schatten.
Links und rechts saeumen Souvenierstaende, die einfach Unmengen unnuetzes Zeug anbieten den Weg zum Eingang.
Trotz der touristischen Ausschlachtung kommt mir aber ein beeindruckendes !Wow! ueber die Lippen.
Was fuer ein gigantischer Bau und was fuer ein Gefuehl hier oben zu stehen, auf diesem geschichtstraechtigen, weltbekannten, historischen Bauwerk.
Die Mauer schlaengelt sich spektakulaer in alles Richtungen in einer atemberaubenden Landschaft.
Sie verdient es absolut zu den sieben Weltwundern gezaehlt zu werden.
Aber eine Mauer ist immer nur so gut, wie die Bewachung ist - die Han waren aber leider sehr bestechlich und so konnte Kublai und die wilde Horde ohne all zu grosse Probleme im Land einfallen.
Spatziere etwa drei Stunden auf der Mauer immer mit dem Gefuehl etwas Grossartiges betreten zu haben.
Begegnungen
05.11.2008 06:13:23
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Die Mauer
05.11.2008 06:14:31
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Reisetagebuch China September 2008 Teil 11
05.11.2008 06:20:34
Besuche noch den Sommerpalast, der von der Kaiserdynastie benuetzt wurde, um von hier aus in der heissen Jahreszeit zu regieren.
Ein wunderschoener, friedlicher Platz, der sehr viel Ruhe ausstrahlt, trotz der Masse von Besuchern auch hier.
Hier wurde auch das erste Telefon von ganz China installiert mit der Verbindung Sommerpalast und der verbotene Stadt.
Der Sommerpalast
05.11.2008 06:21:57
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Der Sommerpalast
05.11.2008 06:24:11
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Der Sommerpalast
05.11.2008 06:27:25
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Der Sommerpalast
05.11.2008 06:30:34
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Der Sommerpalast
05.11.2008 06:33:54
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Reisetagebuch China September 2008 Teil 12
05.11.2008 06:37:11
Beijing waere jetzt nicht meine Stadt - sie bietet zwar unglaubliches Schaetze, aber leben koennte ich hier niemals, da mir einfach ein gewisses Flair fehlt.
Verabschiede mich nun von der Olympiastadt und es geht per Bahn nach Xian.
21:30 ist Abfahrt, also begebe ich mich etwas frueher zum Bahnhof - Gott sei Dank habe ich diese Entscheidung getroffen, denn auch heute, da immer noch public hollydays sind, gehts zu das ist unvorstellbar - eine Million Chinesen pendeln per Bahn, Flugzeug, Bus oder Auto durch ihr Land.
Ich habe noch nie einen groesseren Andrang auf einem Bahnhof gesehn als hier.
Die Warteschlange vor dem Eingang ist ewig, mit einem Gedraenge, dass ich mit aller Kraft gegenarbeiten muss, um nicht zerdrueckt zu werden.
Endlich drinnen - esse noch eine Kleinigkeit, dann geht zum Bahnsteig, wo mein Zug steht.
OK, jetzt weiss ich wieso mir die Ticketverkaeufaeuferin grinsend viel Glueck mit meinem Ticket gewuenscht hat - es ist ein Stehplatz, aber das wusste ich ja, aber ich wusste nicht, dass auch noch hundert Andere solch ein Ticket erworben haben.
So quetsche ich mich in ein Zwischenabteil, das 2x2 Meter misst, wo aber erstaunlicherweise ueber zehn Menschen Platz finden.
Die zwoelf Stunden werden hart, bei einer Luft, dass man auch bei einem Auspuffrohr eines Autos liegen koennte.
Lerne im Gedraenge den Musikproduzenten Kumlu kennen - es ist ein nettes und interessantes Gespraech mit diesem Verrueckten das die Horrorfahrt etwas verkuerzt.
Mit Kraempfen in saemtlichenGliedern verlasse ich die Sardinenbuechse, wo ich mich gleich mal auf Zimmersuche begebe.
Es schuettet wie aus Kuebeln.
Die Zimmersuche stellt sich als schwierig heraus, da wegen der Ferien alles ausgebucht ist.
Erreiche eine nette Jugendherberge, die aber leider auch voll ist, doch ich kann hier mal mindestens einige andere Unterkuenfte telefonisch um ein Zimmer fragen.
Leider ohne Erfolg.
Alina, die junge sehr sympatische Besitzerin vermittelt mir dann ein Hotelzimmer, das etwa 300 m. von hier liegt.
Es ist ein feines Zimmer und total guenstig - Danke Alina.
Versuche dann ein Bahnticket fuer Kunming zu bekommen - leider unmoeglich, erst wieder in gut 2 Wochen.
OK, dann muss ich eben wegen einem Flug fragen - ist zu haben um umgerechnet 90 Dollar.
Ist fuer einen Flug zwar sehr billig, aber trotzdem wollte ich solche Kosten nicht ausgeben, ausserdem wollte ich nicht das Flugzeug benuetzen auf dieser Reise, aber was bleibt mir anderes ueber.
Buche den Flug, bezahle und so habe ich mindestens mal das Ticket in der Tasche.
Reisetagebuch China September 2008 Teil 13
05.11.2008 07:22:54
Werde heute die Terrakottaarmee besuchen, die etwa 35 km oestlich von Xian liegt.
Schlendere zum Bahnhof, wo die Minibusse stehen, die dorthinfahren.
Naehere mich, wo mich fast der Schlag trifft, denn auch heute wieder eine Masse von Menschen auf den Beinen ist, dass man kaum vorwaerts kommt.
Natuerlich steht eine endlose Schlange vor dem Abfahrtsterminal der Minibusse.
Nein, ich will mich heute einfach nicht stundenlang anstellen, es muss noch einen anderen Weg geben.
Spatziere etwas das Gelaende auf und ab und siehe da nach knapp 15 Minuten finde ich einen alten, gebrechlichen Bus, der in die richtung faehrt - klasse und das um 5 Yunan.
Ich muss zwar 2 x umsteigen, aber letztlich gelange ich auch ans Ziel.
Die Entdeckung der Terrakottaarmee war wie viele andere ein gluecklicher Zufall.
Bauern, die einen Brunnen graben wollten stiessen im Jahre 74 auf eine der groessten Entdeckungen des 20 Jhd. - eine unterirdische Hoehle mit tausenden von Terrakottasoldaten.
Im Laufe der Jahre wurde diese Staette so beruehmt, dass inzwischen viele ihrer ungewoehnlichen Eigenschaften allgemein bekannt sind.
Wie z.B. dass kein Soldatengesicht dem anderen gleicht.
Die Staette besteht aus drei Gruben, die Dritte ist die kleinste und besteht aus 72 Soldaten, die Zweite aus 1200 und Grube eins, die Spektakulaerste, aus 6000 Soldaten und Pferden.
Die Gesamtheit ist ein Grabmal des ersten Kaisers von China Qin Shihuangdi.
Er war ein Tyrann der tausende Menschen versklavte - er befahl die Verbrennung fast aller Schriften und war absoluter Gegner des Konfuzianisimus.
Er vertrug Kritik so schlecht, dass er 460 kritische Gelehrte lebendig begraben liess.
Er stellt die Weichen fuer den autokratischen Fuehrungsstil von heute.
Ich betrete die Gruben und es ist unfassbar, einfach gigantisch, was sich da vor mir ausbreitet.
Auch wenn es dieser Herrscher aus meiner Sicht nicht verdient hat, beeindruckt diese Armee von Terrakottasoldaten.
Die Terrakottaarmee
05.11.2008 07:26:24
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Reisetagebuch China September 2008 Teil 14
05.11.2008 07:29:37
Verbringe hier ein paar Tage in der antiken Stadt Xian mit herumstreunen in den Gassen, diese hat einen gewissen Flair und es ist interessant hier.
Impressionen
05.11.2008 07:33:10
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Impressionen
05.11.2008 07:35:27
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Impressionen
05.11.2008 07:43:06
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Impressionen
05.11.2008 07:48:52
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Impressionen
05.11.2008 08:03:42
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Bin noch in Luang Prabang
05.11.2008 08:08:28
Ein paar Zahlen von Kirgistan:
Gesamtbikekilometer bis Ende Kirgistan: 6.775 km
Bikekilometer Kirgistan : 1.272 km
Hoehenmeter gesamt bis Ende Kirgistan: 51.553 m
Hoehenmeter Kirgistan : 18.330 m
Zur Zeit 199 Tage on tour
Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 15
11.11.2008 06:15:45
Es geht nach Kunming, der Hauptstadt der suedwestlichsten Provinz Yunan und fuer mich Tor zu Laos.
1,5 Stunden per Flugzeug, so bin ich schneller als erwartetet hier eingetroffen.
Habe ein feines Zimmer, das ich schon von Xian aus per Internet gebucht habe, da ich sonst keine Chance fuer eine Unterkunft gehabt haette, wegen der Public Hollydays.
Versuche nun die Nummer anzurufen, die ich in Kashgar bekommen habe, um Infos ueber den Verbleib meines Bikes zu bekommen, aber leider meldet sich auf der anderen Seite niemand.
Moeglicherweise weil heute auch noch Feiertag ist.
Dann versuche ich mein Glueck eben morgen wieder.
Bummle noch etwas durch Kunming, aber auch hier Massen von Menschen unterwegs, dass man fast nicht vorankommt.
Eines ist mir schon aufgefallen: Yunan ist wunderbar gruen und Kunming ist auch eine sehr moderne Metropole, mit den in chinesischen Staedten dominierenden Hochhaeusern.
Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 16
11.11.2008 06:28:46
Will hier das Visum fuer China verlaengern - mache das PSB, das Amt fuer auswertige Angelegenheiten ausfindig, doch leider hat auch diese Behoerde geschlossen bis zum 6 Oktober.
Telefoniere noch mit der Polizei, aber es ist nichts zu machen, ich muss bis Montag warten.
Sitze am Abend beim Essen, da steht ploetzlich Andi, der Innsbrucker Biker, den ich in Uzbekistan kennengelernt habe, vor mir.
Was fuer eine freudige Ueberraschung.
Es wird ein netter, aber auch ein langer, feuchter Abend, da dies ja gebuehrend gefeiert werden muss.
Es ist schoen, mal wieder einen Landsmann, der fast mein Nachbar ist (er wohnt in Pradl), zu treffen und ausgiebig auf tirolerisch zu quatschen.
Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 17
11.11.2008 06:32:07
Andi wollte urspruenglich heute aufbrechen, aber da wir Beide etwas angeschlagen sind vom Vortag, verschiebt er die Abreise um einen Tag.
Er muss aber weiter, da sein Visum dem Ende zugeht.
Sitzen am Abend aber dann doch nochmals bis knapp 3:00 Uhr Morgens gemuetlich zusammen.
Er ist ein klasse Typ und sehr sympatisch.
Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 18
11.11.2008 06:47:22
So, heute ist sein Aufbruch, der leider bei Regen stattfindet.
Wir verabschieden uns, wobei wir uns, wenn es zeitlich stimmt, wieder in Luang Prabang treffen wollen.
So, aber auch ich habe etwas zu erledigen - mein Bike incl. den anderen Habseeligkeiten ausfindig zu machen, wo ich mal als erstes telefoniere, da heute der Urlaub des Unternehmens zu Ende sein sollte.
Klasse es meldet sich jemand, der mir auch bestaetigt, dass der Karton mit meiner Nummer bei ihnen in Kunming ist.
Grosse Freude - nun muss ich nur noch das Einmann Unternehmen in dieser Grossstadt finden, was nicht so leicht ist.
Nach einigen Fehlversuchen stehe ich dann vor einer Polizeistation, wo ich auch gleich mal reingehe.
Eine sehr nette Polizistin sitzt gelangweilt am Posten - ich erklaere ihr die Situation und sofort wird telefoniert und sie deutet mir, ich soll warten.
Nach gut 10 Minuten kommt ein Junge, der mich zu der gewuenschten Adresse bringen soll, aber da er nur ein Einsitzermotorrad hat, deutet mir die Polizistin abermals zu warten.
Schraeg, sie hat ihre Kollegen angerufen, die mich nun per Polizeiauto, dem Jungen auf dem Motorrad folgend, quer durch die Stadt kutschieren, bis ich vor dem Lieferservice stehe.
Herzlichen Dank, dass nenne ich mal Buergerservice der Polizei.
Nach dem ich dann meine Schachtel begutachtet habe, frage ich, ob sie mir diese in mein Guesthouse liefern koennten, da es doch 50 Kilo sind und mein Rad in saemtliche Einzelteile zerlegt ist.
Leider haben sie kein Auto - eigenartig als Lieferunternehmen kein Auto - aber es ist so, und ich muss ein Taxi rufen, das mich dann zusammen mit meiner ueberdimensionalen Schachtel zum Guesthouse bringt.
Packe aus, baue mein Rad zusammen, wo es nun auf der Terasse steht und wartet, bis es nun weitergeht, wie auch ich nun langsam weiter biken will.
Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 19
11.11.2008 06:58:30
So heute ist Montag, der 6 Oktober, Zeit fuer das Visum.
Warte etwa 15 Minuten vor dem Buero, dann wird aufgesperrt.
Fuelle einige Antraege aus, klebe mein Foto auf und sie erklaeren mir bis naechsten Montag dauert die Bearbeitung.
Das gibts doch nicht, fuer einen Stempel wieder eine Woche warten.
Versuche dann zu verhandeln, ob es nicht bis Freitag gehen wuerde, was verneint wird.
Was soll ich machen, nun muss ich mich nochmals eine Woche gedulden, aber ich brauche die Verlaengerung, da mein altes Visum bereits abgelaufen ist und zwar seit heute.
Ok, mache meine Probefahrt mit dem Bike, besuche einen Buchshop, wo ich mir ein Laos Handbuch kaufe und mache noch ein Fahrradgeschaeft ausfindig, das wirklich alles auf Lager hat.
Da ich eine neue Kette brauche, passt mir das gut.
Sitze noch vor dem Jadegruenen See, wo ich den Chinesen beim Thai Chi zusehe, was sehr inspirierend und beruhigend wirkt, mit den mystischen Klaengen im Hintergrund.
Dann daemmert es schon langsam und ich pedale zum Guesthouse zurueck, wo ch gleich mal wegen des Preises fuer das Zimmer verhandle.
Der Besitzer versteht und kommt mir mit 20% Rabatt entgegen - Danke.
Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 20
11.11.2008 07:06:19
Spatziere so durch die Altstadt, da steht ploetzlich Andi mit seinem Bike vor mir, was fuer eine erneute Ueberraschung.
Leider hatte er einen Felgenbruch, so musste er mit dem Bus wieder nach Kunming, um sich hier eine Neue zu besorgen.
Es geht alles klar mit der Felge, wo er dann nach zwei Stunden im Guesthouse eintrifft.
So sitzen wir am Abend zu dritt, denn auch Mathias, ein Schweitzer, den Andi im Bus kennengelernt hat, zusammen und es wird wieder einmal laenger.
Am naechsten Tag faehrt er dann mit dem Bus zu seinem Ausgangspunkt zurueck, da er ja nich alles doppelt biken will.
Verabschiden uns nochmals und villeicht bis Laos.
Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 21
11.11.2008 07:08:09
Einfach mal ein paar Gedanken:
Hilfesuchend irren unzaehlige Menschen durch die Strassen und Kaufhaeuser, ihre Kinder im Schlepptau, oder am Arm, die, ihren Blicken nach zu urteilen, gar nicht wissen was momentan mit ihnen passiert.
Erlebnissshoppen heisst das Zauberwort.
Musik aus allen Teilen der Erde droehnt unaufhaltsam in einem Gemisch aus Laerm und Krach stetig hernieder.
Auf der Suche nach dem gewissen Etwas, das man unbedingt braucht, aber dies erst weiss, wenn man es sichtet.
Konsumgeile Welt!
Es ist fuer mich unbergreiflich, dass dies noch Freude bereiten kann - den starren Ausdruecken der Gesichter nach zu urteilen, macht es das auch nicht.
Zufrieden ist man erst, wenn man stundenlang durch die Geschaefte gehetzt ist, um dann am Ende Sachen erworben zu haben, die niemand brauchen kann.
Ich spreche hier aber nicht nur China, sondern die ganze Welt an.
Auch in Innsbruck kann man solch ein surreales Schauspiel an Wochenenden beobachten.
Es gibt bereits Kaefige in Kaufhaeusern, wo man sich der Kinder entledigen kann und das passiert bei jeder Wetterlage.
Es ist traurig, dass Eltern ihren Kindern so etwas antun, anstatt dass sie sich in die Natur begeben, wo man auch noch eine vernuenftige Konversation miteinander fuehren kann.
Wie wird es nur erst wieder in der stillen Vorweihnachtszeit in Oesterreich zugehen - Schrecklich!
Ich freue mich um so mehr auf die Natur, die nun endlich wieder in greifbare Naehe vor mir liegt.
Aber villeicht bin ich es ja, der verrueckt oder komisch ist.
Es ist witzig, das eine Freundin, Dani, in meinem Gaestebuch genau jetzt diesen Eintrag gemacht hat, der sich ueberraschenderweisse genau mit meinen Gedanken von damals ueberkreuzt.
Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 22
11.11.2008 07:33:31
Pedale zur Polizei um mein Visum abzuholen, wo ich danach gleich losstarten will, aber leider kommt es wieder anders, da mir gesagt wird, dass das Visum noch nicht hier ist.
Villeicht am Nachmittag, oder morgen, oder...
Unglaublich, ein Stempel dauert eine Ewigkeit.
Verlaengere mein Zimmer fuer eine Nacht und begebe mich um 16:00 Uhr erneut zur Polizei.
Was fuer eine Freude, erhalte den Pass mit dem neuen Visum - klasse, dann kanns morgen endlich per Bike weitergehen.
Ich freue mich darauf, endlich wieder die Welt unter die Raeder nehmen zu koennen.
Impressionen aus Kunming
11.11.2008 07:35:20
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Impressionen aus Kunming
11.11.2008 07:36:19
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Impressionen aus Kunming
11.11.2008 07:37:17
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Bin nun in Vang Vieng...
11.11.2008 07:39:20
...etwa 170 km vor der Hauptstadt Vientiane.
Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 23
18.11.2008 05:57:02
Starte nach dem Fruehstueck und diesem wunderbaren Cappuchino, der mir sicher fehlen wird.
Ein schoenes Gefuehl vollbeladen wieder auf der Strasse zu sein.
Aber die Pause hat mir auch gut getan.
Es geht raus aus Kunming in eine Verkehrshoelle.
Die Landschaft ist nicht gerade spektakulaer, da sie einfach von viel Industrie gepraegt ist.
Nach etwa 40 Kilometer sollte eine Abzweigung Richtung Fuxian Lake kommen.
Hier verfahre ich mich mal und habe keine Ahnung mehr wo ich umgehe.
Verstaendigung ist schwierig, aber nach gut 30 Minuten bin ich auf einer Nebenstrasse, wo zumindest die Richtung stimmt.
Es geht mal rauf, ihr werdet es nicht glauben auf einen Pass, durch eine ruhige, von Waeldern und Feldern gepraegte Gegend.
Wie herrlich diese Ruhe ist, man hoert sogar wieder die Voegel, die ihr Lied traellern.
Was sind denn das fuer Riesenbirnen, das gibts doch nicht.
Kaufe einen Sack voll wo genau drei Platz finden - eine muss ich gleich probieren.
Das Muetterchen schaelt mir eine, bringt mir einen kleinen Hocker und grinst.
Was fuer eine saftige Frucht.
Unglaublich, ich brauche eine Ewigkeit bis ich sie verputzt habe.
Bei knapp 2200 dann der Pass, danach gibts 20 km Downhill, wo auch schon der Fuxian Lake vor mir liegt.
Pedale am Seeufer entlang bei warmer Spaetnachmittagssonne.
Campen ist hier unmoeglich, da jeder kleine Platz fuer Ackerbau genutzt wird.
So komme ich bei Sonnenuntergang nach Jiangchuan, ein kleines Provinzstaedtchen am See.
Frage mich wegen einem Zimmer durch und werde fuendig.
Bezahle hier zwar 70 Yunan, aber nach 130 km ist jede Diskussion ueberfluessig, ausserdem wollte sie zuerst 150 Yunan.
Ein klasse Zimmer mit einer herrlichen Dusche.
Gehe noch essen - was fuer ein Auflauf, es stehen 8 Personen um meinen Tisch - sind mit mir total ueberfordert und es wird total witzig.
Englisch spicht hier niemand.
Doch sie haben einen Zettel, wo die wichtigsten Frasen uebersetzt sind.
Ich lasse mich mit dem Essen einfach ueberraschen, das liebe ich sowieso.
Bekomme einen geduensteten Kuerbis, Reis, Salat mit Huehnerstreifen, ein Spiegelei, Tee und warme Milch - ich glaube sie haben einfach alles aufgeboten das sie aus Lager hatten.
Es schmeckt sehr gut.
Die Menschen sind total bemueht und sehr freundlich, aber ich bin auch ein absoluter Exot hier.
Begegnungen
18.11.2008 05:58:19
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Am Fuxian Lake
18.11.2008 05:59:50
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Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 24
18.11.2008 06:19:34
Nach einer Nudelsuppe und zwei hartgekochten Eiern gehts dann wieder auf die Piste, die ein Auf und Ab ist.
Habe heute wieder relativ schoenes Wetter, das nur durch den staendigen Dunst immer diesig wirkt und auch der Smog hier in China sehr hartnaeckig ist.
Tja China ist sicher nicht der Platz um gesunde, frische Luft zu atmen.
Erreiche Tonghai, auch eine kleine Provinzstadt, wo ich dann ploetzlich vor dem Highway stehe.
Soll mich das grosse Verbotsschield fuer Radfahren stoeren - nein, eigentlich nicht.
Komme zum Mauthaueschen, wo mich 5 Beamte verdutzt anschauen mit den Worten: No Bike - no way !
Ich versuche ein ganz mitleiderregendes Gesicht aufzusetzen - kurze Beratung der Fuenf - ok, but be careful and only on the right side ! Na also, herzlichen Dank !
Auch hier ein Auf und Ab von 1500 auf 2200 und wieder runter auf 1500 dann wieder rauf auf 2000.
Die Landschaft wird immer noch von Feldern dominiert.
Halte mal um etwas Obst zu kaufen, dass immer neben der Strasse angeboten wird.
Gleiche Groesse wie die Birnen sind es diesmal Mandarinen und schmecken vorzueglich.
Auch hier sichte ich keinen geeigneten Platz fuer mein Zelt.
Fahre dann nach 105 km in Jianschui ein, eine Stadt, wo die Autobahn endet.
Komme an einem kleinen Geschaeft vorbei, wo ich mir mal ein kaltes Cola kaufe.
Der Besitzer ist sehr freundlich und bringt mir sofort einen Stuhl, dass ich nicht am Bordstein sitzen muss.
Dann merke ich das Hungergefuehl, wo mich mein Weg zu einer Garkueche fuehrt.
Ich bekomme so viel Essen, dass drei Leute satt werden koennten.
Ich haue rein in die verschiedenen Koestlichkeiten bis ich einfach nicht mehr kann.
Nun waere noch ein Zimmer angebracht.
Hotels und Guethouses gibt es wie Sand am Meer, aber leider zu teuer, voll, oder sie nehmen keine Auslaender auf.
die Suche gestaltet sich als schwierig.
Auch das letzte Guesthouse nimmt keine Auslaender - so bin ich nun doch etwas ratlos.
Die Rezeptionistin sieht mir das, glaube ich, an, weil sie mir mit einem Laecheln einen Tee auf die Strasse bringt - Danke sehr.
Als ich schon aufgeben will, sichte ich noch ein kleines Einheimischen Hotel.
Naja, frage ich eben hier auch noch.
Wer sagts denn, bekomme ein Zimmer mit allem Drum und Dran um 30 Yunan (3 Euro).
Eines muss ich schon anmerken: die Menschen ausserhalb der grossen Staedte sind viel freundlicher, offener und sie lachen auch sehr viel, gruessen und helfen sogar weiter.
Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 25
18.11.2008 06:35:53
Es geht weiter Richtung Sueden.
Es dauert seine gewisse Zeit, bis ich aus dieser Stadt heraus finde, aber letztlich bin ich am richtigen Weg.
Es geht mal steil nach oben, gefolgt von einer Berg und Talfahrt.
Oh, ein kleines Rasthaus.
Da ich Hunger habe, muss ich einfach anhalten.
Gehe rein, deute auf ein paar Sachen und geniesse ein gutes Essen umringt von sieben Maedels, die mich angrinsen.
Weiter gehts stetig bergauf.
Befinde mich nun in tiefem Regenwald, der eine spektakulaere Kulisse bildet.
Erreiche den hoechsten Punkt dieser Strasse auf 2200 m.
So, nun gibts 30 km Downhill, bis auf 440 m.ue. d. M., wo dann Yuanyang, am Yuan Fluss vor mir liegt.
Die Stadt weisst so einen enormen Hoehenunterschied auf, dass es Elektroautos gibt, um die Einwohner von einem zum anderen Stadtteil zu befoerden.
Finde eine feine Unterkunft um 4 Euro und werde nicht mehr viel unternehmen, da ich weiss, was morgen vor mir liegt und zwar der Aufstieg von Yuanyang nach Xinji, das auf 1800 Meter liegt.
Impressionen
18.11.2008 06:38:38
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Impressionen
18.11.2008 06:40:44
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Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 26
18.11.2008 06:54:13
Es geht nach Xinji. Bei schoenem Wetter und recht gutem Asphalt erreiche ich am Nachmittag den Ort auf 1800 m.
Ein friedliches, ruhiges Berstaedtchen, das umgeben von etlichen Reisterassen eingebettet am Berghang liegt.
Mache ein kleines Guesthouse ausfindig, das eine spektakulaere Aussicht bietet und das um 3 euro die Nacht.
Gehe noch gemuetlich essen, dann neigt sich der Tag schon wieder dem Ende.
Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 27
18.11.2008 07:01:26
Nach dem Fruehstueck bummle ich etwas durch Xinji, um ein paar Eindruecke aufzusaugen.
Am Nachmittag schnappe ich dann mein Bike und der Besuch von einigen kleinen Doerfen mit ihren Reisterassen ist geplant.
Die Wege sind Hardcore, aber die Landschaft ist atemberaubend.
Die Hani (Volk hier) pflegen hier seit tausenden Jahren ihre Reisfelder, die auf jeder Seite des Berges zu finden sind.
Es ist sicherlich eine sehr muehselige Arbeit diese zu bestellen.
Komme noch mit einigen Bauern ins "Gespraech", die sehr nett sind, wie alle hier am Land.
Ein relaxter, feiner Ort, den ich aber trotzdem morgen schon verlasse, da mein Weg weiter fuehrt Richtung Grenze.
Impressionen
18.11.2008 07:09:37
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18.11.2008 07:12:26
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Ein paar Spurrillen auf den Seitenwegen
18.11.2008 07:14:54
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Impressionen
18.11.2008 07:31:07
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Begegnungen
18.11.2008 07:32:22
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Impressionen
18.11.2008 07:33:26
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Impressionen
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Impressionen
18.11.2008 07:36:39
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Begegnungen
18.11.2008 07:37:44
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Impressionen
18.11.2008 07:38:33
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Bin derzeit in Vientiane, der Hauptstadt von Laos...
18.11.2008 07:40:46
...wo ich wieder einmal auf ein Visum warte, auf das 60 Tage Thailand Visum.
Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 28
26.11.2008 09:50:43
Es geht weiter nach oben, wo mich die im Morgennebel liegenden Reisterassen begleiten.
Es herrscht eine mystische, gespenstische Stimmung.
Erreiche dann den hoechsten Punkt auf 2200 m., wo sich ein wunderbares Panorama vor mir ausbreitet.
So wieder runter, wo der Nadelwald wieder zu den Tropen wechselt.
Bike nun auf 600 m. einem Flusslauf entlang, bei einer drueckend heissen Hitze.
Doch es geht schon bald wieder aufwaerts - und wie.
Regen mischt nun mit auf dem Weg nach oben, der kein Ende zu nehmen scheint.
So bin ich wieder mal bei 1800 m. und es geht weiter rauf.
Passiere etwa um 20:00 Uhr einen Militaersperre, wo sie meinen Pass sehen wollen.
Einer schnappt sich meine Thermoskanne, laeuft zu seinem Haeuschen und fuellt mir warmen Tee ein - Na herzlichen Dank.
Ich moechte es heute noch bis Luechen schaffen - dieses Ziel wird langsam zur Tortur.
Um 21:00 Uhr dann ein Etappenziel, der hoechste Punkt auf 2100 m. ist erreicht, wo ich auch schon die Lichter von Luechen sichte, ein Staedtchen auf 1800 m.
Entkraeftet, durchnaesst und hungrig fahre ich in der Kleinstadt ein, wo ich ein Zimmer finde, ein Essen geniesse und nach 2172 Hoehenmeter in knapp 10 Stunden brauche ich nichts mehr an diesem Tag.
Da stoert es mich nicht mal, dass diese Stadt von Karaokebars nur so wimmelt, die sich in einem kriminellen Mix aus Gekraechze und Gejaule gegenseitig uebertrumpfen wollen.
Impressionen
26.11.2008 09:52:54
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Die Reisterassen bei stroemenden Regen
26.11.2008 09:55:00
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Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 29
26.11.2008 10:05:20
Geschlafen habe ich wie ein Toter, was zu erwarten war nach der Fahrt.
Der Himmel hat an diesem Morgen seine Pforten geoeffnet, denn es schuettet ohne Ende.
Warte noch etwas, aber da keine Besserung in Sicht ist, schnappe ich mir meine Regenkleidung, packe, kaufe noch Obst und verlasse Luechen bei stroemenden Regen.
Der Weg fuehrt runter bis auf 800 m., wo ich dann ein Auf und Ab weitertrete.
Mein Magen knurrt, also halte ich in einem kleinen Dorf um was zu essen.
Der Wirt zaubert mir etwas aus Fleich, Gemuese und Reis auf seinem Open Air Herd das koestlich schmeckt.
Verabschiede mich und es geht wieder rauf auf 2000 m.
Dieses Yunan hat es aber in sich - es ist verdammt hart hier zu biken, da es von einem Berg zum naechsten geht.
Am Abend bin ich dann wieder auf 700 m. in einem kleinen Dorf, wo ich eine Unterkunft finde, noch esse und heute mal in den Tropen schlafe.
Begegnungen
26.11.2008 10:06:30
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Abendstimmung in den Reisterassen
26.11.2008 10:08:06
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Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 30
26.11.2008 10:18:41
Pedale los in den Tropen, wo nach etwa 5 km. irgendwas den Berg ins Rutschen gebracht haben muss, da auf einer Laenge von etwa 10 km der halbe Hang fehlt, der nun auf der Strasse liegt.
Fuer mich heisst das, es geht durch knoechelhohen, roten Schlamm, wo mir auch ein paar mal das Bike entgleitet und ich gerade noch abspringen kann.
Da es momentan jeden Tag 3-4 x schuettet, koennt ihr euch villeicht vorstellen in welchem Zustand die Piste ist und wie ich ausschaue.
Das gleiche Lied wie gestern, ein extremes Auf und Ab, was mich ganz schoen ins Schwitzen bringt.
Die Gegend ist aber nach wie vor ein Traum in Gruen.
Erreiche am Abend Liencheng, ein kleines Staedtchen im Nirgendwo, umgeben von dichtem Dschungel.
Wieder mal nass bis auf die Knochen, finde ich ein kleines Zimmer bei einer Chinesin, die mich sowas von vollquatscht, dass mein Kopf raucht.
Ich erklaere ihr, dass ich kein chinesisch spreche - ist ihr voellig wurscht, denn der Fluss an Woertern reisst nicht ab.
Aber sie ist nett, nur waere ich als ihr Ehemann entweder Alkoholiker oder ich wuerde zum Moerder werden.
Impressionen
26.11.2008 10:21:12
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Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 31
26.11.2008 10:42:53
Wieder bei stroemenden Regen gehts noch etwa 40 km. Richtung Westen auf einer recht passablen Aspahltstrasse mal auf mal ab, bis ich zur Abzweigung komme, wo es Richtung Sueden, also Richtung Laos geht.
Hier endet der Aspahalt wieder und wird von einer Schotterpiste ersetzt.
Kaufe mir in einen kleinen Dorf noch ein Pepsi, trinke es, steige auf mein Bike und bin schon am Fahren, da laufen mir zwei Jungs hinterher: "Mister, Mister" Ich drehe mich um und sie halten meinen Mp3 Player in den Haenden.
Sowas in Gedanken, dass ich den doch tatsaechlich vergessen habe.
Ich bin total begeistert von der Ehrlichkeit dieser Kids, wo sie ihn doch einfach einstecken haetten koennen - Danke !
800-2200-700-2000, so sieht die heutige Strecke aus, nur schuettet es heute noch mehr und Aspahlt gibts keinen.
Der rote Schlamm haftet ueberall.
Bei meinen Schuhen ist er schon durchgedrungen, wo meine Socken schon die Farbe der Erde haben, gepaart mit der Naesse und dem besonderen Duft ein Traum.
Erreiche total verdreckt, verschwitzt und durchnaesst bei Dunkelheit einen kleinen Bauernhof im Niemandsland, wo ich mal reingehe, da er auch ein kleines Geschaeft fuehrt um mich mal etwas ins Trockene zu retten.
Eine chinesische Schoenheit sitzt in ihrem Liegestuhl vor dem TV und grinst mir entgegen.
Quatschen etwas, da sie ein wenig die englische Sprache beherrscht.
Draussen ist es mittlerweilen stockdunkel, also laed sie mich ein bei ihrer Familie zu uebernachten.
Sehr gerne nehme ich an.
Es ist eine traurige Ansiedlung von ein paar Baracken, wo die Familie mit ihren Schweinen und Huehnern lebt nur mit dem Noetigsten ausgeruestet.
Hier denke ich mir mal wieder wie gut es mir und auch sehr vielen anderen in meiner Heimat doch geht, denn wenn man hier gestrandet ist, hat man sicher nicht allzu viel zu lachen.
Die chinesische Landbevoelkerung ist sowas von herzlich, dass ich total ueberrascht bin.
Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 32
26.11.2008 10:54:48
Die Pritsche habe ich zwar mit ein paar Schaben, einem Nachtfalter und etlichen Muecken geteilt, trotzdem habe ich gut geschlafen.
Um 7:00 Uhr gibts mal eine kraeftige Nudelsuppe als Fruehstueck, danach verabschiede ich mich und mein Weg fuehrt die Schlammpiste wieder nach oben.
Ich dachte mir, ich haette die wildeste Strecke zwecks Dreck hinter mir, aber nein, sie liegt gerade vor mir.
Hier ist die Strasse nur mehr ein Moloch aus Wasser und Schlamm, der nun auch oben in meine Schuhe reinlaeuft.
Biken ist hier teilweise ein Ding der Unmoeglichkeit, deswegen wate ich, mein Rad schiebend durch den Morrast.
Doch dann ploetzlich bei einem kleinen Dorf liegt Asphalt vor mir, der mir momentan wie ein Geschenk vorkommt.
Reinige an einem Bach mal mich und mein Rad, da ich nicht mehr schalten kann, so dick haftet der Schlamm im Schaltwerk.
Oele noch die Kette, dann gehts weiter auf einer passablen Asphaltpiste quer durch den Dschungel nach Menglun.
Doch davor muss ich noch einen Pass bei Regen auf knapp 1700 m. ueberwinden.
Finde eine sehr nette Unterkunft und beschliesse kurzfristig morgen auch noch hier zu bleiben, da ich meine Sachen mal waschen muss, aber auch, weil ich mal ausschlafen will.
Es ist nicht immer einfach in Suedchina
26.11.2008 10:56:41
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Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 33
26.11.2008 11:12:11
Nach einem Tag Pause gehts nach Menglan.
Rauf, runter, rauf, runter - das taegliche Spiel, das ich schon gewohnt bin.
Yunan ist wunderschoen, aber ab und zu die Hoelle mit dem Bike.
Kurz vor Menglan ploetzlich Luftverlust am Hinterrad.
Gut dass das Wetter heute gnaedig ist, so behebe ich den Platten bei Sonnenschein.
Pedale in Menglan ein, der letzten Stadt vor der Grenze zu Laos.
"Was riecht denn hier so verfuehrerisch?"
Der Geruch fuerhrt mich direkt zu einem kleinen Laden.
Stelle mein Bike ab und lasse mir mal ordentlich auftischen.
Ein hervorragendes Mahl.
Geniesse mit Knoblauch geduenstetes Glasnudeln mit Chilli und Rind in einer leckeren Sosse, eine Schuessel Reis. einen Teller voll Gemuesse - danach bin ich nicht mehr nuechtern.
Es kommt ein Norweger um die Ecke - einen Traveller haette ich hier nicht erwartet.
Quatschen bei einem Kafe etwa eine Stunde, dann gehe ich auf Zimmersuche und er versucht sein Glueck ein Internetcafe aufzutreiben.
Bekomme ein feines Zimmer um 4 Euro und so werde ich morgen die letzten Kilometer auf chinesischem Boden biken.
Impressionen
26.11.2008 11:14:03
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Impressionen
26.11.2008 11:15:22
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26.11.2008 11:17:25
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Reisetagebuch China Oktober 2008 Teil 34
26.11.2008 11:30:47
Es geht die letzten Kilometer Richtung Grenze.
Bike zuerst noch auf der Nebenstrasse, die aber teilweise wieder so in so einem schlechten Zustand ist, dass ich etwa 30 km vor der Grenze auf den Highway wechsle.
Erreiche gegen 14:00Uhr Mohan, den Grenzort auf chinesischer Seite.
Erledige die Formalitaeten, erhalte den Ausreisestempel, dann gehts weiter etwa 5 km. durch Niemandsland bis ich zur Grenzstation von Laos komme.
Zu China:
Es ist viel zu gross um ein wirkliches Urteil zu faellen, aber diesen winzigen, kleinen Einblick, den ich erleben durfte, war im Grossen und Ganzen klasse.
Die paar historischen Staetten, die ich erleben konnte sind gigantisch und sehr sehenswert.
Favorit bleibt aber Kashgar mit dem besonderen Flair.
Als ich mit dem Bike durch Chinas Sueden unterwegs war, waren die Menschen viel offener und herzlicher als in den grossen Staedten.
Aber das hat Yunan wieder gut gemacht.
Danke China fuer den besonderen Einblick in deine Kultur, Geschichte, deinen Landschaften und besonders in das Leben im Sueden.
Ein paar Zahlen:
26.11.2008 11:36:45
Gesamtbikekilometer bis Ende China : 7.775 km
Bikekilometer China (eine runde Zahl) : 1.000 km
Hoehenmeter gesamt bis Ende China : 64.981
Hoehenmeter China : 13.428
Zeit am Rad bis Ende China : 493,23 Stunden
Kilometer mit den Oeffis in China etwa : 8 - 10.000 km
Bin derzeit in Ubon Ratschathani...
26.11.2008 11:43:15
...im aeussersten Osten von Thailand
Reisetagebuch Laos Oktober 2008 Teil 1
06.12.2008 10:01:51
Laos ist ein kleines Land in Suedostasien und als einziges hat es keine Kueste.
Den Norden dominieren zerklueftete, wilde Gebirgsketten, die nach Sueden hin stetig abnehmen, wo dann Reisfelder die Landschaft praegen.
Laos ist zu 98 % buddhistisch.
Es ist ein friedliches, ruhiges Land und mit ca. 6 Mio. Einwohner ist es sehr duenn besiedelt.
Der Grenzbeamte ist sehr nett.
Ich gebe ihm ein Foto, meinen Pass und das ausgefuellte Visumformular.
Binnen 15 Minuten habe ich mein Laos Visum fuer 4 Wochen in der Tasche.
!Welcome to Laos! sind noch seine Worte.
Sehr schoen, nun kann ich sagen, dass ich soeben meine zweite Heimat Suedostasien betreten habe.
Es gruesst Boten der triste Grenzort, wo ich mal Geld wechsle (Kip ist nun das Zahlungsmittel) und bei einer der Strassenbuden was esse.
Frage mich durch wegen einer Unterkunft, da es schon 15:00 Uhr ist und ich heute nicht mehr weiterbiken will.
Werde fuendig, so geht es morgen nach Udomxai.
Reisetagebuch Laos Oktober 2008 Teil 2
06.12.2008 10:13:46
Es geht raus auf die Strasse, die sehr gut ist.
Ein schoenes Gefuehl in Suedostasien zu sein.
Es ist bewoelkt, aber es regnet nicht - ein positiver Effekt hier.
Bin mal gespannt wie es ist, da ich ja vor Jahren dieses Land besucht habe.
Halte bei der Abzweigung Luang Namtha um mal etwas zu essen.
Eine Garkueche am Strassenrand bietet sich gerade zu an, wo die Familie gerade beim Fruehstueck sitzt.
Ein herzliches !Sabadee! und dann sitze ich schon bei einem guten Kafe Lao und einer Nudelsuppe.
Die Menschen sind ausgesprochen freundlich wie damals.
Nach dem Mahl gehts weiter Richtung Udomxai.
Eine wunderschoene Landschaft praegt hier den aeussersten Norden von Laos.
Ein Pass liegt vor mir, deren hoechster Punkt bei 1400 m. erreicht ist.
Es ist ein Auf und Ab durch tropische Vegetation.
Halte an kleinen Doerfern im Nirgendwo, um die Aussicht zu geniessen.
Nach 95 km. fahre ich in Udomxai ein - eine kleine Stadt im Norden.
Menschen aus Laos
06.12.2008 10:22:37
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Impressionen
06.12.2008 10:24:00
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Impressionen
06.12.2008 10:24:56
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Reisetagebuch Laos Oktober 2008 Teil 3
06.12.2008 10:44:11
Habe laenger ueberlegt welche Strasse ich nehme, die vielbefahrene Hauptstrasse die direkt nach Lunag Prabang fuehrt, oder Richtung Westen nach Pak Beng.
Bike nach Wetsen, da ich diese Gegend noch ueberhaupt nicht kenne und es eine kleine, nicht viel befahrene Strasse ist.
Die Landschaft ist fantastisch, bei einer Berg und Talfahrt, die von traumhaftem Wetter begleitet wird.
Verkehr ist so gut wie keiner.
Es geht durch einige Doerfer, wo ich auch mal halte um zu esse.
Sitze mit ein paar Laoten auf der Strasse, bei einer scharfen Nudelsuppe, waehrend wir etwas "quatschen".
!Hmmm!, 2Drittel der Strecke habe ich hinter mir, es ist 16:00 Uhr, eigentlich, da das Wetter wunderbar ist, ich in totaler Bikerlaune bin, koennt ich es noch bis Pak Beng schaffen.
Die Strasse wird nun von einer Geraden dominiert, die gnadenlos jeden Huegel ueberwindet, ohne eine Kurve, d.h. harte Anstiege, klasse Downhills.
Es daemmert, habe ich wohl doch etwas unterschaetzt die Strecke.
Bei Dunkelheit, in einer Hand die Taschenlampe, vorne das Licht am Rad geht es weiter die letzten 20 km.
Leider geht mir bei beiden Lichtquellen der Saft aus, so wird es ein Hoellenritt bei absoluter Dunkelheit.
Passiere noch einige Doerfer, wo ich extrem aufpassen muss, dass ich keine Kollision mit einer Kuh, Kind oder Hund habe.
Lichter vor mir, das muss Pak Beng sein.
Klasse nun aber gleich mal was essen - Schmeckt hervorragend.
In Pak Beng endet die Strasse am Mekong, wo man nur mehr per Boot weiterkommt.
Touris kommen von Thailand via Pak Beng nach Luang Prabang per Boot, was man auch merkt, denn hier gibt es eine Vielzahl an Guesthouses und Restaurants.
Da ich, wenn ich schon mal hier in Laos bin, unbedingt wieder mal per Boot den Mekong befahren will, ist die mitunter ein Grund fuer meine Entscheidung gewesen.
Finde noch ein feines Zimmer, wo ich mir mit dem Chef noch ein kaltes Bierlao reinziehe, dann gehts in die Querlage nach einem 144 km Bikertag
Impressionen
06.12.2008 10:45:25
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06.12.2008 10:47:00
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Bin seit heute in Bangkok...
06.12.2008 10:56:49
...einer meiner Lieblingsstaedte hier in Suedostasien und habe nun die 10.000 km ueberschritten.
Schoenen Nikolaus
Reisetagebuch Laos Oktober 2008 Teil 4
13.12.2008 07:50:04
Es geht per Boot am Mekong entlang nach Luang Prabang.
Ich dachte es wird eine relaxte Fahrt am Dach eines kleinen Bootes wie damals, statdessen ist es ein Langboot, mit etwa 70 Touris die alle von Thailand kommen und nach Luang unterwegs sind.
Sie groelen, saufen, schreien und sind alles einfach total cool - ein Schock fuer mich.
Nun hoffe ich dass sich Luang noch etwas von dem Charm von damals erhalten hat.
Komme nach sieben Stunden am Mekong, deren Landschaft wunderschoen ist, in Luang an.
Warte bis die ganzen Verrueckten das Boot verlassen haben und setze meine Fuesse auf Luang Prabangs Boden.
Packe gemuetlich, schiebe mein bike die Auffahrt rauf und es werden sofort Erinnerungen geweckt.
Am Mekong
13.12.2008 08:06:37
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Am Mekong
13.12.2008 08:08:13
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Am Mekong
13.12.2008 08:10:02
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Am Mekong
13.12.2008 08:11:38
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Reisetagebuch Laos Oktober 2008 Teil 5
13.12.2008 08:24:10
So, mal ein Zimmer suchen, meine Guete hier hats sich in den letzten Jahren ganz schoen was getan, naja, das haette ich mir denken koennen.
Finde dann aber ein kleines Guesthouse um 4 Euro die Nacht in einer ruhigen Seitengasse.
Gehe noch essen, wos mich fast am Arsch haut, Luang war schon mal billiger.
Wandere zurueck zum Guesthouse, wo ich mit einem sehr netten Franzosen, Julian sein Name, ins Gepraech komme - wir trinken noch ein Bier zusammen, dann hat sich fuer mich dieser Tag erledigt.
Reisetagebuch Laos Oktober 2008 Teil 6
13.12.2008 09:16:15
Super geschlafen, nicht packen zu muessen am Morgen ist auch mal eine Wohltat.
Gehe mal fruhstuecken und bin abermal ueberrascht ueber die Preise, aber ich werde den richtigen Laden schon noch finden.
So, heute ist Service beim Bike angesagt.
Der rote Schlamm von China ist uebrall und mittlerweilen hart wie Beton, ausserdem muss ich die Kette und die Bremskloetze wechseln - es sollte wieder Tip Top dastehen, wenn es weitergeht Richtung Sueden.
Nachmittags nehem ich das in Angriff, gemuetlich und ohne Stress. Begleitet von Juliens und Hers Gitarrenklaengen ist es eine angenehme Arbeit.
Nach etwa vier Stunden ist alles getan, Probefahrt bestanden und ein Genuss, wenn wieder alles funktioniert.
Lerne noch ein franzoesisches Paar kennen, die auch schon sieben Monate on tour sind - wir fuehren ein feines Gespraech und beschliessen dann, zusammen essen zu gehen.
Na, wer sagts den, nun habe ich den Platz gefunden, den ich gesucht habe.
Ein Paradies an Essenstaenden, viel, gut, eine grosse Auswahl und billig.
Spatzieren noch etwas am Mekong entlang - sie sind ausgesprochen nett.
Komme mit Peng dem Laoten ins Gespraech, er wohnt in der Nachbarschaft, fuehrt ein Tourunternehmen und laed mich zu sich ein.
Wir quatschen ueber alles Moegliche in einer sehr entspannten Atmosphaere.
Nachdem ich den ersten Schock zwecks Veraenderung ueberwunden habe, muss ich gestehen, dass Luang nach wie vor ein feiner, relaxter Ort ist, der sich den Flair von damals erhalten hat, denn es gibt ja immer Alternativen.
Ich liebe dieses Land einfach.
Reisetagebuch Laos Oktober 2008 Teil 7
13.12.2008 09:27:43
Mache mich mit meinen Bike am Weg, da ich das Guesthouse ausfindig machen will, wo wir damals waren, da der Besitzer dort Buecher fuehrt, die Bilder von den Travellern enthalten, die hier gewohnt haben.
Nach mehreren Fehlversuchen stehe ich dann vor dem Beitzer, der sich kein bisschen veraendert hat - er istnach wie vor total nett und wir suchen gemeinsam nach den Bildern und werden fuendig - witzig, wenn man sich so irgendwo in einem Buch verewigt vorfindet.
Setze mich und komme mit einem Israeli ins Gespraech.
Ich erzaehle ihm, Israel waere auch mal sehr interessant zu bereisen, worauf er mir zur Antwort gibt: !Its very safe and you dont get problems in my country, come to Israel and you will see and feel this!
Da mir dies schon etliche bestaetigt haben, waere dies mal eine interessante Destination.
Israelis die ich viel auf Reisen treffe sind immer sher nett und total durchgeknallt.
Gehe noch mit Julien essen und auf ein Bier, sitzen dann noch in einer gemuetlichen Runde bis um 1 Uhr frueh vor unserem Guesthouse.
Es ist ein interessanter Mix aus 3 Franzosen, 2 Laoten, einem Norweger, den ich in China schon getroffen habe und einem Maedl, Paula ihr Name, aus Djibutti.
Begegnungen
13.12.2008 09:29:23
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Impressionen
13.12.2008 09:30:21
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Reisetagebuch Laos November 208 Teil 8
13.12.2008 09:36:52
Es ist unfassbar fuer mich, es wurden mir doch glatt meine Bikerschuhe gestohlen.
Fuer mich ein grosser Verlust, da ich mit ihnen so viele Laender betreten habe, aber auch weil es Klipsschuhe waren und nun muss ich ohne weiter.
Unverstaendlich ist dies fuer mich, da diese Schuhe, wenn ich ehrlich bin, grausslig, ausgetreten, schon an manchen Stellen aufgerissen und feucht waren, mit einem gewissen nicht gerade reizvollen Duft - was kann man bloss mit solch einem paar Schuhen anfangen, ausser Insekten vertreiben ?
Aendern kann ich es aber sowieso nicht, deshalb muss ich mich mit den Gegebenheiten abfinden.
Schade, das ausgerechnet hier in Suedostasien der erste Diebstahl passiert.
Mein Fruehstueckstisch in einer Seitengasse
13.12.2008 09:40:39
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Begegnungen
13.12.2008 09:42:05
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Reisetagebuch Laos November 2008 Teil 9
13.12.2008 09:47:31
Verbringe hier in Luang Prabang eine total relaxte, angenehme Zeit, habe interessante und wunderbare Begegnungen, Zeit um mich meinem letzten Buch zu widmen, streife durch Luangs Gassen, besuche mit dem Bieke ein paar touristisch noch nicht erschlossene Punkte - Kurzum ich geniesse die ruhigen Tage hier im Norden von Laos, aber ewig kann ich hier auch nicht bleiben, auch wenn ich es noch lange aushalten wuerde, so setze ich mir ein Datum, wenn es weitergehn soll.
Menschen aus Laos
13.12.2008 09:49:07
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Menschen aus Laos
13.12.2008 09:50:45
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Begegnungen
13.12.2008 09:52:24
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Abendstimmung in Lunag Prabang
13.12.2008 09:54:51
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Abendstimmung in Lunag Prabang
13.12.2008 09:55:38
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Bin noch in Bangkok...
13.12.2008 09:57:02
... nun aber mit nettem Besuch aus der Heimat
Reisetagebuch Laos November 2008 Teil 10
22.12.2008 05:06:57
Verabschiede mich von der Familie, wo ich doch knapp 10 Tage verbracht habe.
Esse noch eine nudelsuppe, trinke noch einen Kafe, dann bike ich nochmals mit etwas Wehmut durch Luang Prabang.
Auch wenn Luang eine Tourihochburg geworden ist, hat sich dieses Staedtchen im Norden seinen unglaublichen Charm beibehalten.
Die Strasse fuehrt mal steil nach oben mitten durch das Dickicht der Tropen.
Passiere etliche keine Doerfer im nirgendwo, deren Bewohner in den typischen Holzhaeuschen wohnen, sehr einfach, nur mit dem Noetigsten ausgestattet.
Es geht rauf auf den ersten Pass, deren hoechster Punkt bei etwa 1500 m. erreicht ist.
Dann Downhill bis knapp 600 m.
Dort setze ich mich mal in einem kleinen Dorf und geniesse ein kaltes Cola.
Vor mir LKWs die gerade den zweiten Pass runterkommen - die Bremsen gluehen, doch mit ein paar Kuebeln kaltem Wasser ist dies gleich behoben.
Ich weiss auf jeden Fall was mich erwartet, wenn die Bremsen in derartigen Zustand sind.
So nehem ich den zweiten Pass in Angriff.
Er ist hart, da in Laos das Wort Serpentinen nicht existiert, windet sich die Strasse fast gerade ueber den Berg.
Auf halber Strecke sehe ich zwei biker vor mir.
Das gibts nicht es ist Peter der Hollaender und seine taiwanesische Freundin, die ich schon zwischen Boten und Udomxai getroffen habe.
Ein herzliches wiedersehen mit diesen zwei sympatischen Radlern.
Peter ist vor etwa 4 Jahren von Holland aus ungefaehr die gleiche Strecke wie ich gebiked, doch fuer ihn war es damals kein Problem das 90 Tage Visum fuer China zu bekommen und so konnte er bis Lhasa biken.
Dort ist im Hsiang-Wei ueber den Weg gelaufen und vorbei wars - Liebe auf den ersten Blick.
Er lebt nun schon zwei Jahre teils in tibet, teils in Yunan, wo sie jeweils ein Guesthouse fuehren.
Tja, nun hat ihn aber mal wieder das Reisefieber gepackt und sie pedalen Richtung Sueden.
Bike voran, da Hsiang-Wei noch nicht so schnell ist.
die Landschaft ist wunderschoen doch dieser Pass hat es auch in sich.
Bei dunkelheit erreiche ich den hoechsten Punkt auf knapp 1800 m.
Ein kleiner Ort gruesst mit seinen Lichtern.
Siehe da hier gibt es sogar ein einfaches Guesthouse.
Auch das Bikerduo aus China schafft es noch bis hier her.
Essen zusammen, quatschen, dann geht in die Falle.
Begegnungen
22.12.2008 05:08:10
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Impressionen
22.12.2008 05:09:15
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Peter
22.12.2008 05:11:50
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Hsiang-Wei
22.12.2008 05:13:02
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Reisetagebuch Laos November 2008 Teil 11
22.12.2008 05:20:54
Gut geschlafen reibe ich mir um 7:00 Uhr den Schlaf aus den Augen, denn Wasser fuer die Morgenwaesche ist hier nicht zu finden.
Fruestuecken, dann pedalen wir gemeinsam los.
Eine sehr klare Luft herrscht hier, das heisst wir haben eine ausgezeichnete Fernsicht.
Es geht mal rauf mal runter.
Dann kommt wieder eine lange Abfahrt, worauf aber wieder ein extremer Anstieg bis 1800 m. folgt, wo dann das Dorf Pho Koun liegt und sich die Strasse teilt - eine fuehrt weiter nach Vientiane, wo ich hin will, die andere nach Phon Savann und weiter nach Vietnam ( haben wir damals schon mit dem Bus erlebt).
Setze mich mal, um etwas zu essen und um auf Peter und seine Freundin zu warten.
Da sie nach 1,5 Stunden noch nicht hier sind, entscheide ich mich weiter zu treten, da es sonst wieder Dunkel wird.
Es liegen noch etwa 45 km bis nach Kasi vor mir.
Impressionen
22.12.2008 05:22:37
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Pho Koun auf 1800 m
22.12.2008 05:23:55
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Pho Koun auf 1800 m
22.12.2008 05:24:52
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Pho Koun auf 1800 m
22.12.2008 05:25:51
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Reisetagebuch Laos November 2008 Teil 12
22.12.2008 05:30:37
Nach ein paar Auf und Abs dann ein langer Downhill.
Zu meiner Rechten sehe ich genau den Berg, den ich damals schon so bewundert habe.
Haette ich mir damals auch nicht gedacht, dass ich diese Strecke von China kommend und mit dem Bike machen werde.
Danach folgen ein paar Huegel dann bin ich ploetzlich in einem Tal, wo auch schon Kasi vor mir liegt.
Finde ein guesthouse, esse noch und so lasse ich den harten aber wunderschoenen Tag nochmals an mir vorbei ziehen.
Impressionen
22.12.2008 05:31:42
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Impressionen
22.12.2008 05:32:26
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Impressionen
22.12.2008 05:33:15
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Reisetagebuch Laos November 2008 Teil 13
22.12.2008 05:36:42
Es geht nach dem Fruehstueck die letzten 60 km von Kasi Richtung Vang Vieng.
Es ist ein Auf und Ab durch tropisches Gruen.
Halte dann mal um mir eine Kleinigkeit zu goennen - die Menschen sind immer wieder unglaublich nett.
Ueberquere einen Fluss, dann liegt schon Vang Vieng vor mir.
Impressionen
22.12.2008 05:37:55
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Schoene Weihnachten
22.12.2008 05:38:44
Ich moechte mich ganz herzlich bei Dir bedanken fuers Begleiten, Zuhoeren und Schreiben.
Es ist ein schoenes Gefuehl wenn man weit entfernt ist, aber weiss, dass es Menschen gibt, die dabei sind, in all den Laendern, auf all den Kilometern.
Es freut mich, wenn Menschen wie Du mein Tagebuch lesen und sich meine Bilder ansehen, in dem ich versuche, die welt aus meiner sicht zu schildern.
Es waere viel getan, wenn du unseren Planeten mit seiner Vielfaeltigkeit zu schaetzen weisst, wie auch ich es versuche, aber auch mir nicht immer gelingt.
Jeden moment zu geniessen, denn das Leben besteht aus solchen - vergiss nicht den Jetzigen.
Viel, glaube ich, waere getan, wenn wir einfach toleranter mit dem anderen umgehen koennten - egal welche Rasse oder welche Religion dieser bevorzugt, oder welche Laune dieser gerade an den Tag legt.
Ich habe wunderbare Landschaften, einzigartige Kulturschaetze, Wuesten, Berge, Waelder, Seen und Meere erleben duerfen, aber letztlich ist alles nur Fassade, waeren da nicht die vielen unglaublich hilfsbereiten und interessanten Menschen, die dies Alles erst zu etwas Besonderem machen - Menschen wie auch Du einer bist - Danke und schoene Feiertage Stefan (Spitz)
Ich bin zur Zeit auf den Inseln...
22.12.2008 10:41:08
...im Sueden von Thailand um mal etwas Urlaub zu geniessen und einige Freunde zu treffen, einer ist ja bereits dabei.
Mein Bike ist in Bangkok.
Reisetagebuch Laos November 2008 Teil 14
30.12.2008 07:53:13
Halte an einer Bushaltestelle, wo mir ein kaltes Cola entgegenlacht.
Will bezahlen, das sagt die Dame hinter dem Thresen 6000 Kip - Nein, 6000 bezahle ich nicht, da es in ganz Laos fuer 5000 zu haben ist - OK, dann 5000.
Das bewirkt es, wenn viele Touristen an einen Ort stroemen - schade.
Bike etwas durch den Ort, da steht plötzlich ein Defender mit Aufbau vor mir.
Es sind Andrew und Andrea ein australisches Paar, das seit 12 Monaten unterwegs ist um die Erde zu umfahren - ohne Zeitlimit.
Es ist ein ausgeflipptes, nettes Paar, das mich auch gleich einlaed, wenn ich mal nach Australien kommen würde, bei ihnen zu schlafen.
Sie werden zwar nicht anwesend sein, aber sie haben eine Farm, wo ich nur die Visitenkarte herzeigen brauche und alles ist geritzt.
Weltenbummler schlafen gratis gibt Andrea mir zur Antwort - Herzlichen Dank !
Weiter geht meine Suche nach einem Guesthouse, es gibt unzaehlige, aber nicht das Richtige, ausserdem will ich nicht im Zentrum der obercoolen Touris schlafen.
So stehe ich ploetzlich vor einem mir schon bekannten Haus, gehe rein um mal nach dem Preis zu fragen.
4 Euro die Nacht, mit allem Drum und Dran, d.h. Bathroom inside, Fan, Kafe und Tee bis zum Abwinken.
OK, ist auch 2008 wieder ein guter Deal.
Gehe noch essen, ein paar Kleinigkeiten besorgen, das wars dann.
Vang Vieng bietet eine wunderschoene Gegend, die mit ihren Karstgebirgen etwas mystisches hat.
Leider ist es aber auch ein Treffpunkt fuer unzaehlige, laessige Touristen, die nicht wegen der Gegend hier sind.
Doch mein Guesthouse ist abseits des grossen Rummels und so laesst es sich gut ein paar Tage hier aushalten.
Begegnungen
30.12.2008 08:09:22
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Impressionen
30.12.2008 08:12:15
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Impressionen
30.12.2008 08:13:28
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Reisetagebuch Laos November 2008 Teil 15
30.12.2008 08:22:05
Wandere etwas durch die Reisfelder, die mit den dominanten Karstbergen im Hintergrund ihren ganz besonderen Reiz ausstrahlen.
Die Arbeit, die diese Menschen hier tagtaeglich verrichten ist teilweise schon sehr hart.
Den ganzen Tag gebueckt im Wasser oder im morastigen Boden stehen und das bei jeder Witterung.
Verlaufe mich dann in den Weiten der Reisfelder - unglaublich aber wahr und es dauert seine gewisse Zeit, bis ich wieder aus diesem Labyrinth herausfinde.
Mit Schlamm bis ueber die Knoechel genehmige ich mir dann am Fluss, auf einem im Wasser stehenden Strohhaeuschen noch ein kaltes Bier Lao, waehrend ich die Szenerie der schroffen Berge bei Sonnenuntergang vor mir habe.
Impressionen
30.12.2008 08:25:24
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Impressionen
30.12.2008 08:27:05
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Schlamm gehoert einfach dazu in den Reisfeldern
30.12.2008 08:29:41
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Impressionen
30.12.2008 08:31:46
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Impressionen
30.12.2008 08:34:10
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Aus meiner Sicht
30.12.2008 08:37:57
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Abendstimmung
30.12.2008 08:39:56
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Reisetagebuch Laos November 2008 Teil 16
30.12.2008 09:10:33
Heute sollte mein erster Besuch von der Heimat eintreffen, Kurt, der leindenschaftliche Reisende, den ich auch schon in Kambodscha getroffen habe und auch in Innsbruck immer wieder treffe.
Verbringe den Vormittag mit lesen und so gegen 16:00 Uhr spatziere ich zum Hotel, wo er sein sollte.
Frage an der Rezeption, doch da steht er schon vor mir.
Freue mich sehr.
Wir gehen mal essen am Peng Fluss, wozu er mich einlaed - herzlichen Dank.
Wir haben immer sehr viel zu quatschen.
Kurt kann Asien durchaus zu seiner zweiten Heimat zaehlen, da er etwa die Haelfte des Jahres hier verbringt und auch perfekt Thai spricht.
Gehen noch ins Zentrum auf ein Bier, dann verabschieden wir uns wieder, aber wir sollten uns in Vientiane nochmals treffen.
Hat mich sehr gefreut, nach 7 Monaten mal wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen und finde es klasse, dass auch das Timing mit dem Treffen gestimmt hat - Danke Kurt.
Reisetagebuch Laos November 2008 Teil 17
30.12.2008 09:20:02
Verbringe hier in Vang Vieng einfach ein paar angenehme Tage, ohne Stress.
Impressionen
30.12.2008 09:23:48
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Impressionen
30.12.2008 09:25:01
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Abendstimmung
30.12.2008 09:26:10
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Der (Jahres)Wechsel
30.12.2008 09:27:33
Ich wuensche Dir einen guten Rutsch ins neue Jahr und bedanke mich nochmals fuer alles.
Hoffentlich beginnt das neue Jahr bei Dir mit vielen positiven Erlebnissen und 2009 haelt viele besondere Momente fuer Dich bereit.
Ich wuensche es Dir und bin mir sicher, wenn Du fest daran glaubt, steht dem Nichts im Weg.
Herzlichen Dank Stefan (Spitz)
Bin zur Zeit auf Kho Lanta...
30.12.2008 09:32:47
... einer Insel an der Westseite von Thailands Sueden, um hier den Jahreswechsel mit Freunden zu verbringen und noch ein paar Tage auszuspannen.
Reisetagebuch Laos November 2008 Teil 18
08.01.2009 12:34:56
Nach einer Nudelsuppe starte ich so gegen 8:30 von Vang Vieng.
Die Strasse fuehrt ueber etliche Huegel bei wunderbarem Wetter.
So erreiche ich am Spaetnachmittag Phon Hong, ein Dorf etwa 95 km. von Vang Vieng Richtung Sueden, wo ich mal was esse.
Da es hier auch ein Guesthouse gibt, beschliesse ich die Nacht hier zu verbringen, um morgen den Endspurt bis in die Hauptstadt Vientiane in Angriff zu nehmen.
Begegnungen
08.01.2009 12:36:31
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Reisetagebuch Laos November 2008 Teil 19
08.01.2009 12:45:43
Tagwache um 7:00.
Versuche mal bei der Chefin des Guesthouses heisses Wasser fuer meinen Kafe aufzutreiben.
Sie stellt gleich einen Topf auf, inzwischen unterhalte ich mich mit dem Ehemann.
Wir geniessen zusammen den Kafe, der gerechet durch drei geteilt wird.
So gehts nun die letzten 70 km. durch eine nicht gerade aufregende Landschaft, aber wieder bei wunderbarem Wetter nach Vientiane.
Der Verkehr in der Hauptstadt hat stark zugenommen, ansonsten faellt mir mal nicht auf, dass sich hier viel veraendert hat.
Ein Zimmer zu bekommen ist schwierig, da schon die High Saison angelaufen ist.
Finde dann aber eines, was zwar nicht ganz meinen Preisvorstellungen entspricht, aber da hier die Preise allgemein hoeher sind, als sonst in Laos und auch hier schon der Dollarverfall eingerechnet wurde nehme ich es dann.
8 Euro, dafuer habe ich einen Balkon und ein nettes privates Badezimmer.
Impressionen aus Vientiane
08.01.2009 12:47:01
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Reisetagebuch Laos November 2008 Teil 20
08.01.2009 12:52:11
Will hier nochmals Kurt treffen, also schlendere ich zu seinem Hotel, wo er mir schon von Weitem winkt.
Wir trinken mal ein Bier bei Ihm, dann gehts an den Mekong, in ein gemuetliches Open Air Lokal direkt am Fluss.
Es ist ein feiner und witziger Abend mit einigen Bier Lao.
Essen dann noch, wie Kurt sagt, eine Kleinigkeit: ein Teller Muscheln, Reis und einen Mekong Fisch - ein ausgezeichnetes Mahl, worauf mich Kurt abermals einlaed - Herzlichen Dank.
Verabschieden uns - hat mich sehr gefreut Kurt und wir sehen uns bestimmt wieder irgendwo auf unserem Planeten.
Reisetagebuch Laos November 2008 Teil 21
08.01.2009 13:04:36
Es ist witzig, gehe fruehstuecken und treffe hier unentwegt Menschen die ich hier in Laos kennen gelernt habe, so dauert mein Fruehstueck fast drei Stunden.
Es sind herzliche Treffen.
David, der Biker aus England, Peter und Hsinag-Wei, das hollaendisch-taiwanesische Bikerduo, dass ich schon das x-te mal treffe, Alex und Karin, das deutsche Paar, Patrik den Australier, der auf der Suche nach dem wahren Selbst um die Welt reist....alles sehr interessante Begegnungen und ich freue mich immer wieder solchen Menschen zu treffen.
Bike dann noch zu einem Bikeshop, da ich ein paar Kleinigkeiten brauche.
Mache einen Shop ausfindig, wo ich wieder einige interessante Menschen kennen lerne. Der Besitzer des Geschaefts ist sehr nett, Franzose, der schon einige Jahre hier lebt und er schenkt mir die gewissen Kleinigkeiten einfach - Herzlichen Dank.
Setze mich noch an den Mekong mit dem Blick auf Thailands Ufer, um noch einen herrlichen Sonnenuntergang zu geniessen.
Abendstimmung am Mekong
08.01.2009 13:06:19
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Reisetagebuch Laos November 2008 Teil 22
08.01.2009 13:14:29
Beschliesse zum Buddha Park zu biken.
Es geht entlang am Mekong, vorbei an der Frindshipbridge, die Laos mit Thailand verbindet und auch ich fuer meinen Laenderwechsel benuetzen werde, etwa 22 km. zu diesem Park, den ich schon einmal besucht habe.
Dieses Fleckchen ist immer noch sehr ruhig und hat sich den besonderen Flair erhalten.
Es ist ein Park mit etlichen Statuen, die von verschiedenen Menschen als Danke gestiftet wurden, wenn ihnen Gutes wiederfahren ist, aber auch um im Jenseits gute Karten in der Hand zu haben.
Verbringe hier in paar Stunden, dann bike ich zurueck in die Hauptstadt, wo ich gerade recht zum Sonnenuntergang eintreffe.
Buddhapark
08.01.2009 13:15:39
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Reisetagebuch Laos November 2008 Teil 23
08.01.2009 13:21:34
Habe heute den Besuch bei der Thai Botschaft geplant zwecks meines 60 Tage Visums.
Nach dem Fruehstueck pedale ich zum gewuenschten Ort, wo mich fast der Schlag trifft.
Eine schier unueberschaubare Zahl an Menschen steht vor der Botschaft.
Ich hole mir mal die Formulare, fuelle sie aus, stelle mich kurz in die Reihe, doch ich will mich heute einfach nicht stundenlang anstellen, so beschliesse ich es morgen in aller Frueh zu versuchen.
Reisetagebuch Laos November 2008 Teil 24
08.01.2009 13:24:05
Es ist zwar heute nich viel ruhiger, aber mindestens bin ich einer der Ersten.
Nach gut einer Stunde lasse ich meinen Pass, 1000 Bath und meine Antraege bei der Botschaft und hoffe, dass alles in Ordnung geht.
Reisetagebuch Laos November 2008 Teil 25
08.01.2009 13:28:07
Freut mich, dass ich mein Thai Visum erhalten habe und ich wieder mal etwas Ruhe habe vor den Behoerdengaengen.
Verbringe hier in der Hauptstadt auch ein paar wunderschoen Tage und verabschiede mich nun langsam bei diesem besonderen Land in Suedostasien, bei den sehr freundlichen Menschen und den atemberaubenden Landschaften - Danke und ich werde sicher wiederkommen.
Impressionen aus Vientiane
08.01.2009 13:29:23
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Menschen aus Laos
08.01.2009 13:30:23
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Impressionen aus Vientiane
08.01.2009 13:31:21
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Impressionen aus Vientiane
08.01.2009 13:32:32
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Impressionen aus Vientiane
08.01.2009 13:33:21
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Abendstimmung am Mekong
08.01.2009 13:34:27
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Ein paar Zahlen
08.01.2009 13:40:31
Bikekilometer geamt bis Ende Laos: 8.581 km.
Bikekilometer Laos: 806 km.
Hoehenmeter geamt bis Ende Laos: 72.610 m.
Hoehenmeter Laos: 7.629 m.
Zeit am Bike: 546 Std. 16 min.
Derzeit 268 Tage on Tour
Bin nun wieder in Bangkok
08.01.2009 13:58:19
Heute ist ein sehr wichtiger Mensch, mit dem ich relaxte, feine vier Wochen verbringen durfte wieder nach Hause geflogen - Danke Claudia
Reisetagebuch Thailand November 2008 Teil 1
16.01.2009 06:07:55
Habe lange hin und her ueberlegt, welche Route ich nach Bangkok nehme.
die schnellste und einfachste waere die Gerade auf dem Higway etwa 700 km, aber ich habe genug Zeit und ich will auch nicht in einer Verkehrshoelle nach Bangkok pedalen, so habe ich nun eine Route entlang des Mekong gewaehlt, im aeussersten Osten Thailands, ca. 1300 km bis zur Hauptstadt, da ich auch mal Thailand abseits der Touristenstroeme erleben will.
So gehts nun die letzten 17 km durch Laos in Richtung Freundschaftsbruecke.
Die Freundschaftsbruecke fuehrt ueber den Mekong, der auch die natuerliche Grenze von Laos und Thailand bildet.
Eine schnelle Abwicklung auf der laotischen Seite - ich bike auf dei Bruecke, wo ich schon die thailaendische Flagge vor mir sehe.
Erreiche den Grenzposten, fuelle die Imigrationspapiere aus, es wird gestempelt, so betrete ich nun thailaendischen Boden.
Nun habe ich mal 60 Tage Ruhe vor den Behoerden, was auch mal ganz angenehm ist.
Es geht nach Nong Khai, die Grenzstadt auf tahailaendischer Seite, wo ich mir mal ein Essen goenne, das nun in Thai Baht bezahlt wird.
100 Baht etwa 2 Euro.
Hmm, es ist zwar erst 14:00 Uhr, trotzdem bleibe ich aber heute hier, um mich mal an das neue Land zu gewoehnen.
Finde ein feines Guesthouse, wo man mit dem verwachsenen Garten das Gefuehl hat, im Dschungel zu uebernazurchten.
Streife noch etwas durch die Stadt, dann daemmert es und mein weg fuehrt zurueck zu meiner Unterkunft.
Impressionen aus Nong Khai
16.01.2009 06:22:26
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Impressionen aus Nong Khai
16.01.2009 06:23:45
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Reisetagebuch Thailand November 2008 Teil 2
16.01.2009 06:29:24
Nach einem Kafe und einer Nudelsuppe gehts weiter Richtung Osten dem Mekong entlang - das wetter ist heute ein Traum.
Die Strasse fuehrt durch kleine Orte und durch eine huegelig, schoene Landschaft, die von Reisfeldern dominiert wird.
Es ziehen immer wieder verschiede Wats an mir vorbei, dessen Luft mit dem Gesang der Moenche gefuellt ist.
Es ist unglaublich, viele die an mir vorbeifahren, mit Auto oder Moped halten den Daumen nach oben - es haelt sogar ein Kleinbus, wo mir der Fahrer zwei Flaschen Wasser schenkt - Sehr nett herzlichen Dank.
Erreiche nach 143 km den kleinen Ort Bung Khan, wo ich auch fuer heute Nacht bleiben werde.
Es gibt hier ein kleines Hotel und ein Guesthouse, das aber leider total verlassen ist.
So frage ich im hotel und bekomme fuer 300 Baht ein recht angenehmes Zimmer.
Impressionen
16.01.2009 06:35:20
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Impressionen
16.01.2009 06:36:41
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Impressionen
16.01.2009 06:38:04
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Reisetagebuch Thailand November 2008 Teil 3
16.01.2009 06:42:03
Verlasse diesen kleinen Ort und mein Weg fuehrt weiter zuerst richtung Osten, dann richtung Sueden.
Die Strasse ist in tadellosem Zustand und es folgt ein Huegel dem Naechsten - eine wunderschoene Gegend.
komme nach gut 90 km nach Ban Phaeng, ein kleines Staedtchen im aeussersten Osten von Thailand.
Mal schauen ob es auch hier eine Uebernachtungsmoeglichkeit gibt.
Pedale etwas durch das Zentrum, wo ich mich bei einigen Thais erkundige - sie sind unheimlich nett und hilfbereit, geben mir einen Namen von einer Unterkunft und beschreiben mir den Weg dorthin.
Starte los, finde den Platz, wos mich fast von den Fuessen schmeisst - was fuer ein Anwesen.
Traumhafte Bungalows an einem Seitenarm vom Mekong gelegen, die bei der langsam untergehenden Sonne in goldenem Licht erstrahlen.
Ein ruhige, friedlicher Platz, abseits des Massentourismus.
Das ist wieder so ein Vorteil mit dem Rad, dass man soche Kleinode findet, wo man sonst nicht hinfahren wuerde.
Mein Bungalow mit Terasse, Bad, TV, Klima, Fan und Kuehlschrank kostet 250 Baht - ein guter Deal.
Aussicht vom Bungalow
16.01.2009 07:06:16
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Impressionen
16.01.2009 07:07:52
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Reisetagebuch Thailand November 2008 Teil 4
16.01.2009 07:25:12
Verabschiede mich von dieser herzlichen Familie, radle noch ins Zentrum um mir ein gutes Fruehstueck zu genehmigen, dann gehts wieder auf die Piste, bei abermals wolkenlosem himmel.
Die Temperaturen erreichen nun schon dei 40 Grad.
Halte etwa zur Mittagszeit an einem kleinen Nudelsuppenstand, da quatscht mich ein Thai an: !Where you come from! !Austria! !Ah, Oesterreich, ein schoenes Land! !Ja, gefaellt mir auch!, meine Antwort.
Hey, moment mal, das war ja Deutsch - habe ich im ersten Moment gar nicht registriert.
Unglaublich, er, Samruad ist Dipl. Ing. und Professor and der Universitaet hier, war lange Zeit in Deutschland taetig und ist deshalb der Sprache maechtig.
Er war gerade erst im April in Innsbruck, genau als ich gestartet bin.
Es ist ein nettes Gespraech, er gibt mir seine Karte, falls ich irgendetwas benoetige, soll ich mich einfach melden.
Wir verabschieden uns und ich widme mich meiner Nudelsuppe.
Auch hier total herzliche Menschen.
Zwei Polizisten, die auch gerade bei einer Suppe sitzen, fragen mich auch woher ich bin, sie schauen mmich verdutzt an wo dann die Antwort lautet !You are very strong!
Es geht die letzten 30 km. bis Nakon Phonom, wo ich dazwischen nochmals halte, da ich den Ananasen, die neben der Strasse angeboten werden nicht wiederstehen kann.
Kaufe eine, die ich mir gleich aufschneiden lasse incl 1 kg. Mandarinen um ganze 30 Baht - etwa75 Cent.
Das Obst schmeckt immer herrlich, saftig und frisch.
Pedale in Nakon Phanom ein, ein Staedtchen wo ein weiterer Grenzuebergang zu Laos zu finden ist.
Finde ein Zimmer um 3 Euro und geniesse noch die herrliche Stimmung am Mekong.
Nakon Phanom
16.01.2009 07:40:34
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Impressionen aus Ostthailand
16.01.2009 07:42:04
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Impressionen aus Ostthailand
16.01.2009 07:43:58
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Begegnungen
16.01.2009 07:45:14
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Nakon Phanom
16.01.2009 07:46:51
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Immer ein Genuss
16.01.2009 07:49:20
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Bin noch in Bangkok..
16.01.2009 07:53:18
...wo ich auf das Vietnamvisum warte, mein Thaivisum verlaengert, Freunde verabschiedet habe und nun sollte es am Montag wieder weitergehen zuerst mal nach Kambodscha.
Bin jetzt mit einem Freund am Weg, Edi, der mich nun ein paar Monate per Bike begleitet, was mich sehr freut.
Moechte an dieser Stelle auch mal meinem Bruder Bernhard danken, der immer fuer mich da ist und mein Anlaufpunkt zuhause ist und auch in ein paar Wochen hier in Suedostasien am Weg sein wird, meinen Eltern fuers kuemmern von etliche Dingen daheim und meiner Oma fuer: Du weisst schon fuer was - Danke!
Reisetagebuch Thailand November 2008 Teil 5
24.01.2009 15:25:35
Weiter gehts Richtung Sueden durch unzaehlige, namenlose Ansiedlungen, wo ich auch mittags an einer Garkueche esse.
Es herrscht heute ein sehr starker Gegenwind, der mir das Leben wieder mal schwer macht - ich hatte ihn zwar lange nicht mehr, aber vermisst wurde er nicht von mir.
Komme nach 105 km nach Mukdahan, eine Stadt die genau gegenueber von Savanaketh (Laos) liegt.
Der Osten Thailands ist total relaxt und gemuetlich, wahrscheinlich weil sich hier die Tourizahlen noch sehr in Grenzen halten.
Zimmer ist wieder tadellos um 4 Euro.
So, heute lasse ich mir mal nichts abgehen und esse in einem Lokal mal als Vorspeise Muscheln mit Bambussprossen in einer pikanten Sauce, danach einen Mekong Fisch mit Reis incl. einem kalten Sigha Bier - das muss einfach mal sein - es schmeckt vorzueglich und kostet mich ganze 6 Euro.
Reisetagebuch Thailand November 2008 Teil 6
24.01.2009 15:42:13
Es geht weiter Richtung Sueden, wo ich in Amnacharon uebernachte, ein kleines Provinzstaedtchen, das auch ein kleines Hotel aufzubieten hat.
Esse noch in einer Garkueche, wo sie mich fragt ob ich es scharf will.
!Ja, sehr gerne!, meine Antwort.
Nach der zweiten Gabel rinnen mir die Traennen ueber das Gesicht und meine Nase faengt an zu tropfen - so scharf habe ich nun noch nie gegessen - jetzt weiss ich zumindest was scharf in Thailand bedeutet.
Als ich wieder Luft bekomme,schaue ich meiner Koechin ins Gesicht - sie faengt an zu lachen und ich muss mit einstimmen.
Na, dieses Mahl brennt sicher nicht nur einmal.
Reisetagebuch Thailand November 2008 Teil 7
24.01.2009 15:49:23
Von Amnacharon fuehrt mein Weg weiter ueber Ubon Ratchathani (1Nacht), Sasiket (1 Nacht) nach Surin, der Elefantenstadt.
Leider habe ich das grosse Fest der Elefanten um 1 Woche verpasst, so streife ich noch etwas durch Surins Maerkte, wo ich doch noch auf Einen treffe und er ist normaler Verkehrsteilnehmer im alltaeglichen Gewuehl in Surins Strassen.
Surin
24.01.2009 15:51:19
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Surin
24.01.2009 15:53:49
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Reisetagebuch Thailand November 2008 Teil 8
24.01.2009 16:00:38
Es geht nach Nang Rong, wo ich mal 2 Naechte bleiben will, da dort inder Naehe ein paar imposante Khmer Tempel stehen sollen.
Erreiche den Ort nach 110 km, finde eine feine Unterkunft bei einer netten Familie, wo er, Lehrer von Beruf ist und sehr gut Englisch spricht.
Reisetagebuch Thailand November 2008 Teil 9
24.01.2009 16:08:23
Bike heute zu den Tempeln.
Es geht mal etwa 20 km auf der Hauptstrasse zurueck nach Osten, wo dann die Abzweigung kommt nach Phanom Rung.
Oh, es liegt doch tatsaechlich nach einiger Zeit wieder mal ein Berg vor mir.
Er ist nicht hoch, aber die Strasse hat es mit 16 % Steigung in sich.
Gut, dass ich ohne Gepaeck am Weg bin.
Eine wunderbare Aussicht hat man von hier oben ueber das eigentlich sehr flache Land im Osten.
Erreiche die Passhoehe auf knapp 1100 m, wo auch schon der Eingang zum Khmer Tempel liegt.
Stelle mein bike ab und spatziere durch ein schoenes Tropengebiet zum Tempel.
Sehr beeindruckend dieser Bau, der mich sofort an Agkor erinnert nur eben kleiner - positiver Effekt - ich bin fast alleine.
Streife etwas durch das historische Gelaende und bewundere die Sandsteinarbeiten.
Der Tempel selbst ist hinduistisch und Shiva geweiht.
Tja, nun sind aus meinen Tagesausflug 75 km geworden, obwohl ich heute eigentlich nicht viel biken wollte, aber es ist ok, wenn ich wieder was neues sehen darf.
Phanom Rung
24.01.2009 16:20:56
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Bewohner der Tempelanlage
24.01.2009 16:23:15
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Phanom Rung
24.01.2009 16:31:28
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Impressionen
24.01.2009 16:35:49
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Reisetagebuch Thailand November 2008 Teil 10
24.01.2009 16:43:36
Weiter gehts nach Westen bis Chokcai, ein kleines Nest auf der Strasse Nr. 24.
Wollte hier eigentlich uebernachten, aber der Ort ist sehr trist, hat kein Flair und gefaellt mir uebrhaupt nicht.
Also entschliesse ich mich, da es jaa erst 14.30 uhr ist und wunderbares Wetter herrscht die 30 km weiter nach Nakhon Ratchasima ( Khorat ) in den norden zu pedalen.
Fahre nach gut einer Stunde in dieser Grossstaadt ein - sie gefaellt mir, deshalb entschliesse ich mich kurzfristig einen Tag zu verlaengern, da auch mal wieder die Waesche ansteht.
Hier merkt man schon die Praesenz der PDA Partei, da viele Demos in Gang sind, was aber sicherheitsmaessig irrelevant ist, da man als Tourist sowieso nicht betroffen ist.
Impressionen aus Khorat
24.01.2009 16:45:41
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Impressionen aus Khorat
24.01.2009 16:47:12
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Impressionen aus Khorat
24.01.2009 16:48:47
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Impressionen aus Khorat
24.01.2009 16:50:00
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Sind derzeit in Siem Reap...
24.01.2009 16:52:16
... Kambodscha, um die wunderbaren Tempeln von Angkor zu erleben, bevor es weitergeht Richtung Phnom Penh.
Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 11
02.02.2009 12:11:15
Raus aus dieser nicht unsympatischen Stadt.
Mein Weg fuehrt den Highway entlang bis zur Ausfahrt Pak Chong.
Die Strecke ist ein staendiges Auf und Ab.
In Pak Chong halte ich bei einem kleinen Elektrogeschaeft, da mein Kopfhoerer das Zeitliche gesegnet hat.
Ich glaube das ist bereits der Fuenfte - naja, Verschleissteile eben.
Bike weiter bis zur Abzweigung Khao Yai Nationalpark.
Es geht noch bis etwa 20 km vor den Parkeingang, wo ich ein kleines Guesthouse sichte.
Ueberlege kurz ob ich noch weiter soll, entschliesse mich dann aber nach 110 km doch hier zu uebernachten.
So sitze ich gerade in einem uralten, hoelzernen Schaukelstuhl, geniesse die Abendsonne und die Ruhe auf mittlerweilen 900 m. Seehoehe.
Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 12
02.02.2009 12:20:11
So starte ich nach einem Kafe Richtung Nationalparkeingang.
Der Weg dorthin ist links und rechts gespikt mit unzaehligen Restaurants, Lodges und Resorts und nur mit sehr wenigen Guesthouses.
Hier ist wohl der Spielplatz der besser Betuchten.
Erreiche den Eingang, bezahle und bin schon mitten im Regenwald.
Die Steigungen, die gnadenlos ohne Umschweife nach oben fuehren sind teilweise so heftig, dass ich mein Bike schieben muss, doch fuer dieses Naturjuwel nehme ich dies gerne in Kauf.
Es queren unzaehlige Affen und Schlangen meinen Weg durch den Regenwald, der unter Unesco Naturschutz steht.
Der Khao Yai ist der besterhaltendste Regenwald in ganz Asien.
Auf knapp 1400 m. halte ich mal um etwas zu essen, wo ich eine Italienerin kennenlerne, die ein Around-the-world-ticket in der Tasche hat, mit den Stopps in Thailand, Australien, Argentinien, Kanada und der Karibik - geplante Dauer ihres Trips 6 Monate.
Quatschen etwa eine Stunde, dann geht jeder seines Weges.
Ich bin auf der Suche nach einem Campingplatz den es hier geben soll.
Nach ein paar Fehlversuchen werde ich dann fuendig, stelle mein Zelt auf knapp 1500 m. auf und bike noch etwas durch den Park.
Ein wunderschoener Platz, der es lohnt hier her zu kommen.
Begegnungen im Park
02.02.2009 12:30:46
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Begegnungen im Park
02.02.2009 12:32:34
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Impressionen
02.02.2009 12:37:17
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Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 13
02.02.2009 12:56:31
Die Nacht ist relativ frisch hier oben und es herrscht eine unglaubliche Luftfeuchtigkeit.
Erwache um 6:00 Uhr morgens, da so ein Sturm weht, dass ich nicht mehr schlafen kann.
Oeffne mal den Eingang und es gruesst ein nasskalter Morgen.
Versuche mein Zelt etwas troken zu bekommen, was aber hier eher sinnlos ist.
Also packe ich, genehmige mir einen Kafe und bin wierde auf der Strasse durch den NP.
So langsam kommt die Sonne zum Vorschein und nach 25 km erreiche ich das Parkende, wo ich dann die rechte Strasse Richtung Bangkok einschlage.
In einer sehr duenn besiedelten, aber nicht gerade aufregenden Gegend gehts weiter bis ich auf die Nationalstrasse Nr. 2 stosse.
Die Strasse verlaeuft gerade aus Richtung Hauptstadt.
Nach 180 km an diesem Tag bike ich langsam in Bangkok ein.
Unglaublich wie riessig diese Stadt ist, das wird mir erst jetzt bewusst, da ich per Bike ins Herz pedale.
Es dauert zwei Stunden von den Aussenbezirken in die Innenstadt, wo ich mich auch mal etwas verfahre, aber bald schon wieder am richtigen Weg bin.
Mit 15 Mio. EW ist es wieder mal eine Herausforderung, aber letztlich stehe ich in der Khaosan Road, die Strasse die Jedem der schon mal hier war ein Begriff ist - die Strasse und das Viertel der Freaks und Verrueckten - ich liebe sie.
Ein riessen Feuerwerk beginnt - Danke, das waere aber nicht noetig gewesen, nur weil ich die 10.000 km voll gemacht habe - OK, das Feuerwerk gilt dem Koenig, der heute Geburtstag hat.
Schlafe in meinem Haus, wo ich immer bin und das mir schon sehr vertraut ist - Schoen es bis Bangkok geschafft zu haben.
Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 14
02.02.2009 13:07:00
Da ich ja schon lange nicht mehr bei einer Botschaft war, beschliesse ich heute zur Botschaft von Myanmar zu fahren, um mal Infos zwecks Einreise zu erhalten.
Ein wunderschoenes Land, wo aber leider eine Militaerdikdatur herrscht.
Die kurze und buendige Antwort der Botschafters: !No way!, na, das haette ich mir denken koennen, dass es unmoeglich ist, auf dem Landweg einzureisen und erst recht mit einem Fahrrad.
!Only a flight! tja, so wuerde sich nur ein Flug als Alternative anbieten, mal schauen was sich ergibt.
Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 15
02.02.2009 13:17:38
Beschliesse heute durch Chinatown zu spatzieren. Ein unglaubliches Labyrinth aus Strassen, Gassen und Geschaeften, wo ueberall geschaeftig gewerkelt wird.
So gelange ich dann zum Hualapong, dem Bahnhof von Bangkok - tja, wenn ich schon mal hier bin, hole ich mir gleich mal ein paar Infos.
Betrete die Halle wo ein Auflauf an Militaer und Polizei eifrig umherschwirrt - na hier muss heute was Besonderes im Gange sein.
So warte ich gespannt zwischen Hunderten Thais und frage, wer den hier erwartet wird.
Die Prinzessin von Thailand, ist die Antwort.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Ein Polizist der koeniglichen Garde kommt zu mir und erklaert mir, wenn ich Fotos machen wuerde, werde ich festgenommen - OK, dann eben nicht.
Huebsch ist sie, doch laenger als 10 min. kann ich ihr nicht zuhoeren, da ich ja sowieso nichts verstehe.
So verlasse ich den Bahnhof und schlendere am Chao Phraya River entlang zurueck.
Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 16
02.02.2009 13:28:06
Verbringe ein paar feine Tage in Bangkok, wo ich nun auf den Besuch von Zuhause warte.
Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 17
02.02.2009 13:40:25
Heute ist dieser besondere Tag, so begebe ich mich um 6:00 Uhr zum Flughafen von Bangkok.
So sehe ich nun auch mal den Suvarnabumi Airport, der ja in letzter Zeit fuer Schlagzeilen gesorgt hat.
Gehe zu den Ankuenften und warten, da ich ja nur die Ankunftszeit weiss, sonst nichts.
Ich spekuliere mal auf Quatar Air.
Landed, ok er ist angekommen.
Ich warte 1 Stunde, 2, das gibts doch nicht Claudia muesste doch schon laengst draussen sein.
Gehe mal zum Infoschalter, der mir aber nicht wirklich weiterhilft.
Versuche dann mein Glueck bei Quatar Air, aber leider ist geschlossen und so entschliesse ich mich zurueck zum Guesthouse zu fahren und hoffe auf dort.
Gehe um die Ecke, da sehe ich sie schon von Weitem grinsen.
Eine herzliche Begruessung, schoen dass Du gekommen bist - es freut mich total.
Natuerlich geht Claudia mal in die Querlage und ich habe inzwischen Zeit fuers Internet.
Gehen am Abend essen und es gibt viel zu bereden und natuerlich auch zu feiern.
Tja, es wird ein sehr feiner, langer und fluessiger Abend.
Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 18
02.02.2009 13:44:27
Nicht gerade in bester Verfassung beginne ich den Tag, ganz im Gegenteil zu Claudia, der man die Nacht nicht ansieht und sie top fit ist.
Da es mir nach dem Fruehstueck immer noch nicht besser geht, beschliessen wir den Tag an unserem Guesthousepool zu verbringen um zu lesen und einfach zu relaxen.
Bangkok
02.02.2009 13:46:38
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Bangkok
02.02.2009 13:48:18
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Bangkok
02.02.2009 13:49:45
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Bangkok
02.02.2009 13:51:48
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Bangkok
02.02.2009 13:53:30
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Bangkok
02.02.2009 13:55:24
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Bangkok
02.02.2009 13:57:21
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Bangkok
02.02.2009 13:59:17
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Sind derzeit in Vietnam...
02.02.2009 14:02:08
... in Saigon ( HCMC ), wo unser Weg morgen weiter fuehrt ins Zentrale Hochland Richtung Da Lat.
Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 19
09.02.2009 05:15:20
Es geht nach Sueden ans Meer, zuerst mal nach Khosa Mui, mein Bike und Gepaeck das ich nicht benoetige bleibt in Bangkok im Guesthouse.
Kommen am Morgen nach Surathani, wo wir 3 Stunden auf den Anschluss zum Faehrplatz warten.
Nun stehe ich nach laengerer Zeit an einem Meer, dem Golf von Thailand an der Aneman See - ein wahnsinns Gefuehl.
Es geht rauf auf die Faehre und wir setzen ueber auf Khosa Mui, der drittgroessten Insel von Thailand.
Dort gehts per Stuanteng ( kleines Pickuptaxi ) weiter zu irgendeinem Strandabschnitt, der uns recht gut erscheint, genauer Richtung Norden nach Ma Nam, da es dort noch etwas gemaechlicher zugehen soll.
Finden einen feinen Holzbungalow um 600 Bath bei einer herzlichen Familie.
Wow, was fuer eine Kulisse - tuerkisblaues Meer, weisser Sand und unzaehlige Palmen - es ist ein kleines Paradies, wo wir nun mal ein paar Tage, jeder fuer sich, ausspannen wollen.
Claudia vom Stress zu Hause und ich von den teilweise harten Bikekilometern.
Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 20
09.02.2009 05:25:53
Nach ein paar Tage am Strand geht es per Moped an die Erkundung der Insel und so kommen wir auch am Chaweng beach vorbei, wo wir mal an den Strand gehen.
Ein aufgewuehltes, kraftvolles Meer, mit einem feinen Sandstrand unter Palmen begruesst uns.
Essen mal eine Kleinigkeit, dann frage ich zwecks Preise hier - sind ok, so reservieren wir an diesem schoenen Strandabschnitt einen Bungalow, da wir beschlossen haben zu wechseln.
Starten weiter an wunderschoenen Aussichtspunkten vorbei, wo dann irgendwann eine Abzweigung zu einem Wasserfall fuehrt.
Es ist ein kurzer Fussmarsch zu diesem beeindruckenden Naturschauspiel.
Das Wasser ergiesst sich 80 m. ueber Felsen in den Abgrund, wo sich der Fluss dann durch ein Waldgebiet weiter seinen Weg bahnt.
Elefanten geniessen das kuehle Nass, indem sie sich mit ihrem Ruessel das Wasser ueber ihre maechtigen Koerper spritzen.
Tja, eine schoene Insel, die ja sehr bekannt ist, wir aber auch mal sehen wollten, wenn wir schon hier im Sueden unterwegs sind.
Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 21
09.02.2009 05:37:29
Nach dem Fruehstueck wechseln wir die Strassenseite, da wird Claudia von einem Typen angesprochen.
Wir bekommen eine Karte in die Hand gedrueckt und muessen 9 Felder aufrubbeln.
Ich gewinne ein T-shirt, das jeder gewinnt, Claudia rubbelt drei Sterne, was heisst, sie hat einen Hauptgewinn zu verzeichnen.
Ausgehend von einer Hotelkette begeben wir uns mit dem Los zu deren Zweigstelle.
Eine sehr sympatische Slowenin setzt sich zu uns, wo wir uns natuerlich, weil es eine Werbestrategie der Hotelkette ist, ein paar Geschichten anhoeren ueber das Unternehmen, was aber sehr bald zu einem persoenlichen, netten Gespraech fuehrt.
Nur luegen Claudia und ich, dass es mir fast selber zu bloed ist, da den Hauptpreis nur Paare bekommen, die normalerweise Cluburlaub machen.
Also sind wir nun Urlauber, die den groessten Teil der zweiwoechigen Urlaubszeit in gesicherten Anlagen verbringen - wenn die wuessten...
Muessen uns noch eine Anlage auf der Insel anschauen, die sehr schoen ist, das muss ich gestehen, danach bekommt Claudia, obwohl wir natuerlich nichts unterschreiben oder bezahlen, eine Woche Urlaub geschenkt - entweder in Thailand oder auf Teneriffa.
Tja, ist schon schraeg, wenn man im Urlaub Urlaub geschenkt bekommt.
Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 22
09.02.2009 05:45:22
Ein schoenes Weihnachten am Strand, dass ich so auch noch nie erlebt habe.
Habe schon einige an Straenden verbracht, aber hier ist es eine ganz eigene Atmosphaere.
Wir lassen zwei Ballons steigen, das eine wunderschoene Tradition ist.
Es sind Papierhuellen, wo unten, mit ein Drahtgeflecht ein langsam brennender Filz in der Mitte angebracht ist, den man entzuendet.
Nach etwa zwei Minuten, da ja nun heisse Luft in den Ballon stroemt, steigt dieser in den Himmel, so hoch und weit, dass er sich bald aus unserem Blickfeld bewegt.
Jeder Ballon bedeutet Glueck und soll einen Wunsch erfuellen, wenn man fest daran glaubt.
Es steigen unzaehlige dieser stillen Wuensche in die Luft, begleitet von einem schoenen Feuerwerk, gemischt mit dem Rauschen der Andamansee.
Begegnungen am Strand von Khosa Mui
09.02.2009 05:47:11
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Khosa Mui
09.02.2009 05:49:10
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Khosa Mui
09.02.2009 05:50:41
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Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 23
09.02.2009 05:57:13
Um 5:30 uhr Tagwache, da es heute nach Kao Lak geht, auf die Westseite von Thailands Sueden.
Faehre und Bus sind die Verkehrsmittel zum gewuenschten Ziel.
Erreichen am Spaetnachmittag den Strand von Kao Lak bei Nieselregen.
Die Suche nach einer Unterkunft stellt sich als schwierig heraus, da entweder voll oder unverschaemt teuer.
Die Budgetunterkuenfte von einst sind den grossen Ressorts gewichen - sehr schade.
Finden dann aber doch eine preiswert Schlafgelegenheit - zwar nicht direkt am Strand, aber das ist uns eigentlich egal.
Gehen noch gemuetlich essen und sind einfach total erledigt von der Fahrt.
Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 24
09.02.2009 06:05:43
Heute ist Jahrestag der vor vier Jahren hereinbrechenden Tsunami, genau der Strand, wo wir uns befinden, war von Thailand am staerksten betroffen und es starben hier 4000 Menschen in den Fluten.
Man kann sich das fast nicht vorstellen, was fuer ein Schreckensszenario hier passiert ist.
Der Ort und der Strand sind immer noch im Aufbau und es ist schon wieder viel hergestellt, doch leider sehr viele teure Resorts, die nun direkt am Strand liegen, was uns schon etwas stoert.
Ich glaube hier ist viel Schindluder mit den Spendengeldern getrieben worden.
Wie sich dieser Teil von Thailand weiterentwikelt steht in den Sternen, aber er wird wahrscheinlich nie mehr zu dem alten Glanz zurueckfinden.
Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 25
09.02.2009 06:17:52
Machen uns auf den weg, den Strand entlang um am naechsten Strandabschnitt zwei Freunde zu treffen - Bernd und Yvonne.
Nach einem einstundigen Strandspatziergang, sehen wir dann schon Yvonne am Strand.
Es ist ein sehr nettes Wiedersehen mit diesen Zweien und wird ein feiner, relaxter Tag, mit ein paar gemuetlichen Bierchen abseits von den Touristraenden an kleinen Huetten, die von Einheimischen gefuehrt werden.
Sitzen noch bis etwa Mitternacht bei gutem Essen und netten Gespraechen, bis wir uns entschliessen den Heimweg anzutreten, der sich als nicht so leicht herausstellt, da uns der Weg am Strand entlanng durch die Fut versperrt wird.
So gehts zuruck zur Familie, die uns freundlicherweise ein Taxi ruft.
Es faehrt ein Pickup vor, wo wir hinten Platz nehmen und begleitet von herzlichen Wuenschen gehts zurueck zu unseren Unterkuenften.
Der Fahrer verlangt nichts fuer die Fahrt - eine sehr nette Geste.
Verabschieden uns von Bernd und Yvonne, hat uns sehr gefreut, auch wenn es viel zu kurz war, war es schoen Euch zu treffen und alles Gute noch fuer eure Zeit beim Tauchen in Thailand und auch fuer zu Hause - Danke.
Kao Lak
09.02.2009 06:19:51
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Kao Lak
09.02.2009 06:21:18
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Kao Lak
09.02.2009 06:23:03
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Kao Lak
09.02.2009 06:24:31
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Momentan sind wir in Da Lat...
09.02.2009 06:26:03
... im zentralen Hochland von Vietnam auf knapp 1800 m.
Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 26
17.02.2009 11:09:26
Unser Weg fuehrt weiter Richtung Sueden ueber Krabi auf Kho Lanta, einer im Westen gelegenen Insel, wo wir auch Freunde treffen wollen.
Nach einer chaotischen Umsteigerei in Krabi gehts auf die Faehre, die uns bei wunderschoenem Wetter auf die Insel bringt.
Da wir hier schon einen Bungalow per Internet reserviert haben wegen dem Jahreswechsel, sind wir nach etwa einer viertel Stunde nach anlegen der Faehre am gewuenschten Ort.
Es sind feine Bungalows in einer Oase der Ruhe direkt am Strand - hier laesst es sich aushalten.
Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 27
17.02.2009 11:16:38
Nach dem Fruehstueck und ein paar Stunden bei unseren Buechern spatzieren wir in Richtung naechsten Strandabschnitt, da dort diese zwei Freunde sein sollten.
Am Strand ist es ein feiner Spatziergang begleitet von dem Tossen der hereinbrechenden Wellen.
Finden dann die Bungalows, machen die Nummer ausfindig und sehen schon Robi mit dem Ruecken zu uns auf der Terasse sitzen.
Es ist ein nettes, herzliches Wiedersehen mit Jessy und Robi, das natuerlich gefeiert wird mit einem wunderbaren Essen am Strand und einigen Glaesern.
Wir verabschieden uns und so gehts zurueck an unseren Strand, aber wir wollen morgen auf jeden Fall zusammen den Jahreswechsel feiern.
Reisetagebuch Thailand Dezember 2008 Teil 28
17.02.2009 11:30:01
So gegen 18:00 Uhr kommen die Zwei zu unserem Bungalow, wo wir uns dann, den Strand entlang aufmachen, um eine gemuetliche Strandbar zu finden.
Ein reichhaltiges Meeresfruechtebueffet, Tische im Sand, ist dann genau das, was wir zu finden gehofft haben.
Es ist ein hervorragendes Mahl, bei einer total relaxten Atmosphaere, wo wir viel Spass haben.
So langsam gehts in ein neues Jahr, dass wir mit einer Monsterrakete ( naja ), die Robi besorgt hat und Ballons begruessen.
Nicht mehr in absolutem Vollbesitz unserer geistigen und koerperlichen Kraefte, gehts nach Mitternaccht noch zu einer Bar mit Livemusik, der wir aber nicht mehr allzulange treu bleiben, denn irgendwie haben wir schon etwas zuviel.
Hallo 2009 !
Sylvester auf Kho Lanta
17.02.2009 11:32:44
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Reisetagebuch Thailand Jaenner 2009 Teil 29
17.02.2009 11:37:07
Ein Tag, wo wir einfach nur liegen, lesen und am Spaetnachmittag noch einen Tauchdeal fuer morgen ausmachen.
Reisetagebuch Thailand Jaenner 2009 Teil 30
17.02.2009 11:51:54
Habe meine ersten Erfahrungen im Tauchen auf Madagsakar gewonnen und auch dort meinen ersten Tauchschein gemacht.
Es folgten dann immer wieder in verschiedenen Laendern einige Tauchgaenge und machte meinen zweiten Tauchschein auf Kho Chang - Thailand, wo ich das Glueck hatte, einen Meeresbiologen als Lehrer zu haben, so war es eine Traumwoche in der ich den Advanced Schein machte.
Leider tauche ich aber viel zu selten - schade, denn es ist immer ein ganz aussergewoehnliches Erlebniss.
Treffen uns am Morgen bei Jessy und Robi, da uns dort das Boot zum Tauchen abholen sollte.
Sehen es schon auf uns zukommen, waten durch das Wasser, steigen auf und schon gehts raus aufs Meer.
Das Speedboot ist nicht gerade eine gute Alternative, um an den gewuenschten Platz zu kommen, da es nicht nur sehr laut, sondern auch sehr hart ist an Bord zu sitzen.
Der starke Seegang heute traegt auch nicht gerade dazu bei, dass man sich total wohl fuehlt.
Aber der Platz ist wunderschoen.
Schluepfen in dei Kluft, machen uns fertig, so sind wir schon bald im Wasser und bereit zum abtauchen.
Die Tauchgaenge sind wieder etwas ganz Besonderes, bei wunderbarer Sicht.
Gehen am Abend noch essen, doch schon bald hat der viele Stickstoff die Oberhand, was bedeutet, dass wir schon bald im Land der Traeume sind.
Unterwasseraufnahme von Norbert Probst
17.02.2009 12:09:49
Ein paar Gedanken
Langsam dringt man, Meter fuer Meter, in ein anderes Universum ein.
Bis auf das Ein und Ausatmen umgibt einen Stille und Ruhe in einer fremden Welt, die so wunderschoen ist, dass es immer wieder ein grosses Privileg ist, diese entdecken zu duerfen und fuer einen kurzen Zeitraum Bestandteil davon sein zu koennen - eins zu sein, mit den Weiten der Meere.
Ein unfassbarer Raum liegt vor einem,deren Vielfalt an Leben nur so pulsiert.
Man schwebt wie in Trance durch eine praechtige Welt, eine Welt abseits von Krieg, Neid und Hass.
Ein friedlicher Ort, der schon von Anbeginn der Zeit, den einfachsten Regeln folgt.
Ein Feuerwerk an Farben explodiert vor einem, dass man es momentan gar nicht fassen kann.
Man verspuert das Gefuehl von Zeitlosigkeit, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden diesen Lebensraum je wieder verlassen zu muessen - fuer ewig hier zu bleiben, bis einem bewusst wird, dass das Atmen schwerer faellt, die Flasche fast leer ist und weiss, dass man hier in diesem Reich nur zu Gast sein darf.
Hoffentlich bleibt uns diese fantastische Welt noch sehr lange erhalten, sodass wir uns, aber auch zukuenftige Generationen, daran erfreuen koennen.
Aber leider traegt die Umweltverschmutzung und das Ueberfischen der Meere nicht gerade dazu bei, diesen Lebensraum so zu schuetzen wie er es verdient.
Schon die kleinste Veraenderung hat katastrophale Auswirkungen fuer diesen sensiblen Lebensraum unter Wasser.
Schade, denn wir wuerden etwas Einzigartiges verlieren und die Welt waere um Vieles aermer.
Ein herzliches Danke an Norbert Probst
17.02.2009 12:14:11
Norbert Probst hat mir fuer meine Webpage erlaubt, einige seiner unglaublichen Unterwasseraufnahmen zu verwenden - Ganz herzlichen Dank dafuer.
Wer Interesse an den einzigartigen Bildern von Norbert hat, sollte unbedingt seine Seite besuchen, die ich verlinkt habe.
Lasst euch mit seinen Bildern in diese unglaubliche Welt entfuehren.
Es lohnt sich, soviel kann ich schon mal verraten.
www.unterwasserbild.de
17.02.2009 12:19:41
Unterwasseraufnahme von Norbert Probst
Der Link fuehrt Dich direkt zu Norberts Bilder.
Reisetagebuch Thailand Jaenner 2009 Teil 31
17.02.2009 12:29:20
Treffen uns nochmals mit Jessy und Robi zum Abendessen, spielen eine Partie Minigolf - total schraeg, aber witzig, dann verabschieden wir uns, da unser Weg zurueck nach Bangkok fuehrt.
Danke fuer alles Jessy und Robi, es hat mich sehr gefreut.
Reisetagebuch Thailand Jaenner 2009 Teil 32
17.02.2009 12:40:37
Zurueck in Bangkok beschliessen wir noch nach Ayutthaya zu fahren, das etwa 80 km. noerdlich von Bangkok liegt.
Um ganze 30 Bath ( etwa 30 Cent ) pro Person, ist es durchaus ein leistbarer Trip zu dieser alten Staette.
Ayutthaya war von 1350 - 1767 die Hauptstadt Siams und den Berichten zufolge die beeindruckendste Stadt Asiens.
Es herrschten hier 33 Koenige verschiedener Dynastien, bis es 1767 von den Burmesen fast dem Erdboden gleich gemacht wurde.
Heute ist Ayutthaya eine unauffaellige Provinzstadt.
Seit 1991 ist das Gebiet der frueheren Hauptstadt UNESCO Weltkulturerbe.
Ayutthaya
17.02.2009 12:42:49
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Ayutthaya
17.02.2009 12:45:33
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Ayutthaya
17.02.2009 12:47:14
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Ayutthaya
17.02.2009 12:49:16
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Ayutthaya
17.02.2009 12:51:19
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Reisetagebuch Thailand Jaenner 2009 Teil 33
17.02.2009 12:54:59
Heute gehts fuer meine charmante Begleitung wieder zurueck nach Hause.
Es war eine wunderbare Zeit, die wir hier verbracht haben und es hat mich sehr gefreut, dass Du, Claudia, hier warst - Herzlichen Dank fuer alles.
Sind nun wieder in Saigon...
17.02.2009 12:56:17
...da wir unser Visum verlaengern muessen, bevors weiter geht in den Sueden.
Reisetagebuch Thailand Jaenner 2009 Teil 34
26.02.2009 16:20:09
Heute sollte ich auch zwei Freunde aus der Heimat treffen, die gerade von ihrem Kambodscha Trip kommen.
Gehe essen, wandere zu meinem Guesthouse zurueck, da stehen sie schon beim einchecken.
Ein herzliches Wiedersehen mit Bine und Conny.
Sie bringen ihre Sachen aufs Zimmer, dann machen wir uns auf das Wiedersehen etwas zu feiern.
Reisetagebuch Thailand Jaenner 2009 Teil 35
26.02.2009 16:29:04
Verbringen den Vormittag am Pool mit quatschen und lesen, dann mache ich mich nach Mittag auf, um den naechsten Freund, Edi, am Flughafen abzuholen, der mit seinme Bike kommt, um mit mir einige Zeit on tour zu sein, was mich sehr freut.
Warte am Survanaburmi Airport, da kommt er schon aus dem Gate.
Nach einer herzlichen Begruessung gehts zurueck ins Guesthouse, wo wir uns dann mit Bine und Conny treffen.
Es wird ein netter, aber auch etwas fluessiger Abend.
Reisetagebuch Thailand Jaenner 2009 Teil 36
26.02.2009 16:35:40
Leider hat Conny eine leichte Grippe erwischt, was bedeutet, dass sie den Tag im Bett verbringrn muss.
Bine, Edi und ich streifen inzwischen durch Bangkoks Maerkte, fahren etwas am Chao Praya River durch die Stadt, schauen uns den Wat Pho an und beschliessen den Tag am Ufer des Rivers.
Reisetagebuch Thailand Jaenner 2009 Teil 37
26.02.2009 16:45:08
Conny ist wieder fit.
Ich muss zur Imigrations Office, um mein Thai Visum zu verlaengern, wohin mich die Drei begleiten.
Es dauert seine gewisse Zeit wie immer, danach fuehrt unser Weg durch den Lumpinipark, wo am Nordende ploetzlich ein Profibikeshop vor uns auftaucht - da ich einiges brauche passt mir das sehr gut, aber das mache ich nicht heute.
Essen mal in den Strassen von Bangkok, danach gehts noch zum Baiyoke Skytower, aber da gerade Rushhour ist, kommen wir leider zu einem unguenstigen Zeitpunkt dort an und beschliessen, morgen nochmals herzukommen.
Der Abend und die Nacht wird sehr lange, wo wir erst in den Morgenstunden ins Guesthouse zurueckkehren - naja, muss auch mal sein.
Reisetagebuch Thailand Jaenner 2009 Teil 38
26.02.2009 16:53:30
Total erledigt ist am heutigen Tag nicht viel los bei uns,aber den Baiyoke schaffen wir noch, wo wir natuerlich eine Traumaussicht ueber die Hauptstadt geniessen, die aber leider vom Smog etwas beeintraechtigt wird - tja, Bangkok eben.
Der Baiyoke Tower ist das hoechste Restaurant und Hotel in Bangkok und ist mit seinen 88 Stokwerken ein Muss in dieser Stadt.
Gehen noch gemuetlich essen, dann ist heute alles getan, da wir einfach total angeschlagen sind vom Vortag.
Sicht ueber Bangkok
26.02.2009 16:56:57
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Sicht auf Bangkok
26.02.2009 16:59:52
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Reisetagebuch Thailand Jaenner 2009 Teil 39
26.02.2009 17:01:27
Verabschieden heute die Maedels.
Hat mich sehr gefreut Euch zu treffen und waren feine vier Tage - Danke fuer alles.
Reisetagebuch Thailand Jaenner 2009 Teil 40
26.02.2009 17:09:58
So, die erste Probefahrt steht an - es geht mal quer durch Bangkok, was schon wieder mal eine Herausforderung bedeutet, direkt zum Lumpinipark, wo der Radshop ist.
Nach laengerem Ueberlegen habe ich mich nun doch entschlossen neue Bikeschuhe mit Clips zu erstehen, da es doch bedeutend angenehmer zu biken ist.
Umgerechnet um 35 Euro bekomme ich Shimanoschuhe und ein paar zusaetzliche Kleinigkeiten - 15 % Skonto versteht sich.
Biken noch etwas durch den Lumpinipark, dann geht vorbei am Koenigspalast zurueck.
Reisetagebuch Thailand Jaenner 2009 Teil 41
26.02.2009 17:20:07
Nun ist es auch Zeit unsere Vietnamvisas abzuholen, die zwar hier sind, aber leider ein Fehler passiert ist, da das Datum fuer die Einreise vom Ausstellungstag gilt.
Da wir aber zuerst durch Thailand und Kambodscha biken ist dies nicht besonders klug, wo ich mich auch gleich mal etwas lauter dazu aeussere.
Sie sieht das ein und entschuldigt sich fuer den Fehler, aber ein neues Visum wuerde wieder drei Tage in Anspruch nehmen, so entschlissen wir uns mit dem erhaltenem Visum bis nach Saigon zu kommen und es dort einfach zu verlaengern.
Der Grund: Endlich wieder los zu biken, da auch Edi heiss darauf ist.
Reisetagebuch Thailand Jaenner 2009 Teil 42
26.02.2009 17:30:59
Der Wecker reisst uns um 5:30 aus dem Schlaf - nein, vermisst habe ich ihn nicht gerade.
So heute ist Tag des Aufbruchs.
Wir packen die Bikes, genehmigen uns ein Fruehstueck, dann gehts ins Gewuehl von Bangkoks Strassen Richtung Norden.
Es geht ganz gut vorran.
Rechts, links, rechts, bis wir an die Abzweigung nach Osten kommen und so langsam die Hauptstadt hinter uns lassen.
Es ist drueckend heiss, doch die Strecke verlaeuft flach, nun schon langsam durch gruene Reisfelder bis wir nach Phanom Sarakham kommen, wo wir naechtigen.
Impressionen
26.02.2009 17:32:24
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Impressionen
26.02.2009 17:34:34
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Phanom Sarakham
26.02.2009 17:36:05
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Reisetagebuch Thailand Jaenner 2009 Teil 43
26.02.2009 17:41:33
Wieder fast bei 40 Grad gehts weiter zum Grenzort Aranyaprathet.
Die Strasse ist huegelig und es herrscht Gegenwind, trotzdem schaffen wir die 137 km bis zum Abend, wo wir dann am Grenzort einfahren.
Finden eine feine Unterkunft, gehen noch essen und verbringen so mal die vorerst letzte Nacht hier in Thailand.
Impressionen
26.02.2009 17:43:12
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Die letzten Kilometer in Thailand
26.02.2009 17:47:08
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Sind zur Zeit auf Phu Quoc...
26.02.2009 17:48:57
.. der suedwestlichsten Insel von Vietnam, wo wir mal einige Tage bleiben werden.
Reisetagebuch Kambodscha Jaenner 2009 Teil 1
06.03.2009 05:59:06
Nach einer Nudelsuppe gehts an die Grenze - Visum fuer Kambodscha ist vor Ort erhaeltlich und dauert 15 min.
Die Thaiseite ist schnell - biken etwa 2 km. durch Niemandsland bis zum kambodschanischen Grenzposten.
Es ist unglaublich, was hier fuer ein Grenzverkehr herrscht, aber nicht motorisiert, sondern etliche Menschen mit ihren Karren und Wagen wechseln hier tagtaeglich die Seiten um einzukaufen oder zu schmuggeln.
So, der Stempel ist im Pass, dann gruesst der triste Grenzort Poipet, der mich wie damals an eine alte Westernstadt erinnert - zumindest haben sie nun die Strasse hier in Poipet asphaltiert, denn zuvor war es hier eine Hoelle aus Staub.
Es ist schon irre, man betritt inerhalb von wenigen Kilometern eine total andere Welt - eine Welt die gepraegt ist von Armut - leider.
Verlassen Poipet, da es hier nichts gibt, was einen gefallen koennte und es geht nach Sysophon, ein kleines Staedtchen im Westen Kambodschas.
Finden eine passable Unterkunft um 5 Dollar, dann gehts mal zum Essen, wo wir uns heute nichts abgehen lassen, doch auch fast etwas zuviel ist, da die Portionen groesser sind, alss wir angenommen haben.
Die Kroenung ist die Black-chicken-soup, wo doch tatsaechlich zwei Fuesse aus der Suppe ragen.
Ich ziehe mal an den Fuessen, da habe ich ploetzlich ein unversehrtes, kleines Huhn in der Hand - irgendwie makaber.
Voll bis an den Rand gehts zurueck ins Guesthouse - gut, dass wir fertig waren, denn es faengt gerade Karaoke an, das immer sehr gewoehungsbeduerftig ist.
Grenzuebergang Poipet
06.03.2009 06:12:32
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Reisetagebuch Kambodscha Jaenner 2009 Teil 2
06.03.2009 06:15:53
Nach einem, naja, Fruehstueck gehts weiter nach Siem Reap, also nach Angkor und seinen Tempeln.
Die Menschen in den kleinen Doerfern die wir durchqueren sind unheimlich nett, aber auch von Armut gepraegt.
Hier gibt es fast nichts, gegen Thailand, wo man immer alles bekommt, egal wo man gerade unterwegs ist.
Oje, nun endet die Asphaltstrasse und es wird wieder ein Hoellenritt bei 40 Grad, Staub, Staub und nochmals Staub und das auf etwa 100 km.
Es wird eine Tortur, da auch noch relativ viel Verkehr ist und jedes Fahrzeug eine nette Staubwolke hinter sich laesst, wo wir mit den Bikes in den Genuss dieser kommen.
Ausgetrocknet und fertig erreichen wir Siem Reap, wos mal gleich zu einem Shop geht, um ein kaltes Cola zu trinken.
Finden eine feine Unterkunft bei einer herzlichen Familie, gehen noch essen - jede Speise auf der Karte kostet einen Dollar - natuerlich sind dies aber Strassenstaende, die von Einheimischen gefuehrt werden, da man in den Restaurants auch schon mal gleich das 6 - 10 fache bezahlt.
Die Strasse nach Siem Reap
06.03.2009 06:25:41
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Reisetagebuch Kambodscha Jaenner 2009 Teil 3
06.03.2009 06:31:36
Drei Tage werden wir nun die Tempel von Angkor erkunden.
So machen wir uns mit unseren Bikes auf in Richtung Eingang von Angkor.
Die Tempel von Angkor waren die Hauptstadt von Kambodschas altem Khmer Reich.
Angkor Wat ist das groesste religoese Bauwerk der Welt und entstand zwischen dem 9 und 13 Jhd.
Angkor ist das Herz und die Seele des Koenigreichs Kambodscha.
Wieder entdeckt wurden die Tempel im Jahre 1860 von Henri Mouhot, ein franzoesischer Naturforscher und stehen heute unter UNESCO Schutz.
Unser Weg fuehrt zum Bayone, Angkor Tom, weiter ueber Ta Phrom bei herrlichem Wetter durch ein Urwaldgebiet.
Ich darf diesen besonderen Platz schon zum zweiten mal erleben und bin wieder aufs Neue fasziniert.
Es ist eine surreale, fantastische Welt in der wer uns hier bewegen und das Bike ist die beste Art, diese zu erkunden, da man kein permanent, lautes Motorgeraeusch in den Ohren hat.
Impressionen
06.03.2009 06:40:40
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Impressionen
06.03.2009 06:42:28
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Begegnungen
06.03.2009 06:44:20
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Angkor Wat - Bild von meinem ersten Besuch 2005
06.03.2009 06:46:50
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Reisetagebuch Kambodscha Jaenner 2009 Teil 4
06.03.2009 06:53:44
Starten mit unseren Bikes zum Tonle Sap.
Die Gegend ist atemberaubend mit ihren gruenen Reisfeldern, bis wir nach gut 15 km in das Dorf am See einfahren - ein Dorf von Fischern, wo uns auch hier bewusst wird, wie arm diese Menschen teilweise sind, unter welchen Umstaenden diese leben.
Haben nette Begegnungen mit Kindern, die vor ihren typischen Stelzenbauten spielen.
Besteigen noch den nahen Berg, der einen Tempel und ein Kloster beherbergt.
Die Aussicht ist unglaublich ueber unendliche Reisfelder und in weiter Ferne sieht man den Tonle Sap, den fischreichsten See der Welt.
Begegnungen
06.03.2009 06:57:01
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Impressionen
06.03.2009 07:00:13
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Begegnungen
06.03.2009 07:02:07
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Impressionen
06.03.2009 07:03:45
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Impressionen
06.03.2009 07:06:01
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Reisetagebuch Kambodscha Jaenner 2009 Teil 5
06.03.2009 07:10:22
Haben lange hin und her ueberlegt was wir machen sollten - die Strasse oder das Boot auf dem Tonle Sap in die Hauptstadt Phnom Penh nehmen.
Da die Gegend und die Landschaft am See einzigartig ist etschliessen wir uns fuer den Wasserweg.
Biken zur Bootsanlegestelle, verfrachten unsere Bikes, dann gehts raus auf den See, vorbei an etlichen Booten auf denen die Menschen ihr Tagwerk verrichten und auch leben.
Es ist eine wunderschoene Fahrt am Dach des Bootes bei sonnigem Wetter.
Man kann hier unglaublich viel entdecken und bekommt einen Einblick in das Leben der Menschen am Tonle Sap.
Begegnungen
06.03.2009 07:21:54
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Am Tonle Sap
06.03.2009 07:24:10
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Impressionen
06.03.2009 07:28:54
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Haben Vietnam verlassen...
06.03.2009 07:30:17
... und sind wieder in Kambodscha, genauer in Kampot, im Sueden des Landes.
Reisetagebuch Kambodscha Jaenner 2009 Teil 6
14.03.2009 06:17:43
Nach 6 Stunden schiffen wir in Phnom Penh ein, gehen mal was trinken, finden ein Zimmer im letzten Stock eines kleinen Hotels, wo wir eine Terasse haben ueber den Daechern der Hauptstadt.
Erkunden etwas Phnom Peh, aber leider fehlt dieser suedasiatischen Hauptstadt ein gewisser Flair, aber es gibt hier auch nicht gerade viel zu sehen, deshalb beschliessen wir nach zwei Naechten weiter zu biken.
Phnom Penh
14.03.2009 06:18:53
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Phnom Penh
14.03.2009 06:20:42
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Reisetagebuch Kambodscha Jaenner 2009 Teil 7
14.03.2009 06:28:06
Verlassen am Morgen die Hauptstadt Kambodschas und unser Weg fuehrt weiter nach Osten Richtung vietnamesischer Grenze.
Die Strasse ist ok, aber die Gegend bietet nicht sehr viel.
Es geht auch mal mit der Faehre ueber den Fluss, da noch keine Bruecke die beiden Uferseiten verbindet und so erreichen wir nach 127 km Svay Rieng, die gleichnamige Stadt der oestlichen Provinz, wo wir in einem Guesthouse naechtigen.
Hier in dieser Kleinstadt gibt es fast nichts, so muessen wir schon etwas suchen um etwas Essen aufzutreiben.
Ein Nudelsuppenstand aneinem Fluss gelegen bietet uns dann das Gewuenschte.
Begegnungen
14.03.2009 06:30:20
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Reisetagebuch Kambodscha Jaenner 2009 Teil 8
14.03.2009 06:44:45
Treffen am fruehen Morgen, als wir gerade die Bikes beladen, einen Japaner, der auch mit dem bike unterwegs ist.
Japan - Singapur seine Route.
Er lichtet uns gleich mal einen nach dem anderen ab, was auch wir machen, verabschieden uns, dann gehts weiter die letzten 50 km Richtung Grenze.
Nach 2 Stunden dann die Grenzstadt, die ein Paradies fuer Spieler sein muss.
Casinos ohne Ende, da Kambodscha ja das einzige suedostasiatische Land ist, wo das Gluecksspiel erlaubt ist.
Die Formalitaeten auf kambodschanischer Seite sind bald erledigt und so gehts zur vietnamesischen Seite.
Auch hier eine recht schnelle Abwicklung, sodass in 30 Minuten alles erledigt ist.
Es geht nun die ersten Kilometer auf Vietnamesischen Boden mal bis zum naechsten Staedtchen, wo wir mal einen ATM ausfindig machen, da wir nun ja vietnamesische Dong brauchen - 2 Mio. Dong etwa 90 Euro.
Der Unterschied zu Kambodscha ist gross, da man hier in Vietnam wieder fast alles bekommt.
Es ist unglaublich wie sich dieses Land entwickelt hat.
Die Menschen sind sehr freundlich, wie wir sie noch in Erinnerung haben, da Vietnam ja vor etwa 12 Jahren unsere Destination war.
Es geht durch mehrere Vorstaedte direkt ins Herz von Saigon.
Der Zweiradmotorverkehr ist hoellisch, aber was soll mich noch schrecken.
Erreichen auf Anhieb das gewuenschte Viertel, finden ein nettes Zimmer im 4 Stock eines kleinen Hotels, mit einem kleinen Balkon um umgerechnet 4 Dollar p. P.
Gehen noch essen, da wir ja die letzten zwei Tage nicht gerade verwoehnt wurden und so beschliessen wir den Tag in einem neuen Land.
Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 1
14.03.2009 06:51:04
Erkunden die Hauptstadt des Suedens - das was hier besticht ist die unglaubliche Sauberkeit, sehr viele Gruenanlagen und Parks - eine schoene Stadt mit sehr viel Charm - uns gefaellt die 15,5 Mio. Stadt Saigon (HCMC) von Anfang an.
Auch die Menschen hier sind freundlich und nett.
Essen findet man an jeder Ecke, sowie ATMS oder einfach Maerkte.
Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 2
14.03.2009 06:58:49
Sind auf der suche nach urspruenglichen Maerkten hier, was sich aber als Fehlversuch herausstellt, da diese Grosstadt in den letzten 12 Jahren eine unglaublichen Fortschritt gemacht hat.
Wie schon erwaehnt,, ist es hier sehr sauber und gepflegt, die Haeuser sind in tadellosem Zustand, Geschaefte und Maerkte haben gefliesste Boeden, in den Parks und Gruenanlagen sind staendig Gaertner unterwegs, um diese instand zu halten.
Tja, wir haben Saigon vor 12 Jahren gesehen und mit dem Vergleich zu heute ist es ein riessen Unterschied.
Trotzdem bleibt diese Stadt aber unter meinen Favoriten, auch wenn sie ein wenig der Urspruenglichkeit eingebuesst hat, und der Verkehr und die Huperei teilweise an einer Grenze ist.
Bleiben hier ein paar Tage um gemuetlich diese Stadt zu erleben.
Saigon
14.03.2009 07:02:19
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Saigon
14.03.2009 07:03:37
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Saigon
14.03.2009 07:05:34
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Saigon
14.03.2009 07:07:01
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Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 3
14.03.2009 07:19:38
Verlassen Saigon Richtung Norden.
Die Vororte wie Thudoc und Bien Hoa sind mit Saigon bereits zusammen gewachsen, so dauert es eine halbe Ewigkeit, bis wir diese trostlose, triste Industrielandschaft hinter uns haben.
Der Verkehr ist die Hoelle und fuer jeden gibt es nur eines: Hupen was das Zeug haelt.
Es ist ein Laermpegel, der es mir unmoeglich machen wuerde, hier fuer laenger zu bleiben.
Ich habe dies in fast allen Laendern erlebt und es macht einen mit der Zeit fast muerbe.
Spitzenreiter dieser traurigen Liste ist Uzbekistan, aber auf Platz Zwei folgt schon Vietnam.
Nur Laos und Thailand sind die positiven Ausnahmen, dort gibt es diese Hupkonzerte einfach nicht.
Wir kommen zur Abzweigung, wo die A1 weiter nach Hanoi fuehrt und die Strasse Nr. 20, die wir nehmen nach Da Lat.
Hier laesst der Verkehr nach und es gruessen schon die ersten Waelder.
Nach einer Nudelsuppe zu Mittag gehts weiter in den Norden.
Die Strasse ist ein staendiges Auf und Ab, aber ok.
Erreichen den La Nga Lake - ein idyllischer Flecken auf der Strasse nach Norden.
Biken noch bis Dinh Quan, wo im ganzen Ort ueberdimensionale Granitfelsen herumliegen, die von Vulkanausbruechen vergangener Zeit stammen.
Finden ein feines Zimmer auf knapp 800 HM, wo wir heute naechtigen.
Impressionen
14.03.2009 07:21:24
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Impressionen
14.03.2009 07:23:19
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Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 4
14.03.2009 07:33:16
Die Nacht war gepraegt von Kaempfen mit Moskitos - wer gewonnen hat, belassen wir es bei einem Unentschieden, aber sonst haben wir relativ gut geschlafen.
Nach einem vietnamesischen Kafe, der einem die Schuhe auszieht zwecks Suesse und Staerke gehts weiter auf einer Berg und Talfahrt nach Norden.
Es folgt ein extremer anstieg auf knapp 1400 Meter, der wieder einmal ziehmliche Kraft kostet.
Da die Sonne auch noch gnadenlos ist, rinnt das Wasser an uns in Baechen herunter.
Die Gegend ist gepraegt von Waeldern, Tee und Kafeplantagen.
Erreichen nach knapp 1340 Hoehenmeter eine groessere Stadt namens Bao Loc, die schon im Hochland liegt, wo wir heute bleiben werden.
Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 5
14.03.2009 07:42:39
Nach einem Beefsteak als Fruehstueck fuehrt unser Weg raus aus Bao Loc, durch unzaehlige Teeplantagen bei etwas bedecktem Himmel.
Kommen nach Dac Trong, wo wir eigentlich naechtigen wollten, aber nach einem kleinen Stopp bei einer Getraenkeverkaeuferin beschlissen wir es bis Da Lat zu schaffen.
Unglaublich, die Vietnamesen haben eine Art Autobahn mitten ins Gebirge geschlagen, die mal steil nach oben fuehrt.
Verkehr ist keiner, so ist es eine feine Strecke, abgesehen eben davon, dass es eine Autobahn ist.
Das Ende ist nach etwa 10 km und es geht in eine schmale Bergstrasse ueber, die es in Sich hat.
Die letzten 12 km sind permanete 12 % Steigung, durch ein wunderschoenes Nadelwaldgebiet.
Es kommt mir so vor als ob ich durch die Leutasch bike.
Erreichen total erledigt nach 114 km Da Lat auf knapp 1800 Meter.
Ankunft in Da Lat
14.03.2009 07:44:30
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Ein paar Zahlen von Thailand:
14.03.2009 07:49:24
Bikekilometer Thailand Teil 1: 1.778 km.
Bikekilometer gesamt bis Ende Thailand: 10.359 km.
Hoehenmeter Thailand Teil 1: 6.561 HM
Hoehenmeter gesamt bis Ende Thailand: 79.171 HM
Sind noch im Sueden Kambodschas...
14.03.2009 07:50:17
...genauer in Sihanouk Ville an der Kueste.
Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 6
23.03.2009 05:45:02
Biken ins Zentrum, wo uns ein Mopedfahrer anquatscht zwecks Unterkunft.
OK, schauen wir sie uns an.
Wow, was fuer ein Zimmer, riessengross, TV, Bad mit Warmwasser, Moskitonetze um 3 Euro p.P. - da brauchen wir nicht lange zu ueberlegen.
Die Temperaturen hier oben sinken am Abend fast auf 0 Grad und so muessen wir uns seit langem wieder einmal warm einpacken, aber eine ganz wunderbare, frische Luft ist das Resultat dieser Hoehe, was mal sehr angenehm ist.
Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 7
23.03.2009 05:50:22
Super geschlafen gibts mal ein gemuetliches Fruehstueck.
Wir wandern durch den Markt, wo ein unglaublich, buntes Treiben im Gange ist.
Von Kleidern, Gemuese, Fischen, Kroeten und Muscheln bis hin zu undefinierbaren Kleingetier bekommt man hier einfach alles.
Es ist ein interessanter Platz, wie alles diese Maerkte.
Schlendern noch etwas durch Dalats Gassen, ganz gemuetlich und ohne Stress.
Am Markt von Da Lat
23.03.2009 05:52:16
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Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 8
23.03.2009 06:08:26
Beschliessen zu den Langbiang Mountains und zu den Sovang Wasserfaellen zu biken.
Pedalen raus aus Da Lat Richtung Norden.
Die Gegend ist wunderschoen mit unglaublich ansprechenden Haeusern, die, jedes fuer sich, ein Unikat ist.
Es ist eine extreme Berg und Talfahrt, da dieses Hochland total huegelig ist.
Vorbei an riessigen Gemueseplantagen zum dorf Lat, am Fusse des Langbiang Berges, wo wir mal was trinken.
Schade, dass man per Bike nicht rauf darf auf den Berg - die Strasse waere tadellos, aber esa geht nur zu Fuss, oder per Jeep - geschaeftemacherei eben.
Aber wir muessen es akzeptieren uns so versuchen wir den richtigen Weg zu den Wasserfaellen und zu den Seen zu finden.
Biegen mal rechts ab, wo es durch eine laendliche Gegend geht und uns auch wildpferde entgegenkommen.
Fragen mal im Niegendwo, ob dies die richtige Strasse ist - ok, leider falsch, aber da die Landschaft wunderschoen ist, absolut kein Verkehr herrscht, ist es eigentlich egal.
Finden dann die richtige Abzweigung zu den gewuenschten Punkten.
Foehrenwaelder begleiten uns auf den Weg dorthin.
Ich geniesse die gute Luft, die Nadelwaelder und die Ruhe, da ich dies schon lange nicht mehr hatte - ein Stueck von Heimat am Ende der Welt.
Kommen dann zu den Wasserfaellen, die aber leider wegen der Trockenzeit kein Wasser fuehren, doch die wunderschoenen Seen, die eingebettet in den Waeldern liegen, entschaedigen alles.
Was fuer eine Ruhe hier, man moechte gar nicht mehr weck, doch es nuetzt nichts und so pedalen wir nach Da Lat zurueck, begleitet von der Spaetnachmittagssonne.
Es geht ein besonderer Biketag nach 70 km und etwa 800 Hm zu Ende.
Impressionen
23.03.2009 06:11:20
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Impressionen
23.03.2009 06:13:12
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Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 9
23.03.2009 06:24:10
Wollen heute nicht viel biken, aber es kommt wieder einmal anders.
Wir erfahren von schoenen Wasserfaellen etwa 30 km von Da Lat entfernt - die 30 km sind schon ok auf einer Geraden, aber es geht fast 500 Meter runter ins Tal durch etliche Kafeplantagen und Nadelwaelder.
Eine schoen Strecke, nur muessen wir diese auch wieder zurueck, w.h. etliche Hoehenmeter rauf nach Da Lat.
Erreichen den Elefantenwasserfall, der sehr schoen ist und eingebettet zwischen mit moosbewachsenen Felsen nach unten stuerzt.
Nach etwa 1 Stunde treten wir dann den Rueckweg an, den wir ganz gemueetlich in Angriff nehmen und bei warmer Abendsonne ist es ein Genuss die Steigungen, die nicht sehr extrem sind, rauf zu pedalen.
So haben wir am Abend wieder etwa 60 km und 800 Hm am Tacho stehen.
Am Elefantenwasserfall
23.03.2009 06:26:08
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Da Lat
23.03.2009 06:27:58
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Da Lat
23.03.2009 06:30:01
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Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 10
23.03.2009 06:41:45
Wir verlassen Da Lat.
Es war wunderschoen hier und hat sich absolut gelohnt herzukommen.
Es geht mal rauf und runter bei stark bewoelktem Himmel.
Wir lassen kleine Doerfer hinter uns bis wir vor einem Downhill stehen.
Die kurvenreiche Strasse fuehrt mal 800 m runter bis ins Dorf Dang, wo wir dann auf die kleine Strasse Nr. 22 wechseln.
Es folgt ein weiterer Downhill bei einer unglaublicher Aussicht ins sattgruene Tal, bis auf fast 400 hm.
Pedalen weiter auf einer Geraden, begleitet von gruenen Reisfeldern durch kleine Doerfer bis wir nach Panrang, einer groesseren Stadt im Westen von Vietnam einfahren.
eine nicht gerade aufregende Stadt, die aber zumindest ein paar Schlafgelegenheiten anzubieten hat.
Impressionen
23.03.2009 06:43:13
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Impressionen
23.03.2009 06:45:06
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23.03.2009 06:46:31
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Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 11
23.03.2009 06:59:45
Weiter gehts vorresrst auf der vielbefahrenen Strasse Nr. 1.
Es taucht ploetzlich das Meer auf, das seine Wellen ans sandige Ufer schlaegt.
Nach etwa 100 km sehen wir dann eine Abzweigung nach Muine, wo wir hin wollen - sehr ueberraschend diese Abzweigung, da sie auf meiner Karte noch gar nicht eingezeichnet ist.
Ab nach links wo ein steiler Anstieg folgt.
Die Gegend hier ist unglaublich, sowas habe ich auch noch nie gesehen.
Roter Wuestensand mit einigen Baeumen erstreckt sich vor uns - eine Steppe, die einen eigenen Reiz hat.
Bauern breiten unzaehlige Zuckerrueben zum Trocknen aus.
Es ist ein Auf und Ab bei starkem Gegenwind - wir lassen die Steppe hinter uns und es taucht das Meer vor uns auf.
Nach 145 km biken wir ins Fischerdorf Muine ein, wo wir uns mal an die Strasse setzen und die Aussicht auf den Hafen geniessen.
Es geht noch etwas weiter, da hier etliche Schlafgelegenheiten zu finden sein sollten.
So liegen wir nach einem wunderschoenen aber harten Biketag in einem Bungalow in Meeresnaehe und werden hier mal fuer ein paar Tage bleiben.
Impressionen
23.03.2009 07:01:33
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Impressionen
23.03.2009 07:02:44
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Auf der Strasse nach Muine
23.03.2009 07:04:26
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Sind derzeit in Rayong...
23.03.2009 07:05:40
... im Suedosten von Thailand
Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 12
30.03.2009 06:34:03
Der Tag beginnt mit einem Fruehstueck am Meer.
Heute ist relaxen angesagt und wir widmen uns unseren Buechern.
Spaetnachmittags gehts dann nochmals zurueck ins Fischerdorf, um die Menschen bei ihrer taeglichen Arbeit und den Sonnenuntergang zu erleben.
Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 13
30.03.2009 06:46:15
Machen uns auf die 30 km Strecke zur weissen Wueste.
Die Strasse fuehrt zurueck, wo wir hergekommen sind, aber bei wunderbarem Wetter.
Es geht rechts ab auf eine sandige Piste, wo uns schon die weissen Duenen begleiten.
Erreichen ein kleines Kafe am Fusse der Wueste, wo wir unsere Bikes abstellen.
Ein unglaubliches Bild eroeffnet sich uns.
Natuerlich machen wir uns auf in den riessen Sandhaufen, um so richtig eins zu sein damit.
Es erstrecken sich einige weisse Duenen vor uns - die Schuhe sind schon nach wenigen Metern randvoll mit der weissen Pracht.
Sitzen oben und geniessen die Aussicht auf das Umland, dann gehts zurueck zum Kafe, wo wir uns mal staerken, bevors per Bike zu den roten Duenen geht.
Auch dort ein wunderbares Bild, wo sich die roten Duenen so langsam im Spaetnachmittagslicht faerben.
Ein schoener Sonnenuntergang begleitet uns dann den Weg zurueck.
Heute gibts mal BBQ. Red Snapper und Muscheln um etwa 7 Euro incl. 2 grossen Bier.
Doch der 65 km Tagestrip und die Wuestenkletterei machen sich nun doch bemerkbar, denn wir sind total erledigt.
Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 14
30.03.2009 06:51:29
Verbringen einige Tage in dieser herrlichen Gegend.
Werde hier nicht mehr viel schreiben, sondern versuchen, euch, Muine und seine wunderbare Landschaft und die Menschen dort mit meinen Bildern naeher zu bringen.
Impressionen
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Muine
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Muine
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Muine
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Muine
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Muine
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Muine
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Muine
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Muine
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Muine
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Muine
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Muine
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Muine
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Muine
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Muine
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Sind wieder in Bangkok
30.03.2009 07:19:43
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Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 15
06.04.2009 20:58:49
Wir verlassen Muine, was uns sehr beeindruckt hat, Richtung Phan Thiet.
Edi klagt ueber Luftverlust im Hinterreifen und bei naeherer Kontrolle werden wir fuendig - eine kleine Dorne steckt im Mantel.
Da es aber nur ein Schleicher ist, was bedeutet, dass man alle 30 - 40 km Luft nachfuellen muss, beschliessen wir diesen erst spaeter in aller Ruhe zu reparieren.
So gehts weiter zuerst auf der Nationalstrasse Nummer 1, dann nach etwa 60 km kommt eine Abzweigung Richtung Osten Richtung Meer, die wir einschlagen.
Ein staendiges Auf und Ab, bei extremen Gegenwind liegt vor uns und verlangt uns wieder einiges ab, bei knapp 40 Grad heute.
Erreichen total erledigt Phouc Tug, ein kleines Staedtchen auf dieser Kuestenstrasse.
Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 16
06.04.2009 21:02:45
Unser Weg fuehrt wieder nach Saigon, aber leider auf der vielbefahrenen Nationalstrasse 1, die wieder hoellisch ueberlastet ist.
Gut, dass wir einen i-pod zur Hand haben, um so etwas dem Getoese zu entfliehen.
Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 17
06.04.2009 21:06:08
Leiten hier in Saigon alles fuer unsere Visumverlaengerung in die Wege, da dies ein paar Tage in Anspruch nimmt.
Besorgen noch das Kambodscha Visum, und verbringen hier in Saigon noch ein paar relaxte Tage, waehrend wir warten.
Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 18
06.04.2009 21:26:16
Kehren der Grossstadt Saigon den Ruecken und es geht mal 40 km durch tristes Industriegebiet Richtung Sueden.
Hier gibts nur Staub, Laerm und Dreck.
Ich habe dies vor langer Zeit schon mal erwaehnt und zwar von Tabriz nach Ardabil im Iran, aber ich muss es einfach nochmals anmerken.
Bei soch einer Verkehrshoelle und diesen Abgasen muss unser Planet langsam resignieren, das kann er nicht mehr hinnehmen, das ist einfach unmoeglich.
Mit jeden Tag wird unsere Erde wieder auf die Probe gestellt, ob sie es noch schaffen kann, dies alles zu schlucken?
Aber es ist gut, dass ich auch diese Seite von unserer Welt kennenlerne, so kann ich mindestens versuchen, es etwas besser zu machen und villeicht auch andere, bevor es zu spaet ist., wenn es das nicht schon ist.
Leider praegt den heutigen Tag noch ein schreckliches Bild - wir sehen unser erstes Verkehrsopfer, eine Sie, die unter ihrem Moped begraben auf der Strasse liegt - ein bild, dass man nicht so schnell verarbeiten kann, aber bei der Fahrweise hier, ist dies nicht weiter verwunderlich.
Langsam gehts raus aus dieser Tristesse und das Grau wird nun schon langsam von Gruen ersetzt - ein schoenes Bild.
Wir kommen nach My Tho, wollen zur Faehre, die uns nach Ben Tre uebersetzen soll, doch siehe da, seit kurzem fuehrt eine Bruecke ueber diesen Teil des Mekongs.
So erreichen wir nach gut 95 km. Ben Tre, eine Kleinstadt im Mekongdelta.
Ganz Ben Tre scheint ein riessiger Markt zu sein, wo das quirrlige Leben nur so pulsiert.
Natuerlich bildet der Mekong mit seinen unzaehligen Armen auch hier eine Grundlage fuer die Menschen, die von Fischerei und Landwirtschaft leben.
Das Staedtchen ist ansonsten ruhig und abseits des grossen Geschehens, was sehr angenehm ist.
Ein Zimmer gibts um 100.000 Dong, etwa 2 Euro p. P., die Angestellten sind sehr nett, aber auch fast nicht mehr der englischen Sprache maechtig, doch wie schon oefters sind Haende und Beine auch eine Art der Kommunikation.
Menschen aus Ben Tre
06.04.2009 21:27:31
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Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 19
06.04.2009 21:35:34
Wollten eigentlich Richtung Sueden nach Can Tho biken, aber das ist laut Infos einiger Einheimischer nicht moeglich und so muessen wir wieder zurueck nach My Tho und dort wieder auf die Nationalstrasse Nr. 1.
Es geht mal nach Vieng Long, wos dann weitergeht nach Can Tho.
Der Weg fuehrt ueber etliche Seitenarme des Mekong und durch intensiv, gruene Reisfelder.
Die Hitze ist heute fast unertraeglich bei knapp 50 Grad verlieren wir ganz schoen Fluessigkeit.
Erreichen nach 125 km Cantho, die groesste Stadt im Mekong Delta und Ausgangspunkt fuer die schwimmenden Maerkte.
Begegnungen
06.04.2009 21:36:15
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Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 20
06.04.2009 21:47:02
Organisieren uns ein kleines Boot bei einer Einheimischen, wos dann am Mekong entlag zum Schwimmenden Markt geht.
Das Leben am und um den grossen Fluss kann man so entspannt erleben und ist mitten drin.
Nach etwa einer Stunde erreichen wir den Markt.
Ein butes Teiben am Wasser mit etlichen Booten, die nicht nur Transportmittel, sondern auch Handelsplatz und Wohnung sind.
Ein faszinierender Platz, wo es viel zu entdecken gibt und man die Atmosphaere richtig aufsaugen kann.
Can Tho
06.04.2009 21:47:57
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Can Tho
06.04.2009 21:48:30
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Can Tho
06.04.2009 21:49:31
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Can Tho
06.04.2009 21:50:07
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Can Tho
06.04.2009 21:50:48
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Reisetagebuch Vietnam Feber 2009 Teil 21
06.04.2009 22:00:22
Haben etwas hin und her ueberlegt, welche Strecke wir nehmen sollten, da zwei, etwa gleich lange Routen nach Rach Gia zur Auswahl stehen.
Machen einfach eine spontane Bauchentscheidung, die sich als goldrichtig entpuppt.
Es geht nochmals etwa 20 km auf der 1 bis dann die Abzweigung auf die 61 kommt.
Meine Guete, ist das mal ein Genuss, eine Strasse die einen atmen laesst, mit sehr wenig Verkehr und Huperei.
Sie fuehrt durch kleine Doerfer bis sie nur mehr einspurig ist.
Eine Traumstrecke beginnt durch sattgruene Reisfelder, tropischer Vegetation, wo die Palmen und Bananenstauden bis in die Strasse haengen.
Begleitet werden wir von einem kleinen, verwachsenen Fluss, der stetig dahinfliesst.
Erreichen am Spaetnachmittag Rach Gia, ein Stadtchen, das schon am Meer liegt und fuer uns Ausgangspunkt zur Insel Phu Quoc ist, wo am Morgen die Faehre uebersetzt.
Impressionen
06.04.2009 22:01:07
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Impressionen
06.04.2009 22:01:49
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Impressionen
06.04.2009 22:02:38
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Tja, und so befinde ich mich nun...
06.04.2009 22:12:14
...nach knapp einem Jahr wieder in Tirol.
Der ausschlaggebende Grund war die finanzielle Seite.
Ich bin aber nicht mit Wehmut zurueck nach Oesterreich, sondern freue mich nun auch mal wieder auf dieses besondere Land, das ich Heimat nennen darf.
Das Tagebuch wird natuerlich fortgesetzt.
Reisetagebuch Vietnam Maerz 2009 Teil 22
14.04.2009 16:05:33
An manchen Tagen auf einer Reise findet man etwas Besonderes, etwas wo man einfach mal still dasitzen kann und sich fragt - bin ich wirklich hier?
Man entdeckt wieder einmal ein kleines Stueck vom Paradies.
Weisse, palmengesaeumte Straende, die im tuerkis, durchsichtigen Meer uebergehen.
Den Hintergrund bilden kleine, immergruene, von Regenwald bewachsenen Vulkankegel, die einfach so in der Landschaft stehen.
Es herrscht absolute Ruhe, kein Laut ist zu hoeren, ausser das Rauchen der Brandung, den Grillen und Zikaden.
Absolute Erholung ist hier wirklich an der Tagesordnung.
Die Uhren gehen hier auf Pho Quoc nicht wie sonst, sondern laufen einfach sehr viel langsamer.
Eine kleine Welt, wo man kitschige Sonnenuntergaenge jeden Tag vor der Haustuere geniessen kann.
Tagtraeume sind hier einfach, da man durch nichts abgelenkt wird.
Es ist schoen hier auf der Insel, schoen und anders.
Der Tourismus dieser Insel steckt noch in den Kinderschuhen, was bedeutet, dass hier noch nicht reihenweise Hotelanlagen und Restaurants zu finden sind.
Auch die Strassen sind meist noch Schotterpisten und die Menschen leben gemaechlich im Einklang mit dieser Welt.
Danke dafuer, dass ich so etwas ab und an entdecken und geniessen darf.
Die Insel verstroemt einen Zauber und eine gewisse Magie, die einen in den Bann zieht.
Laesst man es geschehen, wird einem etwas eroeffnet, was unsere Welt so Einzigartig macht: Die Vielfaeltigkeit und Schoenheit, mit der unser Planet noch immer ueberraschen kann.
Wir geniessen hier eine Woche am Rande der Welt, doch auch hier sind wir nur zu Gast und muessen auch von diesem Flecken Abschied nehmen.
Zwar mit etwas Wehmut, aber mit tiefer Zufriedenheit dies gesehen zu haben.
Impressionen
14.04.2009 16:06:32
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Impressionen
14.04.2009 16:07:23
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Impressionen
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Das Leben der Insulander
14.04.2009 16:10:52
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Das Leben der Insulaner
14.04.2009 16:11:39
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Tropenregen - ein besonderes Schauspiel
14.04.2009 16:12:50
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Reisetagebuch Vietnam Maerz 2009 Teil 23
14.04.2009 16:34:27
Wir verlassen nun ein kleines Paradies und biken mal nach Ha Nim, den Ausgangspunkt fuer die Faehre ans Festland.
Da die Schnellfaehre auf Festland defekt ist, nehmen wir ein Slowboat, was uns sowieso viel lieber ist.
Erreichen die Faehrablegestelle und es ist doch tatsaechlich ein alter Holzkahn, auf den nur einheimische zu finden sind - ja, so gefaellt uns das Reisen am Wasser.
Machen es uns am Oberdeck zwischen den Gepaeckstuecken gemuetlich und tukern gemaechlich bei Sonnenschein los Richtung Festland.
Dann so etwa 30 min. vor unserer Ankunft am Zielort zieht es ploetzlich zu und schwarze Wolken beherrschen den Himmel.
So dauert es nicht lange, bis starker Regen einsetzt, der uns zwingt ins Unterdeck zu uebersiedeln.
Da es aber auch hier uebrall durchregnet ist es ziehmlich egal ob man oben oder unter Deck sintzt.
Ankunft nach etwa 3,5 Stunden in Hatien, der Grenzort zu Kambodscha und fuer uns die letzte Station in Vietnam.
Vietnam ist unglaublich vielfaeltig und wunderscheon, mit sehr herzlichen Menschen, doch leider hat dieses Land einen Minuspunkt, wie schon des oefteren erwaehnt: Der hoellische Verkehr und die absolut nervige, sinnlose Huperei
Auf der Faehre
14.04.2009 16:36:13
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Auf der Faehre
14.04.2009 16:36:40
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Ein paar Zahlen:
14.04.2009 16:39:38
Bikekilometer Vietnam: 1.533 km.
Bikekilometer gesamt bis Ende Vietnam: 12.417 km.
Hoehenmeter Vietnam: 8.210 m.
Hoehenmeter gesamt bis Ende Vietnam: 88.968 m.
Wer Interesse an weiteren Bildern von mir hat...
14.04.2009 16:43:40
...der kann sich sehr gerne auf meiner Seite in der FC umsehen.
Habe dort einige Bilder der letzen Jahre eingestellt, aber werde auch, von Zeit zu Zeit, Impressionen dieses Trips aufarbeiten und einstellen.
Dieses Tagebuch wird natuerlich auch weitergefuehrt.
http://www.fotocommunity.de/pc/account/myprofile/542330
14.04.2009 16:46:09
Der Link fuehrt Dich direkt zu meiner zweiten Webpage
Reisetagebuch Kambodscha Maerz 2009 Teil 9
21.04.2009 19:19:47
Wir pedalen nun die letzten Kilometer auf vietnamesischem Boden bis zur Grenze.
Die Grenzformalitaeten auf beiden Seiten sind relativ schnell erledigt, da der von uns gewaehlte Grenzuebergang sehr wenig aufgesucht wird im auessersten Sueden der Laender.
Welcome back in Cambodia !
Setzen uns mal und geniessen ein kaltes Getraenk, danach gehts auf einer nicht asphaltierten, roten Sandpiste bis Kompong Thran, wo dann die Sandpiste auf eine Kreuzung mit einer asphaltierten Strasse stoesst.
Unser Weg fuehrt weiter Richtung Westen nach Kampot.
Was fuer ein Genuss es ist, hier zu biken.
Nicht viel Verkehr und keine verrueckten Hupkonzerte.
Erreichen Kampot, die kleine Provinzhauptstadt, die gepraegt ist von franzoesischen Kolonialbauten.
Eine wunderbare Stadt mit unglaublich viel Charm und Flair, wo wir mal einen Tag bleiben, um das Umland zu erkunden.
Kampot besticht durch seine sehr schoenen Haeuser, der absoluten Ruhe und der Schoenheit des Elefantengebirges im Hintergrund.
Hier in Kampot gibts genau eines zu tun: Sich dem Lebensrythmus der Menschen anzupassen und sich ruhig und gelassen in den Tag begeben - nur keine uebertriebene Eile hier.
Kampot
21.04.2009 19:20:34
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Kampot
21.04.2009 19:21:16
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Kampot
21.04.2009 19:22:06
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Kampot
21.04.2009 19:22:44
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Kampot
21.04.2009 19:23:19
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Kampot
21.04.2009 19:23:56
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Kampot
21.04.2009 19:24:38
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Reisetagebuch Kambodscha Maerz 2009 Teil 10
21.04.2009 19:28:45
Wir pedalen nach Kep, sozusagen als Tagesausflug.
Kep war ausgestorben, doch so langsam wird diesem Ort wieder Leben eingehaucht.
Der Ort selbst ist jetzt nicht der Renner, doch die Gegend dorthin ist es allemal wert.
Besuchen auch ein paar Tropfsteinhoehlen, die am Weg dort hin liegen und wo sich einheimische Kinder etwas Taschengeld mit Fuehrungen verdienen.
Die Hoehlen auf dem Weg nach Kep
21.04.2009 19:29:57
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Begegnungen
21.04.2009 19:30:23
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Reisetagebuch Kambodscha Maerz 2009 Teil 11
21.04.2009 19:45:57
Wir verlassen Kampot und es geht vorbei am Bokor Mountain, der leider gesperrt ist.
Da die Strasse renoviert wird und angeblich ein Resort am Plateau des Berges entstehen soll, ist der Weg auf diesen gespenstisch, mystischen Platz derzeit leider verschlossen.
Hoffentlich buesst dieser besondere Flecken auf 1200m. durch den Umbau nicht seinen so einzigartigen Flair ein.
Wir kommen an die Kreuzung Sihanouk Ville - Phnom Penh, wo wir nun nach Suedwesten, nach Sihanouk Ville weiterbiken.
Es ist eine Berg und Talfahrt, bis dann das Meer vor uns auftaucht.
Rein in die Stadt, der Strasse entlang, dann stehen wir ploetzlich vor einem Schild mit der Aufschrift: Bierwirtin - Austrian Restaurant, wo wir einfach nicht vorbei kommen und uns die Lokalitaet mal naeher ansehen.
Tagesmenue: Fritattensuppe, Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat und ein Vanilleeis - tja, nach gut 11 Monaten ist dies mal wie Weihnachten fuer mich und auch Edi ist nicht abgeneigt, so sitzen wir schon im Lokal und lassen uns von Roman das Essen servieren.
Das erste Schnitzel nach dieser Zeit ist eben was Besonderes und schmeckt hervorragend.
Wir suchen eine Unterkunft, was sehr schwierig wird, da sehr viel belegt ist, wegen dem nationalen Frauentag in Kambodscha.
Finden dann ein Zimmer, das mal fuer heute OK ist, da es schon zu daemmern anfaengt.
Impressionen
21.04.2009 19:46:51
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Reisetagebuch Kambodscha Maerz 2009 Teil 12
21.04.2009 19:49:08
Heute finden wir dann das, was wir zu finden gehofft haben und legen hier in Sihanouk Ville nochmals eine Woche relaxen ein - bei diesem Ausblick kein Problem.
Sihanouk Ville
21.04.2009 19:50:28
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Sihanouk Ville
21.04.2009 19:52:11
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Reisetagebuch Kambodscha Maerz 2009 Teil 13
29.04.2009 17:45:41
Schweren Herzens verlassen wir dieses zweite kleine Paradies, wo wir eine absolut relaxte Zeit hatten - Danke Sihanouk Ville.
Es geht mal eine rote Sandpiste steil nach oben, bis wir auf die Hauptstrasse stossen, wo wir dann Richtung Osten abbiegen und die gleiche Strecke 46 km bis zur Kreuzung Kampot - Phnom Penh zurueckbiken.
Weiter gehts nach Norden bis zur naechsten Abzweigung nach Kho Kong.
Doch fuehrt unser Weg heute noch bis Sre Ambel - ein kleiner Ort schon abseits von Allem.
Die Nacht werden wir hier verbringen.
Gehen noch essen, doch das ist heute nicht gerade der Renner mit einer dicken, weissen Made am Teller, die sich unter dem Reis versteckt hat - ok, Proteine, doch ich muss ja nicht immer alles fuer gut erachten.
Begegnungen
29.04.2009 17:46:41
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Reisetagebuch Kambodscha Maerz 2009 Teil 14
29.04.2009 17:57:25
Verlassen diesen nicht gerade aufregenden Ort Richtung Nordwesten, ueber die erst kuerzlich fertiggestellte Strasse, da man zuvor nur schwerlich am Landweg nach Kho Kong gelangt ist.
Die Fahrt ist hart ueber die sagenumwogenen, mystischen Cadamon Berge bei fast 60 Grad heute.
Auf und ab mit extremen Steigungen gehts durch den Urwald.
Habe heute Riesenprobleme mit meinen Beinen und ein Krampf jagt den anderen, dazu die drueckende Hitze.
Es ist ruhig, es ist schoen, aber zaehrt auch an den Kraeften.
Erreichen nach 125 km und 1400 Hm an diesem Tag Tatai, ein kleines Nest, das eingebettet im Waldgebiet liegt.
20 Huetten ist alles was Tatai aufzubieten hat und einen Visionaer, ein Schweizer, der hier einen Traum verwirklichen will und eine Dchungellodge baut.
Schoen dass schon ein Raum so gut wie fertig ist, so haben wir eine Bleibe fuer diese Nacht.
Essen noch bei ihm und seiner Familie, waehrend im Hintergrund Kinder des Dorfes in Englisch unterrichtet werden - auch eine Idee von Andy dem Schweizer und eine sehr gute.
Wir wuenschen Dir fuer deine Plaene alles gute und Danke.
Impressionen
29.04.2009 17:58:19
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Reisetagebuch Kambodscha Maerz 2009 Teil 12
29.04.2009 18:07:59
Am morgen mache ich die Glastuere auf und mein Blick schweift ueber das Urwaldgebiet - eine herrliche Gegend und eine wunderbare Ruhe hier.
Fruestuecken zusammen mit Andy, dann fuehrt unser Weg weiter nach Kho Kong, der Grenzstadt zu Thailand.
Kho Kong war bis vor kurzem fast abgeschottetvom restlichen Kambodscha, doch erlebt Kho Kong nun einen enormen Aufschwung seit der Strassenfertigstellung.
Bleiben die Nacht hier und morgen gehts ueber die Grenze.
Eine gute Entscheidung, da die Gegend nachmittags von einem heftigen Tropengewitter heimgesucht wird.
Innerhalb von einigen Minuten sind die Pistenhier ein Moloch aus Erde und Schlamm.
Eine mystische Atmosphaere und da die Temperaturen nicht merklich absinken ist dies ein wunderbares Schauspiel.
Nach gut einer Stunde ist der Spuck vorbei und alles geht wieder den geregelten Bahnen nach.
Kho Kong
29.04.2009 18:08:35
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Kho Kong
29.04.2009 18:09:10
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Ein paar Zahlen:
29.04.2009 18:14:26
Bikekilometer Kambodscha 1 Teil und 2 Teil : 847 km
Bikekilometer gesamt bis Ende Kambodscha: 13.320 km
Hoehenmeter Kambodscha 1 Teil und 2 Teil: 3.288 m
Hoehenmeter gesamt bis Ende Kambodscha: 92.456 m
Reisetagebuch Thailand Maerz 2009 Teil 1 part 2
29.04.2009 18:23:40
Die letzten Kilomter biken wir nun auf kambodschanischem boden bis zur Grenze von Thailand.
Danke Kambodscha fuer die feine Zeit hier.
Der Ausreisestempel Kambodschas ist im Pass, so verlassen wir das kleinste Land Suedostasiens.
Passieren die Thaigrenze, der Einreisestempel, der aber nur mehr fuer einen zweiwoechigen Aufenthalt berechtigt, wird gestempelt, dann liegt Hatlek, der kleine Grenzort vor uns.
Der sehr schmale Kuestenstreifen von Thailand hier im Suedosten verlaeuft in einer Berg und Talfahrt entlang der kambodschanischen Grenze Richtung Norden.
Die Gegend ist klasse, denn die Strecke verlaeuft durch ein dichtes Urwaldgebiet bis wir nach Trat kommen, wo uns etwa 4 km vor erreichen der Stadt ein Tropenregen erwischt und wir innerhalb von wenigen Minuten nass bis auf die Haut sind, aber bei den Temperaturen ist das auszuhalten.
Werden heute hier naechtigen, bevors morgen weiter geht nach Chantaburi.
Reisetagebuch Thailand Maerz 2009 Teil 2 part 2
29.04.2009 18:27:51
Es geht weiter ueber Chantaburi (1 Nacht), Rayong (1 Nacht) nach Si Ratcha.
Die Maerkte in dieser Stadt sind einfach unbeschreiblich.
Es sind hunderte Staende, wo man alles bekommt incl. Essen - einesolche Vielfalt habe ich selten zuvor gesehen.
Natuerlich ist die fuer uns ausgehungerten Radler ein kleines Paradies, wo wir uns mal die Baeuchew vollschalgen koennen.
Impressionen
29.04.2009 18:28:46
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Impressionen
29.04.2009 18:29:33
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Impressionen
29.04.2009 18:30:06
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Impressionen
29.04.2009 18:30:38
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Impressionen
29.04.2009 18:31:04
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Impressionen
29.04.2009 18:31:55
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Reisetagebuch Thailand Maerz 2009 Teil 3 part 2
05.05.2009 19:43:14
Es geht die letzte Strecke in die Hauptstadt, die uns nochmals einiges abverlangt, da der gnadenlose Gegenwind einem das Leben wieder mal schwer macht, dazu die ueber 50 Grad heute.
Die Gegend ist total trostlos, doch um etwa 15:00 Uhr biken wir schon langsam an Vororten vorbei ins Herz von Bangkok.
30 km. sind es von Sueden kommend, von den ersten Auslaeufern der Stadt bis zum gewuenschten Punkt in Banglampo, wo wir gut ankommen, unsere Bikes abstellen und die letzten Bikekilometer auf diesen Trip beendet sind.
Es ist irgendwie komisch und ich habe ein grosses Gefuehl des Wehmuts mein Fahrrad nun abstellen zu muessen, nicht mehr packen, kein vollaufgepacktes Pedalen mehr, nicht mehr den Staub unter den Raedern zu spueren, nicht mehr das Nomadenleben zu fuehren, das ich nun ein Jahr gelebt habe.
Doch bin ich auch zutiefst mit Zufriedenheit erfuellt, diesen Einen, meiner Traeume, gelebt haben zu duerfen.
Herzlichen Dank Edi, dass Du mich die letzten 2,5 Monate begleitet hast - es hat mir sehr viel Spass gemacht mit Dir zu radeln und war echt grosse Klasse, dass Du es wirklich durchgezogen hast, was Du versprochen hattest - sehr gerne wieder DANKE !
Impressionen aus Bangkok
05.05.2009 19:45:30
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Impressionen aus Bangkok
05.05.2009 19:46:30
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Die letzten 25 Kilometer...
05.05.2009 19:53:21
... von Innsbruck nach Hatting pedale ich bei schoenem Wetter.
Es ist die Strecke, die auch meine erste war, als ich losgetreten bin - ein eigenartiges Gefuehl macht sich in mir breit, irgendwie bin ich nervoes, aber auch fasziniert von der Natur in meinem Heimatland.
Ich freue mich nun sehr auf meine Familie, Freunde und auch auf das besondere Tirol, das ich nun wieder einmal mit ganz anderen Augen sehe.
Zuhause
05.05.2009 19:56:46
Danke an meine Familie !
Wohin die Strasse deiner Traeume fuehrt, erfaehrst du, wenn du ihr folgst.
05.05.2009 20:30:33
Es begann mit einer Idee, die sich in meinem Kopf festsetzte.
Ich traeumte viel davon, diese Reise zu machen und bin dann nach einiger Vorbereitung einfach gestartet
Ich hatte keine Ahnung was mich erwarten wuerde, keine konkrete Vorstellung ob ich dies koerperlich und geistig durchhalten koenne, wusste ueber gewisse Laender so gut wie nichts, doch eines wusste ich, wenn ich diesen Weg nicht machen werde, wuerde mich dies ein Leben lang verfolgen und wuerde es sicherlich bereuen.
So fixierte ich ein Datum, setzte mich auf mein Bike und pedalte einfach los.
Es war eine der besten Etscheidungen, in meinem bisherigen Leben.
Es ist momentan schwerlich dies alles in meinem Kopf zu ordnen und zu begreifen, was ich in diesem Jahr erleben durfte.
Gebirge, Taeler, Fluesse, Waelder, Wuesten, Meere und Seelandschaften, Kulturschaetze, die mir oft die Sprache geraubt haben, Staedte und kleine Doerfer im Nirgendwo,
unglaubliche Begegnungen mit Menschen verschiedener Laender, Rassen und Religionen, die wie ich mich bestaetigt fuehle, nur eins wollen: In Ruhe und in Frieden miteinander leben.
Leider ist die Politik in sehr vielen Laendern der Welt das groesste Uebel.
Ich habe nicht eine aggressive Handlung gegenueber mir erfahren, im Gegenteil, die Menschen begegneten mir mit Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Offenheit, Neugier und Sympathie.
Das Fahrrad ist die schoenste Art unseren Planeten zu erleben, da man immer mitten drin ist.
Den Weg selbst, aus eigener Kraft zu schaffen und Grenzen ueberwinden koennen - Physische und Psychische.
Nicht zuletz liegt es aber auch an der Reisegeschwindigkeit, wo man einfach alles viel intensiver erleben kann.
Ich bedanke mich bei sovielen Menschen, dass ich gar nicht weiss, wo ich anfangen soll, einer davon bist Du, der mich so lange begleitet hat - ein grosses und herzliches DANKE !!!
Werde hier nicht hunderte Seiten von Namen nenne so hoffe ich dies zaehlt als mein ganz aufrichtiger Dank.
Eine Bitte
05.05.2009 20:38:33
Ich wuerde mir nur eines wuenschen, dass wir toleranter mit allen Menschen, egal welche Religion oder Rasse diese haben, umgehen koennen.
Es waere bestimmt ein kleiner, aber richtiger Schritt in eine Zukunft.
Wir sollten Vorurteile abbauen koennen und nicht immer alles glauben, was uns von den Medien vorgesetzt wird!
Danke !
Noch die letzten Zahlen:
Gesamtkilometer per Bike: 13.784 km
Kilometer mit anderen Verkehrsmittel: ca.15 - 20.000 km
Hoehenmeter gesamt per Bike : 95.043 Hm
Zeit am Rad gesamt : 815 h 18 min
350 Tage on tour
Fuer Elmar...
05.05.2009 20:57:56
......der sich auch vor einiger Zeit auf eine Reise begeben hat.